Der kleine Prinz

  • Hallo zusammen,
    heute ist für mich wieder Tag 1, und irgendwie fällt mir gerade ein Kapitel aus Der kleine Prinz, ein.

    So geht es mir auch. Ich schäme mich, zutiefst! Würde ich das bei jemand anderem lesen, würde ich auch sagen/fragen - und, wenn du jetzt Diabetiker wärst, würdest Du dich auch schämen? Ich hab Bluthochdruck, und schäme mich gar nicht

  • Hallo Uschy,

    erst mal finde ich es sehr schön, dass weiter hier schreibst. Auch wenn heute wieder Tag 1 ist.

    Vielleicht hilft Dir hier aber ein ganz anderer Ansatz, ein Ansatz, der unsere Krankheit, die Alkoholsucht, in einem etwas "zuversichtlicheren" Licht erscheinen lässt, vergleicht man sie mit einer schlimmen körperlichen Erkrankung:

    Im Gegensatz zu einem z.B. an Krebs erkrankten Menschen, kannst Du Deine Krankheit selbst, zumindest zum Stillstand bringen. Das hast Du allein in der Hand. Jemand der z. B. an Krebs erkrankt ist, hat erst mal überhaupt nichts mehr selbst in der Hand. Es kommt erst mal darauf an, wie weit diese Krankheit bereits fort geschritten ist und dann kommt es darauf an, ob die eingesetzen Medikamente und Therapien entsprechend anschlagen. Der Patient kann zwar seines beitragen, ist aber komplett fremdbestimmt. D. h. schlägt die Chemo an, lässt sich der Krebs zurück drängen, opererieren etc. ist es gut, wenn nicht...

    Das sieht bei uns ganz anders aus. Wir haben es selbst in der Hand, wir können es alleine schaffen, müssen dabei aber nicht auf Hilfe verzichten. Das ist doch eigentlich eine sehr komfortable Situation, wenn ich das mal bewusst so provokant sagen darf. Es liegt an uns, was wir, die wir in eine Suchterkrankung gerutscht sind, aus unserem Leben machen. Wir können es beeinflussen, wir können unser Leben wieder selbst in die Hand nehmen und es dann auch zufrieden oder sogar glücklich führen. Dazu gibt es viele Beispiele hier im Forum.

    Vielleicht betrachtest Du es mal von dieser Seite. Vielleicht gibt Dir das dann etwas Kraft, Mut und Zuversicht. Das es machbar ist siehst Du ja an vielen Forumsteilnehmern hier und letztlich hast Du es ja auch selbst schon sehr lange bewiesen. Lass Dich nicht unter kriegen! Und schämen brauchst Du Dich auch nicht, denn wir wissen ja alle hier, dass es nicht einfach ist. Und wir haben hier alle so unsere Erfahrungen gemacht. Wie oft habe ich versucht aufzuhören? Und bin immer wieder gescheitert. Diese Sucht ist nichts, was man einfach mal so nebenher abhaken kann. Da kann man schon mal fallen, nur liegenbleiben sollte man nicht....

    LG
    gerchla

  • Hallo Gerchla,
    Da hast du sicherlich Recht. Aber manchmal wundert es mich, das es bei Alkohol Abhängigkeit
    so wenig im pharmazeutischen Bereich zur Unterstützung gibt.
    Ich habe z.b. spätestens am 3. Tag einen solchen Suchtdruck, gefühlt rund um die Uhr, der mich dann scheitern lässt . Als ich aufgehört habe zu rauchen, hat mir ein Nikotinpflaster glaube ich sehr geholfen.
    Ich will ein Alkohol-Pflaster

  • Hi Uschy,

    Ein Alkoholpflaster wäre wahrscheinlich medizinisch umsetzbar.
    Aber....wie viele Betten würden dann in den Kliniken leer stehen, wenn jeder Abhängige es so hinbekommen würde?
    Die ganzen Folgeerkrankungen vom Alkohol sind ja schon im Budget verplant....

    Falls du Zuhause entziehen willst, frag deinen Hausarzt nach einem Medi, was den Entzug erleichtert. Der psychische ist der Schlimmste, und da hilft dir keiner dabei. Außer einer Person, die dir nahe steht, und mit der du offen reden kannst.

    Meine Meinung

    Ich drück die Daumen

    Emilie

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