... als "da, da, da" auf den Markt kam, fand ich den "Song" total beknackt.
Erst Jahre später habe ich die Genialität der Minimalisten-Mucke von "Trio" erfassen können. Trio aus heutiger Sicht war anarchistisch, intellektuell, satirisch und irgendwie ein ganz großes Gesamtkunstwerk. Zu Hochzeiten der "Neuen Deutschen Welle" haben Remmler, Behrens und Krawinkel sowohl die Musikindustrie als auch ihre Fans am Nasenring durch die Arena gezogen ...
Dass der Erfolg des Trios irgendwann dem Ende zugehen würde, war abzusehen. Während Stefan Remmler ja scheinbar irgendwie die Kurve gekriegt hat, ist Peter Behrens leider auf seinem Höhentrip hängen geblieben. Die verdienten Millionen (?) rannen durch seine Finger - genauso wie Hochprozentiges durch seine Kehle. Drogen aller Art bestimmten über Jahrzehnte sein "Leben", und der einstige NDW-"Star" ging den Weg so vieler Ex-Promis - in die Vergessenheit.
Vor Jahren habe ich eine kleine Dokumentation über den im wahrsten Sinne des Wortes kleinen Trommler gesehen - damals jobbte er als Einlassclown bei "Circus Roncalli". Bei aller zur Schau getragenen "coolness" war ihm anzumerken, dass er den Weg - weg vom Ruhm / hin zur bitteren Realität des normalen Lebens, nie wirklich verarbeitet hat. Aus seiner Sicht ein typisches Opfer der gnadenlosen Musikindustrie und Opfer des Egoismus`seines Ex-Partners Stefan Remmler ... eine sehr typische Sichtweise von Abhängigkeitserkrankten.
Die letzten Jahre von Peter Behrens waren geprägt von diversen Alkohol- und Drogenentzügen, von Gelegenheitsjobs, von HARTZ IV, von Versuchen, sich wieder in Erinnerung zu rufen. Die Kneipe unter seiner Wohnung wurde zu seinem zweiten Wohnzimmer - Highlights waren die Bitten von ihn erkennenden Zufallsgästen, nochmals zu "da, da, da" aus der Musikbox, seine Trommel zu rühren.
Alkoholismus und Drogensucht haben die Gesundheit von Peter Behrens zerstört. Zusammenbrüche und Schlaganfälle waren die fast logische Konsequenz.
Heute ist Peter Behrens gestorben - machet jut - kleiner Trommler
keppler