Hoffe auf Unterstützung

  • Hallo,

    Ich möchte mich kurz Vorstellen. Ich bin 22 Jahre alt,weiblich und lebe mit meinen Eltern zusammen.
    Ich hab mich hier registriert weil ich mittlerweile nicht mehr weiß was ich tun soll und erhoffe mir ein wenig Rat und Hilfe.


    Es geht um meinen Vater(50). Er hat laut meiner Mama schon seit Jahren ein Alkoholproblem.
    Früher habe ich das nie mitbekommen, doch seit ca 3 Jahren hat sich bei uns vieles Verändert. Durch einen Sturz hat mein Vater seinen rücken stark verletzt so das er nicht mehr arbeiten kann..Das letzte Jahr war dann für mich(mitten in der Ausbildung) der absolute Horror.
    Er leider seit dem er weiß das er nicht mehr arbeiten kann an depressionen. Nimmt dagegen und gegen seine schmerzen starke Tabletten.

    Es kommt immer häufiger vor das er eine Fahne hat und wir flaschen versteckt finden. Früher waren sie mit Wasser befüllt.

    Meine Mama ist ziemlich verzweifelt und sagt das sie das nicht mehr lange aushält. Ich bin diejenige die immer vermittelt und alles regelt.

    Seit ca 3Monaten besucht er eine Tagesstätte für psyisch erkrankte. Damit er eine Tagestruktur bekommt,In dieser Tagesstätte habe ich bis letztes Jahr august selbst gearbeitet und daher guten Kontakt.
    Selbst da kam es vor das mir berichtet wurde, das der Verdacht besteht er wäre stark Alkoholisiert.

    Mein Vater streitet alles ab. Am Sonntag abend ist mein Vater von einem We von seinem Eltern wieder gekommen.Er fährt kein Auto mehr, nur noch im Notfall. Als ich seine Tabletten gesucht habe fand ich eine leere Wodka flasche. Ich habe ihn das später gesagt. Er sagte aber die stand bei meiner Tante im weg und er hatte vergessen sie wieder weg zustellen.

    Heute fand meine Mama eine leere Flasche zwischen dem Holz für unseren Ofen.

    Es herrscht eine ziemlich angespannte Stimmung. Mich selbst erdrückt es. Ich weiß nicht was ich noch machen soll..Meine Mama tut mir so leid, mein Papa auch. Doch zugleich macht es mich wütend das er lügt.
    Meine Oma und meine Geschwister wissen vom Problem, aber aufpassen geht halt nicht immer.


    Vielleicht habt ihr noch ne Idee was ich machen kann, ich möchte nicht das meine Familie zerbricht.
    Ich würde gerne auch ab Sommer ausziehen, jedoch unter den Umständen kann ich es nicht.

    ich bin für jede Antwort dankbar.

    Hoffe das der Beitrag hier richtig ist.

  • Hallo Kampfzwerg,

    meines Wissens haben Angehörige nur wenige Möglichkeiten, dem Abhängigen wirksam zu helfen. Es gibt allerdings Verhaltensweisen, die eher kontraproduktiv sind und andere, die eher sinnvoll sind.

    Ich würde mich an deiner Stelle im Internet schlau machen.

    Vielleicht ist dieser Link ein Ausgangspunkt: http://www.zehn.de/die-10-kluegst…ikern-5360607-0

    V.G.
    Katro

  • Hallo Kampfzwerg,

    schöner Nick übrigens :)

    Ich finde es sehr toll, wie du dich um deine Familie sorgst und allen gerecht werden möchtest. Aber das kannst du nicht.
    Wenn dein Plan war, auszuziehen im Sommer, dann mach es - du kannst nur dir selber helfen, auch, wenn du das gerade nicht glauben magst.
    Dein Vater wird weder deinetwegen noch deiner Mutter zuliebe aufhören zu trinken, wenn er das nicht selber möchte bzw. überhaupt einsehen kann / will, dass er ein Alkoholproblem hat.
    Deine Mutter ist ebenfalls in der Lage, selber eine Entscheidung zu treffen, auch, wenn das im Moment für dich nicht so aussieht. Vielleicht habt Ihr die Möglichkeit, in eine Suchtberatungsstelle zu gehen, um euch beraten zu lassen ?

    So traurig das für euch ist; Ihr könnt nicht auf deinen Vater aufpassen und ihn dadurch vom trinken abhalten. Ihr könnt ihm sagen, dass ihr glaubt, dass er zuviel trinkt und dass Ihr möchtet, dass er sich Hilfe sucht, ihm die Konsequenzen aufzeigen, wenn er es nicht tut - mehr könnt Ihr nicht für ihn tun.

  • Hallo Kampfzwerg

    Das ist eine tragische und traurige Geschichte, die da in deiner Familie geschehen ist und geschieht.
    Dennoch wird dir jeder raten, ich auch - nimm dein eigenes Leben in die Hand.
    Zieh aus wie du es sonst auch getan hättest.
    Dein Vater muss selber einsichtig werden.

  • Hallo Kampfzwerg,

    wenn Menschen mit Alkoholproblemen anfangen, zu verleugnen, zu verstecken, zu hintergehen, zu lügen, zu relativieren und zu zumachen - dann ist die Erkrankung in der Regel schon relativ weit fortgeschritten. Alle diese Verhaltensweisen sind typisch - sie gehören zum Krankheitsbild!
    Als Betroffener - ich habe über zwanzig Jahre gesoffen und bin mittlerweile sechseinhalb Jahre trocken - kann ich Dir nur raten: Gehe Deinen geplanten Weg und verabschiede Dich von der Vorstellung, dass Du Deinem Vater aktuell helfen kannst - ihn gar von seinem derzeitigen Weg abbringen kannst. Alkoholiker drehen und wenden sich, machen Versprechungen, bitten und betteln - alles für die Katz. Hilfe durch Nichthilfe ist meine bittere Erkenntnis aus meiner eigenen Geschichte. Wichtig ist eine klare Linie, dem Erkrankten muß unmissverständlich deutlich gemacht werden, dass sein Handeln oder Nichthandeln auch Konsequenzen hat - wie bei einem Kleinkind.
    Deine Angst, dass Deine Familie zerbricht, kann ich sehr gut verstehen - dafür bist Du aber im Zweifel weder verantwortlich, noch kannst Du es beeinflussen - die Verantwortung liegt klar bei Deinem Vater.
    Eine Suchterkrankung innerhalb der Familie ist immer eine Tragödie - die Angehörigen müssen in aller erster Linie aufpassen, dass sie bei der ganzen Sache relativ unbeschadet davonkommen - nur dann können sie dem/der Betroffenen im Zweifel auch behilflich sein, den Ausstieg aus der Sucht zu bewerkstelligen ...

    Beste Grüße
    keppler

  • Liebe Kampfzwerg,

    willkommen im Forum! :)

    Es tut mir leid, was Dir widerfährt.

    Aber wie oben schon geschrieben steht, so denke ich auch - aus eigener Erfahrung. Ich habe mich von meinem alkoholkranken Vater abgewendet, weil alles sinn- und zwecklos war/ist. Denn ich bin für mein eigenes Leben verantwortlich, was schon manchmal "Mühe" genug ist - und nicht für das Leben meiner kranken Eltern. Das ist hart, aber wahr.

    Es wäre gut, wenn Du es schaffst, abzuspringen und auszuziehen, schon allein, um Dich selbst zu schützen.

    Wahrscheinlich hättest Du lieber was anderes gehört, aber das ist das, was ich denke und wovon ich überzeugt bin. Das hat ja nichts damit zu tun, dass Du Deinen Vater nicht liebst. Aber helfen kann nur er sich selbst - wenn er bereit dazu ist, der Wahrheit ins Auge zu sehen.... Verstehst Du?

    Alles Gute und viele Grüße von
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Hy ihr lieben,
    danke für eure antworten. Ich habe damit schon gerechnet.

    Durch meine Arbeit in der Tagesstätte habe ich schon einge Erfahrungen in dem Bereich gehabt und gesehen was der Alkohol bei einem Menschen bewirken kann....


    Leider kann wenn überhaupt ich erst ab sommer ausziehen.
    Ich habe Angst das es bis dahin eskaliert.
    Ich habe meiner Mutter gesagt das sie mit meinem Vater reden muss und ihm klare Grenzen setzen soll, aber auch das wir ihn unterstützen wollen, wenn er sich hilfe suchen will..

    Sie meint sie muss darüber erst nachdenken und schauen ob sie es kann.
    Vor ein paar Monaten während eines Gespräches mit dem psychatrischen Dienst sagte mein Vater das er Suizid gedanken hätte aber sie nicht ausführen würde weil seine Famile zu ihm steht.

    Dieser Satz ist mein ständiger Begleiter. Durch meine Ausbildung und meiner Aarbeit weiß ich zwar das ich mich davon nicht beeinflußen lassen sollte, dennoch ist das umsetzen immer noch was anderes als es sagen.

    Ich hoffe sehr das es bald besser wird. Ich rede mittlerweile klar mit meinen Dad und sage ihn auch immer wenn ich was vermute oder was ich davon halte.

    In meiner Nähe gibt es außer in der Kirche so keine Anlaufstelle für Angehörige soweit ich weiß.

    Ich finde es auch sehr belastend das Gefühl ich steh alleine da. Meine Geschwister sind beide ausgezogen, wissen das zwar aber dadurch das sie nicht hier wohnen,haben sie nicht so einen Bezug dazu wie ich.


    Ich danke euch für die Antworten und bin sehr froh dieses Forum gefunden zuhaben. Endlich kann ich mal schreiben und bekomme Antworten und Hilfe...


    Ich danke euch sehr :*

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