Hallo alle zusammen,
ich bin 28, weiblich und mir schwirrt grad so der Kopf, dass ich gar nicht so recht weiß, was ich eigentlich wie schreiben soll...
Ich habe seit ca. 4,5 Jahren ein massives Alkoholproblem. Vorher hab ich gekifft. Habe damit aufgehört, weil ich zur MPU musste, seitdem trinke ich. Klassische Suchtverlagerung denke ich...
Versuche immer wieder aufzuhören, aber in den letzten 2 Jahren habe ich es für maximal 10 Tage geschafft nichts zu trinken. Dann denke ich immer 1 - 2 Bier geht doch so hin und wieder mal. Es wird jedes Mal mehr und artet immer schneller aus. Und eigentlich weiß ich das auch. Nur in den Augenblicken, wenn ich Bier trinken will, blend ich es dann aus und rede mir ein, dass ich das voll im Griff habe. Dann kauf ich 1 - 2 Bier und wenn ich die dann getrunken habe, bestell ich doch wieder was beim Pizzaservice und weiter 2 Bier. Da will ich schon nicht mal mehr irgendwo hin, Bier kaufen, weil ich so nicht mehr auf die Straße will.
War wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung in Therapie. Irgendwann habe ich keine Verlängerung mehr für die Therapie bekommen, weil ich es nicht geschafft habe, auf Alkohol zu verzichten. Danach bin ich bei den AA gewesen, jedoch nur für 2 - 3 Wochen, weil ich mich dort überhaupt nicht wohl gefühlt habe. Im Anschluss war ich noch ca. 1 Jahr bei Einzelgesprächen in einer Suchtberatungsstelle für Frauen, bis die Frau irgendwann meinte, sie wüsste nicht, wie sie mir helfen könnte. Sie glaube, ich wäre mit meiner Problematik in einer Psychotherapie besser aufgehoben...
Inzwischen hab ich den seelischen Mist restvoll aufgearbeitet. Nur das mit dem Alkohol bekomm ich nicht hin.
Ich schaff es immer ein paar Tage und dann trink ich doch wieder und ich denke, es wird jedes Mal noch schlimmer.
Die körperlichen Anzeichen kann ich inzwischen auch nicht mehr überhören. Oft ist mein Kreislauf morgens im Eimer, mir ist den halben Tag schlecht und mein Magen spinnt...
Letzte Woche Donnerstag hab ich einem Kollegen, der sich immer bei mir ausheult wie böse und gemein die Welt zu ihm ist, besoffen noch ein E-Mail geschrieben. An sich nichts schlimmes. Hab ihm eigentlich nur einen anderen Blickwinkel auf die Dinge geben wollen. Im besoffenen Zustand hat sich da aber leider auch viel persönliche Erfahrung mit reingemischt. Das ist mir mächtig peinlich, vor allem, weil ich mich eigentlich nicht wirklich erinnern kann, wie ich auf diese Gedanken gekommen bin. Am Freitag morgen gings mir so besch..., dass ich nicht mal mehr arbeiten gehen konnte.
Das hab ich nun zum Anlass genommen, einen erneuten Versuch zu starten, die Finger ganz vom Alkohol zu lassen. Habe gerade eine kräftige Nebenhöhlenentzündung, sodass ich nun die ganze Woche krankgeschrieben bin. Das kommt mir grad sehr entgegen, weil ich dadurch die ersten Tage ohne Alkohol stressfrei verbringen konnte.
Heute ist Tag 6 ohne Alkohol.
Vorhin bin ich unruhig geworden und kam wieder auf die Idee, ich könnte ja ein Bier trinken. Stattdessen habe ich herumgegoogelt und bin dabei auf dieses Forum gestoßen und nachdem ich ein Bisschen herum gelesen hatte, wollte ich selber schreiben und mich austauchen.
Soviel erstmal zu mir.
Viele Grüße
Phynix