Beiträge von Rekonvaleszent


    Könnte, müsste, sollte ich meine Abstinenz für den Abend unterbrechen ? Ich lasse es auf mich zukommen. Festgelegt habe ich mich noch auf nicht´s.

    Prost! Deine Entscheidung dürfte doch schon vor deinem Beitrag gefallen sein. Der Rest liest sich wie Schönrednerei. ;)

    Hallo!

    Ich kann beim besten Willen nicht erkennen können, hier irgendwen persönlich angegriffen zu haben. Vielleicht sollte man meinen Beitrag einfach mal mit der nötigen Ruhe und gründlich lesen.

    Eine kurze Anmerkung zum KT: Dessen Zielgruppe ist eine andere, nämlich diejenigen, die ein bedenkliches Alkoholniveau in sich rein scheppern, aber noch nicht süchtig sind. Denn der süchtige Trinker kann nicht kontrolliert trinken. Warum? Stichwort: Kontrollverlust. Der Alkoholiker kann allenfalls phasenweise und nicht dauerhaft seinen Konsum zügeln. Warum: Suchtgedächtnis. Das ist in einem Teil des Hirns abgespeichert, in dem die Automatismen wie Laufen, Schwimmen, Radfahren etc. verankert sind. Die sind vom Willen nur teilweise steuerbar.

    So meine bescheidene Sicht der Dinge. Der hier verlinkte Artikel aus dem Spiegel ist 5 Jahre alt, genauer, er ist veraltet und letztlich überholt.

    Wer KT toll findet, mag es durch exerzieren, aber sollte sich dabei nicht selbst was vormachen, was die tatsächlich konsumierte Alkoholmenge anbelangt. Und die hier in fließendem Selbstmitleid "bejammerten" permanenten Gedanken an Alkohol nebst dauerhaftem Suchtdruck sind halt der fällige, aber auch nötige Preis, den es zurecht zu entrichten gilt.

    Um aus der Spirale der Sucht auszusteigen brauchen manche halt mehrere Anläufe, mich inbegriffen. Solange ein Alkoholiker noch mit dem KT "herumhampelt" ;D ist sie/er m.E. halt noch nicht so weit, da es einem scheinbar immer noch zu gut geht und der persönliche Leidensdruck noch zu niedrig ist.
    Der nötige persönliche Tiefpunkt, der erst zum Einlenken führt, ist halt noch nicht erreicht worden.

    Ansonsten ziehe ich mich aus der Diskussion um das KT zurück. Es ist nicht meine Baustelle. Und das ist gut so.

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent

    Damit habt Ihr nun einen neuen verhassten kontrollierten Trinker unter Euch und ich hoffe, dass Ihr mich trotzdem nicht hängen lasst und weiterhin mit mir schreibt. Vielleicht bin ich ja wirklich die Erste, die es schafft ....

    Hallo Linda!

    Wieso sollte dich hier jemand hassen? Ich gehe mal davon aus, dass deine Äußerung ironisch gemeint war, auch wenn kein smiley gesetzt worden ist.

    Ob Du es dauerhaft schaffst, kontrolliert mäßig zu trinken, wird sich zeigen. Grundsätzlich bin ich bei so was sehr skeptisch, sofern es sich um richtige Alkoholiker handelt.

    Ich könnte es nicht. Der Saufdruck würde mich zermürben. Ich kann nur saufen oder trocken leben. So Versuche habe ich etliche hinter mir. Kleiner Rat am Rande: Führe ein Trinktagebuch mit Trinktagen und Trinkmenge, aber sei dabei ehrlich zu dir.

    Das Einzige, was mich bei deiner Vorgehensweise hier im Forum stört ist, dass Du andere Alkoholkranke, für die das KT ungeeignet und für die ausschließlich die Abstinenz zielführend ist, wohl unbewusst und unbeabsichtigt zur Nachahmung animieren könntest und somit wieder in den Strudel der Sucht ziehst. Ich unterstelle dir nicht, dass Du es darauf anlegst, aber die unerfreuliche Nebenwirkung könnte durchaus eintreten.

    Daher frage ich mich, ob Du nicht in einem Forum, das das KT propagiert, besser aufgehoben bist, als hier womöglich gerade mal mühselig angetrocknete Alkoholiker wieder in Gefahr zu bringen, "nass" zu werden, weil sie plötzlich denken, es gäbe den glorreichen dritten Weg zwischen Saufen und Abstinenz.

    Wohlgemerkt, das ist kein Angriff auf deine Person, sondern nur eine Kritik an den möglichen provozierenden Konsequenzen deines Verhaltens für dritte Personen.

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent.

    Deshalb habe ich auch hier meine Strategie geändert. Bei meinem letzten Austiegsversuch, der ja jetzt schon einige Jahre her ist und bisher erfolgreich war, wusste ich, dass ich mich outen muss. Ich habe deshalb unmittelbar nachdem ich aufgehört hatte mein näheres Umfeld informiert. Also meine Frau und Kinder, meine Eltern, meine Geschwister und auch meine engsten Freunde. Das war, wie Du Dir denken kannst, echt sehr schwer. Sich selbst eingestehen dass man Alkoholiker ist, ist ja schon mal nicht so einfach - es aber dann auch anderen gegenüber zu tun nochmal ne ganz andere Hausnummer. Ich kam mir ziemlich schäbig vor, wie ein ganz großer Verlierer. War ich doch vorher immer der tolle Papa, der erfolgreiche Sohn usw. usf. Und jetzt musste ich die Hosen runter lassen und zugeben, dass alles nur Fassade war und ich ein psychisch kranker Süchtiger bin..... hart, echt hart. Damit verbunden habe ich auch gleich alle meine Lügengebilde, die sich um Laufe meiner Saufkarriere so aufgebaut haben, gestanden. Da waren Lebensversicherungen, die es nicht mehr gab, weil ich heimlich aufgelöst (und die Kohle verprasst) hatte, da waren Sparkonten die nicht mehr gab und noch vieles mehr. Auch das kam gleich am Anfang auf den (jetzt dann reinen) Tisch.

    Es war wirklich eine schwere Zeit - denn ich musste reinen Tisch machen und gleichzeitig abstinent bleiben. Bei allem was ich zu hören bekam, berechtigterweise, bin ich im Nachhinein doch manchmal erstaunt wie leicht es mir letztlich eigentlich gefallen ist. Saufdruck hatte ich quasi fast nie, auch nicht in diesen ganz schweren Zeiten. Ich denke das lag daran, dass ich absolut unbedingt weg wollte von dem Zeug. Ich wollte es schaffen und ich wollte mein Leben zurück und das war für mich die Grundvoraussetzung, dass ich es dieses Mal schaffen konnte. Absolute Ehrlichkeit, keine Lügen mehr, nie mehr lügen. Unde es beinhaltete übrigens auch, dass ich dieses Mal sofort in eine SHG gegangen bin, dass ich zum Psychologen gegangen bin und dass ich noch weitere wichtige Dinge gemacht habe und mich anderen Menschen anvertraut habe.

    Ich habe meinem engeren Umfeld durch dieses Outing dann auch keine Geschichten mehr erzählen müssen. Von wegen, ich habe Magenprobleme und trinke deswegen nichts oder ich muss noch Auto fahren oder oder oder. Es war klar, ich bin Alkoholiker und will trocken werden. ABER: da gibt es ja noch das weitere Umfeld, z. B. die Arbeitswelt. Das war eine meiner ersten Fragen, die ich in der SHG gestellt habe. Muss ich meine Kollegen einweihen? Man hat mir damals davon abgeraten, bzw. mir gesagt es wäre abhängig von der Art meiner Arbeit. Hätte ich eine Job wo ständig die Gefahr besteht, dass ich zum Trinken animiert werde, dann ja - habe ich einen Job, wo trinken eigentlich nur in Ausnahmefällen passiert (also z. B. Weihnachtsfeier) dann nein oder nicht unbedingt. So habe ich es dann auch gehalten. Heute wissen alle Kolleginnen/Kollegen, dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Mit vielen habe ich später auch mal darüber gesprochen, nicht im Detail, nur so, dass ich ihnen erzählt habe, dass ich mein Leben verändert habe. Die Frage, wieso trinkst Du nichts mehr, wurde mir nie gestellt. Eher die Frage: Wie hast Du soviel abgenommen? Du hast Dich so verändert und bist so positiv geworden, woran liegt das? Da habe ich dann erzählt, dass ich mein Leben umgestellt habe. Ich denke der ein oder andere wird sich seinen Teil denken, aber keiner ist mir jemals negativ gegeüber getreten.

    Auch in der Nachbarschaft (ich habe eine sehr gute wo man auch öfter mal zusammen sitzt) weiß jeder dass ich keinen Alkohol trinke. Keiner weiß aber, dass ich Alkoholiker bin. Ich glaube aber viele denken es sich - es ist aber völlig egal weil sie mich so nehmen wie ich bin und ich sie so wie sie sind. Trotz geselliger Abende sind es keine Trinker (mit solchen würde ich nicht zusammen sein wollen), nehmen aber trotzdem natürlich (ganz normal) mal das ein oder andere Gläßchen zu sich. Das macht mir nichts aus genauso wenig wie es ihnen etwas ausmacht, dass ich keinen Alkohol trinke. Ich muss mich nicht rechtfertigen, es ist einfach alles ganz normal!

    Ich weiß noch genau, dass dieses Thema "was sage ich wenn mir jemand Alkohol anbietet" sehr belastend sein kann. Besonders am Anfang. Tipp: Anfangs Gesellschaften bei denen zu erwarten ist, dass Alkohol getrunken wird meiden = Risikominimierung. Später, wenn die Abstinenz gefestigter ist, eine Strategie entwickeln, wie man mit allzu penetranten "Trink doch ein Gläßchen mit" Typen umgeht. Wahrscheinlich wirst Du feststellen, dass Du gar keine Lust mehr hast Veranstaltungen zu besuchen, wo Alkohol ein wichtige Rolle spielt. Wenn man nüchtern ist bekommt man erst mal mit wieveil Mist die Besoffenen eingentlich labern. Das kann echt nerven.

    Hallo!

    Das hat garchia prima auf den Punkt gebracht. So ähnlich bin ich auch verfahren. Den wahren Grund meiner Abstinenz erfuhren ausschließlich Leute meines engsten Umfelds, denen ich auch von anderen Erkrankungen berichten würde. Der Kreis ist sehr überschaubar, halt die wahren Vertrauenspersonen. Meine Nachbarn, Arbeitskollegen und ggf. Vorgesetzte gehören nicht dazu. Was die von meiner Abstinenz halten oder mich als trockenen Alki sehen, interessiert mich nicht.

    Ich weiß, aus meiner ambulanten Therapie und R-SHG, dass andere Herrschaften einen wesentlich größeren Kreis incl. Arbeitgeber informiert haben. Aber das ist deren Entscheidung. Wem ich von meinen Krankheiten erzähle, entscheide immer noch ich; so sieht das auch mein ehemaliger Therapeut.

    Bei Leuten, die vom Arbeitgeber auf den Alkoholabusus angesprochen wurde oder ggf, eine Therapie auferlegt wurde, ist das natürlich anders zu beurteilen, da sie zeigen sollten, dass sie wieder den Anforderungen des Jobs gewachsen sind.

    Auch die Ausführungen zur Risikominimierung unterstreiche ich ausdrücklich. Veranstaltungen, in denen der Alkoholkonsum im Vordergrund steht, besuche ich ebenfalls nicht.

    Gruß
    Rekonvaleszent


    Ich stelle es mir quälend vor, sich dauernd gedanklich mit Alkohol zu beschäftigen, wenn man trocken ist.

    Hallo!

    Ich quäle mich jedenfalls nicht, im Gegensatz zu dir und deinem permanentem Verlangen nach Alkohol. ;)

    Quälend kann Suchtdruck sein, zumindest die ersten Male. Später nervt er mich nur, aber er quält nicht mehr. Warum? Ich weiß inzwischen aus Erfahrung, dass er schnell wieder verschwindet und ich dem Suchtgedächtnis keine Chance gebe, unnütze Kapriolen zu schlagen.

    I.Ü. befasse ich mich nicht mit Alkohol in dem Sinne, dass ich ihn gerne konsumieren möchte. Ich beschäftige mich mit meiner Erkrankung, die ich gestoppt habe; ich hoffe für immer.

    Ich finde, Du hast irgendwie falsche Vorstellungen. Das ist irgendwie sog. "nasse" Denke. Das legte sich bei mir mit der Zeit, als ich mich mit meiner Krankheit befasst und eine Therapie gemacht habe.

    ich sage dir, der Blickwinkel verändert sich mit zunehmender Abstinenz. So war es zumindest bei mir.

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent

    Hallo!

    Wenn Du schon morgens Suchtdruck verspürst, spricht vieles für einen chronischen Alkoholismus. Warum der Druck nicht nachlässt? Du trinkst immer noch.

    Erst im Zuge der Abstinenz werden die Abstände, an denen Suchtdruck auftritt, immer länger.

    Ich habe auch mehrfach vergeblich versucht, meinen Konsum in geordnete Bahnen zu lenken. Klappte überhaupt nicht.

    So lange Du neidisch auf andere bist, die moderat trinken können, wirst Du dich quälen.

    Erst als ich erkannt und akzeptiert habe, dass ich krank bin, war ich in der Lage aus der Spirale der Sucht auszusteigen. Mittlerweile ist es mir völlig egal, ob und wieviel andere trinken;ich kann es jedenfalls nicht.

    Ich rate dir, den Weg zur Suchtberatung anzutreten.

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent


    Hallo Rekonvaleszent,

    ich wollte Dich nicht angreifen oder Deinen Weg in Frage stellen!

    Du selbst nennst Dich ja Rekonvaleszent. „Der, der sich nach einer Krankheit wieder beginnt sich zu erholen“.
    Ich habe viele Jahre nicht verstanden, weshalb ich mich „erholen“ muss. Von was? Vom Saufen? Das war für mich mit meiner Entgiftung abgeschlossen.
    Spätestens aber nach meiner Therapie.

    Hallo!

    Ich fühle mich nicht angegriffen.

    Der körperliche Entzug war auch bei mir rasch abgeschlossen. Welch Wunder, dass ich keine bleibenden Schäden davon getragen habe.

    Nur die geistige Genesung, die dauert noch an. Mein Denken war jahre-/jahrzehntelang vom Alk zerfressen. Bis sich meine Lebenshaltung, meine Einstellung zur Umwelt, meine Gefühlswelt änderte, das dauerte und dauert immer noch an. Und ich glaube nicht, dass dieser Prozess bereits abgeschlossen ist. Das kann ich jetzt noch nicht abschließend beurteilen. Da denke ich mal drüber nach, wenn ich länger clean bin.

    Gruß
    Rekonvaleszent

    Wenn ich dann lese, dass Du, Rekonvaleszenz Dir zu einem Treffen mit Anderen heute noch im Voraus Strategien überlegen und gründliche Gedanken zum Verhindern der Versuchung, doch etwas zu konsumieren, machen musst …

    Hallo!

    Ich "eiere" nicht, ich gehe meinen Weg aufrechten Ganges, wie ich ihn für mich als gut erkannt habe und gangbar halte. Andere dürfen es gerne anders handhaben.

    Das Erstellen einer Gefahrenprognose, wenn ich auf Veranstaltungen mit Alkoholausschank gehe, ist mir in Fleisch und Blut übergangen. Das "muss" ich nicht, das mache ich aus Überzeugung und ganz freiwillig. Es dauert auch nur wenige Sekunden und ist mittlerweile eine Art Automatismus bei mir. Diese Strategie hat sich bewährt. Damit bin ich stets gut und unfallfrei gefahren. Weshalb sollte ich daran etwas ändern?

    Mal schauen, wie sich das in der Zukunft noch entwickelt.

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent

    Hallo Sandra!

    Ich gebrauche keine Ausreden; allerdings binde ich nicht jedem, der fragt, meine Krankheit auf die Nase.

    Mein Antwortrepertoire:

    1.) Warum ist es dir/Ihnen so wichtig, dass ich jetzt Alkohol konsumieren soll? Für mich gehört er nicht dazu (Feier, Empfang...)

    2.) Mit einem freundlichen Lächeln: "Ich habe nicht vor, mit Ihnen jetzt über mein Trinkverhalten zu diskutieren."

    3.) Er bekommt mir einfach nicht mehr (was ja absolut wahr und zutreffend ist)

    Sodann wechsel ich das Thema.

    Die Leute, die ich einweihe, suche ich mir immer noch selbst aus. Und der Kreis ist sehr überschaubar. Meine Vorgehensweise habe ich mit meinem ehemaligen Therapeuten abgestimmt. Er teilt meine Meinung. Ich weiß, dass es Abstinenzler gibt, die mit ihrer Umwelt einen sehr offenen Umgang mit ihrer/unserer Krankheit pflegen getreu dem Motto: "Guten Tag, ich bin ... und trockener Alkoholiker". Das ist nicht mein Ding. Ich weihe nur denjenigen ein, dem ich auch von anderen ernsten Erkrankungen berichten würde.

    Gruß
    Rekonvaleszent

    Hallo und willkommen im Forum!

    Du hast erkannt, dass es so nicht weitergehen kann. Das ist der erste wichtige Schritt in die richtige Richtung. Die Spirale der Sucht hat dich noch nicht in derart in den Abgrund gerissen, dass es heißt: Job, Familie und Führerschein sind allesamt weg.

    Auf meinem bisherigen Weg, unsere Ausgangslagen sind durchaus vergleichbar, haben mir geholfen:

    1.) Die Suchtberatung; kann man googeln in Kombination mit dem Wohnort.
    2.) Fachliteratur
    3.) Der Arzt

    Warnen kann ich nur vor dem "kalten Entzug" ohne ärztliche Begleitung. Das kann lebensgefährlich sein.

    Nimm einfach mal Kontakt mit der Suchtberatung auf. Dort sitzen Profis. Die helfen auch dir. Die klären mit dir den Entzug und mögliche Folgebehandlungen wie eine ambulante oder stationäre Therapie ab.

    Habe keine Scheu vor dem ersten Besuch dort. Du bist nicht der Erste mit einem offensichtlichen Suchtproblem. Es war für mich sehr erleichternd, dort einzuräumen, alkoholkrank zu sein. Denn das wusste ich schon lange Zeit vorher.

    Die Fachlektüre dient der weiteren Aufklärung deiner Person über die Tücken der Krankheit, damit Du nicht nur auf das Pferd der Suchtberatung setzt.

    Der Arzt gehört auch mit ins Boot.

    Und das Lesen in diesem Forum erweitert deinen Horizont ebenfalls und schärft deine Sinne.

    Ich wünsche dir gutes Gelingen.

    Es grüßt der seit knapp 2 Jahren abstinente
    Rekonvaleszent

    Hallo Mike!

    Meiner Meinung nach wärst Du gut beraten, mal über die Worte von Betty nachzudenken.

    Bevor Du zu deinem Termin fährst, haust Du dir ein Glas Whisky rein. Plus Restalkohol vom Vortag, da dürfte schon was zusammen. Du hast unendliches Glück, nicht in einen Unfall verwickelt worden zu sein. Andererseits, wenn Du mal nüchtern bist, siehe letzten Sonntag das Grillfest, kriegst Du heftige Entzugserscheinungen, so dass Du auch nüchtern nicht körperlich fit bist, um verantwortungsbewusst am Straßenverkehr teilzunehmen.

    Und bei dir geht es nicht nur um die Fahrerlaubnis, sondern auch um deinen Job, auf den Du ja so stolz bist. Schau mal in den § 35 Gewerbeordnung. Du wärst nicht der Erste, dem die Konzession flöten gehen kann. Dein Verhalten ist in jederlei Hinsicht ein Ritt auf der Rasierklinge.

    Was machst Du eigentlich am Wochenende? Ich empfehle mal den Blick in ein Fachbuch. Beispielsweise "Alk" von Borowiak. Wenn Du es heute bestellst, ist es morgen im Briefkasten.

    Und eine kleine Anmerkung zu dem Streit mit greenfox: Er nervt. Wenn Du nicht möchtest, das jemand mit dir kommuniziert, dann frage ich mich, warum Du stets erwiderst? Du scheinst noch viel Energie zu besitzen. Warum bündeslt Du sie nicht für wichtigere und naheliegendere Dinge, beispielsweise unter fachkundiger Aufsicht zu entziehen und dann den Weg der Abstinenz zu beschreiten? Ich glaube, mit Letzterem wäre dir mehr und besser gedient.

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent


    Bei Dir (und dem, was Du von dem Grillabend geschildert hast) könnte ich mir vorstellen, dass ein kalter Entzug auf keinen Fall (!!!) in Betracht kommt. Aber die können Dir besser erklären, wo in welcher Klinik wie lange etc möglich sind ...

    Hallo!

    Nur als kleine Ergänzung. Lass dich nicht von dem Begriff "Klinik" kirre machen. Eine Entgiftung geht häufig auch ambulant unter Aufsicht des Hausarztes, der dir die nötigen Medikamente verordnet, die möglichen Krampfanfällen vorbeugen. Da wirst Du dann täglich einmal beim Doc aufschlagen, der dich überprüft. Das setzt aber den vorherigen Arztbesuch voraus, um alles abzustimmen.


    Es grüßt der
    Rekonvaleszent

    Hallo!

    Schön, dass Du es einen Monat geschafft hast. Das ist schon mal ein Anfang.

    Allerdings verhälst Du dich riskant, indem Du dich bewusst in trinkende Gesellschaften begibst. Mein ehemaliger Therapeut pflegte stets zu sagen: "So was geht ein paar Male gut, dann kommt der Rückfall." Ich kann dir nur raten, das Problem "auf dem Schirm" zu haben.

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent

    Hallo Mike!

    Ich habe lediglich geschrieben, wie Du auf mich wirkst, nicht mehr und nicht weniger. Tue es ruhig als "Quatschkram" ab. Ich sehe es anders. Wer nicht mal seine eigene Frau und seinen engsten Umkreis einweihen möchte, hat den Ernst der Lage (noch) nicht erkannt. Du benötigst dein Umfeld, um dich auf deinem gewünschten Weg zu stabilisieren.

    Genieße das Grillen. Mit oder ohne Alk? Oder machst Du gerade einen kalten Entzug?

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent

    Hallo!

    Du suchst anscheinend so eine Art Spontan- und Wunderheilung getreu dem Motto: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich bloß nicht nass." Das wird das voraussichtlich nicht von Erfolg gekrönt sein.

    Geh zur Suchtberatung und zum Arzt. Kläre mit beiden den Entzug ab. Kalter Entzug kann brandgefährlich sein. Dieser kann auch ambulant unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

    Beschaffe dir Fachliteratur und lies dich mal gründlich ein. Ich rate stets zu "Alk" von Borowiak und"Lieber schlau als blau" von Lindenmeier.

    Und das mit den Durchfällen kommt mir bekannt vor. Das hat sich bei mir ziemlich rasch nach Beginn der Abstinenz von alleine erledigt.

    Das sind die einzigen Ratschläge, die ich dir jetzt zu diesem Zeitpunkt geben kann. Das ist der einzige Weg, den ich kenne. Er ist durchaus gang- und machbar.

    Und ein wenig öffnen wirst Du dich schon müssen. Heimlich aus der Sucht stehlen, wird auch dir wahrscheinlich nicht gelingen. Das heißt nicht, mit deiner Krankheit zu hausieren, aber zumindest das nächste Umfeld wäre schon einzuweihen.

    Übrigens: Abstinenz ist ein lebenslanger Prozess, da klappt nicht von jetzt auf gleich.

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent

    Hallo!

    Der Weg zu einer ambulanten Langzeittherapie führt erfahrungsgemäß über die Suchthilfe. Dort müsstet Ihr doch einen Ansprechpartner haben. An den kann man sich wenden.

    Bei meiner ambulanten Therapie war eine Vorgruppe vorgeschaltet, die man 1x wöchentlich aufsuchte, bis alles bewilligt war. Diese Vorgruppe hat mit einiges gebracht und mich zusätzlich stabilisiert. Gibt es so was auch bei euch? Der Vorteil dieser Vorgruppe besteht darin, dass alle Probanden noch ganz frisch im Geschäft sind und sich sozusagen auf Augenhöhe begegnen. Dort tastet man sich an die eigentliche Therapie heran.

    Was hält dein Mann von einschlägiger Lektüre: Ich empfehle immer "Alk" von Borowiak und "Lieber schlau als blau" von Lindenmeier. Vielleicht wäre das ja was für ihn, um seine Sinne zu schärfen.

    Zu einer SHG bin ich erst nach meiner ambulanten Therapie gegangen.

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent

    Hallo!

    Die Taktik mit der E-Zigarette ist m.E. wenig zielführend. Irgendwann kommt der Schmacht auf 'ne richtige Kippe. Das erinnert doch irgendwie an das Trinken von alkoholreduziertem (angeblich alkoholfreiem) Bier/Wein.

    Übrigens bin ich jetzt mehr als 5 Jahre qualmfrei. Von heute auf morgen. Ich habe keinerlei Verlangen danach. Null Suchtdruck. Die Abstinenz fiel mir anfangs deutlich schwerer. Kein morgentliches Abhusten, keine Kurzatmigkeit, tieferes Atmen, bessere Ausdauer. Das wollt Ihr euch für teuer Geld entgehen lassen?

    Was hindert euch daran, eure fortgesetzte massive Gesundheitsschädigung schon jetzt anzugehen? Genau: Nichts. Falls doch, sind es Ausreden, wie ich sie früher beim Saufen auch immer gebraucht habe: "Irgendwann, wenn dies und das ...".

    Es grüßt der
    Rekonvaleszent