Sucht nach Bier mit 19 Jahren

  • Guten Abend,

    also ich möchte ich mich erst einmal kurz Vorstellen, bevor ich Euch von meinem "Problem" erzähle.
    Ich bin der Max, 19 Jahre jung und mache im Moment mein Abitur. Das hört sich für viele von Euch wahrscheinlich ungewöhnlich an. So viele junge Menschen melden sich hier wahrscheinlich nicht an.
    Jedoch habe ich das Problem, das ich seit zirka einem Jahr realtiv viel Alkohol konsumiere. Das fing alles ganz harmlos mit gelegentlichen Partys an. Dort gab es Bier und häufig auch Vodka oder ähnliches. Wie meine Freunde auch griff ich zum "Einstieg" zum Bier um später auf stärkere Alkoholika zu wechseln.
    Mittlerweile ist mir es durchaus klar geworden, welche Wirkung der Alkohol auf den Körper haben kann. Wenn ich mich mit Kumpels treffen und so ziemlich jedes Wochenende 5 oder 6 halbe Bier trinke ärgert mich der Kater danach seh. Jedoch ist das bei uns seh akzepiert und man wird auch abgelehnt, wenn man da nicht mitzieht.

    So weit wäre das noch gar kein Problem. Jedoch merke ich auch, dass ich unter der Woche öfter das Verlangen nach Bier habe. Es sind nicht die starken alkoholischen Getränke sondern vielmehr das Bier. Ziemlich jeden Abend bekomme ich Lust darauf. Häufig wenn ich nicht viel zu tun habe oder allein bin.

    Was mich jedoch etwas verwundert ist, dass ich ab dem 4./5. oft nicht mehr weiß, was ich am Vorabend genau gemacht habe. Sei es SMS mit Freunden oder eine kleine Bestellung in einem Online Shop.

    Ich weiß mir da wirklich nicht zu helfen. Wenn ich ein Bier getrunken habe, fällt es mir schwer, das zweite nicht zu trinken. So geht das auch weiter.

    Viele Grüße
    Max

  • Hallo Max,
    willkommen im Forum erst mal.
    Lass bitte bei deinem "Problem" die Gänsefüßchen weg. Hier gibt es keine Grenze, ab der du ein Problem haben darfst. Der wichtigste Schritt ist zunächst einmal, dass du für dich dein Konsumverhalten als problematisch empfindest und etwas daran ändern willst.

    LG

    Praxx

  • Hallo Max,

    nachdem Praxx auf Schritt eins hingewiesen hat, lege ich dir Schritt zwei ans Herz: Einfach mit jugendlichem Elan die ersten Veränderungen angehen, indem du beispielsweise außerhalb des Wochenendes keinen Alkohol mehr zu dir nimmst.

    Viel Erfolg und herzlich willkommen im Forum!

    Katro

  • Lieber Max,

    herzlich Willkommen im Forum! :)

    Wie schon geschrieben, hast Du den ersten Schritt bereits getan. Du hinterfragst Dein Trinkverhalten und setzt Dich kritisch damit auseinander. Diese Achtsamkeit ist schon einmal eine gute Basis. Als erstes steht vielleicht tatsächlich ein Versuch an. Wie wäre es, wenn Du Dir zum Beispiel einfach einmal zwei oder drei Wochen den Alkohol "verbietest", um zu sehen, was dann passiert? Einfach so, mal als Experiment... Wenn das in Deiner Clique komisch rüberkommt, kannst Du ja erst einmal sagen, Du hast es momentan am Magen und musst gerade ein bisschen langsam machen.

    Ich möchte Dir keine Alkoholabhängigkeit unterstellen, aber ich habe erst mit diesem Versuch begriffen, dass ich mitten drin stecke, in der psychischen Abhängigkeit... Vielleicht probierst Du es einfach mal aus, so ein paar Wochen ohne?

    Viele Grüße
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Danke für die ersten Einschätzungen.

    Ich fühle mich selbst auch gar nicht wohl damit. Meistens ist es so, dass ich am darauf folgenden Tag keine Alkohol trinke. Da hat man noch den Kater im Gedächtnis. Einen Tag später ist das vergessen und ich denke mir, ein Bierchen geht schon. Aber bei einem bleibt es nicht.

    In meinem Freundeskreis wird auch viel getrunken. Das habe ich oben schon erwähnt. Manchmal will ich mit meinem Kumpel einfach nur mal chillen wenn es keine Party in der Nähe gibt, aber ohne Bier geht da auch nix. Da werde ich schon ausgelacht, wenn ich sage, dass ich nichts trinken will.

    Das mit den zwei Wochen ohne Alkohol habe ich in der Prüfungszeit schon einmal ausprobiert. Es ging schon zwei Wochen lang aber dann dachte ich mir wieder, dass ein Bier okay sei.

    Natürlich ist das Schlimme der Alkohol unter der Woche. Gestern habe ich glaube auch fünf Bier getrunken. Da ich noch bei meinen Eltern wohne verstecke ich das auch mehr oder weniger. Ein oder zwei Bier kann ich auch so aus dem Kühlschrank holen, aber alles was darüber geht muss irgendwie unbeobachtet geschehen.

    In einer Woche habe ich jetzt fast einen ganzen Kasten Bier selbst getrunken. In Bayern sind das natürlich 20 x 0,5.

    Irgendwie ist der Abend entspannter. Deswegen trinke ich zwar nicht bewusst, aber wahrscheinlich trägt das im Unterbewusstsein auch dazu bei. Da kann man wirklich mal alle Probleme vergessen.

    Viele Grüße
    Max


  • Da kann man wirklich mal alle Probleme vergessen.

    Und genau da liegt der Irrtum, dem wir wohl alle irgendwann einmal erlagen.
    Genau DA fangen die Probleme an.

    Wehre den Anfängen, Max. Wie ich heute Morgen bereits schrieb, könnte ein Anfang sein, dass du außerhalb der Wochenenden den Alkohol links liegen lässt.

    V.G.
    Katro

  • Hi, ja unter der Woche das Bier weglassen ist doch schon mal was ;)
    Sei bitte dann ehrlich zu dir selbst!

    Viele Grüße

  • Hi Max,

    ... und auch, wenn sich das jetzt komisch anhört, aber ich kann nicht anders, als Dir zu raten, Dir einmal darüber Gedanken zu machen, ob Du Dich nicht einfach mal ganz unverbindlich an eine Suchtberatungsstelle wenden magst. Dein Anliegen wird auf Wunsch mit Diskretion behandelt... es gibt auch Hotlines zum Anrufen, da ist die Hemmschwelle vielleicht kleiner.

    http://www.sucht-und-drogen-hotline.de/wirueberuns/su…e_muenchen.html

    Ich kann verstehen, dass es nicht einfach ist mit dem Gruppenzwang. Erstens das bierfreudige Bayern und dann auch noch Dein junges Alter, wo sowieso oft viel weggekippt wird...

    Aber bleib am Ball, am Thema. Einen besseren Gefallen kannst Du Dir nicht tun.

    Viel Glück und Erfolg!
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Okay, vielen Dank für die Antworten!

    Das mit der Hotline werde ich mir mal überlegen. Aber mehr als ihr werden die mir eigentlich auch nicht sagen können :)

    Was haltet Ihr eigentlich von alkholfreiem Bier falls man Abends keine Lust auf Wasser hat? Also Cola oder ähnliches trinke ich eigentlich nie. Der einzigste Nachteil ist wohl, dass es ja nicht 100% ohne Alkohol ist.

  • Nein alkoholfreies Bier rate ich dir ab! Da es sehr nach echtem schmeckt könnte es dich Triggern ;)
    Dann mach dir lieber einen Tee wenn du etwas mit Geschmack möchtest.
    Liebe Grüße
    Verena

  • Also, alkoholfreies Bier macht echt keinen Spaß... Ich rate auch zu irgendeinem anderen alkoholfreien Getränk, das Dir schmeckt, egal was.

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Wieso macht das keinen Spaß? Ich finde es gar nicht so schlecht, wenn man denn eines findet, dass gut schmeckt.

  • Okay, das ist natürlich Geschmackssache und kommt auch auf den Menschentyp an. Vielleicht ist das für Dich ja DIE Lösung, wer weiß? Probier's doch aus.

    Bei mir ist es jedenfalls so, dass mir dann der "Kick" fehlt. Schmeckt wie Bier, sieht aus wie Bier, prickelt wie Bier, aber turnt absolut nicht... Das deprimiert mich. Von daher trinke ich dann halt doch lieber Cola oder so.... :)

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Ich denke, gerade so in deiner Situation wäre alkoholfreies Bier vielleicht keine schlechte Alternative.
    Für einen langjährigen süchtigen Biertrinker verursacht das evtl. Probleme; in deinem Fall könnte ich mir das als gute Alternative vorstellen.
    Mein Mann trinkt übrigens seit fast 6 Monaten jetzt nur noch alkoholfreies Bier - und kommt damit prima klar.

  • Die Seite werde ich mir mal anschauen.

    Auch das mit dem alkoholfreien Bier muss ich einfach mal ausprobieren.

    Habe mich aber gerade schon wieder dabei ertappt, wie ich am liebsten ein schönes kühles Bier genossen hätte...

  • Hallo Max,

    so lange es bei dem hätte bleibt ist es ja nicht schlimm. Ich bekomme auch öfters Lust auf ein Bier oder ein Glas Sekt oder Whiskey-Cola... aber das würde nicht gut gehen...
    Alkoholfreies Bier würde bei mir genau das bringen was Pinguin schrieb, schließlich habe ich den Alkohol überwiegend getrunken um meinen Rauschzustand zu erreichen und nicht des Geschmacks wegen...
    Wir können ja hier auch nur von den eigenen Erfahrungen sprechen, ob dies bei dir auch so ist muss ja nicht so sein ;)

    Liebe Grüße
    Verena


  • Habe mich aber gerade schon wieder dabei ertappt, wie ich am liebsten ein schönes kühles Bier genossen hätte...

    Das ist die Gewohnheit oder -im schlimmeren Fall- bereits Abhängigkeit.
    Das Gemeine am Alkohol ist, dass man irgendwann, wenn man die negativen Seiten der Abhängigkeit zu spüren bekommt, zurückrudern will und dann feststellt, dass man es nicht mehr ohne weiteres kann.
    Lass es deshalb nicht so weit kommen und suche dir ab heute andere Formen der Entspannung, Max.

    V.G.
    Katro

  • Okay, das verstehe ich schon. Allerdings ist es schwierig, den Alkohol erst einmal unter der Woche weg zu lassen. Wenn man dann am Wochenende wieder trinkt, denkt man sich "Ach, einen Tag vorher ist vielleicht auch okay" oder auch einmal unter der Woche das es gar nicht so schlimm sei ein Bier zu trinken. Wobei es höchstwahrscheinlich nicht bei einem bleiben würde.

    Anders betrachtet wäre es aber noch schwieriger überhaupt gar keinen Alkohol mehr zu trinken. Dann müsste ich erstens länger durchhalten und auch gegenüber Freunden und Familie zugeben, dass ich ein Problem damit habe.

    Also wird die beste Lösung zur Zeit wohl sein, es einfach unter der Woche zu lassen. Einen Versuch ist es zumindest Wert.

    Wieso führen eigentlich gerade Probleme dazu, dass man sich mit Alkohol wohlfühlt? Es ist irgendwie schon ein Zustand, in dem man sich besser fühlt, da man den täglichen Problemen für einen Moment keine Beachtung schenkt.
    Leider bin ich ein Mensch, der sehr viel nachdenkt und sich auch allgemein über vieles Gedanken macht. In diesem Fall war es aber vielleicht gut, da ich so schneller erkannt habe, dass mein Alkoholkonsum nicht gesund sein kann.

    Aber eine andere Form der Entspannung zu finden ist nicht so einfach.

    Gestern habe ich nichts getrunken und auch gleich bemerkt, dass ich wesentlich schlechter einschlafen konnte. An den zwei, drei Tagen davor hatte ich immer mindestens 3 Bier getrunken und da fiel mir das Einschlafen leicht oder ich kann mich nicht mehr daran erinnern.

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