Pflegeheim

  • Hallo,

    kann mir vielleicht jemand helfen im Bezug auf Pflegeheime mit Suchtstationen?
    Es geht darum...
    Mein Vater ist schon seit sehr vielen Jahren Alkoholabhänig! Dieses führte vor 2 Jahren zu einem "Schlaganfall" dann Entzug weiter in Rehabilitation von dort ins Betreute Wohnen dort angefangen wieder zu trinken. Er konnte dann nicht mehr alleine Leben und musste in ein Pflegeheim die auch Alkoholiker aufnehmen. Nach ca. 5 Monaten kann dann der erste Schock! Mein Vater rauchte und hat den Aschenbecher in den Müll geschmissen natürlich die Zigarette nicht richtig aus! Es brannte!!! Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei Einsatz zum Glück wurde niemand verletzt. Daraufhin folgte die Kündigung des Pflegeheims nach einem Viertel Jahr wurde die Kündigung aufgehoben weil wir keinen neuen Pflegeplatz fanden. Mein Vater ist ein dauerhaft sehr schlecht gelaunten Mensch und er lässt es auch immer wieder an den Pflegekräften aus die nicht mehr damit zurecht kommen da er sie auch auf übelste beschimpft!!! Letzte Woche hat er dann die Krankengymnastin und auch ältere Heimbewohner mit seinem Rollstuhl angefahren bzw. angegriffen!!! Jetzt wieder Kündigung!! Die Heimleitung lässt auch nicht mehr mit sich sprechen wir sollen einen anderen Platz suchen oder ihn mit nach Hause nehmen! Das geht gar nicht ich habe 3 kleine Kinder denen möchte ich nicht zumuten was ich in meiner Kindheit mitgemacht habe!!!! Kenn jemand ein Pflegeheim in Baden-Württemberg das Suchtkranken aufnimmt oder eine Stelle an die ich mich wenden kann?? Beratungsstellen für Suchtkranke können mir auch nicht weiter helfen!!

  • Hallo Chrischdl,

    sehr schwierige Situation.
    Ist ja aber auch ein abenteuerlicher Werdegang.
    Erst Betreutes Wohnen, und dort wieder zu trinken angefangen. Da frage ich mich: Wo war da die zuständige Betreuung?
    Dann ein Pflegeheim „das auch Alkoholiker“ aufnimmt? Also meines Wissens nach darf allein die Kenntnis, dass Dein Vater Alkoholiker ist, nicht zur Ablehnung verwendet werden.

    Aber Alles in Allem würde ich halt sagen, dass Dein Vater ein renitenter, schlecht gelaunter Mensch ist, der meint, er könne seine Launen an dem Pflegepersonal ausleben.
    Die Frage dürfte also nicht sein: Gibt es ein Heim, das alkoholkranke Senioren aufnimmt?
    Sondern: Gibt es ein Heim, das über fachlich versiertes, und resolutes Personal verfügt, um Deinem Vater Paroli zu bieten.

    Ich bin aus BW und habe Kontakte zur Psychiatrie, auch Alterpsychiatrie. Vermutlich werde ich noch im Verlauf dieser Woche jemand Kompetentes von dort treffen, und dann für Dich fragen, was man da machen kann.

    Logisch, die Beratungsstelle für Suchtkranke ist mit der Aufgabenstellung an sich überfordert. Es geht ja offenbar nicht darum, Deinem Vater mit seinen Suchtproblemen zu helfen (was er aufgrund seiner Renitenz sicher ohnehin ablehnt?), sondern in entsprechend unterzubringen, damit er keinen weiteren Unfug mehr anstellen kann?

    Wie alt ist er denn?

    Was es hierzulande auf jeden Fall nicht gibt, das ist ein Heim, in dem er weiter seiner Sucht frönen kann. Das wird, notfalls auch mit sehr restriktiven Mitteln überall unterbunden.
    Auf die Schnelle fällt mir da das Rudolf-Sophienstift in Stuttgart ein, das solche schwere Fälle in seinem geschlossenen Bereich dauerhaft aufnimmt.

    Lieben Gruß
    Dietmar

  • Hallo Dietmar,

    danke für deine Antwort!!
    In der Tat ist alles sehr abenteuerlich. Mein Vater ist 65 Jahre und wurde bisher gepegelt, sprich er durfte 2-3 Bier am Tag trinken!

    Es wäre sehr lieb von dir wenn du deinen Bekannten fragen könntest. Meine Schwester und ich sind mit unserem Latein am Ende und wissen nicht mehr weiter! ;(
    LG Chrischdl

  • Hallo Chrischdl,

    ich kenne das so, dass solche Patienten zunächst einmal in die Psychiatrie kommen und sozusagen "heimfertig" gemacht werden.

    Angesichts der Diagnose "Alkoholismus" habt Ihr dann für Deinen Vater ein sehr moderates Heim gefunden, wenn ihm sogar 2-3 Bier erlaubt wurden. Das ist eher ungewöhnlich. Umso mehr erstaunt es mich, dass die ihn da loswerden wollen, weil was erwarten die von einem Alkoholiker, der täglich Kontakt zum Suchtmittel hat. Bisschen unverständlich.

    Was ich noch schreiben wollte: Baden-Württemberg ist ja relativ groß. Bei der Zuweisung in entsprechende Pflegeheim kommt es da auch auf den Kreis an, in dem Ihr Euch befindet. Vielleicht kannst Du mir das noch per PM (Privater Mitteilung) schreiben, um die Zuständigkeit abklären zu können.

    Lieben Gruß
    Dietmar

  • Hallo Dietmar,

    irgendwie komm ich nicht dahinter wie ich dir ein PN schreiben kann... ???
    Aber egal.. Wir wohnen genau zwischen Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim!!

    LG Chrischdl

  • Hallo Chrischdl,

    das überrascht mich jetzt doch sehr.
    Gerade um Heidelberg herum sollte es doch relativ problemlos sein, so eine Einrichtung zu finden, oder nicht?

    Ich füge Dir hier mal einen Link ein: Pflegeeinrichtungen

    Dann gibt es noch die Stadtmission von Heidelberg Hilfe im Alter

    Ich nehme aber an, dass Du auch schon vor Ort und im Internet gesucht hast?

    LG
    Dietmar

  • Hallo und auch von mir Willkommen hier im Forum!

    irgendwie komm ich nicht dahinter wie ich dir ein PN schreiben kann... ???

    Das geht nur bei Vollmitgliedern. Aber wenn Du einverstanden bist, kann Dietmar dir ja eine Email an deine private Emailadresse schicken (falls er die nicht in deinem Profil sehen kann, kann ich sie ihm ja übermitteln ...)

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Dietmar,

    natürlich haben wir schon sehr viele Heime angerufen! Das Problem ist auch nicht das es keine Plätze gibt sondern das sie sich nicht mit meinem Vater auseinandersetzen möchten! Er hatte sogar mal in einem Heim " Probe geschlafen " aber die nahmen ihn danach nicht mehr!!

    LG Chrischdl

  • Hallo Chrischdl

    Vorab. Mein Mitgefühl für Alkoholiker ist sehr begrenzt. Vor allem wenn noch der Zug hinzu kommt zu
    glauben der Grosse Rambo im Rollstuhl zu sein. Es erstaunt mich immer wieder wie weit dann oft des
    Alkis Fäden reichen um weiterhin die Puppen nach eigenem Gusto tanzen zu lassen.
    Ich würde den Herrn, auch wenn es mein Vater ist, nicht zurücknehmen. Bezirkskrankenhäuser sind der
    angemessene Weg. Denn auf andere Weise ist dein Vater wohl nicht mehr zu betreuen.
    Wichernhäuser betreiben vereinzelt Einrichtungen für hoffnungslose Fälle.

    http://www.eva-stuttgart.de/unsere-angebot…ot/wichernhaus/

    Brant

  • Hallo Chrischdl,

    ich hab jetzt den Termin vorverlegt und werde heute Nachmittag mit Jemand kompetentem sprechen.

    Das Problem ist natürlich schon die Renitenz Deines Vaters.
    Und Heime haben immer das Hausrecht, zu bestimmen, wer in ihre Gemeinschaft aufgenommen wird und wer nicht.

    Zitat

    Bezirkskrankenhäuser sind der angemessene Weg.


    Ich weiß nicht, wie das andernorts ist, aber in BW würden "Bezirkskrankenhäuser" so einen Fall schon gar nicht annehmen.
    Der Vater ist ja nicht krank, im Sinne wie es die Krankenhäuser verstehen.
    Bestenfalls, das schrieb ich schon, hat man da eine Chance in der Psychiatrie, aber mal abwarten, was mir der Fachmann sagt.

    Der Link zu Eva ist nett und schön, nur gibt es auch hier wieder ein Problem: Das Einzugsgebiet.
    Die haben mit Fällen in und um Stuttgart herum genug zu tun, dass sie bestimmt keine Fälle von außerhalb annehmen.

    Zudem auch Eva vor dem selben Problem steht, wegen dem der Vater in anderen Heimen abgewiesen wurde: Egal welche Einrichtung Eva in so einem Fall für passend erachtet, man wird darauf schauen, ob er zu den übrigen Bewohnern "passt". Und, wenn er da schon nach einer Nacht Theater macht, dann ist keine Einrichtung scharf drauf, ihn bei sich zu behalten.

    Ich melde mich heute Spätnachmittag, Chrischdl. Vielleicht weiß ich dann mehr Möglichkeiten.

    Lieben Gruß
    Dietmar

  • Hallo,

    vielen Dank an alle!
    Habe mir einer Frau bei Eva telefoniert leider kann sie mir nicht helfen da das Einzugsgebiet nicht passt!
    Danke Dietmar für deine Hilfe!!!!!

    LG Chrischdl

  • Hallo Chrischdl,

    ich dachte mir, dass Eva sich für nicht zuständig erklärt. Ich habe mit der Eva wegen verschiedener Fälle hier schon ein paar Mal Kontakt gehabt und weiß, was möglich ist oder nicht.

    Ich konnte heute Deine Problematik bei einem leitenden Professor für Psychiatrie, der m. E. sehr erfahren ist, vortragen.
    Betreffend der Kündigung durch das Heim hat er gemeint, dass „so nicht vorgegangen werden kann“. Das sei nicht nur völlig vertragswidrig, sondern darüber hinaus auch völlig inhuman in Bezug auf die Pflegestandards. Weil nämlich ja gerade aus solchen Gründen (der Renitenz Deines Vaters) Angehörige ein Unterbringung in einem Heim anstreben würden.

    Er sieht auch die rechtliche Seite, und hält die Kündigungsgründe für konstruiert und rechtlich nicht haltbar.
    Jedenfalls ist er der Meinung, dass die Aussage „dann müsstest Du und Deine Familie sich halt um Deinen Vater kümmern“ für absolut daneben. Seine logische Schlussfolgerung: Und was soll man dann mit dem Mann machen, wenn die Familie gar nicht in der Lage ist, für eine private, häusliche Pflege aufzukommen?

    Er schlug Folgendes vor: In jedem Fall sollte ein psychiatrischer Dienst hinzugezogen werden. Manche Heime kooperieren mit solchen Diensten, also müsstest Du im Heim deswegen mal nachfragen.
    Wenn dies nicht möglich wäre, dann müsstest Du eine psychiatrische Begutachtung „organisieren“. Da gibt es zwei Herangehensweisen: Entweder Du findest z. B. bei den Psychiatrischen Institutsambulanzen in Deiner Nähe, bzw. dort wo das Heim ist, einen Psychiater, der sich bereit erklärt Deinen Vater im Heim zu begutachten (das wird nicht gerne gemacht, weil es aufwendig und im Verhältnis zum Aufwand schlecht vergütet wird), oder …
    Du gehst mit Deinem Vater zu einer PIA.

    Sinn des Ganzen: Aus psychiatrischer Sicht kann es möglich sein, dass es nicht „bloß die schlechte Laune“ Deines Vaters ist, die ihn zu solchen renitenten Aktionen bewegt, sondern schlicht eine krankhafte (Gehirnschädigung) Folge seines Alkoholismus.
    Wenn es tatsächlich eine psychiatrische Folgeerkrankung durch Alkoholismus ist, dann ist zunächst einmal das zuständige Psychiatrische Krankenhaus dafür zuständig. D. h., so wie ich das auch von hier kenne, dann wird Dein Vater für einige Zeit in ein Psychiatrisches Krankenhaus kommen (mit Sicherheit in die Geschlossene) und dort medikamentös so eingestellt, dass eine Heimtauglichkeit gewährleistet ist. Man spricht dabei auch von einer „Re-Sozialisierung“.

    Nicht nur hier in Stuttgart, auch anderenorts (lt. Professor), hättest Du so den Vorteil auf Deiner Seite, dass die Psychiatrischen Institutsambulanzen, bzw. die dortigen Sozialbeauftragten Dir helfen würden bei allen weiteren Vorgehensweisen, also auch einer Anschlussunterbringung.

    Wir haben dann auch noch über die Unterbringung in einem Heim gesprochen, in dem die Betroffenen weiterhin, aber natürlich reduziert, Alkohol konsumieren dürfen. (Ich habe Dir dazu schon den Link eingefügt – siehe Haus in Murrhardt).
    Das ist, wohl nicht nur für uns Alkoholiker, „die noch richtig ticken“, sondern auch für den Professor eine sehr zwiespältige Sache.
    Weil ja dann nachweisliche der Alkohol zumindest die Hauptursache für den gehirnmäßigen Abbau ist, also für die Folgeschäden. Da ist es natürlich wenig zielführend, wenn die Betroffenen weiter mit diesem Suchtmittel versorgt werden. (Ein sehr weites Diskussionsfeld! Mit vielen Kontras, und sicher auch mit Pros.)

    Ganz persönlich haben wir dann noch über die Situation aus „menschlicher“ Sicht heraus gesprochen: Häufig sind den Betroffenen, also in dem Fall Deinem Vater, die Konsequenzen aus ihrem Handeln resultierend nicht bewusst.
    Dein Vater ist sich offenbar nicht darüber im Klaren, dass er im schlimmsten Fall in einer Geschlossenen Psychiatrischen Pflegeeinrichtung landet. Mit allen schlimmen „Maßnahmen“, die leider in solchen Einrichtungen ergriffen werden müssen, also z. B. tage- bis wochenlange Fixierung an Bett.

    Vielleicht kannst Du das Deinem Vater so deutlich machen, dass er es kapiert? Bei Tätlichkeiten, wie Du sie hier angesprochen hast, ist ruckzuck ein Unterbringungsbeschluss besorgt. Die zuständigen Richter machen da nicht lange herum und folgen in aller Regel den Empfehlungen der zuständigen Stations- bzw. Heimärzten.

    Gerne helfe ich Dir auf diesem Weg weiter, sofern irgend möglich!

    Lieben Gruß
    Dietmar

  • @ Dietmar

    Zitat

    ... dann ist zunächst einmal das zuständige Psychiatrische Krankenhaus dafür zuständig. D. h., so wie ich das auch von hier kenne, dann wird Dein Vater für einige Zeit in ein Psychiatrisches Krankenhaus kommen (mit Sicherheit in die Geschlossene) und dort medikamentös so eingestellt, dass eine Heimtauglichkeit gewährleistet ist. Man spricht dabei auch von einer „Re-Sozialisierung“.

    Zitat

    ... dass er im schlimmsten Fall in einer Geschlossenen Psychiatrischen Pflegeeinrichtung landet. Mit allen schlimmen „Maßnahmen“, die leider in solchen Einrichtungen ergriffen werden müssen, also z. B. tage- bis wochenlange Fixierung an Bett.

    Für diese Krankenhäuser und Einrichtungen (volkstümlich auch *** genannt) sind in meinem Bundesland hauptsächlich die Bezirke als Träger eingesetzt. Anders kenn ich es nicht.

    Brant

  • Hallo Dietmar,

    vielen, vielen Dank für deine Hilfe!
    Brant

    Auch dir vielen Dank für die Tips!

    Ich habe eben gerade mir meiner Schwester telefoniert und ihr das geschriebene vorgelesen! Wir werden morgen im Heim anrufen und nochmals mit dem Chef dort sprechen und in fragen ob er uns hilft diese Psychiatrischen Dinge zu klären, falls das nicht der Fall wäre, kümmern wir uns selbst darum!
    Ich hoffe das alles so abläuft, daß wir ihn ohne Probleme dort lassen können bis alles geklärt ist! Sie können ihn ja nicht einfach auf die Straße setzen. Ansonsten werden wir es auf andere weisse ( Anwalt) klären!!! Es kann doch nicht sein das fremde Menschen uns mehr unterstützen als die die Hautnah an ihm sind!!!!

    Ich danke euch und werde euch auf dem laufenden halten!

    LG Chrischdl

  • Hallo,
    ich bin auf deine Frage aufmerksam geworden und würde dir gerne helfen. Hast du schon mal an Pflege zu Hause gedacht. Falls ja dann kann ich dir helfen.


    Vor kurzem war ich auch in einer ähnlichen Situation. Ein Familienangehöriger hatte einen Unfall und ist seit dem auf fremde Hilfe angewiesen. Also habe ich nach 24-Stundenpflege gesucht da ich weiter weg wohne und ich mich nicht selber um ihn kümmern kann.


    Ich habe eine Pflegekraft auf der Seite pflegezuhause.info gefunden. Sie waren sehr einfach zu kontaktieren und sie sind auf alle meine Forderungen eingegangen. Da zu waren sie auch extrem günstig. Ich kann dir nur empfehlen ihre Homepage zu besuchen.


    Mit lieben Grüßen!

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