Beiträge von AngelaD

    Hallo zusammen, und Hallo Elly,

    vielen dank der Nachfrage und sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich bin nach wie vor trocken :-)) Morgen sind es 12 Wochen :)
    Ich habe schon mehrere "Problemsituationen", also Stress-Situationen erfolgreich gemeistert. So musste ich u.a. meinem an Parkinson erkrankten Vater beibringen, dass er nicht mehr alleine in seiner Wohnung bleiben kann. Das war ein sehr steiniger Weg mit vielem Hin und Her aber trotzdem mit Erfolg: Nächsten Mittwoch ist der Umzug in ein betreutes wohnen in meiner Nähe :)
    Ich habe immer wieder "Bier-Momente", wo ich mir sehr kurz, wie ein Aufflackern, denke... hach... jetzt ein Bier... diese Momente gehen aber genauso schnell wieder, wie sie gekommen sind.
    Jetzt sitze ich mit meinem Lebensgefährten im Hotel und habe der Rezeptionistin mitgeteilt, dass ich nichts mit Alkohol esse, also Saucen, Dessert etc. (es gibt ein Überraschungs-Menü vom Küchenchef - war im Preis inbegriffen). Klappt also auch. Sie hat nicht gefragt warum, aber ich hätte ihr auch problemlos gesagt, dass ich trockene Alkoholikerin bin. Ich schäme mich da nicht, im Gegenteil.
    Alles klappt wunderbar.
    Ich bin nach wie vor wöchentlich bei meiner Suchttherapeutin, was auch sehr hilfreich ist.
    Ansonsten wird der Umzug auch sehr stressig, mein Vater geht aber Montag für 10 Tage in eine Parkinson-Klinik - also muss er das ganze nicht mitmachen und ich bin auch ruhiger, wenn er nicht dabei ist.
    Als Getränk habe ich für ich nun Fanta lemon mit Mineralwasser entdeckt - Nur Mineralwasser ist mir zu langweilig. Als Tipp für andere, die mehr zu kämpfen haben als ich: Wenn ein Moment kommt, in dem man gern etwas trinken möchte, einfach einen halben Liter alkoholfreies auf einmal trinken. Dann ist der Magen voll und das Problem erst mal weg - so war es zumindest bei mir.
    Ich nehme nach wie vor Campral Tableten, glaube aber immer mehr daran, dass es auch fast wie ein Placebo ist... ich habe es nämlich schon öfter am Abend vergessen und trotzdem keinen Druck gehabt.
    Abgenommen habe ich mittlerweile 8 kg, ohne wirklich etwas dafür zu tun... Wahnsinn, die Kalorien im Bier!!
    Ich wünsche Euch eine schöne Adventszeit!
    Viele liebe Grüße
    Angela

    Hallo Ihr Lieben!
    Ich bin nun seit 6 Tagen zu Hause. Mehrere "Bier-Momente", wie ich sie nenne, wenn ich also Lust auf ein Bier bekomme, hatte ich seitdem schon, diese waren aber binnen Sekunden Gott sei dank wieder vorbei.
    Dienstag war ich bei der Suchtberatung hier im Ort und habe eine tolle Suchttherapeutin kennengelernt... und was soll ich sagen: Die Chemie stimmt :-)))
    Da ich immer noch keinen Psychotherapeuten gefunden habe (ich bleib da aber dran), gehe ich nun 1 Mal wöchentlich dort hin. Ich denke, die Dame ist fast schon ein Ersatz, da sie seit 1994 dort arbeitet und entsprechende Erfahrungen hat.
    Aber auch sie war angetan, einmal die Erfahrungen von einer Privatklinik von mir hören zu können und die Vor- und Nachteile diesbezüglich.
    Ich nehme unterstützend das Medikament Campral, was den Suchtdruck unterdrücken soll. Das soll man bis zu einem Jahr weiternehmen. Wer das Medikament kennt und nun denkt "gut aber teuer", da es meist auf Privatrezept verschrieben wird, der irrt sich. Ich habe einfach bei meiner Krankenkasse angefragt und diese sagte mir, solange das Krankheitsbild zum Medikament passt, was es ja tut, kann meine Hausärztin dieses auch als Kassenrezept verschreiben, was sie auch tat. So zahle ich nun nur knapp 7 EUR Zuzahlung statt über 90 EUR für 168 Stück, welche nur 1 1/2 Monate reichen, da ich 4 Stück am Tag nehmen soll.
    Schade finde ich allerdings, dass mir diese Tatsache nicht von den Ärzten der Privatklinik mitgeteilt wurde. Ich bin sicher, so manch einer, der da raus geht, zahlt ein Jahr lang 90 EUR :(
    Fazit: Es geht mir gut, habe natürlich noch einige Anfangswehwehchen, die sich hoffentlich mit der Zeit geben und ich freue mich auf nächsten Dienstag bei der Suchttherapie. Selbsthilfegruppen oder Suchtberatungen hat die Therapeutin der Privatklinik übrigens strikt abgelehnt, mit der pauschalen Aussage, die helfen nicht.... ich habe mich aber nicht beirren lassen :-p
    Ich bin schon dabei, eine Bewertung über die Klinik zu verfassen, wo ich klar und deutlich das Positive, aber auch das Negative anbringen werde.
    Bis die Tage und liebe Grüße
    Angela

    Hallo zusammen :)
    Viele Grüße, immer noch aus der Klinik, und nun 25 Tage abstinent :) Ja, für die "alten Hasen und Häsinnen" hört sich das vielleicht nicht viel an, aber sicherlich könnt Ihr Euch auch noch daran erinnern, wie es war, und zählt jetzt Monate oder Jahre ;)
    Die Therapeutin hat sich nicht geändert, auch meine Meinung nicht über sie; ich habe mir aber die "Sahnestückchen" rausgepickt und nach deren Anwendung (telefonisch) auch schon einige Erfolge gehabt. Sie "kann" schon was, aber die Chemie muss halt stimmen, und das tut es bei mir nicht.
    Nichtsdestotrotz fühle ich mich sehr gut, jeden Abend wandern immer noch kühle Helle an mir vorbei und an die Nachbartische, aber mittlerweile habe ich aufgehört, mich selbst zu testen bzw. zu fragen, ob ich jetzt gern eins trinken würde, denn die Antwort war immer nein.
    Samstag geht es endlich nach Hause in den Alltag, vor dem ich Respekt, aber keine Angst habe ... ein bischen mulmig wird es halt in den eingeprägten Situationen werden, aber ich hoffe, dass ich erfolgreich bleiben werde. Ich nehme dies alles nicht auf die leichte Schulter, wie es sich vielleicht anhören mag, versuche aber, mir selbst keine Angst einzureden.
    Direkt am Dienstag habe ich einen Termin bei der Diakonie, die bei uns für die Selbsthilfegruppen zuständig sind. Mal sehen, was dort in den bescheidenen Corona-Zeiten angeboten wird. Selbsthilfegruppen lehnt die Therapeutin hier übrigens ab - ich solle mir einen Therapeuten suchen und Einzelcoaching machen (was ich auch tun werde), aber Selbsthilfegruppen - nein danke - sagt sie (mit der Begründung: Die helfen nicht). Auch hier bin ich wieder anderer Meinung als sie. Sie widerspricht sich bei diesem Thema auch, da sie uns während meiner Zeit hier ein sehr gutes Buch zu lesen gegeben hat (Jetzt ist es genug! Leben ohne Alkohol von Viktor Sommer), in welchem immer wieder steht, dass man nicht auf einem Bein (also nur Einzelcoaching) stehen kann, sondern auch eine Selbsthilfegruppe suchen soll - jedenfalls diejenigen, die "nicht zu schüchtern" sind, und sich trauen, vor mehreren fremden Leuten ihre Alkoholsucht zu besprechen.
    Anders war es hier in unserer Gruppe ja auch nicht. Sobald wir beim Abendessen alleine waren, fingen die eigentlichen Gespräche an ... nach dem Motto: Was hast Du gern getrunken, was meinst Du warum etc. etc. Also waren wir 7-9 Leutchen, die wir hier während meinen knapp 4 Wochen waren ja auch fast eine Selbsthilfegruppe.
    Jedenfalls is das Fazit der Entgiftung und Entwöhnung: Super Entscheidung!

    Und was die neue Angela betrifft: Da gibt es bei mir und meinem Partner keine Probleme :)


    Bis dahin erst einmal
    Liebe Grüße
    Angela

    Hallo Ihr Lieben,

    vielen Dank für die vielen Meinungen. Um eins mal vorweg zu nehmen (irgendwie bekomme ich das mit dem Zitieren hier nicht hin). Susanne :

    "Drogenabhängige, wie eklig. Da kommen übrigens auch viele aus gut betuchten Eltenrhäusern, kennst Du den Begriff "Wohlstandsverwahrlosung"? Ein Glück, dass Du was Besseres bist. Dabei bist Du aber auch nur eine Säuferin, die Hilfe benötigt. Und das kratzt vermutlich an Deinem Selbstbewusstsein."

    Ich habe nie gesagt, das ich etwas besseres als ein Drogenabhängiger bin, das sind Drogen genauso "arme Schweinie" wie ich/wir. Wir haben damals den Film Christiane F. in der Schule geschaut, und seitdem graust es mir vor Drogen und anscheinend hat unsere Lehrerin das richtig gemacht, denn ausser Alkohol habe ich nie Drogen genommen (ok, 1 Mal nen Joint probiert und nie wieder :) . und JA - Alkohol ist auch eine Droge... darüber könnte man noch stundenlang schreiben und zu keinem einstimmigen Ergebnis kommen.

    Ich habe mich wochenlang informiert und mir gefiel hier, dass die Gruppe nie größer als 10 Leute ist. Und ja - ich kann mir die Privatklinik leisten und bin sehr glücklich darüber? ... und? Ich mag nur nicht gleich voreilig in eine Schublade gepackt werden von Leuten, die mich und die Hintergründe nicht kennen. Ich habe immer für meinen Lebensunterhalt gearbeitet - von wegen gut betuchtes Elternhaus - alle bekamen mit 18 den Führerschein und ein Auto .... ich habe dann Selbiges mit 24 bekommen .... selbst bezahlt. Also ... nicht gleich so schnell schiessen wenn man die Hintergründe oder die Vorgeschichte nicht kennt. Und genau das hat die Psychologin gemacht - und eigentlich sollte gerade die es besser wissen.

    Gut... Thema erledigt.

    Momentan arbeiten wir gerade eben diese Geschichte, also von meiner Kindheit an auf - gerade sind wir bei meinem 30. Lebensjahr und haben noch 20 Jahre vor uns. Sie ist immer noch sehr "ruppig", hält sich aber mit Kommentaren noch zurück. Auch misst sie mit zweierlei Maß und hat, um es direkt zu sagen, Lieblinge in der Gruppe. Bei einer Verhaltensanalyse habe ich etwas gesagt, wovon sie hinterher meinte, das geht gar nicht..... heute hatten wir wieder Analyse (das ist immer in der Gruppe) und eine andere hat genau dasselbe gesagt ... und wurde gelobt, dass sie das Probem erkannt hätte... grummel.

    Fakt ist... die Klinik und das angebotene Programm ist toll. Würde ich noch einmal eine Therapie machen müssen, würde ich dies hier allerdings nicht machen - wegen der Therapeutin. Ich denke mir aber: Nimm so viel mit wie Du kannst und hoffentlich findet sich dann zu Hause in nicht allzu ferner Zukunft ein Therapeut, bei dem die Chemie dann stimmt. Sie ist inhaltlich keine schlechte Therapeutin aber emotional total tot, kalt, unfair. Ich denke, es würde ihr auch nicht schaden, einmal zu einem Therapeuten zu gehen ;)

    Ich bin insgesamt 4 Wochen hier - 1 Woche Entgiftung - 3 Wochen Entwöhnung. Es wird viel Yoga gemacht, es gibt ein Thermalbad und viel "Gehirnjogging".

    Meine Entscheidung war richtig, ich bereue nichts... Mir ist mulmig wenn ich dann an zu Hause denke, also wieder der Alltagstrott... aber ich will es schaffen und hoffe, es klappt.

    Bis die Tage :)

    Liebe Grüße

    Angela

    Guten Morgen,

    es get mir nach wie vor super - konnte bisher nicht schreiben, weil hier echt alles sehr knapp getaktet ist was ich aber gut finde. Ich habe heute nachmittag ein wenig Zeit und werde dann berichten. Die Therapeutin arbeitet gerade meinen Lebenslauf mit mir auf - mit ihrer Art, auch die ich auch nachher noch kommen werde - bin ich immer noch nicht einverstanden,, aber ich lasse mich auf die Therapie ein, da sie da ein anderer Mensch zu sein scheint. Wie Jeckyll & Hyde. Ich schreibe nachher mehr ... muss gleich zum "pusten ;)
    Bis dahin wünsche ich Euch einen schönen Tag!
    LG
    Angela

    Guten Morgen Elly, guten Morgen Greenfox,

    ja, ich habe das Glük in einer Privatklinik sein zu können.

    Ich habe heute Nacht nicht gut geschlafen und das werde ich der Dame auch sagen.

    Was Greenfox sagt ist richtig - vieles frisst man in sich hinein. Wenn die Frau mich kennen würde, würde sie wissen, dass ich im Berufsleben schon viele unangenehme Dinge aushalten musste. Normalerweise denke ich mir immer erst mal meinen Teil, aber nach 2, 3 Mal mache ich den Mund auf. Ich denke, so werde ich es heute auch halten. erst mal schauen was beim coaching passiert....

    Wenn ich da wieder wütend rausehe, ist es glaube ich an der Zeit, mit ihr mal ein Wörtchen zu reden. Was ich halt nicht leiden kann sind Vorverurteilungen, und das hat sie m. E. gemacht. Oh Mann, ich will es schaffen, hier clean rausgehen (was kein Problem sein wird) , aber auch danach alkoholfrei bleiben. Und wenn ich mich selbst therapieren muss, dann hätte ich mir das Geld auch sparen können.

    Ihre Vorgesetzte ist die Chefärztin, die sehr nett ist.

    Ich danke Euch für Eure Kommentare und werde mich auch auf alle Fälle melde und berichten :)

    Und Elly, toll, dass Du es auch ohne Therapie geschafft hast... das macht mir ein bischen Mut. Allerdings würde ich auch gern mal nicht die Starke sein, vor allem vor einer Therapeutin. Aber wenn man ständig belehrt wird, dies ist falsch und das ist falsch, wird das schwierig. Ich komme mir vor wie in der Grundschule ... Gymnasiastufe mit mehr Respekt wäre mir lieber ;)

    Bis später und nochmals vielen Dank!

    Liebe Grüße

    Angela

    Hallo aus dem Entzug :)
    Seit Montag bin ich nun in der Klinik. Es ist sehr schön hier und ich fühle mich sehr wohl. Ich bekomme Medikamente, die die Entzugserscheinungen mildern oder verhindern sollen. Sie wirken! Vielleicht denken manche, ach das ist doch schummeln"... aber mir egal :) es hilft! Ich habe keinerlei Suchtdruck, lauf den ganzen Tag von einem Termin zum anderen und alles hilft sehr bis auf ... naja, da komme ich gleich drauf.

    Ich bin nun 3 Tage ohne Alkohol. Komisch mag erscheinen, dass der Klinik ein Wellnesshotel angeschlossen ist und wir Frühstück, Mittag und Abendessen dort mit den Hotelgästen zusammen einnehmen, die aber der Diskretion wegen nicht wissen, warum wir dort sind. Auch komisch fand ich beim ersten Mittagessen, dass da bei dem tollen Wetter im Biergarten die Hotelgäste ein Glas Weizen, Wein oder Pils serviert bekommen. Aber ich sag Euch was ... es stört mich/uns nicht. Ich hätte mir das so nie erträumt! Gestern Abend einmal ganz kurz, nach einem langen Tag mit Sport und Untersuchungen habe ich mir auf dem Weg zum Abendessen gedacht ..."...hach, jetzt ein schönes, kühles Pils...." ach, schade eigentlich .... aber dann war der Gedanke so schnell wieder weg wie er kam... Eigentlich Wahnsinn oder?
    Ich schreibe die Tage noch mehr, wenn Ihr mögt, aber ein riesen Problem sehe ich auf mich zukommen: Die Psychotherapeutin, die die Gruppe (10 Personen insgesamt) betreut ist bei allen nicht beliebt - ob das das richtige Wort ist, weiss ich nicht. Erst habe ich mir gedacht ... ach, schauste halt einfach mal... und ich sage Euch, die Frau hat nachdem was ich bisher von ihr kennengelernt habe, den Beruf verfehlt..... Beispiel: Das erste Einzelcoaching ging nur ca. 20 min. Sie hakte einen Standardfragebogen ab - so weit so gut. Dann ging sie auf meine berufliche Situation ein - Seit 2 Jahren Hausfrau und Betreuerin meines an Demenz erkrankten Vaters. Ja und warum suchen Sie sich keinen Job - geht nicht, alle 4 Wochen muss ich 300 km zu meinem Vater fahren. Ja und wovon leben Sie - mein Vater unterstützt mich, Ach, Sie nehmen Geld für die Betreuung Ihres Vaters, sollte das nicht selbstverständlich sein? - ich - er gibt es mir gern, es ist auch genug da und naja, wovon soll ich sonst leben ... meinem Arbeitgeber sagen, ich muss alle 4 Wochen für 5 Tage weg? ... Da hatte ich schon einen Hals ganz ehrlich. Jedenfalls fühlte ich mich innerhalb von 5 Minuten als reiches Töchterlein verurteilt, die ihren armen, dementen Vater weil sie zu faul zum arbeiten ist schröpft, was totaler Unsinn ist. Die ganze Geschichte, was dahintersteckt, dauert mindestens 1 Stunde zu erzählen, und sie bildet sich nach 5 Minuten eine Meinung?. Naja gut dachte ich, vielleicht wollte sie mich ja nur herausfordern und das gehört zum Plan.....
    Gestern fragt sie mich beim Frühstück (und sie ist beim Frühstück und Mittag immer dabei ...würg). Wie geht es Ihnen .... - gut! ...Das sagt mir nichts .. - naja gut und erstaunt, dass ich keine Entzugserscheinungen habe ... Stille und in die andere Richtung geguckt.
    Heute die Frage: Wie haben Sie geschlafen - ich .... sehr schön und endlich mal bis halb 6 durchgeschlafen, ohne um 3, 4 und 5 aufzuwachen .... mit Medikamenten? Ich: Ja ... Sie: Na das ist Keine Kunst. ....!!!!!ich wollte ihr am liebsten mein Brötchen an den Kopf schmeissen.
    Was ich von den anderen mitbekomme ist, dass sie à la Fräulein Rottenmaier alle nur bevormundet, kritisiert und anmosert. .... Leute - ich bin hier weil ich "runterkommen" möchte und Hilfe brauche - wenn ich mich aufregen will, dann ruf ich meine Mutter an...
    Ein Neuer gestern kam einen Tag in Quarantäne, weil er keinen Corona Test hatte - ok. Ich hab dann mit meiner Tiscnachbarin so gesprochen - ach der arme, muss allein auf seinem Zimmer sitzen ....... Sagt die Therapeutin NEIN - der ist gar nicht arm, der ist selber Schuld, weil er keinen Test hat ...... liegt es an mir oder findet Ihr auch, dass die Frau absolut NICHT mitfühlend ist, null Empathie und anscheinend irgendeine Despotische Ader hat?
    Ich soll DIESER Frau meine innersten Gedanken und Ängste schildern?????
    Ich habe mir vorgenommen - morgen habe ich mein 2. Coaching - ihr noch eine Chance zu geben, obwohl sie mir total unsympathisch ist. Sollte das genauso eine Katastrophe werden, werde ich sie darauf ansprechen, dass ich mich in die Defensive gedrückt fühle und dies als absolut unangenehm und nicht förderlich empfinde. Alle anderen lästern über sie was das Zeug hält aber keiner sagt was. Gut, ich muss egoistisch sein - im Prinzip können die anderen mir egal sein, ich muss mit mir und meiner Sucht weiterleben, nicht die anderen.
    Problem ist auch, dass sie für alle 10 zuständig ist und es hier auch nur diese eine Gruppe gibt. Mein Freund meint, ich soll zur Oberärztin gehen ... aber was bringt es, wenn es keine Alternative gibt?
    Ich bräuchte hier dringend mal Eure Meinungen.... Ich will das schaffen und es geht mir bisher gut und das soll auch so bleiben ... aber es graust mir vor morgen. Nicht weil ich Angst habe - ich war schon immer stark und nicht kleinzukriegen - aber wenn man gegen die eigene Therapeutin Krieg führen muss, kann ich gleich wieder nach Hause gehen!
    Es wäre echt schön, wenn Ihr mir Eure Meinungen und/oder Erfahrungen hierzu mal schreiben könntet. Vielen Dank vorab!

    Liebe Grüße
    Angela

    Hallo Martin,

    Du hast ein Problem, ein riesen Problem! Lass Dir helfen - dass eine Therapie Corona-bedingt ausfällt kann ich mir nicht vorstellen, denn mein Lebensgefährte geht regelmäßig zu seiner Therapeutin - auch während Corona.

    Die "Katererscheinungen" die Du hast hören sich für mich nicht normal an. Wenn Du schon ein paar mal drauf und dran warst, zur Notaufnahme zu gehen, was hat Dich aufgehalten? Die holen Dich auch ab, wenn es Dir so dreckig geht wie Du schilderst.

    Mach einen Entzug, stationär, sonst kommst Du noch nicht einmal in den "Club 27".

    Ich hoffe, Du entschliesst Dich, Dir helfen zu lassen!

    Ich fange kommenden Montag damit an und mache einen Entzug. Du solltest Dich auch dazu entschließen

    Grüße

    Angela

    Guten Morgen,

    ich wollte mal wieder was von mir hören lassen :) nächste Woche Freitag fahren mein Lebensgefährte und ich Richtung Bayern und machen dort noch 2 Tage "Urlaub" - wir haben dort einmal gelebt.
    Am 14.09. bis 11 Uhr muss ich dann in der Klinik einchecken. Ich freue mich immer noch, habe die Anzahlung bereits überwiesen und warte darauf, dass es los geht. Mulmig ist es mir immer noch, und das wird auch bestimmt noch schlimmer werden, aber Augen zu und durch!

    Mit der Suchtberatung wollte ich vorher noch einen Termin machen, aber aufgrund der Urlaubszeit ging das leider nicht mehr. Ich werde dann aber gleich nach dem Klinikaufenthalt den Kontakt zu denen suchen. Ich dem Klinik"blättchen" steht, dass das teilweise auch von dort mit organisiert wird.

    Was mir immer noch Sorgen macht, dass nach wie vor kein Psychotherapeut Zeit für die Nachsorge hat. Ich werde nachher mal meine Krankenkasse anrufen und fragen, was man da machen kann. Es kann doch nicht sein, dass jemand, der akut Unterstützung eines Therapeuten braucht diese nicht bekommt...grummel.

    Liebe Grüße

    Angela

    Guten Morgen!

    Brit : Ich lese auch immer wieder überall 12 Wochen und mehr. Ich denke, da es dort in einer Gruppe max. 10 Leute gibt, können die Therapeuten sich mehr Zeit für den Einzelnen nehmen.
    Dort steht z.B.

    "Bei einer Alkoholsucht oder Alkoholismus ist es wichtig, sich zunächst das existierende Problem einzugestehen und dann umgehend und konsequent zu handeln. Mit einer intensiven Unterstützung durch Ihr Umfeld und den Beistand unseres geschulten Fachpersonals können Sie in nur vier Wochen Ihr Leben positiv und nachhaltig verändern. Dabei werden Sie mit Ihren Ängsten, Sorgen und Nöten nie alleine gelassen, sondern erhalten eine Rundum-Betreuung, die Ihnen dabei hilft Ihr Problem anzupacken und hinter sich zu lassen. Mit konsequenter Arbeit an sich selbst, auch nach einem Aufenthalt in unserer Klinik, wird der Alkoholentzug nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig Ihre Lebensqualität verbessern und Ihnen bei einer gesunden Lebensweise helfen."

    Es geht dort auch gleich am ersten Tag schon richtig zur Sache. Und ja, es ist eine Privatklinik. Vielleicht werden mich hier einige nicht verstehen, aber ich wollte nicht zusammen mit Drogenabhängigen etc. eine Therapie machen, in Gruppen von 20, 30 oder 40 Leuten.

    Greenfox : Ich bin intensiv auf der Suche nach Selbsthilfegruppen und einem Therapeuten für "danach" und könnte kotzen, dass die Therapeuten frühestens erst Anfang nächsten Jahres Termine haben. Davor hab ich am meisten Angst... dass ich "frisch, fromm, fröhlich, frei..." aus der Klinik komme und dann in ein Loch falle.

    Das einzige, was es hier in dem Städtchen gibt ist eine Suchtberatungsstelle - auf der Webseite steht, dass es momentan keine Gruppen wegen Covid-19 gibt, aber ich werde da trotzdem mal anrufen. Corona hin oder her, man muss doch irgendwie betreut werden ....grummel.

    Schön, dass hier so viele Leute sind, die es geschafft haben und trocken sind :) Ich finde, keiner versteht mich mehr als Ihr - wie denn auch?

    Eine Frage noch: Ich habe mir überlegt, während der Zeit in der Klinik alle Kontakte in meinem Handy zu blockieren, ausser meinen Lebensgefährten. Was haltet Ihr davon? Oder ist es kontraproduktiv, alle zu blockieren, dann wieder ins Leben zu spazieren und dann die geballte Ladung von Mutter, Vater und wer weiss wem abzubekommen?

    LG

    Angela

    Hallo Britt,

    ich kann in der Klinik die körperliche Entgiftung machen und danach den Entzug oder die Entwöhnung. Nagelt mich da bitte nicht auf die Begriffe fest. Ich bin 4 Wochen da und hoffe, das reicht. Die körperliche Entgiftung wird dort mit Hilfe von Medikamenten gemacht - davor gruselt es mir ein wenig, aber ich denke, die wissen was sie tun.

    Die Bewertungen der Klinik sind super, aber genau wie bei Amazon traue ich halt all den Bewertungen nicht wirklich. Trotzdem sehe ich dem Ganzen positiv entgegen. Dass mir ein wenig mulmig ist, sollte verständlich sein.

    Ich trinke momentan noch - aber was meinst Du mit nüchtern ... blöde Frage? Ich werde am 14.9. dorthin fahren (selber, er fährt nicht gern), zusammen mit meinem Freund. Wir fahren den Freitag davor schon und machen ein paar Tage "Uraub" in Bayern, wo wir auch einmal gewohnt haben. Ich habe mir schon oft überlegt, ob ich jetzt schon versuchen soll weniger zu trinken, es dann aber wieder verworfen. Wahrscheinlich werde ich dann dem Teufelchen am Sonntag Abend davor bei einem schönen Schweinebraten mit Kloß dann adieu sagen.

    Elly - ich denke, es wird schon irgenwelche andere "Belohnungen" für mein Hirn geben - die Psychologen werden mir da sicherlich helfen.
    Den kleinen Teufel habe ich erkannt, nur ist er momentan noch stärker als ich.
    Ich werde bestimmt auf Eure "Tipps und Tricks" in zukunft mit angewiesen sein und hoffe, dass sie zahlreich sind :)

    Für heute Abend gute Nacht!

    LG

    Angela

    Guten Morgen Elly,

    danke für die lieben Wünsche. Ich hoffe wirklich, dass man da für mich auch einen guten "Plan" entwickeln kann. Ich verbinde so viel, bzw mache so viel mit Alkohol .... Gartenarbeit, abends schön in die Badewanne, natürlich mit einem Bier.... Termine nehme ich nur noch vormittags wahr, da ich ja nachmittags "Nickerchen" mache und vor 18 Uhr meist nicht vom Sofa wieder runterkomme. Es ist schon erschreckend, wie Alkohol das Leben beeinflusst. Ich hoffe, dass ich auch nach dem Entzug wieder gern in die Badewanne gehen werde, ohne denken zu müssen, dass da was fehlt.

    Liebe Grüße

    Angela

    Hallo Greenfox und vielen Dank für die nette Begrüßung!

    Wegen der Neuropathie hatte ich Mitte September schon einen termin beim Neurologen - den werde ich jetzt verlegen auf nach dem Entzug. Vielleicht könnne die Ärzte ja in der Klinik auch schon ein wenig machen.

    Mein Freund ist total begeistert. Er kennt mich zwar von Anfang an als Biertrinker, hat aber natürlich auch gemerkt, dass alles aus dem Ruder gelaufen ist. Ich bin froh, dass ich mit ihm auch offen darüber reden kann. Sein Vater war Alkoholiker und ist kurz vor seinem 60. Geburtstag gestorben - Leberversagen.

    Zwei Bücher liegen schon bei Amazon in meinem Einkaufswagen :)

    Eine Frage: Ich hab 2016 mit dem Zigarettenrauchen ad hoc aufgehört und dampfe nun (allerdings mit ein wenig Nikotin). Ich habe immer noch eine Schachtel Kippen in der Schublade - keine Ahnung warum. Aber irgendwie hatte ich anfangs immer Torschusspanik: Was, wenn ich jetzt eine will und keine habe,,,

    Wie ist das mit dem Bier bzw. Alkohol? Mein Freund will das gesamte Haus leerräumen wenn ich wieder komme, einschließlich Kochwein. Seine Mutter wohnt mit uns ihm Haus und ihr Freund, der alle 2 Wochen hier bei ihr bernachtet, trinkt Bier. Er möchte seiner Mutter bitten, auch das wegzuräumen ... ist das zu viel verlangt? Er trinkt Jever Bier, was ich im Leebtaach (spricht der Hesse) nicht trinken würde, weil es mir nicht schmeckt - aber wer weiss, wie ich dann nach dem Entzug drauf bin?

    Liebe Grüße

    Angela

    [font=arial]Hallo, hallo zusammen,

    seit Stunden lese ich hier im Forum und finde mich in vielen Posts wieder. Da ich vor ein paar Wochen eine große Entscheidung getroffen habe, nämlich die, eine qualifizierte Entgiftung in einer Klinik zu machen, könnte ich ein paar Anregungen, Tipps etc. gebrauchen.

    Ich bin Angela, 50 Jahre jung, und bin alkoholsüchtig. Manchmal denke ich, dass ich aus Langeweile trinke, manchmal bei Stress und manchmal zur Entspannung.

    Seit Sommer 2018 bin ich Hausfrau – zum einen, weil es hier im „Ländlichen“ keine Anstellung gibt, die mich ausfüllen würde, zum anderen, weil ich meinen an Parkinson erkrankten Vater betreue. Finanziell kann ich es mir Gott sei Dank leisten, nicht zu arbeiten.

    Nun habe ich also den Entschluss gefasst, abstinent zu leben. Natürlich habe ich vorher auch nach „wie trinke ich weniger“ und solchen Sachen gegoogelt, habe dann aber, wenn ich Lust auf ein Bier hatte, noch nicht einmal mit mir gehadert, sondern einfach ein Bier aufgemacht.

    Das seltsame (vielleicht hatte hier ja auch jemand mal das Phänomen) ist: Wenn ich mit meinem Lebensgefährten unterwegs bin und Auto fahre – also beschäftigt bin – absolut NULL Verlangen nach einem Bier habe. Ich denke noch nicht einmal daran. Wir waren neulich bei meinem Vater und ich hatte den ganzen Tag alle Hände voll zu tun. Abends sind wir dann Essen gegangen und ich habe „mein verdientes“ Bier getrunken, was natürlich extra lecker geschmeckt hat – hat mein Suchtteufelchen gesagt. Es wurde den Abend auch nur ein weiteres Bier mehr, was für die 4 Tage, wo wir weg waren auch so blieb (also täglich max. 2 Bier).

    Wenn ich hier zu Hause bin, geht es gegen 12 Uhr los … da gehe ich bei schönem Wetter mit dem Hund in den Garten, rolle die Markise aus und trinke ein kühles Helles – wie im Urlaub – juchuu). Dann trinke ich noch ca. 2-3 weitere Bier, esse etwas, und mach dann „Nickerchen“. Das Nickerchen mache ich aber eigentlich nur, damit ich nicht so viel trinke. Das Bier vor dem Nickerchen trinke ich, damit ich Nickerchen machen kann – Trick 17 mit Selbstverarschung hoch 10 – ich weiss.

    Nach dem Nickerchen geht es dann langsam weiter und bis ich im Bett bin (wo ich sehr schön, sehr schnell, dank dem Bier, einschlafen kann, sind 7 – 10 0,5-l-Flaschen diesen Tag geleert.

    Man könnte jetzt sagen: Such Dir einen Job, ja klar. Aber wie schon erwähnt, ist das hier nicht so einfach; auch hat ein Chef bestimmt keine Lust darauf, dass ich alle 4 – 6 Wochen 4 – 5 Tage frei brauche, um zu meinem Vater zu fahren (und ja, der hat Pflegedienst vor Ort, es funktioniert aber nicht so toll und er muss oft in die Klinik).

    Auch war es, als ich hier noch einen Job hatte, auch nicht wirklich besser. Ich hatte zwar „auf Arbeit“ nie das Verlangen nach einem Bier, aber wenn ich dann zu Hause war, waren es auch 4 – 5 Flaschen ab Nachmittag.

    Da meine Leberwerte seit 2 Jahren zu wünschen lassen und ich – denke ich – eine Neuropathie in den Füssen habe – also ständig kribbelige, teilweise eingeschlafene Füße – habe ich mich nun entschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen.

    Ich werde am 14.09.2020 in die Klinik St. Lukas in Bad Griesbach gehen (war da schon einmal jemand von Euch?). Ich freue mich teilweise sogar darauf. Dass mein Lebensgefährte das natürlich toll findet ist klar. Er hat mich vor 10 ½ Jahren schon als „Biertrinker“ kennengelernt und war die ganze Zeit „schlau genug“, mir meinen Willen zu lassen. Ich glaube, es bringt nicht viel, wenn ein Alkoholiker immer und immer wieder hört – musst Du denn schon wieder trinken? Jedenfalls ist er euphorisch und ich glaube ich auch. Dabei mache ich mir aber natürlich trotzdem Gedanken. Wie hart wird der Entzug? Die machen das dort mit medikamentöser Unterstützung. Ich hatte erst eine andere Klinik im Sinne, wo mit kleinen elektrischen Dingern „unterstützt“ wird - Neuro-Elektrischen Stimulation – mich dann aber doch dagegen entschieden, aus verschiedenen Gründen.

    Was wird nach dem Entzug? Selbsthilfegruppen sind hier wie Jobs – Mangelware. Ich war schon bei einer Psychotherapeutin, die aber erst im Frühjahr nächsten Jahres Termine hat.

    Irgendwo habe ich gelesen, dass der „Kampf“ erst los geht, wenn man wieder zu Hause ist.

    Ich würde mich freuen, viel von Euch zu hören – und sorry, dass ich ein Buch geschrieben habe – „Tippsenkrankheit“