Beiträge von Camina1969

    Liebe Charlotte,

    Ich freue mich auch, dass du dich wieder gemeldet hast.

    Wenn ich dich richtig lese, hattest du im Juli nur einen Entzug, aber ohne anschließende Entwöhnungsbehandlung?

    Bist du an eine Suchtberatung angebunden?
    Ich könnte mir vorstellen, dass es dir helfen könnte, eine stationäre Langzeittherapie (Reha) zu machen. Da kannst du abseits von deinem Alltag, also sowohl von den beruflichen als auch den privaten Strukturen deine Trockenheit stabilisieren. Daran anschließen könnte dann noch eine ambulante Nachsorge, mit Einzel- und Gruppengesprächen. In einer Suchtberatungsstelle kannst du dich darüber informieren (lassen).

    In einer solchen auf einen längeren Zeitraum angelegten Suchtbehandlung kannst du auch herausfinden, welche Strukturen dein Trinkverhalten begünstigen. Welche Trinkgründe (mal abgesehen von der körperlichen Abhängigkeit selbst) du hast.

    Ich konnte damals nicht trocken werden ohne eine radikale Änderung meines privaten Lebens.
    Und es war schwer und mit viel Angst und Schuldgefühlen verbunden. Aber ich glaube dennoch immer noch, das war für mich damals die einzige Möglichkeit, zu einer stabilen Trockenheit zu kommen. Zu einer stabilen Lebenszufriedenheit.

    Ich wünsch dir den nötigen Mut und den Glauben daran, dass mutige Entscheidungen dir helfen können, aus deinem Teufelskreis auszubrechen.

    Viele Grüße,
    Camina

    Hallo AmSee,

    ich hatte in letzter Zeit nicht viel Zeit, hier regelmäßig und vor allem konzentriert mitzulesen, und nun lese ich die Beiträge hier in deinem thread der letzten zwei Tage. Da fühle ich mich an mich erinnert (mal wieder) und daran, wie ich mich anfangs (in einem anderen Forum) intensiv ausgetauscht und eingebracht habe. Das war für mich ganz wichtig zur Auseinandersetzung mit mir selbst, und tat dann zunehmend auch dem Selbstwertgefühl wohl, wenn ich den Eindruck hatte (oder sogar zurückgemeldet bekam), dass sich jemand von mir verstanden fühlte oder dass jemand einen Nutzen aus dem zog, was ich so schrieb. Über die Zeit (Monate und dann Jahre) intensivierte sich der Austausch mit einigen, die ich über unser gemeinsames Thema zunächst virtuell kennengelernt hatte, einige lernte ich dann auch persönlich kennen. Und ich merkte, wie wichtig dieser Austausch für mich war, aus ganz verschiedenen Gründen. Manchmal, weil ganz neue Anstöße von jemand anders kamen. Oft einfach, weil es so unglaublich gut tut, Resonanz zu bekommen. So ein Mitschwingen zu spüren. Ich weiß nicht, ob es das ist, oder ob es etwas ähnliches ist, was du mit wertschätzenden Rückmeldungen meinst.
    Mir geht es so, dass ich inzwischen nicht mehr diesen „Druck“ spüre, ganz eng und viel im Austausch zu sein. Ich fühle mich dennoch irgendwie verbunden, mit denen, die auf ähnlichen Wegen in ihren eigenen Leben unterwegs sind. Das ist alles ein Prozess. Anfangs meiner Abstinenz, nach einem knappen Jahr oder so, als ich anfing, in dem anderen Forum zu schreiben, antwortete mir eine weise Frau einmal, dass ich mit mir geduldig sein solle, mir Zeit geben dürfe. Daran erinnere ich mich noch gut und immer wieder, und versuche, den Rat immer wieder zu befolgen.

    Ich wünsche dir auch, dass du Geduld mit dir hast, und dass du dich von deiner Unsicherheit nicht daran hindern lässt, neue Wege zu gehen. Ich schrieb es dir ja schon mal, ich finde es schön, dass du hier geschrieben hast, und ich freue mich, dass du deinen Start in ein trockenes Leben für dich gefunden hast.

    Dir ein schönes Adventswochenende und vielleicht lesen wir uns ja mal wieder.

    Viele Grüße
    Camina

    Hallo Orangina,

    ich bin weiblich, 51, Alkoholikerin und seit sieben Jahren trocken. Und übrigens auch etwa so lange wie du rauchfrei. (Ist mir auch schwergefallen damals.)

    Ich möchte dir auch was zu deinem Gespräch mit dem Nachbarn schreiben.

    Ich habe vor einigen Jahren zum ersten Mal für einen Nachbarn in meiner damals noch für mich recht neuen Nachbarschaft das Haus „gehütet“ in seinem Urlaub. Da brachte er mir zum Dank eine Flasche Wein aus seinem Urlaubsland vorbei. Ich hab ihm gesagt, „Das ist total nett! Aber ich trinke gar keinen Alkohol.“ Hab mich wirklich herzlich für die nette Geste bedankt. Seither bringt er mir Olivenöl mit oder Honig. :)

    Meine Erfahrung ist, dass es für viele Menschen offenbar überhaupt keinen Grund für Nachfragen gibt, wenn ich mich klar als Nichttrinkerin bezeichne.

    Und es erspart mir weitere unangenehme Situationen (für alle Beteiligten).

    Am Anfang meiner jetzigen Abstinenz ist mir das aber auch noch nicht so leicht gefallen. Insofern sei geduldig mit dir. Aber sei auch ruhig ein bisschen mutig, denn das lohnt sich :)

    Alles Gute dir und weiterhin einen guten Austausch hier.

    Camina

    Liebe Rina,

    so ähnlich wie AmSee finde ich es in solchen Situationen auch hilfreich, genauer hinzugucken, was ich da fühle. So fällt mir zu deiner Situation mit dem Suchtdruck die Frage ein „was brauchst du EIGENTLICH“? Was soll der Alkohol (weg) machen?

    Bei mir war /ist es oft so, dass ich ein Gefühl von Ausgeliefertsein, von Machtlosigkeit entdecke, wenn ich genauer hinschaue, warum es mir gerade schlecht geht oder (früher) ich trinken wollte.

    In deiner Situation mit der Infektion und Quarantäne kommt mir auch sofort der Begriff des Ausgeliefertseins in den Kopf.

    Wenn das für dich irgendwie stimmig klingt- wie könntest du dann deine innere Autonomie wieder herstellen (ohne zu trinken)?
    Kannst du deine Einstellung zu deiner Quarantäne überprüfen? Siehst du dich gerade als jemanden, der aktiv andere Menschen schützt? (Was du ja tust.)

    Hilft dir der Gedanke, morgen mit deinem Therapeuten zu sprechen?Nimmst du eigentlich ein Antidepressivum?

    Wir kennen uns nicht, und ich weiß nicht, wer du bist, aber ich denke an den Menschen, den ich mir als „Rina“ vorstelle, und ich wünsche dir Kraft und Vertrauen in dich selbst, und irgendwie ist es ja wirklich so, dass wir durch diesen Austausch hier nicht alleine sind.

    Lieben Gruß
    Camina

    Hallo Emmi,

    schön, dass du hier schreiben möchtest.
    Ich bin auch sowohl als depressiv diagnostiziert als auch Alkoholikerin, und mir ist, seit ich trocken bin, ein regelmäßiger Austausch mit anderen Alkoholikern (oder überhaupt anderen Menschen, die ihr Leben sinnvoll und freudvoll gestalten wollen) sehr wichtig.

    Du schriebst

    Zitat

    Eigentlich habe ich schon einiges über die Krankheit und mich gelernt und dann werde ich doch wieder schwach.

    Warum? Was bringt dich dann in der Situation dazu, wieder zu trinken?

    Außerdem schriebst du, du gehst schon länger nicht mehr zur SHG oder Suchtberatung. Dann bist du ja in Wirklichkeit nicht gut vernetzt, oder? Willst du da was ändern?
    Wann war denn deine Reha? Hattest du eine Nachsorge?

    Viele Grüße, und dir einen guten Austausch hier.

    Camina

    Hallo Ina,

    ich freue mich über deine Nachricht und wünsche dir weiterhin Freude mit deiner Familie und die Kraft, die du brauchst. Vergiss dich selber nicht, wenn um dich herum so viel los ist und Anforderungen an dich gestellt werden.

    Viele Grüße
    Camina

    Hallo Freedom,

    schön, dass du geschrieben hast. Ich finde es gar nicht durcheinander. Für mich klingt es so, als sortiertest du dich nach und nach, Tag für Tag, und in eine gute Richtung, in deinem Tempo. Insofern waren das doch wirklich richtig gute acht Tage! Gratuliere dir dazu, und auch dazu, zur SHG gegangen zu sein. Bei mir dauerte es ganz schön lange, bis ich mich endlich überwinden konnte, zum ersten Mal hinzugehen...

    Mit deinem Bild von den Flecken und dem unvollkommenen Weiß kann ich was anfangen - ich nutze auch gerne Bilder, die machen mir (manchmal auch anderen) noch auf direktere Weise klar, was ich meine/spüre/sagen will.

    Manchmal sind es auch bestimmte Wortfolgen, kurze Sätze, die in der Wiederholung für mich hilfreich waren und sind. Zum Beispiel das berühmte „Schritt - Atemzug - Besenstrich“ oder manchmal bei mir nur ganz einfach „eins nach dem anderen“.

    Ich finde jedenfalls, du machst das prima (obwohl mir das nicht zusteht, sowas zu sagen) mit deinem „Schritt für Schritt“.

    Wie planst du dein Wochenende?

    Viele Grüße
    Camina

    Hallo Charlotte,

    erstmal Glückwunsch zu den ersten zwei Wochen! Find ich ja gut, dass du dich hast krankschreiben lassen für die erste Woche zu Hause, als du merktest, dass dir das den Anfang erleichtern könnte.

    Zitat

    Mir wäre eine Therapeutin/Therapeut wichtiger, aber die Wartelisten sind lang.

    Bei uns ist das in den Suchtberatungsstelle so, dass du ziemlich schnell mehrere Termine bekommst, in denen gemeinsam geklärt wird, wie es weitergehen kann, ob und in welcher Form eine Entwöhnungstherapie sinnvoll wäre. Du schriebst ja auch, dass du schon ein erstes Gespräch im Krankenhaus hattest. Kannst du da nicht anknüpfen? Gerade wenn du auch eine Doppeldiagnose (Alkohol und Depression) hast, ist es bestimmt gut, wenn du dir weitere Hilfe suchst. (Gerchla schrieb ja schon Gutes dazu.)

    Auch ich wünsch dir, dass du dir die für dich richtige Unterstützung suchen kannst und vielleicht auch noch eine passende SHG findest.

    Viele Grüße
    Camina

    Hallo, Freedom, auch von mir. Ich bin Anfang fünfzig und seit einigen Jahren trocken und ebenfalls in einer SHG der Freundeskreise. Ich wünsch dir dort morgen eine gute Erfahrung. Nach zwei oder drei Gruppenabenden wirst du bestimmt spüren, ob du dich dort wohlfühlst.

    Zusätzlich fiel mir beim Lesen deiner Beiträge noch ein, dass du dich ja auch noch an eine Suchtberatung wenden könntest. Bücher zum Thema lesen (hier im Forum an anderer Stelle gibts ja auch eine gute Bücherliste) und eine SHG besuchen und dich hier austauschen :) ist auf jeden Fall auch schon mal gut, aber vielleicht könntest du dir ja auch noch mehr Unterstützung holen.

    In einer Suchttherapie kann man solche Fragen wie diese ganz gezielt bearbeiten und sich guten Input holen.

    Zitat

    Außerdem möchte ich noch eine Strategie entwickeln, wie ich zurück auf Arbeit nicht wieder in altes Fahrwasser gerate. (...) muss ich einen anderen Umgang damit finden.

    Ich wünsch dir jedenfalls einen weiterhin erholsamen Urlaub und morgen eine gute Gruppe.

    Grüße,
    Camina

    Hallo Charlotte,

    ich bin 51, Alkoholikerin, seit ein paar Jahren trocken.

    Blöd nur, dass ich gleich Samstag wieder arbeiten muss, und da weiss ich echt nicht, wie ich das schaffen soll. Hier in der Klinik haben sie bei mir eine bisher unbekannte Diabetes entdeckt, die z. Zt mit Tabletten behandelt wird und diese machen unglaublich müde. Einen 8h Arbeitstag übersteh ich in meinem Job damit nicht. Nebenbei haben die hier auch noch ein paar andere Dinge entdeckt, die mit Alkohol eher nichts zu tun haben. War also gut, dass ich mal richtig ddurchgecheckt wurde.

    Kannst du dich gleich nach deiner Entlassung von deiner Hausärztin krank schreiben lassen?

    Du darfst jetzt alles andere deiner Gesundheit unterordnen. Das kann auch befreiend sein, sich ganz darauf zu fokussieren, abstinent zu bleiben und gesund zu werden. Für mich war das unerlässlich zum trocken werden: Alles andere diesem Ziel unterzuordnen. Irgendwann war mir nämlich klar, dass sonst alles andere, das ich als wichtiger angesehen hatte, mit den Bach runter gehen würde, wenn ich nicht trocken würde.

    Warst du schon bei einer Suchtberatungsstelle und hast einen Rehaantrag gestellt? (Falls du darüber schon geschrieben hast und ich es überlesen habe, tut es mir leid.)

    Viele Grüße und alles Gute dir!
    Camina

    Liebe Rina,

    ich finde es toll, dass du diese Frage stellst und dieses Thema anschneidest.

    Ich bin auch - gerade in letzter Zeit - mit dem Gedanken beschäftigt, was mein Trinken bei meinem Kind wohl angerichtet hat, obwohl mein Kind davon bewusst nichts mitbekommen konnte. Aber bewusst ist ja eben nur die Spitze des Eisberges.

    Darüber nachzudenken, ohne mich von Schuldgefühlen erdrücken zu lassen, ist für mich ganz wichtig, denn ich will nichts mehr (bewusst!) verdrängen. (So wie meine Mutter, wenn ich sie auf den Alkoholkonsum meines Vaters anspreche/ansprach.)

    Aber im Jetzt zu schauen (und sich eben auch dabei Hilfe zu holen wie hier zum Beispiel), was man (du, ich) tun oder lassen kann, um es Jetzt „richtig“ zu machen, das ist wohl für mein Kind noch viel wichtiger.

    Insofern nochmal danke, dass du das Thema, das so viel mit Schuldgefühlen zu tun hat, hier angesprochen hast.

    Viele Grüße,
    Camina

    Liebe Britt,

    Zitat

    aber ich bin absolut bei dir, dass dieses „funktionieren“ den Fokus falsch setzt.

    Ich habe für mich, als Mensch nicht gut funktioniert, darum benutzte ich Alkohol, um besser zu funktionieren (in dem Rahmen dessen, was mir im Innen und Außen die Anforderung zu sein schien.)

    Jetzt trocken kann ich den Rahmen anders setzen, oder meine Bewertung ändern. Jetzt kann ich meine lebendige Seele vor das Funktionieren setzen, und Letzteres immer wieder damit abgleichen, wie ich mich kennen- und annehmen gelernt habe.

    Viele Grüße nochmal,
    Camina

    Hallo Britt,

    Zitat

    Es geht doch bei dieser Krankheit immer um den alkoholabhängigen Menschen. Spielt es dabei eine Rolle, ob er in einer „gehobenen Position“ funktioniert oder sich regelmäßig unter der Penner-Brücke besäuft? Ich finde nicht.

    Ich auch nicht. Danke für deinen Beitrag.
    Eine Rolle spielt es vielleicht für die Behandlung (wegen unterschiedlicher sozialer und anderer Folgeschäden), aber ich bin absolut bei dir, dass dieses „funktionieren“ den Fokus falsch setzt.

    Grüße, Camina

    Hallo Risu,

    meine Standardantwort ist: „Nein.“ oder, wenn ich nicht nochmal gefragt werden will: „Nein danke, ich trinke keinen Alkohol.“

    Alles darüber hinaus ist dann bei mir kein Standard mehr, sondern richtet sich nach dem Gesprächspartner. :)

    Viele Grüße
    Camina

    Hallo Elly,

    schön, dass du dich hier mit einbringen willst.

    Ich bin auch über fünfzig und nicht ganz so lange trocken wie du. Seit einiger Zeit schreibe ich hin und wieder hier (seltener als ich es gerne täte), und der Austausch hier und in meiner analogen Selbsthilfegruppe sind Teil meines trockenen Lebens.

    Hast du auch noch eine Selbsthilfegruppe, oder wie sieht dein trockenes Leben so aus? Wie hat es sich in den vergangenen sieben Jahren verändert? Und weißt du noch, woran es evtl. lag, dass du trocken werden konntest?

    Huch, das reicht ja erstmal an Fragen ... tut mir leid. Antworte nur, wenn du Lust dazu hast.

    Viele Grüße und bis demnächst.

    Camina

    Guten Morgen,

    ich lese ja immer mit, auch wenn ich nicht immer schreibe, aber heute will ich gern mal was zum Thema Trockenwerden schreiben, und das tue ich am besten hier bei mir in meinem „öffentlichen“ Faden.

    Ich bin ja mittlerweile seit einigen Jahren in einer SHG. Und eine Psychotherapie mache ich auch. Und ich schreibe und lese hier im Forum. All diese Dinge sind sehr sinnvolle Bestandteile meines heutigen nüchternen Lebens, die ich zum jetzigen Zeitpunkt, in meinem siebten trockenen Jahr, nicht missen möchte.

    Aber aufgehört zu trinken habe ich „alleine“, also nur mit einem Gespräch beim Arzt, aber ohne SHG, ohne Therapie, ohne Forum. Auch ohne (anfangs) irgend jemandem etwas davon zu sagen.
    Wenn ich gleich anfangs in eine SHG gegangen wäre, hätte ich es eventuell etwas leichter gehabt. Aber ich war einfach „noch nicht soweit“, wie wir es hier manchmal sagen.

    Nun denke ich darüber nach, warum ich trotzdem trocken werden konnte, warum ich den Anfang geschafft habe, und ich glaube, die Antwort ist ganz einfach. Also „einfach“ im Sinne von „nicht kompliziert“. Ich habe die Nüchternheit an die erste Stelle gestellt. Alles andere untergeordnet. Weil ich zum Glück endlich (nach Jahren!) begriffen hatte, dass ohne Nüchternheit auch alles andere, was vermeintlich „wichtiger“ ist (Familie, Beruf, Hobbies, Ansehen, Freunde, also wirklich alles!) NICHTS mehr ist.

    Das ist echt umwälzend, aber es war die entscheidende Hilfe für mich, als diese Erkenntnis bei mir innen drin angekommen war.

    Diese Woche las ich ein Buch, das ich an anderer Stelle schon empfohlen habe, und die Autorin benutzt das Bild der Schwangerschaft. Wenn du dein Nüchternwerden mit einer Schwangerschaft vergleichst, dann fällt es dir leichter zu sagen, alles andere muss sich diesem Wunder des werdenden Lebens (der werdenden Trockenheit) unterordnen. Ich lehne Dinge ab, die mir (und dem Kleinen Schutzlosen in mir) nicht gut tun. Ich trage die Verantwortung. Deshalb darf ich „egoistisch“ sein (was eigentlich nur heißt, ich übernehme die Verantwortung für mich selbst). Dieses Bild funktioniert für mich gut, und ich wollte es mal hier berichten, weil es vielleicht auch einer anderen Frau hilft, die am Anfang steht und sich fragt, was darf ich eigentlich jetzt ändern, was darf ich tun (oder lassen), um nüchtern zu werden. Die Antwort ist (immer im Rahmen der bestehenden Gesetze ;)): Absolut Alles.

    Viele Grüße allen, die dies lesen,
    Und ein schönes Wochenende!

    Camina

    Hallo Gordon,

    Zitat

    Ich muss mein Leben retten

    Warum?

    Wer entscheidet, ob du das „musst“?

    Das Gute (und Entscheidende) ist doch, dass du es kannst, wenn du es willst.

    Kalter Entzug ist aber eher das Gegenteil, oder?

    Wenn du dein Leben retten willst, dann sprich erneut mit einem Arzt und mache eine stationäre Entgiftung. In einer Suchtberatung könntest du anrufen und dir vielleicht einen Arzt nennen lassen, der sich besser mit Alkoholabhängigkeit auskennt.

    Du kannst auch hier im Forum lesen, da findest du noch viele Hinweise und Tipps, die dir vielleicht helfen, den Einstieg in den Ausstieg zu schaffen.

    Alles Gute dir!

    Camina

    Hallo Tinka,

    ich bin als trockene Alkoholikerin in einer Selbsthilfegruppe der „Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe“. Meins ist eine gemischte Gruppe, in der sowohl Angehörige als auch selbst Abhängige sind. In regelmäßigen Abständen (alle zwei oder drei Wochen) treffen sich die Angehörigen und die Abhängigen jeweils separat.

    Aber es gibt natürlich auch von anderen Trägern Selbsthilfegruppen für Angehörige.

    Ich wünsch dir, dass du eine gute Gruppe für dich findest. Und überhaupt alles Gute!

    Camina