Ab welcher Menge Delirium möglich?

  • Hallo,

    Ich habe mich hier neu registriert weil ich mir selbst ein wenig Sorgen mache.

    Ein paar Infos zu mir: ich trinke seit ca 2 - 2,5 Jahren täglich so 3-4 Bier abends, manchmal auch ein wenig mehr. Dann sind es bis zu 6 Bier oder eine Flasche Rotwein oder vor der Weinflasche noch 2_3 Bier. Es hat sich quasi so ergeben und da Kumpels ebenfalls so viel trinken hatte ich mir bisher keine Sorgen gemacht gehabt. Ich teil es mir zwar ein über den Abend werde aber auch itzig wenn ich mein Bierchen nicht bekomme.

    Nach einem Bericht und etwas Selbstreflektion bin ich zu dem Schluss gekommen, dass dies eindeutig zu viel ist. Allerdings habe ich nun eine Heiden Angst, dass ich in ein Delirium verfalle und dran sterbe. Ein Tag geht zwar auch mal ohne Bier aber dann ist der Wunsch doch wieder da.


    Meine Fragen daher nun: ist es bei der Menge wahrscheinlich in ein Delirium zu verfallen oder kann ich den Bierstecker ziehen und vorerst auf Malzbier oder Tee umsteigen (alkoholfreies)?
    Würde es etwas bringen, das Trinkverhalten Stück für Stück zu reduzieren?

    Soziale Schäden gibt es bisher keine, auch auf Arbeit nicht, da ich ja nur Abends trinke allerdings nicht soviel dann eine Fahne zu haben.

    Ich bin für jede Antwort dankbar.

  • Ich möchte noch hinzufügen: ich habe über den Tag verteilt 3 Bier heute getrunken. Also deutlich weniger wie sonst bzw gleiche Menge über größeren Zeitraum hinweg.
    Ich liege nun seit mehreren Stunden im Bett und kann nicht einschlafen, fühle mich schwach, selbst der Gang zur Toilette ist anstrengend, und mein Herz rast gefühlt Grade. Und das auch noch so heftig, dass ich in der Brüsten jeden einzelnen Schlaf spüre.

    Sind das bereits Anfänge eines Delirium? Mache mir etwas Sorgen deswegen.

  • Hallo Anonho,

    wie geht es dir nach der vergangenen Nacht?

    Ich habe ähnlich viel wie du getrunken, also zwei Flaschen Rotwein oder Rotwein + Bier. Beim Entzug habe ich außer einer gewissen inneren Unruhe und einem vermehrten Schwitzen nichts gespürt.
    Das sind jetzt aber nur meine persönlichen Erfahrungen. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du dich ärztlich beraten lässt. Insbesondere, wenn du dich vor möglichen negativen Folgen des Entzugs fürchtest.

    Alles Gute beim Ausstieg!

    Kattro

  • Hallo Anoho,

    nach allem, was ich gelesen habe, ist die Stärke der Entzugserscheinungen nicht davon abhängig, wieviel man trinkt. Ich würde dir dringend raten, VOR dem Entzug mit einem Arzt zu sprechen - die Entzugserscheinungen können tödlich sein!

    LG Walker

  • Mir ging es ähnlich wie Katro, innere Unruhe und vermehrtes Schwitzen..das was Du schreibst, sollte Dich veranlassen, mal ernsthaft über einen Besuch beim Arzt nachzudenken. Da muß sich niemand schämen, exakt dafür sind die nämlich da.

    Wie geht es Dir denn heute?

  • Innere Unruhe, Schlafstörungen, verstärktes Schwitzen, Herzrasen, erhöhter Puls und oft vergessen, weil ersteinmal unbemerkt: rasanter Anstieg des Blutdruckes sind Entzugserscheinungen bei plötzlicher Absetzung der gewöhnten Alkoholmenge. Niemand muß Krampfanfälle, Herzinfarkte, Schlaganfälle erleiden - auch ein Delirium ist nur eine Möglichkeit - ABER - JEDER KANN - je nach individueller Disposition.
    Ein kalter Entzug ist IMMER (auch wenn es vorher schon mehrere Male gut gegangen ist) so etwas wie Russisch Roulette - also: vor dem Entzug durchchecken lassen und am besten den/die Arzt/Ärztin ins Vertrauen ziehen ... !

    Beste Grüße
    keppler

  • Erstmal vielen Dank für die Antworten.

    Also im Normalfall trinke ich halt Abends 3-4 Bier oder 1 Flasche Wein und allenfalls noch ein Feierabendbier. Das immer so im Zeitraum von ca 4 Stunden. Nur am Wochenende auch mal ein wenig mehr auf Party.
    Ich hatte auch vor 3 Wochen oder so nur Abends 2 Bier getrunken und am Folgetag garkeins und hatte keine Entzugserscheinungen mich dann aber auf das Feierabendbier gefreut gehabt.
    Nur hatte ich eben die letzten Tage zuviel übertrieben dann keinen Hunger mehr gehabt und fast nix gegessen gehabt. Gestern waren nur noch 3 Bier da, welche ich über den Tag verteilt trank.

    Eben jene Symptome der letzten Nacht ließen mich extrem unruhig werden.

    Aktuell kann ich nicht zum Doc wegen meiner Arbeit. Aber Mitte Februar hab ich mit meiner Freundin Urlaub und dann werde ich es angehen. Bis dahin wird ich aus Angst vor einem womöglich tödlichen Delirium doch noch meine 3-4 Biere Abends trinken.

    Auf Arbeit selbst ist es keinem aufgefallen. Von Partys her weiß ich, dass eine Fahne bei mir erst ab 6 Bier auftritt. Auto fahren muss ich auch nicht und meine Freundin hatte bisher nie was gesagt da sie aus ihrem und meinem Freundeskreis die Konsumraten ähnlich hoch sind und sie als Nichttrinker es ohnehin nicht einschätzen kann.

    Konnte die Nacht dann später doch noch ca 2h schlafen...


  • Von Partys her weiß ich, dass eine Fahne bei mir erst ab 6 Bier auftritt.

    Sagten das die anderen Partygäste? ;)

    Na ja, pass bitte auf dich auf anonho!

  • Das Delir ist nur eine Möglichkeit aus dem bunten Strauß an Entzugssymptomen. Ob ein Delir im Zusammenhang mit einer Verminderung oder Einstellung des Alkoholkonsums auftritt, hängt eher von der Dauer des Konsums als von der Menge ab. Wenn Oma nach 20 Jahren ihren täglichen Eßlöffel Melissengeist nicht mehr bekommt, kann das auch für ein Delir reichen.
    Eine große Rolle spielen dabei die Begleitumstände, starker Wasser- und Salzverlust und Unterzuckerung zum Beispiel.

    Ernste Hinweise auf ein sich ankündigendes Delir sind:

    Starke motorische Unruhe mit Herumfuchteln, -laufen und Nesteln der Hände
    Starkes Zittern
    deutliche oder panische Angst
    störend grell empfundenes Licht oder Geräusche
    starkes Hautjucken
    starkes Schwitzen
    Zwei oder mehr von diesen Zeichen sollten Anlass sein, per 112 das nächste Krankenhaus anzusteuern.

    Nach deiner Schilderung hast du ein leichtes Entzugssyndrom erlebt, etwa 8 Punkte auf der CIWA-Ar-Skala

    Ein kompletter Entzug dauert etwa 1 Woche, wobei die Symptome vom 1. bis 3. Tag zunehmen, wenn der Entzug nicht vorher durch Alkoholzufuhr unterbrochen wird.

    Du solltest vor einem kalten Entzug einen suchtmedizinisch erfahrenen Arzt aufsuchen, um unangenehme Folgen oder ein Scheitern zu vermeiden

    LG

    Praxx

  • Ist zwar schon älter, ich möchte aber trotzdem was dazu schreiben..

    Hier hab ich gedacht "mal die Kirche im Dorf lassen".

    Die konsumierte Menge ist nun soooo groß auch wieder nicht, und die Gefahr eines Delirs droht ja nun eigentlich nur bei schwer abhängigen Trinkern in starkem Entzug. Das klingt hier für mich doch eher arg unwahrscheinlich. Ausserdem sollte man beachten:

    - Katersymptome ähneln teils auch dem, wie hier Entzug beschrieben wird (wenn wohl auch viel weniger stark).. Zittern, vegetative Übererregung, Herzrasen, Panik.. kann auch da alles vorkommen
    - auch Angstsymptome sind genau so. Man kann sich in all diese Symptome auch einfach so hineinsteigern.

    Von daher ist die Frage, selbst wenn derartige Symptome auftreten sollte, woher kommen sie? Und da erscheint mir "Delir" doch wirklich eher abwegig, bei 3-4 Bier pro Abend. Natürlich nicht völlig ausgeschlossen, aber ob man "entspannt ausnüchtert" oder dabei sehr nervös wird, merkt man ja nun wohl selber doch am besten. Klar, wenn letzteres der Fall ist, sollte man das etwas anders in Angriff nehmen.

    Ich hab halt gedacht, wenn der Themenersteller eher sensibel ist, und all das hier liest, wird er AUF JEDEN FALL heftige Symptome beim Ausnüchtern bekommen, allein schon wegen der Angst und dem Hineinsteigern.

    Und diese fixierte "Angst vor einem Delir" erinnert mich schon eher an eine hypochondrische Störung.. wie Leute, die sich in eine krankhaft fixierte Angst vor Krebs oder einem Herzinfarkt hineinsteigern.

    Und die akute Geschichte (paar Tage übertrieben, dann Herzklopfen, schwach, schlaflos) klingt ebenfalls stark nach, naja, halt übertrieben, nun verkatert und angeschlagen, daher diese Symptome.. alles noch im normalen Bereich.

    Einmal editiert, zuletzt von RiderWithoutShoes (27. September 2014 um 15:54)

  • Uff ... schwierige Frage.

    Ich kann beide Argumentationen verstehen:
    -Dass man sich in seine Symptome reinsteigern kann
    aber auch
    -Dass ein Delirium nicht von einer gewissen Menge abhängt.

    Ich möchte nun einmal meine persönlichen Erfahrungen schreiben. Seit Anfang des Jahres weiß ich, dass ich alkoholabhängig bin. In den Jahren vorher war mir bereits klar, dass mein Alkoholkonsum sehr problematisch ist, aber ich habe keine Entzugssymptomatik gezeigt.

    Aus Angst, in die zuständige Klinik zu kommen, in der ich mich erst nicht sicher gefühlt habe, habe ich immer wieder alleine aufgehört zu trinken.
    Seit November 2012 bis vor 20 Tagen habe ich täglich getrunken - abzüglich der Zeiten, in denen ich zur Entgiftung in der Klinik war und ein paar trockene Tage danach hatte.

    Und obwohl der Zeitraum, in dem ich täglich getrunken habe, relativ kurz war, hatte ich im Januar diesen Jahres ein leichtes Delirium.
    Ich spreche also aus Erfahrung.

    Ein Delir geht nicht nur einen Tag lang - es hält mehrere Tage an. Am Anfang des ersten Tages im kalten Entzug hatte ich erst die klassischen Entzugssymptome, und zwar das volle Paket:
    - Blutdruckschwankungen
    - Schwindel
    - Schwächegefühl (ich konnte keine zwei Schritte gehen, ohne dass mir schwarz vor Augen wurde)
    - Gereiztheit
    - Schwitzige und zittrige Hände
    - Starker Vitaminmangel und andere Mängel (ich habe in den Konsumphasen fast gar nichts mehr gegessen)
    - massive Unterzuckerung
    - und den starken Drang, etwas Alkoholisches zu trinken (mir war in dem Moment auch egal, ob Lebensmittel-Alkohol oder anderer!)

    Ich habe aber auch von heute auf Morgen den Konsum ganz eingestellt.
    Gegen Abend des ersten Entzugstages habe ich dann begonnen, Stimmen zu hören. Ich fühlte mich komisch und irgendwie fremd in meinem Körper, wie dissoziiert, und habe ein Kleinkind schreien gehört und eine Frau, die geweint hat. Zudem kamen dann in der Einschlafphase Krampfzustände dazu.
    Das Stimmenhören hielt zwei Tage an. Aus Angst, in die zuständige Klinik zu kommen (ich habe in der Pflege gearbeitet, d.h. ich WUSSTE, dass ich eigentlich den Notruf hätte wählen müssen!), begann ich wieder zu trinken. Dann hörte das Stimmenhören auch wieder auf und nach und nach schien sich mein Körper zu stabilisieren (die Blutwerte sprachen eine andere Sprache).

    Allerdings habe ich auch größere Mengen konsumiert.
    Mindestens drei bis sechs Bier am Tag plus mindestens ein bis zwei Gläser Wodka-Gemisch (mit was ich gerade da hatte) bis hin zu einer 3/4 Flasche Wodka.
    Mein Konsum war so, dass ich regemäßig (mindestens einmal die Woche) bis zum Erbrechen getrunken habe.

    Mein Körper sprach eine klare Sprache: Ich war körperlich stark abhängig vom Alkohol.

    Mein Therapeut meinte dazu, dass die konsumierte Menge irrelevant ist, wenn bereits ein Delir aufgetreten ist. dann gilt man als Hochrisiko-Patient: Theoretisch kann dann ein Glas Bier schon ein Delirium auslösen.
    ALLERDINGS tritt ein Delir erst nach langjährigem und/oder starkem Konsum und einem plötzlichen Entzug auf.

    Übrigens, wenn du in einem Delirium bist, dann bist du gar nicht mehr in der Lage, hier im Forum zu schreiben. Ich kann mich nur dunkel an die zwei Tage erinnern und weiß nur soviel, dass ich nur noch auf dem Sofa gelegen und vor mich hin existiert habe.
    Wie ich es zur Toilette geschafft habe, ist mir ein Rätsel.
    Ich habe stark mit dem Gedanken gespielt, doch einen Arzt zu rufen, wenn ich gerade einmal klar denken konnte. ABER ich glaube nicht, dass ich es geschafft hätte, alleine einen Notruf abzusetzen.

    Ich kann keine konkreten Mengenangaben machen, was ich so getrunken habe, da die Mengen stark abweichend waren (alleine weniger; in Gesellschaft mehr) unter anderem auch von meiner finanziellen Lage.

    Ich würde auf jeden Fall so bald wie möglich mit einem Arzt sprechen, unabhängig davon ob ein Delir auftreten kann oder nicht. Es ist wesentlich leichter, von dem Alkohol weg zu kommen, je früher man das Problem angeht.
    UND: Ob die Symptome, die du zeigst, auf ein mögliches Delirium hindeuten oder nicht, kann dir nur ein Arzt beantworten. Deswegen meine Bitte, sehr bald mit einem Arzt zu sprechen. Eine konkrete Diagnose und Beurteilung kann nur durch einen Arzt erfolgen.

    Einige der symptome die du beschreibst, können Entzugssymptome sein, können Teil eines Katers sein, können aber auch Anzeichen von Vitaminmängeln oder Unterzuckerung sein... denn das sind auch schon bei relativ kurzem Konsum die Folgen.
    Und je länger du dich "alleine", also ohne konkrete Beurteilung durch einen (Fach-)arzt damit herum schlägst, desto größer ist die Gefahr, dass du dich dort herein steigerst.

    Liebe Grüße
    Darky

  • Danke für die ausführliche Schilderung! Darf man noch fragen wieviele Jahre lang Du getrunken hast? Und wirklich täglich?

    Vieles ist auch so subjektiv.. z.B. "Schwächegefühl". Ich kenne auch das subjektive Schwächegefühl, auch gerade im Rahmen des Katers, aber das ist nur ein Gefühl, ich kann problemlos rumlaufen ohne dass mir schwindelig und schwarz vor Augen wird. Wir bezeichnen es beide als "Schwächegefühl" aber die Symptomatik ist doch stark unterschiedlich.

    Puh, Du Arme. Vermutlich wenigstens abschreckend und Abstinenz-motivierend, was Du da durchgemacht hast?

    Kann es nicht auch sein, dass die konsumierte Menge deutlich höher gelegen hat, da man ja, wenn man trunken trinkt, eventuell auch so einiges vergisst, was man getrunken hat?

    Der Rat an die Themenerstellerin (ich nehme an, es ist eine Frau?) ist zweifellos sinnvoll, ja. Ist aber auch schon vom Januar, wie ging die Geschichte eigentlich weiter?

  • Hallo,

    dazu bin ich hier, um meine Erfahrungen mit anderen zu teilen! :)

    Ich habe Alkohol getrunkej, seit ich 14 bin. Seit ich 16 bin, habe ich regelmäßig auf Feiern getrunken.
    Und seit September 2012 bis Januar d.J. habe ich wirklich tagtäglich getrunken.
    Wenn ich mir keinen Alkohol kaufen konnte, habe ich mir welchen gestohlen, mich verschuldet, Leergut gesammelt, aber auch mit Männern geflirtet, nur damit sie mir etwas ausgeben.

    Ich denke auch, dass ich vielleicht viel mehr getrunken habe, weil ich a)nie mitgezählt hahe und b) eben auch weiter getrubken habe, wenn ich schon mitten in einer Psychose war. Denn durch den extremen täglichen Konsum bekomme ich schon von geringen Alkoholmengen (teilweise schon nach 2 Bier!) Eine Psychose, in der ich akut fremd- und selbstgefährdend werde und niemanden erkenne.

    Seit Januar habe ich zwei Qualifizierte Entzüge hinter mir, drei Entgiftungen und zwei erneute kalte Entzüge.
    Ich bib mittlerweile aber auch bereit, bei einem Rückfall in die zuständige Klinik zu gehen. Ich war dort traumatisiert worden, habe das aber so verarbeitet, dass ich mich dort sicher fühle.

    Seit drei Monaten mache ich über die PIA eine ambulante Therapie, eine Langzeittherapie ist beantragt. Außerdem habe ichTermine in der Suchtberatung und besuche eine SHG im realen Leben und leite ein Unterforum in einem anderen Selbsthilfeforum, wo wir einmal die Woche chatten.
    Vom Jobcenter bin ich für die Therapie beurlaubt - ich muss mich nur meldej und meine Fortschritte mitteilen. Deshalb kann ich mich voll auf meine Sucht konzentrieren.

    Mittlerweile bin ich 20 Tage trocken. Das Delir hat nicht ausgereicht, um aufzuhören....
    Ich hatte danach ja noch Rückfälle und bin immer gleich am nächsten Tag in die Klinik zur Entgiftung.
    Doch der letzte Rückfall, die damit verbundene Psychose und die Alkoholvergiftung, waren zu heftig.

    Ich habe in der Nacht mehrmals Blut erbrochen. Meine Bkutwertr, die vorher immer ideal waren, sind heute eine Katastrophe. Vitamin B-Mangel, zu hoher Cholesterinspiegel, deutlich erhöhter Kreatininwert und so weiter.

    ich hoffe, dass diese sich irgendwann, durch lange Abstinenz, normalisieren.

    Darky

  • Uff..

    eine Frage noch: Kam die Psychose vom Alkohol, oder ist das eine separate Erkrankung? Oder bist Du gar Psychotikerin und hast deswegen getrunken?

    Nachtrag - hab gerade in Deinen Vorstellungsfaden geschaut, Fragen beantwortet, nochmals Uff und viel Respekt! Harte Geschichte..

    Einmal editiert, zuletzt von RiderWithoutShoes (28. September 2014 um 01:34)

  • Danke dir!

    Ach weißt du... "hart" ist relativ.
    Ich sehe das, was mir geschehen ist, mittlerweile gar nicht so schlimm an.
    Ohne diese Erfahrungen wäre ich wahrscheinlich immer noch am Saufen. Insofern bin ich heute froh, dass diese Dinge so passiert sind, denn sie waren für mich ein absolutes Alarmsignal!

    Die Psychosen wurden durch den Alkohol ausgelöst.
    Allerdings leide ich neben der Alkoholabhängikeit auch unter der Borderline-Persönlichkeitsstörung, die bei hoher Anspannung pschotische Zustände auslösen kann. Ich habe also die ohnehin schon vorhandene Neigung zu Psychosen durch den Alkoholkonsum verstärkt.

    Übrigens auch mit absicht, da ich im September 2012 ein traumatisches Erlebnis hatte, was mir allerdings kaum jemand glauben wollte. Also habe ich bewusst getrunken und ganz bewusst auch übertrieben viel, um Psychosen oder Dissoziationen auszulösen, damit meine Verzweiflung nach außen hin sichtbar wird.
    Doch das brauche ich mittlerweile nicht mehr. Ich habe mittlerweile verstanden, dass mein Verlobter von Anfang an geahnt hat, dass mir etwas Schlimmes zugestoßen sein muss, weil ich pötzlich total verschlossen war.
    Und ich habe einen super tollen Therapeuten, der mir auch viel Halt gibt. Zwar reden wir in der Therapie nicht über das Trauma, aber durch die Berichte aus der Klinik weiß er, was mir passiert ist. Er ist so jemand, der immer die richtigen worte findet. egal, was passiert, er findet immer einen Grund, warum ich stolz auf mich sein darf und mich loben darf.
    Als ich ihn in der letzten Stunde darauf angesprochen hat, grinste er nur und meinte: "Ach, das ist doch nichts Besonderes. Ich erinnere Sie bloß an Ihren Job!"

    Es geht also bergauf. Und genau diese Zuversicht und dieses tolle Gefühl, was ich nun habe, möchte ich unglaublich gerne mit euch teilen.

    Darky

  • Die positiven Dinge, die Du schreibst (guter Therapeut, Optimismus, Zuversicht) freuen mich!

    Das mit der "harten Geschichte" bezog sich allerdings nicht primär auf den Alkohol (den ich bei Dir mittlerweile eher als Randerscheinung betrachte, glaub ich), sondern auf die zugrundeliegende Problematik.. kenn mich ein bisschen aus damit (selber, und auch durch diverse Freunde, die betroffen sind). Borderline, Saufen und Strukturen im Elternhaus, die derlei verursachen.. (hoffe, das klingt Dir jetzt nicht zu negativ). Ich bin ja auch nicht ohne Grund in diesem Forum gelandet und hab auch die entsprechenden Eltern dafür ;-).

  • Nee zu negativ klingt das nicht, nur realistisch! :)

    Natürlich ist der Alkohol bei mir nur ein Nebenschauplatz. Aber er behindert die eigentliche Therapie, weil der die Symptome der anderen Störung verstärkt. Aber du kennst das ja.

    damit das hier nicht zu Off-Topic wird, können wir gerne privat schreiben.

    Liebe Grüße
    Darky

  • Gerne, hab nur das Gefühl, als "Neuling" habe ich hier noch gar keine Privat-Message-Funktion.. :(

  • Aber Mitte Februar hab ich mit meiner Freundin Urlaub und dann werde ich es angehen. Bis dahin wird ich aus Angst vor einem womöglich tödlichen Delirium doch noch meine 3-4 Biere Abends trinken.

    Bitte nimm mir meine Frage nicht krumm, aber: Kann es sein, dass Du gar nicht so große Angst vor einem Delir (oder sonstigen Entzugserscheinungen) hast, sondern vielmehr davor, dass Dir jemand bescheinigt, dass Dein Alkoholkonsum nicht mehr unbedenklich ist und Du ihn einschränken bzw. ganz sein lassen solltest??
    Und die möglicherweise gefährlichen Folgen eines "kalten" Entzuges als "Entschuldigung/Ausrede" für's Weitertrinken nutzt?

    Für mich hört es sich jedenfalls so an ... :(

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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    können wir nur selber tun!

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