Sehr harte Doku

  • Liebe Pinguin,

    sorry die späte Antwort ..
    Hmh, also das war bei mir tatsächlich nie so. Mir war immer klar, dass ich da in eine gefährliche Richtung laufe.
    Aber vielleicht deshalb, weil mir schon sehr lange klar ist, dass ich generell ein "Suchtttyp" bin, der Schwierigkeiten hat, Maß zu halten.
    Da wusste ich, dass das gerade aus dem Grund beim Alkohol ebenfalls riskant ist und hatte schon immer ein skeptisches und ziemlich ehrliches Auge darauf (auch auf die Gefahr hin, dass sich das seltsam anhört ;)).

    LG

    Feuervogel

  • Habe diesen Thread erst heute entdeckt und bin dabei über Hups Frage gestolpert:


    Wisst ihr, über was ich mir in diesem Zusammenhang in den letzten Tagen Gedanken gemacht habe?

    Das Durchschnittsalter hier. Wie .. als würde es tatsächlich erst in diesem Alter zu einem gewissen "Klick" kommen ..

    Gestern war ich mal wieder in einer Entgiftungsstation, um meine SHG vorzustellen. Und dabei wurde mir die Frage nach dem Durchschnittsalter gestellt und ab welchem Alter man zu uns kommen könne. Als ich dann antwortete, dass zu uns alle kommen können, die für sich ein Problem erkannt haben oder sich nur informieren wollen und dass das Alter egal sei, wir aber leider so Ü45 sind, kam leichtes Unverständnis über das "leider" auf. Es sei doch gut, dass keine Jüngeren da seien!?

    Ich konnte nur antworten, dass es gut wäre, wenn es keine jungen Süchtige gäbe. Meine Erfahrungen auf Entgiftungsstationen etc. (siehe auch hier im Forum) zeigen aber etwas anderes. Aber anscheinend ist die "Jugend" vielleicht nicht in der Lage oder willens, den Ernst ihrer Lage zu erkennen? Vielleicht kommt hier auch eine gewisse Sorglosigkeit ("Ich bin jung und will mein Leben geniessen!") oder aber Verdrängung, wie es z.Bsp. bei mir war und wie Pinguin schrieb


    Ich gebe zu, dass ich meinen Alkoholkonsum viele, viele Jahre dermaßen heruntergespielt und verharmlost hatte... Dadurch dass ich erst abends trank, meistens "nur" Bier.... dass ich in den Schwangerschaften aufhören konnte, dass ich mein Leben nach außen hin geregelt bekam, mein Haushalt funktionierte, ich meine Kinder nicht vernachlässigte.... weder Führerschein noch Arbeitsstelle verlor.... Und körperliche Entzugserscheinungen hatte ich scheinbar auch nicht.... Da log ich mich selber in die Ecke, so lange Zeit... Wenn sich mal eine leise Stimme meldete, ich könne süchtig sein, dann war die schnell wieder übertönt mit scheinheiligen Argumenten wie: "Schau Dir mal die Typen am Kiosk und am Bahnhof an: DAS sind Alkis. Ich doch nicht..." Das Selbstbelügungs-System funktionierte bei mir reibungslos....

    zum Tragen? nixweiss0
    Heute wünsche ich mir oft, die Menschen würden viel früher erkennen, dass sie in eine Sucht gerutscht sind. Dann könnten Sie eher einen Ausstieg in Angriff nehmen und so den Rest ihres Lebens "mit klarem Kopf" geniessen.
    Aber wenn ich an mich selbst in jüngeren Jahren denke, glaube ich, dass es Wunschdenken bleibt ... ;(

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Ich habe mir diese echt krasse Doku auch gerade angesehen.
    Gott - wie schlimm das ist.
    So will ich keinesfalls enden. Mich schämt es richtig wenn ich mir überlegen dass ich auch oft torkel, mir ist gleich richtig schlecht geworden.

    Was ihr oben geschrieben habt mit den selbst betrügen: das trifft definitiv zu.
    Man sucht und findet ja auch immer einen Anlass um zu trinken und man rechtfertigt das auch.
    Ich glaube dieses Video hat grade ganz schön was bei mir verändert.

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