Downgrade.

  • Hallo Mona,

    habe schon gesehen das du neu bist hier. Ich lese regelmässig hier. Ich bin auch sozusagen noch neu. Ich fühle mich hier gut aufgehoben. Für mich war es keine große Sache mich anzumelden. Habe vorher in einige Foren teilweise reingelesen. Hier bin ich "hängengeblieben". Die Beiträge hier und der ganze Umgang hat mir gleich gefallen. Hier spielt niemand den "Oberlehrer", sondern es wird ein Thema immer von mehreren Seiten beleuchtet. Viele bringen sich dann mit ihrer Sicht der Dinge ein. Wer sich nicht direkt zu einem Thema einlassen will oder kann, wünscht zumindest gutes gelingen. Diese Art der Teilnahme bringt mir als Fragesteller auch etwas. So weiß ich das ich nicht alleine stehe.

    Viel Erfolg Mona und gutes gelingen.
    Michael

  • Guten Abend zusammen.

    Bin ja seit zwei Tagen wieder meinem "geliebten" Berufsstress ausgesetzt. Meine vorherigen 2 Wochen alter Urlaub haben mir gut getan. Auch oder gerade wegen der Auseinandersetzung zu meinem vergangenen Alkoholkonsum/Missbauch. Nach der Arbeit war ja gerne mal das ein oder andere Glas Wein zum Feierabend angesagt. Gerade wenn der Tag besonders stressig war. Das war Gestern und Heute nicht der Fall. Ich hatte mir aber mal im Vorfeld so meine Gedanken darüber gemacht. Schlägt jetzt die Stunde der Gewohnheit zu. Muss ich jetzt nach Feierabend den Berufsalltag kompensieren. Ist da etwa Suchtpotential vorhanden.

    Der Fall lag die letzten 2 Tage bei mir so.
    Es gab über Tag lediglich einige Gedanken zu meiner eigenen Vorgehensweise in Bezug meines Problems. Was kann ich ausprobieren. Wie kann ich mich dem Thema weiter öffnen. Wie könnte oder würde ich das Thema SHG bei Gelegenheit in die Hand nehmen. Komme ich zu einer ähnlichen positiven Erfahrung wie bei der SB. Alles nur ab und zu kleine Gedankenspiele Tagsüber. Den Alkohol selbst scheine ich dabei völlig zu vergessen. Ich verdränge ihn aber nicht.

    War ich nie "richtig" Abhängig vom Alkohol, ( was ich eigentlich nicht glaube ) oder liegt es an der Aufarbeitung der ganzen Geschichte. Ist es das Gegenüberstellen, das "was hat es mir gebracht" wenn ich getrunken habe.
    Einem Gedanken an ein Glas Wein folgt der Gedanke nach dem warum. Die letzten 2 Tage mit etwas Stress konnte ich ohne das besagte Glas Wein besser bewältigen ist meine Auffassung. Ausgeglichen und überschaubar. Herr der Lage wie man so schön sagt. Stets brauchbare Schlussfolgerungen parat. Eine wirklich erfrischende Erkenntnis für mich. Die ganze Denkweise erscheint mir mittlerweile so klar. Nicht mehr so verschwommen wie vorher. Ich kann für mein dafürhalten besser zuhören und mich in Problematiken und deren Lösung besser hineindenken. Da wird der klare Gedanke selbst schon wieder eine eigenständige "Sucht".

    Etwas eigenartig. Der klare Gedanke als Sucht. Ich kann mich damit anfreunden. Es ist den Versuch wert. Wieviel sinnlose Zeit habe ich schon dem Wein geopfert. Ich denke es ist keine gesteigerte Euphorie wegen der Abstinenz. Es ist mehr der innere Wille mit klarem Kopf den Überblick zu behalten für alles was aussen herum so abläuft. Ich trage in nicht unerheblichem Umfang eine sehr große Verantwortung im Beruf. Ich muss immer wissen was ich mache. Selten das mir eine Entscheidung abgenommen wird. Das erzeugt stellenweise einen gewissen Druck bei dem Alkohol ein schlechter Ratgeber wäre.

    So genug genervt. Es sind aber alles Punkte für mich die zusammen wirken. Daher meine Linie die ich zur Zeit "fahre". Wenn ich mir das vor Augen halte, dann drängt sich die Gewohnheit etwas alkoholisches trinken zu wollen völlig in den Hintergrund. Dann ist es vorbei für mich mit der Sucht. Da muss ich konsequent meinen Weg suchen und beschreiten. Ohne Wein.

    Gruß
    Michael

  • Zur guten Nacht noch eine kleine Anekdote. Etwas was ich heute erlebt habe zum Thema Nichtrauchen.

    Habe mich heute mit einem Arbeitskollegen unterhalten der seit 25 Jahren nicht mehr raucht. So ganz beiläufig hat er mir erzählt das wenn er einmal zu einer Zigarette greifen würde, er wahrscheinlich wieder rauchen würde. Ich hätte das nicht für möglich gehalten. Seine Frau raucht. Aber nur draussen im Freien. Nicht viel. Aber sie raucht. Er hat keine Probleme wenn jemand raucht. Der Kern wenn er einmal zu einer Zigarette greifen würde. ( nur einmal ) Er macht es aber nicht. Es kostet ihn auch keine Überwindung nicht mehr zu rauchen. Ich kenne ihn schon über 20 Jahre. Ich kaufe ihm das ab. Aber er kennt die Gefahr. Ich fand das irgendwie interessant wie souverän er mit dem Thema umgeht. Man lernt nie aus.

    Gruß
    Michael


  • Nach der Arbeit war ja gerne mal das ein oder andere Glas Wein zum Feierabend angesagt. Gerade wenn der Tag besonders stressig war. Das war Gestern und Heute nicht der Fall.

    Alte Gewohnheiten sind oft zäh. Ich bin praktisch jeden Tag direkt von der Arbeit zum Wirten gefahren. Die Gespräche mit den anderen Trinkkollegen waren nicht besonders tiefgründig, aber gut zum abschalten und um den Kopf freizubekommen.

    Übrigens habe ich mir einmal einen Birkensaft beim DM gekauft, ist nicht ganz billig, hat wenig Eigengeschmack und ist süsslich. Aber gut zu trinken.

  • Hallo Franz,

    ja der Birkensaft schmeckt am Anfang etwas unbekannt. Ich hole den bei REWE. 1 Liter für ca. 1,99 Euro. Der ist schon mit etwas Minze. Die schmeckt man nur leicht durch. Ich mache da einen Spritzer Zitronensaft dazu.
    Kommt laut Etikett aus Litauen.

    Gruß
    Michael

  • Hallo zusammen.

    Ich habe mich heute nach regem Austausch mit einigen EX-Rauchern ( Umsteiger ) für die Variante E-Zigarette entschieden. Vorläufig mal. Ich habe mir ein sehr schmuckes Set bestellt. Ein Liquid mit Tabakgeschmack und 0,3 Nikotin, und 3 Liquid`s ohne Nikotin mit Fruchtgeschmack. Bis das Set eintrifft werde ich mich noch mit meinen letzten 15 Zigaretten begnügen. Mal sehen wie es läuft. Werde mit der Zeit einige Liquid`s ohne Nikotin testen. Bin da ja noch Neuling. Alle die ich gesprochen habe sind nicht mehr zur normalen Zigarette zurück gekehrt.

    Gruß
    Michael

  • ICH hätte an Deiner Stelle erst einmal in einem Geschäft ausprobiert - insbesondere, was Liquids anbelangt (also die Geschmäcker). Aber auch die verschiedenen Geräte ...
    Als ich damals dorthin ging, wurde ich in dem Geschäft erstmal gut beraten - eine Stunde lang. Und ich konnte diverse Liquids erstmal ausprobieren. Bei einigen hätte ich mir den Geschmack ganz gut vorgestellt - war dann aber doch gruselig ... (z. Bsp. Cappuccino. Oder ganz pervers: Brathähnchen :o )
    Bestellen kann man dann, wenn man weiss, wie es geht/schmeckt/funktioniert ... MEINE Erfahrung.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!


  • Hallo zusammen.

    Ich habe mich heute nach regem Austausch mit einigen EX-Rauchern ( Umsteiger ) für die Variante E-Zigarette entschieden. Vorläufig mal. Ich habe mir ein sehr schmuckes Set bestellt. Ein Liquid mit Tabakgeschmack und 0,3 Nikotin, und 3 Liquid`s ohne Nikotin mit Fruchtgeschmack.

    Was ist 0,3? Meinst du 3 mg/ml (pro Milliliter) Nikotin? Das ist schon sehr schwach, da hätte ich keine Freude daran. Ich habe meist 12mg. Dosieren kannst du ja, indem du öfters oder weniger oft anziehst. Bei den EZigaretten hat sich extrem viel getan, immer mehr leistungsfähigere Geräte, sogar mit Touchscreen. Am besten, in ein gut soriertes Geschäft gehen, durchprobieren, beraten lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von franz68 (29. März 2017 um 18:34)

  • Als Gerät ( Akkuträger ) habe ich mir das Eleaf iStick Pico 75 Watt ausgesucht. Ganz in Edelstahl. Liquid`s habe ich ein paar kleine Sachen zum probieren ausgesucht. Ich denke ich muß mich da erst einmal näher mit beschäftigen. Der Markt ist ja fast unüberschaubar. Das kleine Pico sollte für den Hausgebrauch reichen. Ich möchte den Rauchkonsum eh noch etwas mehr reduzieren. Es ist aber zugegeben eine nette Beschäftigung.

    Um einmal wieder zum eigentlichen Thema dem Alkohol zu kommen. Heute Abend war mir aufgefallen das ich den ganzen Tag nicht einmal an das Thema gedacht habe. Was sich bei mir im Moment etwas einpendelt ist der Appetit. Beim Essen habe ich etwas Nachholbedarf. Ich bin jetzt nicht spindeldürr. Mehr so 2 Kilo unter Idealgewicht. Also mache ich mir mal keine Sorgen um´s Essen. Geregelte Mahlzeiten habe ich immer etwas vernachlässigt. Ich denke Wein ist auch irgendwo ein Appetitzügler. Zigaretten erst recht.

    Eine Frage hätte ich noch zum Thema.
    Wie bzw. was muß ich unternehmen wenn ich einmal in eine SHG gehen möchte. Die SB war ja mit dem Online Termin recht einfach zu machen. Wie muß ich bei der SHG vorgehen. Gibt es da unterschiedliche "Besuchszeiten". Findet das Abends statt. Oder gibt es auch SHG Gruppen wo man Samstags mal hingehen kann. Ich muß das mit meinem Beruf in Einklang bringen. Ich habe recht unterschiedliche Arbeitszeiten im Moment. Nach Ostern wird das alles wieder besser zu planen sein. Ausser Samstags. Da hätte ich immer Zeit. Gibt es verschiedene Gruppen zum Thema Alkohol. Falls ja was sollte ich mir dann aussuchen. Ich kann ja erst mal nur zuhören wie ihr mir hier geschrieben habt. Ich würde gerne weiter machen, obwohl mir die Abstinenz nichts ausmacht und ich ohne Alkohol sehr gut klar komme im Moment. Ich brauche noch einige "Bausteine" für meinen Weg. Ich möchte die Distanz zum vorherigen Konsum erweitern. Ich bin froh das es so gut läuft wie es jetzt ist. Gewohnheit und Verlangen finden zur Zeit nicht statt bei mir. Kopfmässig bin ich da sehr weit weg von diesen Umständen. Ich muß nichts verdrängen. Ich habe die Alkoholgeschichte einfach vergessen heute über Tag. Ich muß dazu sagen, das ich mir aber auch grundlegende Gedanken gemacht habe die letzte Zeit. Mein Alkoholmissbrauch war unangebracht und töricht. Ohne Verstand und dumm.


    Gruß
    Michael

  • Allein nur nach dem angegebenen Aroma eines Liquids kann man nicht generell über das Aroma entscheiden.
    Je nach Hersteller gibt es da gravierende Geschmacksunterschiede.

    Das meinte ich ja mit: lieber probieren.

    Was ich auf jeden Fall bei unterschiedlichen Herstellern feststellen konnte: Liquids mit Zitronen oder Lemongeschmack schmecken tatsächlich nach Klosteinen. ;D

    Wat roochst Du denn??


    Eine Frage hätte ich noch zum Thema.
    Wie bzw. was muß ich unternehmen wenn ich einmal in eine SHG gehen möchte. Die SB war ja mit dem Online Termin recht einfach zu machen. Wie muß ich bei der SHG vorgehen. Gibt es da unterschiedliche "Besuchszeiten". Findet das Abends statt. Oder gibt es auch SHG Gruppen wo man Samstags mal hingehen kann.

    1. Herausfinden, wann und wo sich welche Gruppen treffen (z.Bsp. hier oder bei der SB nachfragen)
    2. Über die verschiedenen Gruppen informieren (Monolog/Dialog? Konfession oder konfessionslos?)
    3. Eine SHG heraussuchen, die Dir u.a. zeitlich passt
    4. Hingehen - Voranmeldungen NICHT notwendig

    Dürfte nicht so kompliziert sein. Das Schwierigste ist immer die eigene Hemmschwelle ...

    Gruß
    Greenfox

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    können wir nur selber tun!

  • Hallo zusammen,

    ich hatte heute Mittag Lust auf ein kühles Glas Wein. Hab den ganzen Tag an meiner Harley geschraubt. Nur ein paar Kaffee und reichlich Birkensaft mit Zitrone als Durstlöscher. Beim Abendspaziergang mit meiner Katze kam es dann auf einmal so auf. So wie man manchmal denkt ich könnte jetzt mal das oder das essen. Kein wirklicher Druck. Mehr so eine Art Appetit. War aber im nächsten Augenblick verschwunden. Ich hab den Gedanken verworfen und es hat mich auch nicht irgendwie weiter beschäftigt. Hatte mit meiner Katze genug zu tun. Die erziehe ich gerade zum Freigänger. Zuhause hat mich der Gedanke als solcher aber nochmal beschäftigt. Nicht der Gedanke etwas in der Richtung trinken zu wollen, sondern der Gedanke wenn ich tatsächlich etwas getrunken hätte es bei einem Glas Wein wahrscheinlich nicht geblieben wäre. Nicht bis zum Rausch. Aber immerhin. Steckt da noch die Gewohnheit dahinter. Im übrigen geht es mir blendend. Ausser das mich mein neuer verflixter Harley Vergaser im Moment ärgert. Und mich die Katze ständig beissen will. ;)

    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,

    ah ja, das Alkomonster im Kopf. Es kommt mich auch manchmal besuchen. Es geht dann auch immer wieder. Irgendwie tut es mir leid, wenn ich wieder nicht einsteige, sein Frust wird immer grösser und es schaut immer seltener vorbei.

    Deinen erwähnten Granatapfelsaft habe ich auch schon probiert. Ist recht säuerlich, aber gut. Nur diese Shiitake Pilze konnte ich noch nicht auftreiben.

    Ist es eine junge Katze? Unsere Katze war auch recht wild und lebhaft, als sie klein war. Jetzt ist sie recht anhänglich und zutraulich. Sie war von Anfang an Freigängerin, übernachten tut sie im Sommer meistens draussen. Manchmal will sie nicht, da will sie ins Bett, am Dachboden, in den Keller, aufs Sofa: oft ist sie aber fast die ganze Zeit im freien.

  • Hallo Franz,

    ja die Katze ist noch jung. Also jetzt wird sie 11 Monate. Es ist eine Sie. Ein Norwegische Waldkatze/Main Coon Mix. Denke die wird mal sehr groß. Ist jetzt schon größer als eine normale Hauskatze. Ich gehe immer mit ihr raus. Jeden Tag 1-2 Stunden nach Feierabend. Sie ist noch nicht kastriert. Deshalb. Ich möchte das sie erst ausgewachsen ist. Das dauert bis zu 3 Jahren bei der Rasse. Wir sind natürlich ihre Sklaven. Kannst du dir vorstellen. Ich könnte aufzählen auf was sie im Haus noch nicht gelegen hat. Das wäre einfacher. Anscheinend wohnen wir bei Ihr und nicht umgekehrt. Unser Kater war 23 Jahre alt bevor er gestorben ist. Er ging nach draussen bis zum letzten Tag. Hat sich am Vortag seines Todes sogar noch zu den Nachbarn geschleppt. Als wolle er sich verabschieden. Wir haben sehr getrauert um Ihn. 23 Jahre hatte er in meinem Bett geschlafen. Er ist erst ins Bett wenn ich auch schlafen gegangen bin. Wir waren ein Gespann. Er hatte es gut. Er hatte einen festen Platz in der Familie. Ich denke er ist davon ausgegangen das er der Chef ist im Haus. War er auch irgendwo. Unsere Katze wird raus dürfen allein wenn es soweit ist. Vorerst nur mit mir. Fängt schon Mäuse. ( 2 Stück ) Und diverses Ungeziefer. Ausser Hummeln und alles was stechen kann. Irgendwie haben die Katzen das in den Genen. Die Katze wird es gut haben.Wir haben hier sehr viel Platz. Viele Gärten aussen herum und ein stillgelegter Sportplatz. Ein großes Revier.

    Gruß
    Michael

  • Hallo zusammen,

    mal was neues von mir. Ich habe jetzt die 4. Woche völliger Abstinenz hinter mir. Der einzige Alkohol der mich berührt hat, war der im Rasierwasser. Bis jetzt ist alles gut gelaufen. Mein Ziel sind die vorläufig nächsten 11 Monate. Ich bin zuversichtlich das ich das hinbekomme. Lust auf ein Gläschen Wein verspüre ich nur noch selten. Ich denke diese Gewohnheit verliert sich bei mir mit der Zeit noch etwas. Nach dem 3. Monat Abstinenz lasse ich das erste große Blutbild machen um es mit dem vom letzten Jahr zu vergleichen. Mal sehen ob ich den GGT unter 40 bekomme in der Zeit. Die letzten zwei Jahre war meine Haut etwas trocken. Das ist nach vier Wochen Abstinenz fast verschwunden. Der Wein fehlt mir nicht zur Zeit. Die Abstinenz ist irgendwie schon ein klein wenig zur Normalität geworden. Angebotener Alkohol auszuschlagen fällt mir eher leicht. Das hätte ich am Anfang nicht so vermutet. Nach Ostern werde ich mich mal um eine SHG bemühen. Ich möchte alle Stationen durchlaufen um mir einbesseres Bild zu machen. Ich bin aber von meinen bisherigen Bemühungen positiv überrascht. Die Ratschläge hier aus dem Forum insbesondere das kommunizieren mit einigen Mitgliedern hier haben mir sehr viel gebracht.

    Ich habe mich durch die Abstinenz scheinbar kaum verändert. Ich bin immer noch der "Alte". Nur ohne Alkohol halt. Gutes Gefühl muß ich zugeben. Es ist schon ein etwas eigenartiges Gefühl etwas bewusst richtig zu machen. Die Gewissheit zu haben den richtigen Weg zu nehmen. Das erleichtert mir vieles. Ich reagiere auf alles nüchtern. Wenn mal etwas schlecht läuft weiß ich das es nicht am Alkohol gelegen hat. Das kommt ja auch mal ohne Alkohol vor. Zumindest vertiefe ich das ganze dann nicht noch mehr. Den Rest des Jahres werde ich mal meiner Gesundheit widmen und versuchen die "Rauchergeschichte" etwas unter Kontrolle zu bekommen.

    Gruß
    Michael

  • Hallo, Michael!

    Ich muss sagen, das hört sich doch sehr, sehr gut an!
    Um so mehr, da es sich für Dich auch noch sehr, sehr gut anfühlt.

    Du schreibst, dass Du Dich durch die Abstinenz scheinbar kaum verändert hast. Mal abgesehen davon, dass es zumindest mir äußerst schwer fällt, mich bzw. meine Entwicklung (in einem so relativ kleinen Zeitraum) selbst einzuschätzen - hast Du irgendein Feedback von Deiner Umgebung bekommen über Dich innerhalb dieser Zeit? Oder ist es nur Deine persönliche (Nicht-)Wahrnehmung?

    Denn ich höre oft, dass die Leute wieder "der/die Alte" werden/sein wollen. Nur ist das schlecht möglich - schließlich hat man ja so seine Erfahrungen gemacht.
    Meist wird aber die Entwicklung von außen als positiv wahrgenommen, das stimmt schon. Bis auf die Fälle - das wird bei Dir ja nicht zutreffen -, wo derjenige auf Grund seines Alkoholkonsums kaum in der Lage war, sich wirklich um etwas zu kümmern und nun plötzlich mit der Abstinenz wieder sein Leben selbst bestimmt. Und das kommt bei manchen dann als "einmischen", "aufmüpfig werden" an. Weil man sich eben wieder selbst um alles kümmert, kümmern KANN, was vorher andere (meist Ehepartner) über einen längeren Zeitraum übernommen haben. Zum Beispiel die Finanzen ...

    Sorry, ich weiß, dass das eigentlich nix mit Dir zu tun hat. Aber beim Schreiben eben kam mir das so in den Sinn - und löschen möchte ich es auch nicht.
    Ich freu mich also einfach nur mit Dir, dass es bisher so klappt, wie Du es Dir vorgestellt/gewünscht hast.

    Ich reagiere auf alles nüchtern. Wenn mal etwas schlecht läuft weiß ich das es nicht am Alkohol gelegen hat. Das kommt ja auch mal ohne Alkohol vor.

    44. Wohl wahr!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Guten Morgen Greenfox,

    kein Problem das ist schon richtig hinterfragt von dir. Mit keiner "Veränderung" festgestellt bzw. "ganz der Alte" meine ich die Punkte die du angesprochen hast. Oft ist es ja der Umstand das man sein Verhalten ändert unter Alkohol, ohne es selbst gleich wahr zu nehmen. Ich meine da weniger den Umstand das man besoffen wäre, sondern viel mehr das man seine wie du es angedeutet hast Finanzen etwas lax handhabt oder bei einem Gespräch harsch reagiert usw. Selbst merkt man das oft nicht mal. In dieser Beziehung läuft bei mir alles wie vorher. Fast jedenfalls. Der kleine Unterschied ist, der nach aussen kaum auffällt ist, das ich gleich die nötige Disziplin aufbringe eine Arbeit umgehend in Angriff zu nehmen bzw. ein Problemchen sofort anzupacken. Vorher hatte ich mal gerne 1-2 Gläschen Wein ( oft auch eine Flasche ) getrunken nach Feierabend, und dann keine Lust mehr gehabt einige Online Überweisungen zu machen Abends. Gut ich habe das zeitnah nachgeholt. Oder irgendwelche Ersatzteile im Internet zu recherchieren. Lauter solche Dinge. Lieber noch ein Gläschen Wein. Jetzt mache ich solche Geschichten gleich.

    Viele Alkohol Betroffene ist mir schon aufgefallen, fokussieren fast zu 100% ihren Ausstieg auf die evtl. "Nachwehen" beim Ausstieg. Kaum einer setzt sich mit dem "Mehrgewinn" an wieder erhaltener Lebensqualität auseinander. Also einmal nachzuforschen was gerade das "Nichttrinken" einem bringt. Man nimmt ja dem Körper und dem Geist eine wirklich große Last ab in dem Moment. Man kommt ja nach einiger Zeit in den Genuss der körperlichen Regeneration. Leider überhören viele diese inneren Zeichen. Auch die Psyche will gepflegt sein. Nicht nur die Leberwerte. Viele Menschen haben es leider verlernt in sich hinein zu horchen. Ich glaube man kann es aber wieder erlernen. Ich sehe mich da nicht als Ausnahmefall. Nur darf ich mir den Ausstiegt vom Alkohol nicht als nächstes Problem einreden. Man muß die Auseinandersetzung auch wollen, und konsequent daran arbeiten. Man braucht den Alkohol wirklich nicht. Es ist nicht der Alkohol selbst sondern die Psyche die den Missbrauch begünstigt. Eigentlich logisch. Das weiß jeder. Aber viele gehen davon aus das es der Alkohol in sich selbst ist der ein ständiges Verlangen fördert. Wie sonst lässt es sich erklären das manche Trinker nach Jahren einfach aufhören können. Solche Fälle gibt es ja auch. Ich denke ihnen ist die Überzeugung zum "Rausch" abhanden gekommen. Ohne großes zutun. Es soll ja Menschen geben die aufhören zu trinken ohne das groß geplant zu haben. Genau dieser Geschichte bin ich die ganze Zeit auf der Spur. Es ist kein Trick oder etwas was man erlernen kann. Es kann kommen von sich aus. Aber wieso und warum. Was ist im Körper verankert was solch einen Umstand auslöst bevor es zu spät ist. Wie definiert man Willenskraft oder Erkenntnis. Ich habe da die letzte Zeit schon einiges angestellt um einige Mechanismen zu verstehen. Ich möchte nicht nur aufhören sondern es auch verstehen. Meiner eigenen Gesundheit zu liebe sind solche Überlegungen zur eigenen Psyche und deren Handeln schon mal wert da näher nach zu sehen. Spaß machen solche grundlegenden Überlegungen zudem auch noch. Es braucht nur eine Weile und man muß aufpassen das man nicht zu abstrakt denkt. Forscher behaupten der Mensch nutzt nur 5% seiner Leistungsfähigkeit des Gehirns. Ich schaue mal ob ich wenigstens ein paar Prozent mehr rausholen kann.

    Gruß
    Michael


  • Kaum einer setzt sich mit dem "Mehrgewinn" an wieder erhaltener Lebensqualität auseinander.

    Wie wahr, wie wahr. Ich gehöre zu den Leuten denen der "Mehrgewinn" ziemlich am Arsch vorbeigeht.
    Vermutlich liegt es daran das ich nicht zu den "grad mal für die Zahnlücke" Trinkern gehörte. Meine
    Beobachtung ist dann eher das die "All in" Veteranen mit philosophischen Betrachtungen sehr schnell
    fertig sind und einfach nur dankbar der Hölle entronnen zu sein. Und das ist mehr als genug.

    Brant

  • Hallo Michael,

    woher hast Du diese Erkenntnisse? Definiere mal bitte „viele“.

    Zitat

    Viele Alkohol Betroffene ist mir schon aufgefallen, fokussieren fast zu 100% ihren Ausstieg auf die evtl. "Nachwehen" beim Ausstieg. Kaum einer setzt sich mit dem "Mehrgewinn" an wieder erhaltener Lebensqualität auseinander.
    Leider überhören viele diese inneren Zeichen.

    Zitat

    Aber viele gehen davon aus das es der Alkohol in sich selbst ist der ein ständiges Verlangen fördert. Wie sonst lässt es sich erklären das manche Trinker nach Jahren einfach aufhören können. Solche Fälle gibt es ja auch.

    Ich dachte jetzt eigentlich, dass Du „Sucht“ verstanden hast?
    Entweder es ist jemand süchtig, dann „hört der nicht einfach auf“, oder es jemand nicht süchtig, dann kann er „einfach aufhören“.
    Und natürlich verursacht bei einem Süchtigen der Kontakt zum Suchtmittel das Verlangen nach mehr.
    Alkoholismus ist schließlich eine Stoffgebundene Sucht.

    Zitat

    Ich denke ihnen ist die Überzeugung zum "Rausch" abhanden gekommen.

    Ich habe noch nie einen aktiven Alkoholiker kennengelernt, der davon überzeugt war, dass der Rausch etwas Gutes ist. Dass Betroffene aus für sie belastende oder nicht nicht mehr auszuhaltenden Zustände in den Rausch flüchten, das ja.
    Ich habe auch in den vielen Jahren noch keinen Alkoholabhängigen erlebt, der „ohne Großes zu tun“ aufhören konnte.
    Ich vermute der Fehler in Deinen Überlegungen liegt darin, dass Du zu sehr von Deinem (attestierten) Nicht-Süchtigsein auf Süchtige schließt.

    Das selbe gilt für Deine weiteren Schlussfolgerungen.

    Zitat

    Wie definiert man Willenskraft oder Erkenntnis.

    Ich denke immer wieder, dass die Zeiten, in denen man Alkoholiker für Willensschwach gehalten hat, längst vorüber sind. Scheint offenbar immer noch in den Köpfen herumzugeistern.

    Bezüglich Erkenntnis: Frag doch mal hier im Forum die von der Sucht Betroffenen, ob sie in ihrer nassen Zeit, schon relativ lange, bevor sie den Schritt in die Abstinenz gewagt haben, nicht schon längst „die Erkenntnis“ hatten, dass sie sich mit dem Alkohol zugrunde richten.

    Im Übrigen kann ich nur voll und ganz Brant zustimmen!
    Wer die Sucht hinter sich gelassen hat, der ist einfach nur froh in einigermaßen heilem Zustand (noch mal) davon gekommen zu sein.
    Ich jedenfalls bin froh darüber und muss aber auch heute manchmal denken: Jetzt musst du den ganzen Sche... nüchtern aushalten. ;)

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