Beiträge von Rekonvaleszent

    Ich Verstehe deine Aufregung nicht,es sollte nur aufgezeigt werden welche Alternativen es gibt .nixweiss0

    Deswegen verstehe ich deine Aufregung nicht so ganz
    Wenn das deine Meinung ist,dann mal Los Nenne sie einfach,und alle Suchtkliniken Weltweit könnten von Heute auf Morgen Dichtmachen 44.

    Hallo Daun 2020!

    Aufregung? Wo sollte ich mich denn aufgeregt haben? Ich bin nur verwundert, was mir da so "karnevalistisch untermalt" untergeschoben wird. ;)

    Ich gehe mal davon aus, dass Du eine andere Art von Therapie durchlaufen hat, als Du hier verlinkst. Bedauerlicherweise berichtest Du davon eher wenig, obwohl Du bei deiner Therapie im Gegensatz zur Vorgehensweise in exotischen Ländern, wenigstens über eigene unmittelbare Erfahrungswerte verfügst.

    I.Ü. erscheint mir das Konzept von Fleckenbühl eher auf Junkies und Polytoxis zugeschnitten als auf reine Alkoholtäter. Mit der erstgenannten Klientel kann ich nichts anfangen, das ist nicht meine Baustelle.

    Auch Deine Aufforderung, hier Rede und Antwort zu stehen, kann ich schon rein intellektuell nicht nachvollziehen. Was meinst Du damit konkret?

    Ich bin kein Pillenfreund. Hier werden zwar immer wieder mal Medis gegen den Suchtdruck genannt. Soweit ich informiert bin, sind sie nur was für den kurzfristigen Einsatz in ganz bestimmten (wenigen) Fällen, zu denen ich nicht zähle.

    Wenn Du auf eine Art Impfung -das Thema ist ja gerade in aller Munde- abzielst, dann ist mir eine solche ebenfalls nicht bekannt. Wäre aber eine Art Lizenz zum Gelddrucken.

    Zum Thema "Kalter Entzug" wurde ja schon von Gerchla und Greenfox das Erforderliche geschrieben.

    In diesem Sinne grüßt
    der Rekonvaleszent


    Meine Versuche, "kontolliert zu trinken", haben mir relativ schnell gezeigt, dass nicht ich den Alkoholkonsum kontrolliere, sondern der Alkohol kontrolliert mich

    So sehe ich das auch. Ein Alkoholiker kann nicht kontrollieren und ein Nichtalkoholiker braucht es erst gar nicht.

    Dennoch soll es angeblich hier und da wohl mal vereinzelt einen Zeitgenossen geben, der das KT pflegt und damit, dass der Alkohol ihn kontrolliert, klar kommt. Im realen Leben ist mir noch keiner begegnet. ;)

    Gruß
    Rekonvaleszent


    Daher kann ich mir auch gut vorstellen, dass ich im HomeOffice, wenn es keiner sieht, den Trink-Beginn irgendwann vorverlegt hätte, sobald der Feierabend "in Sichtweite" ist. Und dann, wer weiß.. Von daher bin ich auch sehr froh, vielleicht noch gerade rechtzeitig den Absprung geschafft zu haben.


    Auch wird man ja "normalerweise" im ersten Jahr mit so ziemlich allen Situationen konfrontiert, die vorher mit Alkohol verbunden waren und man durch diese jetzt ohne muss. Geburtstage, Hochzeiten, Essen/Trinken gehen mit den Kollegen, in Urlaub fahren, Freunde treffen mit denen man gerne und viel getrunken hat, Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt... Da habe ich bisweilen das Gefühl, dass mir diese Erfahrungen (ohne Alkohol) eben noch komplett fehlen. Andererseits hat man in der etwas geschützten Corona-Blase auch nicht diesen Stress und das ist ja wieder etwas Gutes.

    OK, das ja eine eher philosophische Frage, was wäre wenn. Aber interessieren würde mich schon, wie andere Mitstreiter diese Zeit erleben.

    Ja, das ist schon arg spekulativ. Du hast jedoch wichtige Aspekte zutreffend benannt.

    Und für Herrschaften, die wegen des Lockdowns finanziell abschmierten, ist es sicherlich nochmal erheblich herausfordernder und schwieriger.

    Ansonsten empfinde ich den wiederholten Lockdown als massive Einschränkung meiner persönlichen Lebensqualität. Aber ich kann es ebenso wenig ändern wie die gestern veröffentlichte Impfstrategie. Aber was soll's, ich werde es so nehmen müssen wie es kommt.

    Alles kein Grund, um zur Flasche zu greifen, die nach wie vor keine Alternative für mich ist.

    Apropos: Stoff gibt es entgegen einer hier geäußerten Meinung doch mehr als reichlich zu kaufen. Super- und Getränkemärkte sind geöffnet, ebenso Tankstellen und Kioske. Wer sich geniert, fährt halt ein paar km und deckt sich anonym ein. Wo ein Wille, da ein Weg. Und ein Alki mit Saufdruck findet immer Mittel und Wege, sich einzudecken und an die Flasche zu kommen.

    Gruß
    Rekonvaleszent


    Ja offensichtlich gibt es da viele verschiedene Wege. Ich denke für mich wäre es gefährlich so zu leben als hätte ich nie ein Alkoholproblem gehabt. Ich muss da schon andere Gewohnheiten installieren.

    Genau so ist es. Die Vorgehensweise von Susanne68 mag für sie genau richtig und passend gewesen sein, ich hätte damit (wie viele andere sicherlich auch) Schiffbruch erlitten.

    Es gibt eine Vielzahl von Gründen, weshalb man zum Alki geworden ist und genau so gibt es mehrere Wege, sich aus dem Griff der Flasche zu befreien. Nur ist nicht jeder Weg für jeden geeignet und gangbar ;)

    Gruß
    Rekonvaleszent

    Mein Vater hat sich letztlich zu Tode gesoffen. Zum Schluss spuckte er Blut, er hatte sog Varizen.

    Hallo woko!

    Es ist verblüffend wie viele Alkoholiker von eben solchen abstammen.

    Warum bin ich ebenfalls alkoholkrank? Sind es die Gene oder doch eher das Sozialverhalten, dass einem von der Familie und Umgebung vorgelebt wird? Mein Therapeut neigte zu Letzterem, ich tendiere zu einer Mischung aus beiden Komponenten.

    Ich weiß, dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann, also wahre ich Abstand zu ihm und versuche, ihn nicht zu nah an mich heranzulassen. Mit diesem Kurs fahre ich seit mehr als 5 1/2 Jahren unfallfrei und gut.

    Gruß
    Rekonvaleszent

    Hallo!

    In deinem Alter ging bei mir das Saufen richtig los. Ich war erst 18 Jahre später so weit, mich aus dem Klammergriff des Alkohols zu befreien. Daher finde ich es gut, dass Du jetzt schon so reflektiert bist.

    Ich knüpfe mal nahtlos an die Ausführungen von Greenfox und dessen link an die Büchersammlung an. Mir hat es am Anfang sehr geholfen, mich mal einzulesen. Empfehlen kann ich "ALK" von Borowiak und "Lieber schlau als blau" von Lindenmeyer. Das wäre schon mal ein Einstieg. Die kannst Du übers I-Net bestellen.

    Daneben befasse dich mal mit dem Thema "Kalter Entzug", von dem grundsätzlich abzuraten ist.

    Gruß
    Rekonvaleszent

    Ich kann mich doch nicht komplett abschirmen und ich glaube es ist auch wichtig, weiterhin am Leben teilzunehmen und dann auch festzustellen, wie freimütig in der Gesellschaft mit Alkohol umgegangen wird und man für sich selbst entschieden hat ,sich dagegen zu entscheiden.

    Das habe ich schon so oft gehört. Man will nichts trinken, jedoch seine Angewohneiten nicht großartig ändern. Und ja bloß weiter leben wie bisher, nur ohne Alkohol. Vielleicht gelingt es dir ja. Ich bin da grundsätzlich skeptisch.

    Es verlangt niemand, sein Dasein als Einsiedler zu fristen. Aber sich einfach mal zurücknehmen und ein paar Monate dem Alkohol, so gut es eben geht, aus dem Weg zu gehen, erscheint mir durchaus zumutbar und umsetzbar. ;)


    Übrigens, so eine Feier kann nachwirken. Auf der Feier hält man sich brav an der Pulle Wasser fest und daheim bzw. auf dem Weg dorthin, schlägt womöglich das Suchtgedächtnis zu und man macht mal eben einen Boxenstopp an einer Tanke.

    Aber wohlgemerkt, jeder muss seinen eigenen Weg finden, es steht mir auch nicht zu, ihn zu bewerten, ich weise aus meiner Sicht nur auf Risiken hin, die gerne unterschätzt werden.

    Gruß
    Rekonvaleszent

    Hallo!

    Irgendwann sind die Corona Einschränkungen vorbei, hoffentlich ;)

    Leider habe ich ein paar Leute gesehen, die sich selbst überschätzt und die Krankheit, insbesondere das Suchtgedächtnis, unterschätzt haben und damit verunfallt sind.

    Manche sagen, man müsse sich die Demut vor der Krankheit bewahren. Mir ist dieser Begriff zu unterwürfig. Ich habe ihn durch Respekt ersetzt. Vielleicht kannst Du damit etwas anfangen.

    Es geht darum, nicht leichtsinnig zu werden. Das ist aus meiner Sicht schon die halbe Miete.

    Gruß
    Rekonvaleszent

    Hallo!

    Du hast gerade mal 3 Wochen keinen Alkohol getrunken und planst schon "Alkoholhaltige Treffen".

    Das kann ja grundsätzlch jeder so halten wie er es möchte.

    Ich kann nur raten, dem Alkohol erst mal gründlich aus dem Weg zu gehen, bis eine gewisse Festigung eingetreten ist. Das dürfte wesentlich länger dauern als 3 Wochen.

    Hast Du überhaupt auf dem Schirm, dass sich bei derartigen Treffen recht schnell Suchtdruck einstellen kann? Die Atmsphäre ist schön, die Stimmung gut und schon meldet sich im Oberstübchen womöglich das Verlangen, einfach mal ein Glas mitzutrinken oder wenn man dir was anbietet oder gar konkret ein Glas hin hält, zuzugreifen. Alles schon vorgekommen.

    Was spricht denn dagegen, sich einfach mal gründlich zurückzunehmen, Vorsicht walten zu lassen und einen großen Bogen um den Alkohol zu machen?

    Gruß
    Rekonvaleszent


    Das wichtigste war für mich - mir selbst dies zugestehen. Das war eigentlich am schwierigsten.

    Ich muss zugeben, ich musste erst lernen, "nein" zum angebotenem Alkohol zu sagen, ohne dabei schlechtes Gefühl zu haben, unhöflich zu sein oder ähnliches.
    Ich wollte nicht zu sehr auffallen, wenn alle trinken und ich " ein Wasser verlange", aber ich wollte nicht "anstossen, kurz nippen und tun als ob ich einfach nur jetzt nicht mehr trinke".

    NA ja ..irgednwann muss man doch immer entscheiden :)))) So entschied ich mich doch fürs Wasser :), egal wie sehr ich auffalle :).
    Erstainlicherweise funktioniert es viel einfacher als wir denken.

    Das sehe ich -bis auf das scheinbare Nippen am Glas- auch so. Wir sollten zu uns selbst stehen. Nur so konnte ich mich dem klammernden Griff der Flasche entziehen.

    Das Wassertrinken bei gewissen Anlässen geht viel leichter als man womöglich anfangs glaubt. Das erste mal ist am schwierigsten, danach lief es bei mir wie geschmiert.

    Nur die Nummer vom vorgegaukelten Nippen am Glas würde ich sein lassen. Hat man das Glas schon in der Hand und am Mund, dann ist es bis zum Trinken nicht mehr weit. Nach ca. 5 Monaten der Abstinenz war ich mit meiner Frau im Urlaub. Sie bestellte sich nach dem Essen einen spanischen Weinbrand, der im großen vorgeheizten Schwenker gereicht wurde. So hatte ich ihn früher auch oft getrunken. Aus Neugier ergriff ich ihr Glas und schnüffelte an ihm. Ich durfte mir anschließend von meinem Therapeuten einen Vortrag anhören. Der ging völlig zurecht dahin, dass wir gut beraten sind, eine gewisse Distanz zum Alkohol zu wahren, ihn nicht zu dicht an uns heran lassen und nicht noch aktiv auf ihn zugehen. ;)

    Gruß
    Rekonvaleszent

    Für mich ist es aber reiner Selbstzweck, Selbstschutz: Ich brauche mir keine unterschiedlichen Lügen/Ausreden einfallen lassen, warum ich denn nun auf einmal nicht mehr trinke.

    Und bei Uneingeweihten - nun, ich binde es nicht JEDEM gleich auf die Nase. Aber wenn Jemand mein NEIN zu einem Glas Alkohol mehr als 2x nicht akzeptieren will, dann sage ich ihm, dass ich trockener Alkoholiker bin - und frage ihn, ob er mich nun nochmal unbedingt zu einem Glas überreden will?!

    Du würdest Dich wundern, wieviele Leute bei einem Outing sagen würden "Na endlich - ich/wir habe/n es schon lange gewusst!"

    Wieso Lügen?

    Meine Standartantwort: "Ich trinke keinen Alkohol mehr, weil er mir nicht mehr bekommt und ich ihn nicht mehr vertrage." Das entspricht der Wahrheit und ist keine Lüge. Die Antwort hat bislang jeder Fragende, es waren nicht viele, akzeptiert. Da gab es keine weiteren Nachfragen mehr. Wahrscheinlich war meine mit der Antwort verknüpfte soziale Interaktion entsprechend eindeutig.

    Arbeitskollegen: Da ich mit denen nie getrunken habe und bei Feiern nur Wasser trank und trinke, stellte sich für mich diese Frage nie.

    Und was das Umfeld betrifft, hat es denn ganz konkret den Bogen zur Krankheit Alkoholismus gespannt oder nur mitbekommen, dass man zuviel im Sinne eines riskanten und übermäßigen Konsums getrunken hat? Das sind schon 2 verschiedene Paar Schuhe für mich.

    Aber wohlgemerkt, ein jeder sollte die Strategie finden, die zur jeweiligen Persönlichkeit passt und einen clean hält. Insoweit haben greenfox und ich viel richtig gemacht, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. ;)

    Gruß
    Rekonvaleszent


    Ich habe noch niemanden in meinem Freundes und Bekanntenkreis gesagt dass ich Alkoholikerin bin.

    Ist das wichtig?
    Reicht es nicht ,wenn ich das für mich alleine weiß?

    Hi!

    Die Frage wird sehr unterschiedlich beantwortet. Es gibt da keine allgemein gültige "Spielregel".

    Es gibt Mitstreiter, die gehen damit sehr freizügig um, andere, zu denen ich mich zähle, haben nur den allerengsten Kreis informiert. Und der ist bei mir sehr überschaubar. Es sind nur ganz wenige Leute, denen ich auch von sonstigen lebensgefährlichen Krankeiten berichten würde.

    Nur wir alleine entscheiden, wen wir informieren. Das war auch die Einschätzung meines Therapeuten.

    Im Vordergrund sollte stehen, was Dich am besten schützt.

    Ich bin mit meinem Kurs seit mehr als 5 1/2 Jahren prima unterwegs.

    Gruß
    Rekonvaleszent

    Hallo!

    Auch ich habe anfangs hinsichtlich deiner Einschätzung als Alkoholiker so gedacht wie Du. Das hat sich aber im Laufe der Zeit gelegt. Du bst erst kurz dabei, gib dir doch einfach die nötige Zeit, deine Abstinenz, die Du anstrebst, reifen zu lassen.

    Körperlich war ich sehr schnell entgiftet, bis sich jedoch das Gehirn und die Psyche von dem jahrelangen Abusus erholt hatten, das dauerte, eher Jahre als Monate.

    Mit der Zeit gelang es mir, meinen Frieden mit meiner Krankheit, die immer noch tief in mir schlummert, zu machen. Ich habe mir diese schlecht beleumundete Krankheit nicht freiwillig ausgesucht. Ich trage für sie die Verantwortung.

    Es gibt auch andere lebensgefährliche Krankheiten, die z.B. intensive medizinische Behandlungen über OPs, Bestrahlungen und/oder erheblicher Medikation erfordern. Das muss ich alles nicht tun bzw. über mich ergehen lassen. Im Vergleich dazu habe ich eine absolut einfach zu handhabende Krankheit.

    Genauer gesagt, ich muss eigentlich gar nichts aktiv tun, ich muss nur etwas unterlassen, nämlich Alkohol zu konsumieren.

    Ich kann nicht mit Alkohol umgehen, das stimmt. Andere können es. Dafür kann ich vielleicht Dinge, die andere nicht so gut beherrschen. So einfach ist es mittlerweile für mich.

    Vielleicht hilft dir ja eine Unterscheidung zwischen aktiv und passiv. Ich sehe mich als passives Mitglied im "Club der Alkoholiker".

    Ich gebe dir den Tipp, dir mal den 3-Teiler "Der Trocken-Doc" anzuschauen. Einfach mal googeln. Darin taucht der absolut zutreffende Vergleich auf: "Alkoholismus ist eine Einbahnstraße, es gibt keine Rückkehr in ein früheres Stadium."


    Gruß
    Rekonvaleszent

    Man könnte jetzt mal hier unter den Langzeittrockenen fragen, also bei allen, die meinetwegen länger als 5 Jahre trocken sind, ob bei ihnen noch Situationen auftreten, wo sie wirklich drüber nachdenken, was zu trinken. Und wo sie sich wirklich überlegen müssen, was passieren könnte, um sich selbst davon abzuhalten. Ich bin da ganz bei Gerchla, wenn das immer noch eine Option wäre, zu der ich nur aus Angst vor den Erfahrungen der Vergangenheit nicht greifen würde, dann wäre ich immer gefährdet.

    Interessante Frage, die mir schon lange nicht mehr gestellt wurde. Mein "trockenes" Leben hat sich gründlich eingeschliffen. Dennoch habe ich mir den Respekt vor der Krankheit bewahrt, der vielfach verwendete Begriff der Demut ist mir zu unterwürfig. Mein sicherlich noch intaktes Suchtgedächtnis kann mich immer noch mal piesacken. Ich fühle mich sicher, ohne leichtsinnig zu werden.

    Gruß
    Rekonvaleszent

    Hallo Dagny!

    Glückwunsch zu 1, 5 Jahren in Freiheit. Mein Respekt, dass Du es ohne Therapie geschafft hast, dich von deinen Ketten zu befreien. Gleichzeitig beweist Du, dass es unterschiedliche Wege der Befreiung gibt. Man muss halt nur den individuell passenden finden. ;)

    Die Tag zu Tag Strategie zu Beginn finde ich auch richtig gut und habe sie selbst an mir in den ersten Monaten ausprobiert. Mit dieser Taktik wird der Zeitraum der selbstgewählten Abstinenz überschaubar. Der Satz, man dürfe nie wieder was trinken überfordert halt einige und kommt viel zu lang vor. So wurschtelt man sich halt Tag für Tag durch und "fährt auf Sicht".

    Ich bin jetzt seit 5 1/2 Jahren unfallfrei clean und es geht mir trotz aller Widrigkeiten gut. Die Tagestrategie brauche ich nicht mehr.

    Dennoch sei gewarnt. Dass immer noch glänzend funktionierende Suchtgedächtnis kann jederzeit wieder zuschlagen und dich in Versuchung führen wollen. Hab das bitte auf dem Schirm und überlege, wie Du dann reagierst.

    Übrigens glaube ich nicht, dass es nur 3% der Alkoholiker schaffen, dauerhaft abstinent zu leben. Wer hat wieviele Alkis interviewt? Ein paar Hundert sind alles andere als repräsentativ. Bei einer Million sähe es womöglich schon anders aus.

    Das soll jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass Alkoholismus eine tödliche Krankheit sein kann, die halt sehr viele Opfer fordert.

    Uns ist bislang der Absprung geglückt, viele andere bleiben auf der Strecke.


    Gruß
    Rekonvaleszent

    Einen Entzug mache ich jeden Montag, nach dem Frühstück geht es mir wieder gut.

    Mit Verlaub, aber das ist leider Quatsch. An einem Vormittag hast Du nicht entzogen. Das nimmt schon mehrere Tage in Anspruch.

    Ein kalter Entzug kann zu Krampfanfällen führen, die tödlich enden können. Besprich das mal mit deinem Arzt.

    Du scheinst dich zu überschätzen. Könnte am heute schon getrunkenen Alkohol liegen. Ist übrigens typisch für einen aktiven Alki. ;)

    Gruß
    Rekonvaleszent

    Hallo Peter!

    Klares ja zur Frage, ob man was machen kann. Und es funktioniert auch. Ich bin seit mehr als 5 Jahren clean und habe mit knapp 52 mit der Abstinenz begonnen.

    Du bist beileibe kein Einzelfall. Auch in meiner ambulanten Therapie und später auch SHG waren viele Mitstreiter in der Altersgruppe 50+ ;)

    Viele gute Ratschläge hat dir Greenfox schon mitgegegeben.

    Ich bin seinerzeit als erstes zur Suchtberatung.

    Nur lass bitte die Finger vom kalten Entzug. Besprich die nötige Entgiftung bitte vorher mit einem Arzt. Eine Entgiftung funktioniert in geeigneten Fällen auch ambulant. Nicht jeder muss den in einer speziellen Einrichtung durchlaufen.

    Klar, Fragen sind dazu da, gestellt zu werden.


    Gruß
    Rekonvaleszent