Beiträge von Jake

    Pinguin :
    Komisch, bei mir war es überhaupt kein Problem. Genutzt habe ich es dann doch nicht, da es weitestgehend identisch mit "meinem" Vorvida-Programm ist.
    Allerdings kann man das Programm der Aok beliebig oft durchlaufen (Vorvida nicht) und es gibt keine Teilnehmer-Beschränkungen oder Vorauswahl. Ich würde es nochmal mit einer anderen E-Mail-Adresse probieren.

    Hallo Gerchia,

    doch doch, ich bin noch da :). Reinschauen tu ich so alle 2 Tage mal und les auch fleissig mit, aber mir fällt meist nichts hilfreiches ein, das ich schreiben könnte. Neues über mich gibt es nicht zu berichten, aber es geht mir keineswegs schlecht.


    ich hab's momentan nicht vor was chemisches zu nehmen bin aber grundsätzlich so eingestellt, nichts für unmöglich zu halten und immer offen zu bleiben.

    Nun... wenn Du Dir bewusst machst, inwiefern Du Deinen Körper dauerhaft mit der Chemikalie Alkohol vergiftet hast, relativiert sich diese Einstellung aber schon sehr. Ganz hart betrachtet, ist es eine regelrechte Doppelmoral.

    Nichtsdestotrotz können die meisten Chemikalien allenfalls unterstützend wirken, indem sie dem körperlichen, hirnchemisch bedingtem Suchtdruck entgegenwirken. Die Hauptarbeit muss man dennoch im eigenen Kopf leisten. Ist die nicht da, bringen auch die Medikamente wenig.


    so musste mir das mal von der seele schreiben.

    grüße, nitram.

    Willkommen!

    Zumindest Eines hast Du jetzt:

    Einen Ort, an dem Du das auch offen kannst, von Menschen die das Gleiche durchlebt haben verstanden wirst, Dich nicht schämen musst und nicht verurteilt wirst.

    Hallo Land-in-Sicht,

    danke der Nachfrage.

    Im Großen und Ganzen geht es mir recht gut, der Arzttermin ist leider erst übernächste Woche. Ein Teil von mir hofft sogar auf alarmierende Ergebnisse, damit ich sie zur Motivation nutzen kann.


    Was bastelst Du Dir nun für Strategien und Taktiken für die Zukunft?

    Die Antwort lässt solange auf sich warten, weil ich kaum eine befriedigende habe.

    Ich muss feststellen, dass ich hinsichtlich Strategien ziemlich planlos bin. Zur Zeit deprimiert mich mein Problem vor allem und bisweilen fühle ich mich relativ hilflos, weil der Alkohol so mächtig ist.

    Als ich anfing öfter auf Alkohol zu verzichten, verspürte ich zunächst vor allem Langeweile - ich musste erst mal überlegen, was ich eigentlich früher gemacht habe, anstatt zu trinken.
    Klar ist, dass ich mein Leben anders ausfüllen muss. Das Prinzip, dass nur den Alkohol weglassen nicht funktioniert und da ein Loch zurückbleibt, das man füllen muss, ist mir klar - aber leichter gesagt, als getan.
    Mehr als meine Hobbys auszubauen fällt mir zunächst nicht ein, ansonsten ist da praktisch gar nicht so viel, das ich ändern kann. Kneipenbesucher war ich z.b. nie und habe auch keinen besonders alkohollastigen Freundeskreis, ich trinke vor allem alleine zuhause.

    Andererseits haben mich auch grundlegende Veränderungen, wie etwa kurzzeitige Ortswechsel oder eine neue Partnerschaft nicht vom Trinken abgehalten, obwohl ich es mir vornahm. Es ist kein Problem, das von äußeren Umständen abhängt, das Problem ist in einem selbst; hier muss man zuerst ansetzen - als erstes muss man sich selbst ändern, mindestens jedoch hierzu bereit sein.
    Nicht nur im Kampf gegen den Alkohol, sondern allgemein bei Drogensüchten, ist man zwangsläufig gezwungen, sich beinahe analytisch mit sich selbst und seinen "Motiven zur Sucht" auseinanderzusetzen. Eine sehr große Aufgabe für jeden Menschen und sicher mit ein Grund, warum es so schwer fällt (glaube ich jedenfalls, zumindest ist es bei mir so).

    Aber ich hätte noch eine Frage:
    Du schreibst relativ lapidar "Ich hörte auf - und trank 20 Jahre keinen Tropfen mehr."

    Aus meinem persönlichen Erfahren kann ich mir nicht vorstellen, dass das so lapidar vor sich ging - oder? Und hast Du Dir damals schon Gedanken darüber gemacht, ob/dass Du schon abhängig sein könntest?

    Erstmal vielen Dank für Euer freundliches Willkommen.

    Darüber musste ich erstmal lange nachdenken, es ist so lange her und ich war auch ein völlig anderer Mensch.

    Ich habe damals durch das Trinken eine Angststörung entwickelt und außerdem sehr unangenehme körperliche Symptome. Wegen dieser Dinge war ich damals so fertig, dass ich entweder nur noch angetrunken außer Haus konnte, oder nach einigen Tagen Trinkpause. Ich war in der Form nicht mehr lebensfähig, noch bevor mein Leben begonnen hat.
    Die albtraumhaften psychischen und körperlichen Zustände, in die man nach Tagen des Durchtrinkens gerät, mit Kreislaufzusammenbruch und Filmriss von einer halben Woche, mal außen vor gelassen. Da hatte ich wirklich meine persönliche Hölle betreten.
    Im Grunde waren die Folgen des Alkohols derart qualvoll, dass es gar nicht so schwer war. Er brachte nichts mehr, nichtmal der Rausch war noch angenehm.

    Heute tritt das Meiste in dieser Form nicht mehr auf, ich vertrage den Alk als Erwachsener komplett anders und ging/gehe auch ganz anders damit um. Tagelanges Durchtrinken kann ich heute 100%ig ausschließen, die Tage nach so etwas will ich nie wieder durchmachen.

    Ob ich damals abhängig war oder nicht, war zumindest damals zweitrangig; stoppen musste es so oder so - hätte ich so weitergemacht, wäre ich schon lange tot.

    Hallo,

    lese ja nun schon einige Monate hier mit und möchte mich langsam mal vorstellen.

    Mein Werdegang:

    Als Jugendlicher, etwa mit 14/15, fing ich an zu trinken; gekifft habe ich damals bereits 1-2 Jahre. Sehr schnell trank ich damals täglich. Zuletzt, mit 17, schließlich exzessiv über Tage hinweg bis zum körperlichen Totalzusammenbruch.
    In mir wuchs die Erkenntnis, das ich so nie würde leben können und das aufhören musste.

    Ich hörte auf - und trank 20 Jahre keinen Tropfen mehr.

    Vor etwas über 2 Jahren (ich werde 40) jedoch, machte ich einen großen Fehler: Ich probierte aus, wie es mit dem Trinken heute so bei mir ist.
    Nach wenigen Monaten trank ich 6 Halbe täglich. Körperlich machte es mir nichts aus und ich verspürte keine negativen Folgen im Alltag, was eher schlecht als gut ist.
    Nach etwa einem Jahr war ich auf 8-12 Halben fast jede Nacht und langsam ging es auch gesundheitlich rapide bergab. Mir wurde klar, dass es stoppen muss, wenn ich nicht auch noch körperlich "drauf" kommen will. Abgesehen davon fühlte ich mich, als ob ich mit dieser Lebensweise keine 5 Jahre mehr lebe, schließlich hat sich durch das Saufen auch der Zigarettenkonsum auf ~40 täglich verdoppelt.

    Tja - seit etwa einem halben Jahr kämpfe ich darum, vom Alkohol wieder wegzukommen.
    Immerhin trinke ich seit einigen Monaten nicht mehr jeden Tag und bin meistens sogar die ganze Woche über nüchtern. Auch trinke ich deutlich weniger wenn ich trinke, jedenfalls nicht mehr bis zum Filmriss/Absturz.
    Wenigstens gesundheitlich ist es dadurch deutlich bergauf gegangen.
    Nur, dass ich selten länger als 4-5 Tage durchhalte und der Weg zurück in die Abstinenz mir fast unmöglich vorkommt - faktisch bin ich abhängig, man weiß es irgendwann, wenn man ehrlich zu sich selbst ist.
    Letzte Woche habe ich es beim Arzt erwähnt, außer einem Termin zum Leberwerte und EKG checken hat er zunächst nichts weiter hierzu gesagt. Ich denke mal, wenn die Ergebnisse vorliegen, werden wir näher darüber reden.

    Nun, ich hoffe auf angenehmen gegenseitigen Austausch und das ich hier und da was Hilfreiches beitragen kann.