Beiträge von Titus

    Abhängigkeit oder auch nur Mißbrauch haben immer eine Vorgeschichte. Eben war ich überzeugt davon, dass es so ist. Aber trifft das wirklich immer zu? Gibt es nicht auch jene, die ahnungslos in die Sucht schlittern? Party hier und Party dort, mit Freunden saufen, Spaß haben. Immer mehr und immer öfter. Und irgendwann braucht man den Stoff und trinkt auch allein. Uns hastenichtgesehen biste in der Suchtspirale. Ich weiß nicht, ob das so funktioniert. Aber wenn, wäre das ohne "Vorgeschichte".

    Braucht man eigentlich eine genetische Veranlagung, um süchtig zu werden? Oder besser gefragt: kann jemand mit suchtreiner Genetik nicht süchtig werden?

    Ich glaube nicht, dass es automatisch zum "Totalabsturz" kommt, wenn jemand nach langer Abstinenz wieder trinkt. Bei den meisten (trockenen) Alkoholikern wird es sicher so sein, mutmaße ich mal mutig, aber nicht automatisch bei jedem.

    Jemand, der so viel (nach)denkt wie Du, Michael, bleibt vielleicht verschont.

    Hast Du Angst davor, wieder Alkohol zu trinken? Denkst Du darüber nach, wieder zu trinken?

    Was fehlt Dir ohne Alkohol?

    Deutschland. 1,2 Promille. Erstmals auffällig geworden. Keine anderen Beteiligten bzw. Geschädigte.

    Ich habe Glück! Ich bekomme meinen Schein wieder. Kostet eine Menge Geld, aber das betrachte ich als Lehrgeld.

    Nie wieder Alkohol am Steuer!

    Wir sind hier im Thread "TV-Tipp". Das gerade heiß diskutierte Thema passt daher nicht optimal hierher. Aber: warum darf im Forum nicht gequatscht werden? Hilfe für Mitglieder, die gerade in Not sind, gibt es immer. Im Bereich "Vorstellung" zum Beispiel! Muß es hier immer an allen Ecken und Enden bitterernst zugehen, nur weil wir Alkoholiker sind? Ich will mich austauschen! Auf verschiedenen Ebenen. Das ist wichtig für das "bei der Stange bleiben". Wenn hier gar nicht geschrieben wird oder über Jahr und Tag wiederholt wird, was so oft gesagt wird (Ich habe ein Alkoholproblem! Antwort: SB, SHG, Therapie), bringt das nichts. Wir brauchen uns hier! Und es ist wichtig, dass man seine Gedanken loswerden darf. Wo denn sonst, wenn nicht hier?! Wichtige Mitglieder sind verloren gegangen, weil es ihnen nicht ermöglicht wurde, ihre Gedanken darzulegen, ihr Problem auf ihre Weise anzugehen. Sie sind rausgeekelt worden.

    Das ist ein Phänomen der heutigen Gesellschaft. Die Masse ist damit zufrieden, was ihr vorgesetzt wird und glaubt alles. Hinterfragen und genauer wissen wollen findet nicht statt. Warum? Das Bildungsniveau ist soweit unten, dass die meisten Bürger dazu nicht in der Lage sind. Analysieren, Reflektieren - das lernt heute kaum jemand. Die Hirne von Babys, Klein- und Kindergartenkindern werden mit digitalen Medien von Anfang an kaputtgemacht. Und in der Schule geht's dann mit Namentanzen weiter. Auf dem Niveau bleibt es. Der Mensch kann und braucht nichts zu hinterfragen. Es wird alles serviert. Man kommt irgendwie durch. Und wenn nicht, dann gibt's ja noch die Möglichkeit, sich volllaufen zu lassen.

    Meine Blutwerte sind schlecht, ansonsten war nichts auffällig. Die Ärztin hat mir eine Entgiftung empfohlen. Und ich soll mir überlegen wie es danach weitergehen soll. Ich weiß es nicht. Ich weiß überhaupt nichts mehr. Seit gestern arbeite ich wieder. Ab jetzt trocken. Ich saufe nur noch abends. Ich will meinen Job behalten. Wenn ich ab jetzt nicht mehr vor bzw. während der Arbeit trinke, kann mir mein Chef nichts.

    Nacht überstanden. Guten Morgen.

    Ich würde hier gern jemandem eine PN schreiben. Wie geht das?

    Danke. Und erstmal allen einen guten Start in den Tag. Titus.

    Waren das wirklich Entzugserscheinungen? Ich habe gestern wenig getrunken, aber nicht nichts. Jetzt hab ich ein bißchen was intus und mir geht's wieder besser. Ich hätte nicht gedacht, dass man so schnell auf Entzug ist.
    Danke für Eure Tipps. Ich gebe mein bestes. Hab mir jetzt fürs Wochenende erstmal vorgenommen, hier in der Bude klar Schiff zu machen. Ob es mir gelingt, meinen Alkkonsum niedrig zu halten, weiß ich allerdings nicht. Ich bin so nervös. Das, was da kommt, macht mir Angst. Ich hab das Gefühl, alles ist kaputt. Mein ganzes Leben ist hin.

    Ich hab heute Nacht kaum geschlafen, war sehr unruhig. Heute Morgen haben meine Hände gezittert. Und ich habe geschwitzt, obwohl mir gar nicht warm war. Nach dem Duschen war es nicht viel besser. Konnte nicht zur Arbeit. Hab bei der Ärztin angerufen und einen Termin am Mittag bekommen. Sie war wieder sehr nett. Bis einschließlich Dienstag bin ich nun erstmal krankgeschrieben. Sie sagte, ich solle versuchen zur Ruhe zu kommen. Ich könne in dem Zustand nicht arbeiten und es sei richtig, dass ich noch mal zu ihr gekommen bin. Sie hat mich gefragt, ob ich vom Alkohol weg will. Ja! Das kam aus dem Bauch raus, aber ich denke, es ist wahr. Es gibt Möglichkeiten und wir werden eine für mich finden, sagte sie. Am Dienstag will sie erstmal schauen wie es mir körperlich geht und dann sehen wir weiter.

    Mir ist flau im Bauch. Ich trinke jetzt schon wieder. Ich muß mich beruhigen.

    Danke, dass es EUCH gibt!!

    Titus

    Ich bin erleichtert. Jetzt jedenfalls. Zuerst war ich irgendwie geschockt. Bin nach Hause gelaufen und mir kam alles mögliche in den Sinn. Hab mir viele Gedanken gemacht. Was ich eigentlich will und so. Aber es führt zu nichts. Ich kann irgendwie nicht denken.
    Ich werde am Dienstag zu dieser Untersuchung gehen und eine Suchtberatung mache ich auch, denke ich. Es geht so einfach nicht weiter.
    Gibt's bei der Suchtberatung eine bevorzugte Organisation? Oder ist es ganz egal an wen ich mich da wende? Hab Suchtberatung und meine Stadt gegoogelt und bekam viele Ergebnisse. Was muß ich beachten? Gehe ich einfach so hin oder mache ich einen Termin? Einfach so hin wäre mir lieber.
    Ich weiß nicht, was mit meiner Arbeit werden soll. Ich schaff das nicht mehr. Morgen muß ich wieder hin. Ich kann gar nicht.
    Jemand sprach hier von gesundheitlichen Problemen. Was hattet/habt ihr für Probleme? Bei mir klappt es schon länger nicht mehr mit dem Essen. Es wird immer unregelmäßiger und weniger. Hab viel abgenommen. Ich weiß nicht, ob das am Alkohol liegt. Vielleicht hab ich ja auch irgendwas anderes und bin deshalb so durch den Wind.

    Gruß Titus

    War bei einer Ärztin, die mich schon mal krank geschrieben hatte. Als sie ins Zimmer kam, in dem ich schon wartete, setzte sie sich mir gegenüber und sah mich eine Weile an. Gefühlt ganz lang. Mir wurde ganz komisch. Ich wollte was von Kopfschmerzen erzählen, Migräne. Aber als sie mich dann fragte, was mich zu ihr führt, hab ich gesagt, dass es mir nicht gut geht und das ich zu viel Alkohol getrunken habe, weil ich Stress habe und mir schlecht ist und dass ich deshalb nicht arbeiten kann. Das kam ganz plötzlich aus mir raus und ich hatte Schweißausbrüche dabei und wahrscheinlich eine knallrote Birne. Sie fragte dann, ob das öfter vorkommt, dass ich so viel Alkohol trinke. Ich sagte ja. Dann hat sie noch ein paar Fragen gestellt, zum Stress und zu meiner Arbeit und wieviel ich trinke und ob ich schon mal was dagegen unternommen hätte. Sie hat mir eine Suchtberatung empfohlen. Und Blut abgenommen haben sie mir und am nächsten Dienstag habe ich einen Termin zur Untersuchung. Ein Gesundheitscheck, da wird alles untersucht.
    Sie wollte mich auch länger krankschreiben, aber das wollte ich nicht. Ich habe Angst, dass ich dann rausfliege. Hatte ja erst die Abmahnung. Morgen gehe ich wieder zur Arbeit.

    Gruß Titus

    Danke Betty!

    Ja, ich brauche wohl wirklich Hilfe, aber ich habe Angst davor. Ich habe Angst vor dem Druck, der dann entsteht. Wenn einer sagt, mach dies, mach das und Fristen setzt und so funktioniert bei mir gar nichts mehr. So war das ja mit meiner Freundin. Ich erinnere mich noch gut an Situationen, in denen ich unbedingt nüchtern bleiben sollte und dann ging das voll nach hinten los. Gegen Ende unserer Beziehung waren wir bei ihren Eltern zum Mittagessen eingeladen. Da haben wir vorher abgemacht, dass ich nur alkoholfreie Getränke trinke. Was heißt abgemacht? Sie wollte das und ich dachte dann, das wird schon gehen. Ich bin dann doch irgendwie zum Wein gekommen und es wurde peinlich.
    Immer, wenn Druck entsteht, geht gar nichts mehr. So ist das auch an Arbeitstagen. Da ist es viel schlimmer mit dem Saufen als an den Wochenenden.
    Und wenn ich an Suchtberatung denke, dann bedeutet das für mich Druck. Allein schon bei dem Gedanken greife ich zur Flasche.
    Mich einem Arzt anzuvertrauen, wäre vielleicht eine Option. Das wäre mir erstmal lieber. Aber ich habe keinen. Oder besser: ich habe einen ganzen Haufen. Ich lasse mich oft krank schreiben und gehe dann immer zu verschiedenen Ärzten.

    Gruß Titus

    Hallo und danke für Eure Antworten! Ich denke auch, ich muß vom Alkohol weg. Wenn ich so weiter mache, geht alles weiter den Bach runter. Mein Chef hat mich auf dem Kieker. Vorhin stand der plötzlich hinter mir und hat mir bei der Arbeit am Rechner über die Schulter geschaut. Wahrscheinlich will er testen, ob ich Alkohol getrunken habe, indem er versucht meinen Atem zu riechen. Da hat er aber nur Lakritzbonbons gerochen. Ich habe heute noch nichts getrunken. Gestern auch erst nach der Arbeit. Bin dann aber schon ein paar Stationen früher aus der Bahn gestiegen und hab mir direkt im nächsten Laden eine Dose Bier gekauft, die ich sofort aufgerissen habe. Konnte nicht bis zu Hause warten. Mist. Dann habe ich mir voll die Kante gegeben. Heute wird es ähnlich laufen, denk ich.
    Die Linksammlung habe ich mir schon angeschaut, aber mir hilft das alles irgendwie nix. Ich brauche immer das direkte Gespräch bzw. den direkten Austausch mit jemandem. Mir muß jemand sagen, wo es langgeht. Vielleicht ist das so. Hat meine Freundin auch getan, aber das hat nichts gebracht. Nur immer für ein paar Tage. Mir geht's schlecht, aber ich will mich jetzt nicht krankschreiben lassen. Dann denkt der Chef, es ist wegen dem Alk. Am Wochenende will ich versuchen, nicht zu trinken. Vielleicht schaffe ich es, alleine aufzuhören. Meine Freundin wollte das immer, aber da war ich noch nicht so weit. Jetzt bin ich es. Ich mache mir alles kaputt. Zuhause stinkt alles nach Kotze. Da darf keiner rein.

    Gruß Titus

    Hallo, ich bin 39 und trinke seit 15 Jahren. In letzter Zeit immer mehr. Ich muß trinken. Anfang Februar habe ich meinen Führerschein verloren. Wieder mal besoffen gefahren, Verkehrskontrolle, aufgefallen. Kam nicht ums Pusten umhin. Das war's. Kurz darauf ist meine Freundin ausgezogen. Seitdem trinke ich schon morgens. Bei der Arbeit bin ich jetzt zum zweiten Mal aufgefallen und habe gestern eine Abmahnung kassiert. Mein Chef hat mich jetzt im Visier und ich schaffe es nicht während der gesamten Arbeitszeit nüchtern zu bleiben. Ich bin dabei alles zu verlieren. Ich merke das und kann nichts dagegen tun.

    Gruß Titus