Beiträge von stephanT

    Vielen vielen Dank für die Antworten,

    @AmSee
    Ja, ich habe eine richtige LZT gemacht in einer Institution, die ich wirklich jedem ans Herz legen würde. Einer der Hauptteile der Therapie war Sport und Aktivität an sich. Daher bin ich auch zum Sport gekommen. Ohne ist es undenkbar. Zum Beispiel hatte ich vor zwei Wochen einen kleinen Muskelfaserriss und war gezwungen nicht aktiv zu sein. Dies war auch ein Faktor meines Rückfalls. Im Falle von Suchtdruck oder allgemeiner Unzufriedenheit ging ich Joggen oder machte Krafttraining.

    Greenfox
    Danke für den Input. Mir fehlen wirklich Gruppengespräche. Insofern wäre eine SHG wirklich gut. Aber die Pandemie...
    Klar darfst du fragen, was ich gemacht habe: Ich war in der Nachsorge mit einem Gespräch wöchentlich, habe mich erst einmal von meiner Wohnung distanziert und mich mit Verwandten ausgesprochen. Des Weiteren habe ich aktiv Sport gemacht. Gedanken über meine weitere berufliche Laufbahn haben dazu geführt, dass ich bald umziehen werde. Meine Wohnung ist toxisch. Dort ist auch der Rückfall passiert.

    Hallo AmSee,

    vielen Dank für deine Antwort. Ja, ich bin schon in die Analyse gegangen und ja, es gab Auslöser, die ich gekonnt und gewollt ignoriert hatte. All das Gelernte war über Bord geworfen. Daher bin ich so schockiert. Es ist eben ein Unterschied zwischen gelernt, verinnerlicht und gefestigt. Mir ist jetzt bewusst, dass der Weg noch lang wird.
    Was den Entzug betrifft, so habe ich das Schlimmste schon hinter mir. Ich war nur sehr geschockt über meine körperliche Reaktion. Die Nachwehen tuen immer noch weh. Ende der Woche bin ich bei meinem Hausarzt zur Blutkontrolle.

    Gruß
    Stephan

    Hallo an alle,
    bin 35 und seit 7 Monaten trocken. Hatte meine Reha im November letzten Jahres beendet. Habe Sport und hier besonders Ausdauersport für mich entdeckt. Im November geht es auch mit einer neuen beruflichen Laufbahn los. Alles scheint in Butter.
    Leider nicht!
    Ich hatte vor einer Woche einen massiven Rückfall. Ich habe fünf Tage durchgetrunken. Insgesamt kamen etwa 12 Flaschen Wein und zwei Flaschen Wodka zusammen. Ich habe an die meiste Zeit davon keine Erinnerung. Für mich war und ist das ein völlig unbekannter Zustand, da ich in meiner nassen Zeit immer nur Abends zum Runterkommen getrunken habe. Zwar auch keine unbedeutenden Mengen, aber doch niemals exzessiv.
    Meine Liebste holte mich aus diesem Zustand. Ich bin ihr so dankbar. In der ersten Nacht bei ihr musste der Notarzt kommen, da ich nicht mehr ansprechbar war und gewürgt habe. Als er da war, habe ich mich wieder berappelt.
    Der nächste Tag ohne Alkohol war der Horror. Ich hatte massive Entzugserscheinungen (Schwitzen, Puls, Zittern, Gliederschmerzen, Unruhe, Panik, Verlangen nach Alkohol). Wir sind dann in eine Klinik gefahren, die mich aber nicht aufnehmen wollte, da meine Vitalwerte okay waren und ich keine Risikogruppe für ein Delirium darstellen würde.
    Okay, wieder nach Hause und unter Aufsicht meiner Liebsten. Was soll ich sagen, viele kennen das hier, drei Tage Horror. Erst ab dem vierten Tag konnte ich wieder normal Dinge tun.
    Heute ist der sechste Tag. Ich fühle mich unendlich müde, habe noch Denkstörungen und massive Alpträume mit Schweiß in der Nacht.
    Ich versuche mich mit Spaziergängen und Dehnübungen wieder an den Sport anzunähern. Leider bin ich nach jeder Mahlzeit soooo müde und fühle mich schwindlig.
    Jetzt habe ich folgende Fragen an euch:
    Kennt jemand diesen neue Dimension des Trinkens in einem Rückfall mit Gedächtnisverlust?
    Ist es normal, dass ich nach fünf Tagen Trinken in so einen Entzugszustand, wie manch anderer nach 10 Jahren Alkohol, komme?
    Ist es normal, dass ich mich nach sechs Tagen immer noch so fühle? Hat hier jemand eine grobe Orientierung?

    Ich muss dazu sagen, dass ich niemals in einer Entgiftung war, da ich damals beschlossen hatte, nicht mehr zu trinken und eine Reha beantragt habe. Natürlich in Begleitung meiner Hausärztin und der Suchtberatung.
    Auch muss ich sagen, dass ich derzeit auch in guten Händen meiner Nachsorge bin, die mich beim ganzen Horrortrip telefonisch beglitten hat. Übermorgen werden die Gründe für den Rückfall analysiert.

    Ich bin euch sehr dankbar für Antworten
    Gruß
    Stephan