Hirnschäden durch Alkoholexzesse?

  • Hallo, liebe Community!
    Ich bin der Manuel, 25 Jahre alt, und habe in meiner Jugend recht viel Alkohol getrunken.
    Nicht jeden Tag, sondern einmal am Wochenende, aber dann halt vollgas. Typischer Partytrinker halt. Maturareise war halt dann mal eine Woche durchgehend Vollsuff.
    Angefangen habe ich mit knapp 16 Jahren und dann gings halt ordentlich ab...jetzt, in den letzten Jahren trinke ich nur noch echt selten, vielleicht 10 mal im Jahr, aber dann auch viel zu viel.
    Wenn ich das mal ganz dumpf hochrechne, war ich bestimmt 300 mal total besoffen in meinem Leben.

    Mir ist schon öfters durch den Kopf gegangen, ob diese Trinkerei schon Hirnschäden hinterlassen haben könnte. Ich habe da ein bisschen Angst davor, ich bin allgemein seitdem ich erwachsen geworden bin, ein ganz anderer Mensch geworden-viel vernünftiger. Bei einer Psychologin wurde mal ein Test durchgeführt (ich war da aufgrund meiner Angststörung), und da war eig alles ok, Gedächtnis sogar überdurchschnittlich.

    Was meint ihr, mache ich mir einfach zu große Sorgen?

  • Hallo Manuel,

    also ich bin kein Hirnforscher oder so. Und ja, natürlich ist übermäßiger Alkoholkonsum auch schädlich für die Gehirnzellen, das ist ja bekannt und es gibt ja auch sogar prominente Beispiele, die durch exzessiven und langjährigen Alkoholkonsum Hirnschäden davon trugen. Häufig geht hier dann ja um das Korsakow-Syndrom. Grundsätzlich ist es ja so, das Alkohol einfach Zellgift ist. Egal in welcher Menge, Alkohol ist ein Zellgift. Natürlich gibt es Grenzwerte. D.h. wenn man darunter bleibt ist der Konsum offiziell als unbedenklich einzustufen. Das gibt es ja für andere Gifte ganz genauso. Es nur erstaunlich, mit welcher Unbekümmertheit und welcher Freude die Menschen diese Grenzwerte fröhlich saufend einfach ignorieren. Während sie bei andeeren Giften höchst sensibel reagieren.

    Aber ok, Du bist ein junger Mensch. Du trinkst nicht mehr (bzw. nur noch selten und dann moderat) und Du hast Dich durchchecken lassen. Also ich würde mich da jetzt mal entspannen, oder leidest Du bereits und häufiger Vergesslichkeit etc.? Wenn ich richtig lese, dann hast Du ja sogar ein überdurchschnittliches Gedächtnis!

    Vielleicht liegt Dein "Problem" jetzt mehr in Deiner Angststörung als in Deinem früheren Alkoholkonsum. Also, wenn Du jetzt kein Problem damit hast keinen oder nur wenig Alkohol zu trinken, dann freue Dich darüber, dass Du nicht süchtig geworden bist und genieße Dein Leben.

    LG
    gerchla

  • Hi Gerchia!

    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
    Ja, ich denke auch, dass ich durch meine Angststörung so nachdenklich geworden bin. Diese Angststörung hat sich mit rund 18 Jahren in mein Leben geschlichen und sich leider manifestiert.
    Manchmal gebe ich dem Saufen die Schuld dafür, was aber, glaube ich zumindest, quatsch ist. Dass Alkohol Depressionen verstärken kann ist mir klar, aber von Angststörungen habe ich noch keinen Zusammenhang gehört. Wahrscheinlich mache ich mir einfach zu viele Gedanken. Vergesslich fühle ich mich nicht- eher zerstreut.
    In dem Punkt, dass die Allgemeinheit viel zu viel trinkt, geb ich dir voll Recht. Viele meiner Arbeitskollegen z.B. trinken fast täglich und dann kommen so Meldungen wie: „Gesternabend ging ich es ruhig an, da trank ich nur fünf Bier.“, wo ich mir denke, dass das viel Alkohol ist, ich könnte da am nächsten Tag nicht so fit in die Arbeit gehen-bin ich auch froh darüber, da man dadurch automatisch weniger trinkt.

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