Umfrage: Raucher/Nichtraucher/Ex-Raucher

  • Hallo Leute - liebe Gemeinde ;)

    Da ich mich als Langzeitraucher inzwischen wieder mehr mit dem Thema Nichtrauchen befasse und dieses Projekt auch entgegen früherer Ansichten im nächsten Jahr angehen werde, interessiert mich jetzt aber mal brennend:

    - Wer von Euch ist Raucher?
    - Wer von Euch ist Ex-Raucher?
    - Wer von Euch hat niemals geraucht?

    Von denen, die mit dem Rauchen aufhörten und ein Alkoholproblem hatten/haben, interessiert mich brennend, was sie zuerst "gesteckt" haben: Das Saufen oder das Rauchen? Wieviele Anläufe habt Ihr gebraucht, um das Rauchen bleiben zu lassen?

    Danke für Eure Infos und/oder Berichte... :)

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Huhu
    Ich bin Ex-Raucherin und habe 33 Jahre geraucht minus 2 Schwangerschaften und Stillzeiten, wo ich zähneknirschend verzichtet habe.
    Die Zigarettensucht ist bei mir die am stärksten ausgeprägte, bei Alkohol war ich auf dem Weg, aber da fiel mir der Ausstieg viel leichter.
    Bei Kippen denk ich echt, nee, bloß nie schwach werden, sonst hängste wieder an den Stinkstäbchen. Offensichtlich hab ich irgendein orales Nuckeldefizit - und knabber jetzt immer noch viele Karotten. So alle 3 Monate klingelt die Sucht an - aber am 28.12. hab ich ein Jahr ohne Suff und Qualm geschafft, und die Freude ist schon sehr groß. Ich MUSS nicht mehr rauchen. Ich bin frei. Und zugenommen hab ich auch nicht, da ich aufgepasst habe, was ich esse, denn ich habe das Bedürfnis nach mehr gehabt wie viele. Magerjoghurt und Rohkost haben den Zucker - und Chipskonsum ganz gut in Schach gehalten.

  • Von mir weiß man -da ich oft darüber schrieb- bereits zu genüge, dass ich vor dem Ausstieg aus der Alkoholsucht mit den Zigaretten Schluss gemacht habe.
    Vor dem endgültigen Ausstieg gab es einen ernsthaften Versuch, den ich nach drei Monaten zum Scheitern brachte, weil in meinem Kopf noch immer gespeichert war, dass Rauchen eine schöne Sache ist.
    Dass dem keinesfalls so ist, erfuhr ich postwendend, nachdem ich die EINE geraucht und damit den Grundstock für rund 3 mal 365 mal 30 bis. 40 weiteren Zigaretten gelegt hatte. Jene EINE schaffte es tatsächlich, dass ich wieder demselben Irrtum wie über viele Jahre davor erlag: Nämlich, dass man sich besser fühlt, wenn man raucht.
    Zum Glück half mir diese Erfahrung beim endgültigen Ausstieg aus der Nikotinsucht und sie hilft mir heute bei der Bewertung des Alkohols.

    Es gibt keinen Grund zu Drogen zu greifen. Denn sie helfen bei nichts, sondern verschlimmern alles. Zumindest langfristig,

    Katro

  • Mhm, ich habe nie geraucht. Stand auch nie bei den "coolen" Leuten damals in der Schule dabei ;)

    Bin wirklich froh darüber, da nie reingerutscht zu sein.

  • Ich rauche jetzt seit fast 5 Jahren nicht mehr. Und habe vorher ungezählte Male aufgehört, meist nur für ein paar Stunden, Tage, einmal sogar für 3 Monate.
    Aber am 22. Dezember 2008 war irgendwie der Punkt, wo ich wusste, ne, jetzt willste nicht mehr rauchen. Diesen Entschluss habe ich auch nie wieder in Frage gestellt. Katro, an dem Punkt kann ich dich verstehen. Diese Entscheidung war für mich klarer als jetzt die mit dem trinken. Im Januar kam dann noch die Diagnose COPD - das ließ dann auch keinen Weg zurück mehr zu. Deshalb denke ich, auch schlechte Leberwerte können einen vom trinken abhalten, genau wie eine kranke Lunge vom rauchen.
    Beim Nichtrauchen habe ich auch viele körperliche Vorteile erfahren, kein Husten mehr bis fast zum Erbrechen, weniger Luftprobleme - und ganz wichtig auch: nicht mehr so stinken ! Liebe Nochraucher, bitte nicht böse sein, so lange man raucht, merkt man es ja gar nicht. Aber ein Raucher riecht nachdem er gerade geraucht hat, nicht wie Rosenblüten.

    Beim Nichttrinken gibt es diese Vorteile natürlich auch: Ich kann wieder durchschlafen, ich weiß jederzeit, was ich getan oder gesagt habe, ich muss mich nicht mehr schämen, betrunken zu sein - vielleicht sollten wir mal einen Thread aufmachen, wo jeder so seine persönlichen Nichttrinker-Highlights aufschreiben kann.
    Ich habe das rauchen sehr lange nicht vermisst, seit ich jedoch auch noch das trinken aufgehört habe, kommt ab und zu auch wieder der Wunsch, rauchen zu wollen. Das sind so die Momente, in denen ich einfach weg sein möchte .

  • Na ja
    ich bin nicht ganz drogenfrei, also das muss ich auch hier ab und zu mal wieder schreiben.
    Ich bin wohl mit 54 die älteste weibliche Person im Forum und inzwischen weitgehend weg von den fiesen Killer-Suchtstoffen.
    Aber ich nutze THC ab und zu als Schlafmittel, und manchmal wenn ich sehr depressiv bin. Es hilft mir besser als alles andere, und ich steh dazu.
    Kann ich als ab und zu Arzneimittel nur empfehlen.

  • Na, ich bin dir aber mit 53 hart auf den Fersen 8)
    Vor THC habe ich höllischen Respekt, würde ich auch niemals probieren - ich habe eine Tochter, die davon sehr abhängig ist.

  • .... Leider, leider vertrage ich das THC nicht mehr... Löst bei mir psychotische Schübe aus.... :(

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Liebe Mokka
    ja, ich kriege auch mit, dass es vermehrt Suchtprobleme gibt mit THC. Das liegt wohl mit daran dass ja die Züchterei den THC-Gehalt so hoch geschraubt hat, dass viele Jugendliche von so ner Tüte wie wir sie früher solidarisch geteilt haben, um dann zu kichern zusammen - ja da würden die genervt die Augen verdrehen weil sie nix merken...

  • Hallo ihr Lieben,

    also ich rauche zwar, konnte es aber seit meiner Therapie runterschrauben. So ca 12 Zigaretten rauche ich jedoch noch ungefähr am Tag. Aber nie in der Wohnung, gehe immer brav auf den Balkon :)

    Liebe Grüße
    Verena

  • Huch ...ich muß mal blöd fragen ...was ist THC ?

    Ich rauche leider auch, allerdings schaffe ich es nicht davon los zu kommen, weil ich echt Angst habe DICK zu werden. Da kommt meine
    Essstörung doch wieder hervor. Leider !

  • Mogli
    THC heißt der Wirkstoff in Cannabis - Produkten (Haschisch, Marihuana).
    Der wird inzwischen auch chemisch hergestellt von Pharma-Konzernen und dann auf Rezept verabreicht. Ein gutes Geschäft. Google einfach mal.
    Hierzulande ist ja der Besitz der Pflanze schon verboten. Blühen darf sie erst recht nicht, weil der Wirkstoff in den Blüten sitzt. Eine blühende Pflanze zu besitzen verstößt gegen das BTM.

  • Oh ennasu, ich danke Dir für die Aufklärung. Kam mir total dumm vor.
    Ehrlich gesagt frag ich mich jetzt auch, warum ich nicht mal Wiki befragt habe.
    Tu ich doch sonst ständig. :o

  • Liebe Mogli
    Na ja, also dann bin ich oberdumm. Ich frag andauernd irgendwelche Leute irgendwas. Mir egal, ob die denken ich müsste das doch wissen. Hauptsache ist doch, dass man wissen will, oder?
    Ciao, ciao

  • Ich schreibe jetzt einmal etwas in diesen Thread, was mit Rauchen und Sucht, jedoch nichts mehr mit der Umfrage zu tun hat. Das, was ich schreibe, ist mir sehr wichtig. Es ist meine -vielleicht falsche- Überzeugung. Aber diese Sichtweise hat mir enorm geholfen, aus der Alkoholsucht ohne Verzichtsgefühle und ohne größeren Suchtdruck auszusteigen.
    Vielleicht kann sie das auch bei anderen leisten.

    Ich bin sehr froh darüber, dass ich mich zunächst aus meiner Nikotinsucht befreite, bevor ich die Alkoholsucht anging. Indem ich mich mit meiner Abhängigkeit vom Tabak auseinandersetzte, lernte ich eine Menge über Sucht und über die Befreiung aus ihrer Umklammerung. Anders als bei der Alkoholsucht, ist das Thema nicht so sehr psychologisiert. Man kann einfach aufhören und sich über seine neu gewonnene Freiheit freuen. Zum Glück wird nicht von allen Seiten behauptet, dass man als Nikotinabhängiger einer chronischen Krankheit erlegen ist, die zur Folge hat, dass man nicht normal mit Nikotin umgehen kann. So beschäftigt man sich nicht in erster Linie mit sich selbst, sondern klärt die Frage, was die Zigarette eigentlich an Lebensqualität zu schaffen vermag.
    Früher oder später erkennt man, dass die Zigarette vielleicht am Anfang etwas zu geben vermochte: Das Gefühl zu den Coolen zu gehören und daraus resultierend ein Anwachsen des Selbstvertrauens, Glücksgefühle über künstlich herbeigeführte Ausschüttungen von Dopamin usw.
    Später nimmt die Zigarette alles.

    Dies einmal erkannt, fällt der Ausstieg leicht. Es geht jetzt nicht darum, sich dazu zu zwingen, die erste Zigarette liegen zu lassen, sondern zu erkennen, was man an Lebensqualität gewinnt, wenn man sich aus dieser Abhängigkeit befreit.
    Dann erlebt man keinen Verzicht, sondern pure Freude.

    Mit diesem Gedankengut ausgestattet, ging ich meine Alkoholsucht an.
    Und es gibt erstaunliche Parallelen: Auch der Alkohol gab am Anfang Positives. Später nimmt er alles.

    Dies einmal erkannt, kann der Ausstieg leicht fallen. Man muss nicht seine gesamten persönlichen Probleme lösen, um mit dem Saufen Schluss zu machen. Man muss sich nicht krank fühlen und alle inneren Verletzungen heilen, bevor man eine Chance zum endgültigen Ausstieg hat, sondern nur erkennen, dass die Zeit, in der der Alkohol etwas Positives zu leisten vermochte, vorbei ist.
    Man kann das bedauern oder betrauern. Aber so ist das nun einmal.
    Sobald diese Einsicht wirklich im Kopf verankert ist, hat der Alkohol keine Macht mehr.
    Alles, was bis dahin ansonsten im Leben falsch lief, läuft dann natürlich weiterhin falsch. Aber Probleme laufen einem ja nicht weg. Ohne Suchtproblem lässt sich die Lösung der sonstigen Probleme mit Sicherheit besser in Angriff nehmen.

    Katro

    Einmal editiert, zuletzt von katro (10. Dezember 2013 um 16:30)

  • SO VIELE "MANS" - DA FRAGT MAN SICH DOCH - WER IST EIGENTLICH DIESER "MAN" ???

    Spaß beiseite - ich schätze Deine Beiträge und Deine hier formulierten Positionen wirklich sehr-
    aber wie immer: Viele Wege führen nun einmal nach Rom, und Du beschreibst halt DEINEN Weg, und darauf sollte "man" auch bei seinen Formulierungen achten ...
    Ich habe in meiner Therapie jedenfalls gelernt, möglichst "ich-bezogene" Beiträge zu äußern, und habe dabei die Erfahrung gemacht, dass dadurch eine möglichst ergebnisorientierte, offene Diskussion wesentlich erleichtert wird.

    In diesem Sinne
    beste Grüße

    keppler

  • Hi
    ich muss auch sehr aufpassen mit dieser "man" Formulierung - die rutscht mir schnell mal durch den Stift. Und dieses "man" ist ja meistens eine Umschreibung von "ich" mit so einem Wackelfaktor und einem seltsamen Rückzugsmöglichkeitsgedanken im Hintergrund.
    Hmmpfff

  • Katro
    Ach ja - also mein vorheriger Schrieb bezog sich nur auf das "man" , aber de facto empfinde ich vom Inhalt her auch so oder so ähnlich wie du das so gut beschrieben hast.
    Herzliche Grüße

  • Ein sehr interessanter Aspekt ist das, was ich in einem Buch über Selbstmotivation gefunden habe: Es gibt in der Psychologie den Begriff der Kongruenz. In diesem Zusammenhang bedeutet das, mit seinen Werten und Überzeugungen im Einklang zu sein. Dagegen zu leben, z.B. zu rauchen - obwohl man es eigentlich gar nicht mehr wirklich will oder.... weiterzutrinken, obwohl man weiß, dass es falsch ist, erzeugt massive innere Spannungen, die der Seele schaden. Somit entsteht ein Teufelskreis. Wir sind unzufrieden, weil wir nicht gemäß unseren wahren Überzeugungen oder Werten leben und dadurch schrumpft unsere Selbstachtung. Diese Unzufriedenheit mit uns selbst lässt uns wieder Handlungen ausführen, die uns schaden... In einem konkreten Beispiel: also entweder wir rauchen weiter und stehen dazu oder wir hören auf. Der Schwebezustand dazwischen verursacht Leiden. Vielleicht mehr Leiden als der Kampf gegen die Sucht an sich?

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

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