Sehr harte Doku

  • Hallo an all die lieben Leute hier.
    Ich hoffe, ich darf diesen youtube-link hier posten. Wenn nicht, dann bitte einfach löschen. Aber diese Doku muss man sich ansehen. Sehr berührend. Bei youtube sind es 3 Teile und hier kommt der 1. Die anderen beiden werden einem rechts auf der Seite angezeigt.

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  • Guten Morgen,

    ich kenne diesen Beitrag, eigentlich müssten wir uns den immer und immer wieder anschauen, bis es in unseren Köpfen
    KLICK macht. Sehr erschreckend.
    Viele grüße
    Mogli

  • Worin besteht eigentlich dieser „Klick“?
    Ist es die Einsicht, dass man von der Droge eigentlich überhaupt nichts hat außer der anfänglichen Illusion, dass sie das Leben irgendwie schöner oder weniger belastend macht?
    Ist es die Angst vor Krankheit und Tod?
    Ist es das Mitleid mit den leidenden Angehörigen?

    Ich glaube, dass der Klick darin besteht, zu erkennen und zu akzeptieren, dass Leben bedeutet, durch Höhen und Tiefen zu gehen, d.h., dass die Tiefen genauso zum Leben gehören wie die Höhen und letztendlich auch notwendig sind, um die Höhen wirklich genießen zu können, während der durch das Saufen herbeigeführte Dämmerzustand allenfalls ein Abklatsch von Leben ist.

    Vielleicht lautet der Klick: Wenn ich saufe, kann ich nicht wirklich leben. Ich kann nicht richtig weinen, aber auch nicht richtig lachen.

    Zumindest gingen mir diese Gedanken durch den Kopf, während ich das Video sah.

    Katro

  • Hab mir die Doku NOCH nicht angeschaut, aber ..


    Vielleicht lautet der Klick: Wenn ich saufe, kann ich nicht wirklich leben. Ich kann nicht richtig weinen, aber auch nicht richtig lachen.

    .. DAS gefällt mir sehr gut katro, das ist so passend :)

  • Jepp... Genau dieser Satz ist es, den ich auch sofort in meinem Kopf in einen goldenen Rahmen gesetzt habe. 44.

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Nochmal zurück zum Video.
    Ich frage mich, welche Intention ein solcher Film verfolgt.

    Kann es einem Alkoholiker helfen, zu sehen, wie ein Mensch, dem es ähnlich wie ihm selbst geht, von einer Entgiftung zur nächsten säuft? Kann es ihm helfen, wenn ein Mitarbeiter der Klinik feststellt, dass dieser Alkoholiker seiner Meinung nach in spätestens zwei Wochen wieder zur Entgiftung kommen wird?
    Wenn überhaupt etwas bei dem Alkoholiker ankommt, dann die (falsche) Erkenntnis: Diese Scheißsucht, dieser böse und mächtige Alkohol, ich habe keine Chance.

    Kann dieser Film einem Angehörigen helfen?
    Wahrscheinlich nicht.
    Ich habe an mir selber festgestellt, dass ich phasenweise Wut auf den saufenden Alkoholiker empfand. Seine Mutter bemitleidete ich, seiner Freundin gegenüber keimte manchmal sogar ein Gefühl der Verachtung auf.

    Am Ende blieb Hoffnungslosigkeit bzw. sie wäre geblieben, wenn ich nicht an mir selbst erfahren hätte, dass es den berühmten KLICK gibt.
    Aber der wird wohl nicht durch einen Film dieser Art erzeugt.

    Katro

  • Hallo Katro,


    Am Ende blieb Hoffnungslosigkeit bzw. sie wäre geblieben, wenn ich nicht an mir selbst erfahren hätte, dass es den berühmten KLICK gibt.
    Aber der wird wohl nicht durch einen Film dieser Art erzeugt.

    vielleicht doch. Ich habe oft gelesen, dass ein Alkoholiker seinen Tiefpunkt erreicht haben muss, um ernsthaft den Willen zur Therapie zu entwickeln.

    Aber vielleicht genügt es manchen ja auch, so einen Tiefpunkt mal zu sehen, um sich zu entscheiden, dass man so nicht enden will.

    LG Walker

  • Wisst ihr, über was ich mir in diesem Zusammenhang in den letzten Tagen Gedanken gemacht habe?

    Das Durchschnittsalter hier. Wie .. als würde es tatsächlich erst in diesem Alter zu einem gewissen "Klick" kommen ..

  • Hallo Katro, die Intention der Doku-Macher kann ich dir auch nicht sagen. Für mich ist beim Ansehen klar geworden, dass ich da nie hinkommen will. Eine Abschreckung. Wenn der Ralf aus dieser Doku nüchtern ist, ist er clever, aufgeräumt und sehr sympathisch, finde ich. Und dann trinkt er wieder und ihm ist alles egal. Aber wirklich restlos alles! Erschütternd ist das. Er hat eine tolle Frau, die zu ihm steht, eine Mutter, die sich in Grund und Boden sorgt und auch das hält ihn nicht ab. Mich macht diese Doku in erster Linie traurig für alle Beteiligten. Und es macht mir noch einmal mehr klar, dass weiter Saufen das Ende bedeutet, in jeder Hinsicht. Deswegen freue ich mich das heute mein 5. Tag ohne ist. Viele liebe Grüße, Tocca

  • Hallo Hupskatze,


    Wisst ihr, über was ich mir in diesem Zusammenhang in den letzten Tagen Gedanken gemacht habe?

    Das Durchschnittsalter hier. Wie .. als würde es tatsächlich erst in diesem Alter zu einem gewissen "Klick" kommen ..

    ich denke, dass liegt daran, dass man lange Zeit gar nicht bemerkt, wie sehr der Alkohol einem schadet, körperlich, psychisch und sozial. Oder dass man es nicht bemerken will...


  • ich denke, dass liegt daran, dass man lange Zeit gar nicht bemerkt, wie sehr der Alkohol einem schadet, körperlich, psychisch und sozial. Oder dass man es nicht bemerken will...

    *nickt* ja, dem ist wohl so, aber es ist schon ein wenig erschreckend, wie lange es zu dauern scheint, bis man so weit ist es zu "bemerken" :-\

  • ..... Vielleicht liegt das nur daran, dass die wilden Jahre vorbei sind - und Saufen einfach keinen Spaß mehr macht?....

    Das Seltsame an dem Film finde ich (und ich gebe zu: ich musste abbrechen), dass jemand das ergoogelt hätte und dann sagt: "Aha, so sieht also ein Alkoholiker aus! So lebt ein Alki! Okay, dann muss ich mir keine Sorgen machen, dann bin ich ja normal." und betreibt weiter Alkoholmissbrauch.

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Bei youtube gibt es noch einen anderen Film über einen Alkoholiker. Der hat mich im Gegensatz zu dieser Doku sehr berührt.
    Den findet man unter: Tell you about my life

    Ich hoffe immer, dass der Typ inzwischen die Kurve gekriegt hat. Irgendwie kann ich den Gedanken gar nicht ertragen, dass so ein sympathischer Mensch sich tot säuft.

  • Oh, ennasu.... :)

    Darf ich an dieser Stelle sagen:

    Schön, dass Du (wieder) da bist!!!! Freu freu.... :)

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“


  • "Aha, so sieht also ein Alkoholiker aus! So lebt ein Alki! Okay, dann muss ich mir keine Sorgen machen, dann bin ich ja normal."

    Für mich sind diese Vergleiche nicht wichtig. Ich glaube auch nicht, dass sie für irgendjemanden wichtig sein sollten.
    Was ist ein „normaler“ Nichtalkoholiker, was ein „normaler“ Alkoholiker?
    Wenn ich erfahre, dass ich eigentlich nicht saufen möchte, es aber dennoch tue, weil ich spüre, dass ich nicht anders kann, habe ich einen Punkt erreicht, wo ich mich als Alkoholiker sehen und fühlen muss/sollte.
    Ich kann das zwar von mir schieben, indem ich mich mit denen vergleiche, die sich in einem weiter fortgeschrittenen Stadium oder sogar im Endstadium der Sucht befinden.
    Aber tief in meinem Inneren weiß ich, dass ich ein Abhängiger bin. Und so mache ich mir dann auch entsprechende Sorgen. Gleichzeitig versuche ich sie zu verdrängen.

    Genau an dieser Stelle bräuchte ich jemanden oder etwas, der bzw. das dieses Verdrängen unterbindet, mich also zwingt, Stellung zu beziehen.
    Nur wer kann das sein?

    Katro

  • Ich muss gestehen, ich finde die Rolle der Frau mehr als befremdlich bzw. diese ganze wahnsinnig ungesunde Konstellation mit Muttern noch unter einem Dach wohnen und da regelmäßig Mittag essen und die Freundin hört selber auf zu trinken, weil/als sie sieht, wie sehr er abstürzt - und "hilft" von da an ihm. Um ganz ehrlich zu sein fand das bestürzender als den Mann in so einem Zustand zu sehen.
    Ich möchte da jetzt nicht weiter ins Detail gehen, aber ich habe mich eingehendst mit ungesunden (dysfunktionalen) Beziehungen und Systemen befasst und als ich das sah war mein erster Gedanke, dass (natürlich) seine Alkoholsucht ein Riesenproblem ist - aber andere nicht weniger relevant sind.


    Pinguin, zu dem, was Du angesprochen hast: Ich weiß nicht, es kann sicherlich sein, dass manche das sehen und es als Entschuldigung nehmen, weil sie doch noch Lichtjahre von so einem krassen Endzustand entfernt sind und das Thema Alkoholsucht/-problem sie von daher doch nicht betreffen kann.
    Gleichzeitig wundere ich mich über die sich überall wiederholende Aussage, dass so viele ihr Alkoholproblem nicht zugeben, nicht mal vor sich selber. Das merkt und weiß man doch, und wenn es noch so sehr in der letzten Ecke ist ...?

  • Oh, Feuervogel... Ich gebe zu, dass ich meinen Alkoholkonsum viele, viele Jahre dermaßen heruntergespielt und verharmlost hatte... Dadurch dass ich erst abends trank, meistens "nur" Bier.... dass ich in den Schwangerschaften aufhören konnte, dass ich mein Leben nach außen hin geregelt bekam, mein Haushalt funktionierte, ich meine Kinder nicht vernachlässigte.... weder Führerschein noch Arbeitsstelle verlor.... Und körperliche Entzugserscheinungen hatte ich scheinbar auch nicht.... Da log ich mich selber in die Ecke, so lange Zeit... Wenn sich mal eine leise Stimme meldete, ich könne süchtig sein, dann war die schnell wieder übertönt mit scheinheiligen Argumenten wie: "Schau Dir mal die Typen am Kiosk und am Bahnhof an: DAS sind Alkis. Ich doch nicht..." Das Selbstbelügungs-System funktionierte bei mir reibungslos....

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

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