Beiträge von Rina

    Als sensible und emphatische Person fällt es einem sicher schwieriger über sowas zu lachen. Geht mir wie Risu, die bildliche Gewalt der Anekdote geht mir vor meinem geistigen Auge zu nahe.

    So unterschiedlich sind Menschen...

    Hallo,

    Deine Freundin ist alkoholsüchtig, das heisst sie kann nicht so viel oder so wenig trinken wie sie will. Der Kontrollverlust tritt bei dir offensichtlich nicht ein, das unterscheidet euch. Sie hat keine Entscheidungsmacht mehr über den Alkohol das musst Du als Fakt akzeptieren. Sie wird also nicht wie du plötzlich mal wieder „ein paar Biere“ trinken können, das heisst bei ihr alles oder eben nichts.

    Ich kenne euch beide ja nicht aber so lange ihr zusammen in dieser „Abend-Bier-Schlaufe“ sitzt wird sie nichts ändern können und sicher auch nicht wollen, und du wirst weiterhin unter ihren Aussetzern leiden.

    Hilfe erfolgt manchmal nur durch nichthilfe,das stimmt für den Alkoholismus ganz besonders. Solange ja alles wie geschmiert läuft gibt es keinen Grund was zu ändern. Viele müssen in ihrer Abhängigkeit allerdings sehr viel verlieren bevor es Klick macht...Beziehung, Führerschein, Arbeit, Wohnung und Gesundheit...bei manchen reicht auch das nicht und sie saufen sich zu Tode. Das sind der grösste Teil der Alkoholkranken. Und selbst wenn deine Freundin sagen wir den Absprung schaffen sollte, wer sagt dir das sie dann zum Menschen wird den du dir so sehr wünschst? Ich habe mich sehr verändert auf meinem Weg in ein abstinentes Leben, mein gesamter Freundeskreis hat sich geändert, meine Aktivitäten, meine Lebenseinstellung, meine Denkweise.

    Du hast hier die Tipps gelesen, ich brauche das nicht zu wiederholen, unterstreiche nur deren Richtigkeit. Du kannst deine Freundin nicht zum aufhören bringen, eventuell zum nachdenken.

    Kümmere dich um dein Glück, du tust dir und ihr einen Gefallen damit. Es könnte durchaus ihren Leidensweg verkürzen wenn Du Konsequenzen ziehst.

    Alles Gute für dich,

    Rina

    Liebe Binda,

    Willkommen, schön dass du hier bist.

    Du liest Dich sehr verzweifelt und ja...zu recht, die Lage ist ernst.

    Ich frage jetzt einfach mal ganz unsensibel und direkt heraus: Ist diese Schwangerschaft tatsächlich gewollt? Wenn ja dann kann ich nur entsetzt den Kopf schütteln, wenn Nein, habt ihr nicht mal über Abtreibung nachgedacht? Sie steht noch am Anfang wie du schreibst, da könnte man vielleicht noch das ganze abwenden?

    Deine Tochter scheint alkoholkrank zu sein, sie wird nicht in der Lage sein die Konsequenzen für diese Schwangerschaft zu tragen,. Sie muss sich erst um sich selbst kümmern und das kann lange lange dauern bis sie gesund wird...vielleicht wird sie das aber auch nie wie der Grossteil der Alkoholiker, das ist leider Fakt. In diese schon genug schwierige Situation kommt ein (wahrscheinlich) alkoholgeschädigtes Baby...wer kümmert sich konkret darum? Es wurde hier schon beschrieben wie ein Leben mit einem FAS-Kind aussehen kann...sicher nicht entspannt. Ich habe in meinem Freundeskreis eine solche Mutter mit alkoholbedintem Geschädigtem Kind, das ist Stress pur. Eine Alkoholikerin kann sich nicht um ein Kind kümmern das leuchtet wohl ein.

    Niemand verurteilt hier jemanden, sei dir dessen bewusst.
    Ihr braucht alle sehr dringend Hilfe, deine Tochter muss vor sich selbst geschützt werden, das Kind in ihr hat nicht darum gebeten dort zu sein! Wir sprechen hier von Misshandlung im Mutterleib, deshalb meine Frage nach der Abtreibung.

    Lg
    Rina

    Hallo Dialex

    Willkommen im Forum! Gut dass du hierher gefunden hast!

    Mich interessiert was du zu erzählen hast und wie dein Weg, den du „einen anderen „ nennst aussieht. Im Moment trinkst du ja regelmässig, ich kann aus deinen Zeilen nicht entnehmen ob du das ändern willst oder du es so beibehalten willst. Wie geht es dir dabei? Musst du den Konsum kontrollieren oder ist das ganz ok so für dich, ohne Kontrollverlust oder „Lust auf mehr“?

    Wie hast du die 20 Jahre Abstinenz erlebt? Das ist ja eine lange Zeit, ich würde mir immer für mich wünschen dass ich dann wirklich keine Lust mehr auf Alk hätte...ich bin erst seit 1,5 Jahren trocken und zum Teil ist es auch echt schwierig, habe auch schon üblere Trocken-Kämpfe im Kopf austragen müssen (u.a. Auch wegen Corona).

    Hoffe wir erfahren hier etwas mehr zu deinen Ansichten und jetziger Motivation,

    Liebe Grüsse
    Rina

    Susanne
    Wie muss man sich dieses „nicht mehr vertragen“ vorstellen? Wurde deinem Vater übel? Oder war er sofort betrunken weil nichts mehr abgebaut werden konnte? Wenn ich fragen darf...sah man ihm diesen Zerfall auch äusserlich an, also im Gesicht, Augen oder Hände oder so? Und hat er dann gegen Ende auch an Gewicht abgenommen?
    Sorry, merke gerade wie aufdringlich ich bin...es nimmt mich Wunder weil ich im Bekanntenkreis so einen Fall habe eventuell. Machen kann ich trotzdem nichts dagegen ausser eben vielleicht mit seiner Frau sprechen weil die sich gerade sehr freut dass ihr hoch-süchtiger Mann wenig trinkt.

    Lg
    Rina

    Ich finde ichso‘s Verschwinden schade und gleichzeitig bin ich überrascht...hätte ich nach ihren Beiträgen und der Art wie sie sich gegeben hat eben nicht erwartet. Glanz-und klanglos...Verstehen konnte ich die Reaktionen nicht ganz, ich hätte mich aber gerne damit auseinandergesetzt. Nicht weil es wichtig wäre aber weil mich Menschen interessieren und Ich glaube dass gerade bei ihr viel im Verborgenen liegt. Wir hätten hier eine Chance gehabt einen anderen Blickwinkel aufzuzeigen, was ja in den Gegenreaktionen auch geschehen ist. Susannes Beitrag oben finde ich spannend, das ist so genau das grobe Gegenteil zu mir.
    Vielleicht kommt sie ja wieder zurück, ist ja nichts in Stein gemeisselt...mich würde es freuen.

    Hallo,

    Ich beantworte gerne deine Frage. Im Sommer 2018 habe ich endgültig den Entschluss gefasst, mir ein neues Leben einzurichten, vor allem mich von der Sucht zu befreien. In diesem Jahr 18/19 wurde ich immer nach 3-4 Monaten für wenige Tage rückfällig, die Tage waren aber ganz heftig und hochdosiert...als müsste ich alles nachholen, also ich trank mehr denn je in kürzester Zeit. Es war brutal zu erleben und mitanzusehen bestimmt auch.

    Ich habe aber längst nicht mehr der Illusion erlegen "normal" trinken zu können...das wollte ich ja auch gar nicht, Ziel war ganz klar mich wegzubeamen. Ich führte da immer einen unglaublichen emotionalen Kampf, hatte mit Situationen zu tun, die mir unüberwindbar erschienen ohne Alkohol. Ein ganz konkretes (und in den Augen vieler sicher ein lächerliches) Beispiel war Weihnachten mit meiner Schwiegermutter. Ich dachte das schaffe ich nicht und ich zerbrach beinahe an dem Gefühlschaos und dem Stress. Der Alkohol erlöste mich...Ich konnte mich nach 4-7 Tagen aufraffen und mich wieder in die Spur bringen. Unter extremen Kraftaufwand, denn der Selbsthass wuchs mit jedem Rückfall. Jedes mal war es schlimmer, jedes mal hatte ich mehr Mühe, jedes mal kamen Selbstmordgedanken auf. Es war wirklich kein Spass weshalb ich heute oft noch schreibe, dass ich eben nie sicher sei es "geschafft" zu haben. Wann weiss man das schon? Und ein weiterer Rückfall könnte tatsächlich der letzt sein, ich übertreibe nicht, ich bin mir wirklich nicht sicher nochmals die Kurve zu kriegen.

    Im Nachhinein weiss ich, dass ich besser auf mich acht geben muss, Risiko- Situationen vermeiden. Absagen, verschieben, "vergessen", Ausreden finden wieso es nicht geht, "krank" sein oder einfach sagen ich mag jetzt nicht mit trinkenden, mühsamen Leuten zusammen sein auch wenn das so geplant war...etc... Heute kann ich das viel besser weil ich es gelernt habe, auch dank den vielen hilfreichen Antworten hier,die ich zu dem Thema erhalten habe. Ich dachte lange ich übertreibe, ich müsse mich halt zusammen reissen, es wäre ja nicht so ein Ding etc. Das ist es aber, es ist ein riesen Ding wenn es meine Abstinenz in Gefahr bringt. Nichts ist es Wert diese eine Priorität in Frage zu stellen, ich habe verstanden, dass ich alles dafür stehen und liegen lassen darf. Weil mit meiner Abstinenz eben alles steht oder fällt, meine Zukunft und die meiner Familie hängt von dieser einen Sache ab, was könnte da wichtiger sein?

    Ich arbeite auch meine Vergangenheit auf um besser mit Emotionen umzugehen, ich habe enorm viel über die menschliche Psyche gelernt im vergangen Jahr, ich verstehe mich besser. Das ist zumindest für mich wichtig. Wir sind nicht nur Produkt unserer Umwelt oder unserer Erfahrungen, aber sie prägen uns vor allem im Unterbewusstsein.
    In einer SHG war mal ein älterer Mann, langjährig abstinent der während des 2.WK zur Welt kam, er lebte in einer Region die stark unter Beschuss war.Er war ein Kleinkind und hat keinerlei Erinnerungen an diese Zeit des Krieges. Aber er sagte immer, dass er lieber an einem kalten Entzug gestorben wäre als Rotwein zu trinken. Diese rote Flüssigkeit löste bei ihm enorm starke Gefühle aus, er ekelte sich regelrecht davor. Irgendwas war da in seiner tiefen frühsten Erinnerung verborgen, bewusst abrufen konnte er das aber nicht.

    Rückfallprävention für mich heute : Aufpassen und achtsam sein, mich nicht in risikoreiche Situationen bringen, meine Gefühle respektieren und die Erkenntnis: Ich bin wichtig und ich bin es wert dass ich Sorge zu mir trage.

    Es geht immer besser, es brauchte aber vielleicht gerade diese Rückfälle bis ich das verstehen konnte. Ich musste da wohl durch um es zu begreifen...
    Learn it the hard way.

    Lg
    Rina

    Liebe Orangina,

    Ich gratuliere dir zu 91 Tagen Freiheit und Selbstbestimmtheit! Schön dass du da bist und uns an deinem Weg Teil haben lässt. Auch ich schätze den Austausch hier, kann viel für mich rausziehen aus den verschiedenen Beiträgen.

    Ich bin froh zu lesen dass es dir immer besser geht. Nach 3-4 Monaten wurde es für mich immer schwierig und ich wurde 4x rückfällig. Es ist gut sich immer wieder mit der Krankheit zu beschäftigen, das sehe ich auch so. Greenfox hat es x in einem Beitrag beschrieben was geschah als er das Thema „schleifen“ liess, wie sich unser Gehirn einreden kann dass es sooo abhängig ja gar nicht war...Ich sehe das klar in meinem Umfeld: Langzeit-Abstinente beschäftigen sich mit der Thematik in einem gesunden Mass, um nicht zu vergessen was mal war.

    Wünsche dir einen schönen Tag
    Rina

    Hallo Thomas,

    Ich frage mich das selbe wie Orangina...wieso verheimlichst Du deinen Konsum? Ich kann durchaus verstehen, dass du deine Frau nicht belasten willst oder sogar einen Konflikt befürchtest. Das Problem liegt meines Erachtens darin, dass du ja klammheimlich wieder angefangen hast zu trinken und jetzt wieder klammheimlich damit aufhören willst...alles im Verborgenen, als wäre nie etwas gewesen. Findest Du das nicht auch gewagt? Das Hinterürchen wird zum Hintertor, solange du zu all dem nicht stehen kannst und für deinen Rückfall auch „öffentlich“ die Konsequenzen trägst bleibt die Gefahr gross auch später immer wieder mal zum Alkohol zu greifen. Hat ja geklappt...konsequenzenlos. Für mich wäre das gefährlich, ich weiss wie stark mich die Sucht schon mal im Griff hatte und könnte daher nie wieder irgendwas in dem Bereich verheimlichen. Will ich auch nicht denn es würde wieder heissen dass ich nicht einsehen, dass ich Hilfe brauche.

    Kannst Du nachvollziehen was ich meine? Bin nicht sicher ob ich das verständlich ausgedrückt habe. Wie siehst du es damit? Und wieso wäre es so schlimm deine Frau einzuweihen und sie über weitere (Aufhör-)Massnahmen auch zu informieren?

    Lg
    Rina

    @ ichso:
    Du liest Dich in diesem Thread irgendwie verbittert und sauer, an was liegt das? Und was gibt es dir hier jemanden als Blödmann zu betiteln? Was ist für dich der Gewinn dahinter? Man muss nicht jeden mögen, man muss es auch nicht jedesmal sagen. Thomas hat dich in keiner Weise angegriffen noch persönlich angeschrieben, das gegenseitige Besticheln mit Daun erinnert mehr an Schulhof als sonst was.

    Ich frage ganz neutral. Vielleicht ist der Wurm ja ganz anderswo vergraben und diéser Thread dient als Puffer?

    Ich kann nur von mir schreiben und wie das bei meinen Rückfällen (jasa mehrere!) war: Ich hasste mich tiefgründig für das was ich war und hatte so keinen Tropfen Selbstvertrauen oder Eigenliebe übrig. Ich fand mich selber schon miserabel genug ohne die Hilfe anderer, also ein sogenannter „Arschtritt“ hätte mir den Rest gegeben...geholfen hat mir, dass ich offen reden konnte, ohne Scham, ohne mich zu verstellen und ohne verurteilt zu werden. Man kann niemanden trocken streichel hört man so oft, das meine ich damit auch nicht. Verständnis statt Prügel.

    Thomas es ist gut dass du hier bist. Es gibt viele die nach Jahren Abstinenz rückfällig werden, Du bist bei weitem nicht der Einzige. Und du hast dich hier gemeldet, das bedeutet du willst etwas unternehmen.
    Wie sieht es konkret in der Zwischenzeit aus? Hast du Hilfe aufgesucht? Einen Arzt konsultieren können? Suchtberatung? Es ist an der Zeit tätig zu werden dass weisst du ja, lass es nicht schleifen...

    Berichte wie es dir geht, ich hoffe du findest hier Antworten und liest die Erfahrungen anderer,sie könnten den Stein ins Rollen bringen! Und sprich mit deiner Frau...Ehrlich das würde ich als erstes tun!

    Alles Liebe
    Rina

    Guten Abend ihr 2,

    Ich bin seit einigen Monaten mit meinem Traumatologen in IFS Therapie (Inner Family System). Vielleicht meinst du gerade das AmSee?
    Deshalb kann ich heute etwas besser mit meiner Vergangenheit, meinen Traumata und deren Auswirkungen umgehen, ich verstehe wieso ich so reagiere wie ich reagiere. Irgendwann werde ich das dann auch ändern können, bin in guten Händen in diesem Bereich und daher voller Zuversicht.

    Hello ihr

    Spannende Diskussion. Auch in mir wohnen mehrere, das ist ok ich bin noch damit beschäftigt, dass sie alle zu einer « gesunden » Funktion finden und sich keine Extreme raus tun ...mein Weg ist aber noch lange habe ich oft das Gefühl.

    Ich bewundere immer Menschen die so integer auftreten und selbstbewusst ihre Person stehen ! « Ich bin klug und schön „...finde ich fantastisch wie du das so von dir sagst!

    Ich gehöre zu der Sorte Mensch, der sich immer wieder gerne für andere verbiegt, sich selbst ganz unten auf der Wichtigkeitsliste setzt und möglichst angepasst ist...Anpassung, in der Spur bleiben, möglichst kein (negatives) Aufsehen erregen...und ja, es ist anstrengend! Ändern konnte ich es bis jetzt nicht, es geht ein bisschen besser zwar was die Rücksicht auf meine Gefühle und Bedürfnisse angeht, aber sonst...naja. Habe auch ganz extreme Versagensängste, habe ständig das Gefühl ich bin nicht gut genug. Das ist so scheixxe, es macht mich manchmal wahnsinnig! Manchmal habe ich es satt ich-selbst zu sein, möchte einfach mal raus aus diesem Kopf...

    Deshalb Hut ab vor euch bunten Schafen, ihr habt eure Bewunderer (eine zumindest)!

    ☺️
    Rina

    Hallo Thomas,

    Willkommen im Forum!

    Ich bin Rina,w, 39J und seit ca 1,5 Jahren alkfrei. Also noch nicht so lange wie du das schon mal gelebt hast...wobei ich zu meiner ersten Frage komme: Wie hast du es das erste mal gemeistert? Warst du vielleicht in einer realen SHG oder hattest Du regelmässig Treffen mit einem Therapeuten? Du schreibst du warst schon mal einige Jahre völlig abstinent, was hat sich deiner Meinung nach geändert, dass es jetzt nicht klappt?

    Dieu schreibst auch dass du keinen Kontrollverlust mehr hast und nur wenig trinkst. Was geben dir diese paar Schlückchen Alkohol, dass du nicht darauf verzichten kannst? Wieso ist es ein Problem bei einem niedrigen Konsum zu bleiben wenn du ihn steuern kannst? Willst du nur aus gesundheitlichen Gründen darauf verzichten oder hast du Angst es könnte wieder ausarten?

    Sorry dass ich dich gleich so mit Fragen beschiesse, ich möchte es wirklich nur besser verstehen können! Du brauchst natürlich nicht zu reagieren sollte ich zu neugierig sein

    Hallo Britt,

    Vielleicht wäre auch hier „Akzeptieren „ einfacher als „Aushalten „? Aushalten hat sowas anstrengendes an sich...annehmen und weiter gehen, passieren lassen könnte mit mehr Leichtigkeit geschehen. Das nur als kleiner Gedankeneinschub weil ich mir das oft sage! Vielleicht kannst Du es auch mal für dich so versuchen?

    Lg
    Rina


    Ab morgen schaffst du es.
    Es ist ja auch noch nicht schlimm, das kannst du dir erlauben ?

    Genau diese Gedanken sind Schuld daran, dass ich statt mit 26 Jahren erst mit 36 Jahren aufhören konnte...Und so ist es bei jedem der ans „Morgen“ mehr glaubt als ans „Heute“. Frag dich einfach wieso es morgen einfacher sein sollte? Ist dann der Suchtdruck plötzlich verschwunden? Hast du morgen mehr Durchhaltevermögen, mehr Willen, mehr Entschlossenheit?

    Gegen Suchtdruck hilft zBsp hier Schreiben, Lesen, in die Natur spazieren gehen (ohne Geld!), viel Wasser trinken, manchmal helfen Bonbons, ein heisses Bad, Sport, Ablenkung allgemein oder auf YouTube Dokumentationen über schlimme Alkohiker schauen...

    Und dann musst Du dir ja auch nicht sagen „nie mehr“, es reicht wenn du heute nicht trinkst. Morgen ist Morgen, diese Sorgen kommen früh genug, kümmere dich ausschliesslich ums HEUTE und JETZT. Wer weiss schon was nächste Woche ist, in einem Jahr, in 3 Jahren...das ist weniger überschaubar als die nächsten 24 Stunden.

    Wie kommst du zu Recht? Trinkst Du zur Zeit noch? Niemand hier wirft mit Steinen falls du noch trinkst, das darfst du ja, ist deine Entscheidung und dein Leben. Es dauert manchmal bis man wirklich tätig werden kann...Bei mir 10 Jahre, das wünsche ich dir natürlich nicht!!! Und ja, es ist im Auge des Süchtigen nie schlimm genug das ist so, schlimmer geht immer es kommt drauf an mit wem man sich vergleicht. Der Arbeitslose ohne Führerschein wird sich denken „sooo schlimm ist es auch wieder nicht, hab ja ne Wohnung und zu essen „, der Obdachlose wird sich vielleicht mit dem Korsakow-Typen neben an vergleichen...Alles relativ. Es geht um deine eigene Schmerzgrenze, wieviel Leid kannst Du ertragen? Und willst Du das? Alkoholismus ist fortschreitend, es geht nur abwärts wenn man mal in der Rutsche ist.

    Lg
    Rina

    Kannst Du mit irgend jemanden über diese Situation und den Suchtdruck sprechen? Also ich meine vielleicht einen Therapeuten, Suchtberater, Arzt, eine SHG oder so...Oder kämpfst Du dich da gerade alleine durch?
    Ich kann mir sehr gut vorstellen wie heftig das zum Teil abgehen muss in dir, es ist immer besser mit solchen starken Gefühlen nicht alleine zu bleiben.
    Vielleicht findest du auch Halt im Glauben, Kirche? Bin selber nicht gläubig aber ich weiss von anderen dass dies allenfalls grosse Kraft spenden kann.

    Wie gehst du mit deinem Suchtdruck um?

    Hier deine Gefühle frei von der Leber runter zu schreiben ist auch eine Option mit dem Ballast umzugehen. Habe ich schon öfter gemacht. Wir haben hier bestimmt alle unterschiedliche Meinungen und Herangehensweisen, so wie Menschen halt unterschiedlich sind. Aber gemeinsam haben hier alle, dass sie die Sucht kennen und verstehen, wie es in dir aussieht bei solchem Druck. Und keiner wünscht dem anderen ein Scheitern, im Gegenteil...Bleib dabei und berichte wie es dir geht.

    Es wird besser, solange du nicht trinkst wird es zwangsläufig besser.

    Rina