Kontrolle zurück bekommen

  • Hallo, ich bin 28 alleinerziehende Mutter und habe die Kontrolle über meinen Alkoholkonsum schon vor über 10 Jahren verloren. Ich trinke nicht unbedingt regelmäßig aber in letzter Zeit immer öfter. Ich habe absolut keine Kontrolle über die Menge an Alkohol, die ich an so nem Abend in mich reinschütte und kann daher nie voraussagen was passieren wird. Ich sage mir jedes Mal hinterher, ich trinke einfach nichts mehr aber wie ihr euch wohl denken könnt, klappt das überhaupt nicht. Momentan versuche ich mich gerade vom Wochenende zu erholen, was durch Panikattacken und selbshass aber ziemlich problematisch ist. Ich hoffe, dass meine Anmeldung hier ein erster Schritt in die richtige Richtung ist und ich diesmal endlich genug Verstand besitze, das scheiß saufen endlich mal zu lassen. Würde mich gerade jedenfalls über nen bisschen Zuspruch freuen

  • Hallo Yve,
    grüße dich.
    Ich denke, dass eine Sucht mit Verstand nur insofern zu tun hat, dass ich als erstes meine Sucht verstehen und akzeptieren muß.
    Hilfe annehmen von Hausarzt, anderen Betroffenen und Umwelt, alleine dagegen anzukämpfen ist fast unmöglich.
    Lese dich im Forum mal etwas ein, wirst auch im Laufe der Zeit einige Hinweise erhalten, jedenfalls wird es nicht von heute auf morgen gehen.

    LG Gerd

    Einmal editiert, zuletzt von gerd48 (26. September 2017 um 08:34)

  • Hallo Yve,

    willkommen im Forum.

    Die Überschrift Deines ersten Beitrags hier lautet „Kontrolle zurück bekommen“.
    Dann schreibst Du „Ich habe vor über 10 Jahren die Kontrolle über meinen Alkoholkonsum verloren“.

    Wenn Betroffene die Kontrolle über ihren Alkoholkonsum verloren haben, also nach dem ersten Schluck nicht mehr mit dem trinken aufhören können, dann spricht man von Abhängigkeit.
    Ich kann gut verstehen, dass Du, als alleinerziehende Mutter, vor einem Problemberg hockst und nicht weißt, wie Du die Situation für Dich und Dein Kind befriedigend in den Griff bekommen kannst.
    Ich kann Deinen Zeilen nicht entnehmen, wie stark Du bereits abhängig bist, und ob Du eventuell einen stationären Entzug machen müsstest, bevor Du weitere Schritte in Richtung Abstinenz unternehmen kannst.
    Deine Angst und Panikattacken, die Du bekommst, wenn Du keinen Alkohol trinkst, sprechen sehr für eine starke Abhängigkeit.

    Deswegen wäre es wohl ratsam, zunächst eine Suchtberatungsstelle vor Ort aufzusuchen. Dort wirst Du anonym und auf Deine Situation als alleinerziehende Mutter zugeschnitten beraten.
    Es gibt heute auch spezielle Angebote an Abhängige, die alleinerziehend sind.

    Zurück zum Anfang Deines Threads: Erfahrungsgemäß wirst Du die Kontrolle über Deinen Alkoholkonsum nie wieder zurück erlangen. Zumindest ist es bei den meisten Alkoholikern so. Auch nach Jahren der Abstinenz führt das erste Glas in aller Regel wieder in das alte Suchtverhalten.

  • Hallo Yve,

    gut das Du hier bist!

    Wie Dietmar bin ich auch erst mal über den Titel Deines Threads gestolpert. Und auch ich habe mir gedacht: Wer bereits süchtig ist, kann keine Kontrolle mehr zurück bekommen. Das ist zumindest die Erfahrung die ich selbst gemacht habe. Und auch bezogen auf meine Erfahrungen mit anderen Alkoholikern kenne ich niemanden dem das gelungen wäre. Leider aber ein paar, die darüber rückfällig wurden...

    Aber ich glaube das steht jetzt noch gar nicht zur Debatte. Erst mal hast Du einen ersten Schritt getan und Dich hier angemeldet. Erst mal bedeutet das, dass Du etwas unternehmen möchtest. Das ist genau richtig. Vielleicht hilft es Dir ja auch, zunächst von Tag zu Tag zu denken. Also immer erst mal heute keinen Alkohol zu trinken und in aller Ruhe darüber nachzudenken, wie Du Deine Zunkunft überhaupt gestalten möchtest. Vielleicht musst Du auch erst mal heraus finden wo Du eigentlich stehst.

    Das Lesen hier im Forum kann Dir dabei helfen. Vielleicht findest Du andere Teilnehmer hier, die eine ähnliche Geschichte wie Du haben und kannst auch lesen, was sie gemacht haben. Vielleicht ist da was für Dich dabei.

    Was ich aus meiner eigenen Erfahrung inkl. vieler gescheiterter Aufhörversuche sagen kann ist, dass es wichtig ist sich damit auseinander zu setzen warum man trinkt. Aufarbeiten der Sucht ist für den Erfolg enorm wichtig. Lernen wieder anders zu denken, süchtiges Denken zu überwinden, Strategien z.B. für den Umgang mit bestimmten Situationen ohne Alkohol neu zu erlernen. Darauf kommt es meiner Meinung nach an. Für den Anfang ist es aber natürlich gut einfach nichts mehr zu trinken, auf Dauer reicht das aber nicht aus. Denn die Sucht ist stark - sie zeigt einem immer und immer wieder die vermeintlich positiven Effekte des Trinkens. Und irgendwann, der eine früher, der andere später, wird man wieder schwach und gibt nach. Und das ist eigentlich das was es zu verhindern gilt. Das geht nur mit Aufarbeitung - ob nun mit professioneller Hilfe (für viele der einzige Weg) oder selbstgestrickt (gibt es auch) ist egal, aufgearbeitet muss es werden.

    Ich wünsche Dir einen guten Austausch hier im Forum und hoffe, dass Du (D)einen Weg finden wirst.

    LG
    gerchla

  • Mit "Kontrolle zurück gewinnen" meinte ich eher die Kontrolle über mein Leben... Wobei ich die zeitweise auch habe, aber in letzter Zeit immer öfter mal nicht. Hinzu kommt, dass ich des öfteren jetzt schon mit psychischen Problemen nach dem Trinken zu kämpfen hatte. Hängt wohl damit zusammen, dass ich mich manchmal echt fragen muss, wie ich die letzte Nacht so "unbeschadet" überstehen konnte. Es handelt sich zu 99% tatsächlich nur um Nächte... Aber schlimm genug

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