HILFE

  • Hallo,
    mein Name ist Christiane,ich bin mitte 50 und lebe seit 2 Jahren komplett Alkoholfrei.
    Meine Geschichte ist schnell erzählt, am Anfang wenig getrunken, dann mehr,dass ich abhängig war wollte ich lange nicht einsehen.Nachdem ich 2015 meinen Führerschein verloren habe, musste etwas geschen. Ich holte mir Hilfe, die Entgiftung habe ich zu Hause gemacht, mit meinem Mann.
    Nun habe ich eine MPU hinter mir, mit allen Kontrollen und und und. Ich fühlte mich in dieser Zeit wie ein Schwerverbrecher.Nun ist die MPU negativ ausgefallen und ich stelle mir die ganze Zeit die Frage warum noch abstinent leben....
    Ich glaube so einfach ist es dann doch nicht.Jedenfalls habe ich durch den Stress erheblichen Druck. Vielleicht kann mir ja jemand was dazu sagen? Eigene Erfahrungen.
    Das wäre toll

  • Hallo Christiane,

    Nun ist die MPU negativ ausgefallen und ich stelle mir die ganze Zeit die Frage warum noch abstinent leben....

    Gute Frage.
    Mögliche Antworten findest du hier: https://alkoholforum.de//index.php?topic=105.0

    Du sprichst von Druck.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Druck aus deiner alkoholfreien Lebensweise resultiert. Insofern wird dich der Alkohol auch nicht aus dieser Drucksituation herausholen. M.E. wirst du dir Gedanken darüber machen müssen, wie du mit der Situation konstruktiv umgehen kannst.
    Schätze, du willst den Führerschein zurückerlangen. Also guck nach vorn und schau, was du tun kannst, damit die MPU beim nächsten Mal positiv ausfällt. Du hast weitaus mehr Möglichkeiten als zu trinken. Und jede Aktivität, die nicht im Trinken besteht, wird dich stärker machen.

    Beste Wünsche
    Bassmann

  • Guten Abend Christiane,

    zuallererst einmal: Eine tolle Leistung, dass Du, wenn auch „nur wegen dem Führerschein“(?) 2 Jahre abstinent geblieben bist.
    Das Gute daran: Du weißt, dass es geht und dass Du alkoholfrei leben kannst, ohne dass die Welt untergeht.

    Aus Deinem Beitrag geht nicht hervor, welche „Hilfe“ Du Dir geholt hast?

    Eine MPU nicht zu bestehen ist kein Beinbruch, und ich schätze mal, dass mind. 1/3 der MPU-Kandidaten, die zu uns in die Selbsthilfegruppe kommen um darauf vorbereitet zu sein, beim 1. Mal durchfällt. Dann wird sie wiederholt – und ich habe noch niemand kennengelernt, der sie dann nicht bestanden hat.
    Grundsätzlich, wenn man aufgrund einer Trunkenheitsfahrt oder angenommener Suchterkrankung aufgefallen ist, wird sehr stark seitens der Verkehrspsychologen Wert darauf gelegt, dass sich die MPU-Kandidaten intensiv mit ihrem Umgang mit Alkohol auseinandergesetzt haben. Dazu gehört auch, dass sie deutliche Veränderungen in ihrem Leben vorgenommen haben. Problemsituationen im Leben, bei der Arbeit, in der Beziehung usw. werden als Grund für die Sucht oder den Alkoholmissbrauch angenommen. Folglich muss schlüssig dargelegt werden, dass man diese Probleme zufriedenstellend gelöst hat.

    Wenn Du Dich – unabhängig von den Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der MPU - für ein abstinentes Leben entschieden hast, dann meine ich aus Erfahrung sagen zu können, dass allein den Alkohol weglassen bei Weitem nicht ausreicht.
    Das sind meine Erfahrungswerte mit meiner Suchtgeschichte. Ich habe viele Jahre versucht „nur den Alkohol wegzulassen“, und ansonsten eigentlich nichts in meinem Leben verändert. Das hat dann auch folgerichtig dazu geführt, dass ich nicht sehr lange auf „mein Lösungsmittel“ Alkohol verzichten konnte. Zu viele (ungelöste) Probleme, zu viele Bekanntschaften in denen fleißig getrunken wurde, zu wenig oder gar keine Veränderung meiner (nassen) Wesensart. Da kommt einiges zusammen, das dann immer wieder nach dem Stoff schreit.

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