Mein Mann schwebt laut Arzt in akkuter Lebensgefahr


  • Hallo.
    ich bin neu hier und möchte gerne Erfahrungen mit anderen Betroffenen austauschen.
    Mein Mann ist Alkoholiker und schwebt laut 'Aussage unseres Arztes in akkuter Lebensgefahr.
    Wir waren vor 1 Woche beim Arzt zur Blutenrnahme.
    Gestern rief der Arzt mich an und bat mich sofort nach Hause zu fahren, wo er auch hinkommen würde.
    Die Blutwerte sind dermaßen schlecht, dass akkute Gefahr besteht, dass mein Mann jederzeit innerlich verbluten kann. Die Blutgerinnung ist bei 29 GPt/l (Minimalwert ist 146), RDW liegt bei 55,8 fl (Normal höchstens 46,1), Erythrozyten bei 3,65 TPt/l(Minimal 4,18) und Hämoglobin bei 7,8 mmol/l (Minaimal 8,4).
    Mein Mann sollte sofort in die Klinik, wo er bereits angemeldet war. Er weigert sich aber und will erst Montag gehen, nachdem er alleine den Alkohol runter gefahren hat. Er will dort nicht an Entzugserscheinungen leiden.
    Ihm ist nicht bewusst in welcher Situation er ist und wie gefählich es ist.
    Ich fühle mich total hilflos und habe Angst in verblutet im Bett zu finden, da ich ja nicht 24 Stunden neben ihm sitzen und aufpassen kann.
    Alles Reden und Bitten bringt nichts.
    Warum ignoriert er seinen Zustand und die Gahr so?

  • Hallo Trine,

    ich bin selber ein Neuling hier und möchte keine Ratschläge geben, aber ich kann nur sagen das jeder Mensch nur das tut was er wirklich selber will. Da hilft kein Zureden, da hilft kein Böse werden, er muss selber wollen!

    Vielleicht gibt es einen Menschen in seinem Leben, auf den er mehr hören würde als auf jeden anderen?

    Ich habe meine Mutter vor ein paar Jahren selber und gegen ihren Willen in die Klinik geschafft, allerdings war ich ihr körperlich überlegen und sie hat es mit sich machen lassen.

    Ich drück Dir die Daumen das er Einsicht zeigt.

    LG Summi

  • Hallo, Trine, und Herzlich Willkommen hier im Forum!

    Leider gehört diese Uneinsichtigkeit bei Alkoholikern mit dazu. Da zählt jede Ausrede, nur um nicht mit dem Saufen aufhören zu müssen. Und dazu zählt auch dieses

    Er will dort nicht an Entzugserscheinungen leiden.

    Denn genau in einer Klinik werden ja für den Entzug Medikamente verabreicht, um Entzugserscheinungen zu mindern.

    Wenn die Situation aber so lebensbedrohlich für Deinen Mann ist, dann frage ich mich, warum er ihn nicht - auch gegen seinen Willen - gemäß PsychKG wegen akuter Eigengefährdung einweisen lässt.

    Es tut mir leid, Dir keine konstruktiveren Tipps geben zu können.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Ich leide selber unter Alkohol, Depression und unter NPL Verdacht (Tumor)

    Zitat Greenfox
    "Leider gehört diese Uneinsichtigkeit bei Alkoholikern mit dazu. Da zählt jede Ausrede, nur um nicht mit dem Saufen aufhören zu müssen."

    Scheint irgendwie der Standardspruch zu sein.

    Schon mal einen Menschen gesehen der 2 Std. von 2 Notärzte Teams wegen beidseitiger Lungenembulie reanimiert wurde? Warst du selber mit seiner Mutter auf der Intensivstation und hast gesehen wie er Intubiert stirbt?

    Ich bin ausgebilderter Bundeswehr Sanitäter, ich hab meine Ausbildung im Bundewehr Krankenhaus Amberg, Bundeswehr Sanitätsschule Würzburg gemacht und war in ind der Sanitätsstaffel Roth stationiert.

    Weist du was der Knackpunkt an der Geschichte ist?
    Es war mein Bruder!
    Diagnose: Alkoholabhängigkeit, Depression, Thrombose, Suizide gefährdet.

    Fakt ist:
    Mein Bruder starb nicht am Alkohol, sondern wegen Medikamentenmissbrauch, weil er seine Bludgerinnugshemmhende Mittel unregelmäsig eingenommen hat

    Wenn aber lese das der Mann, aktuell auf Grund der Blutentnahme, das er wegen der Gerinnung in Lebensgefahr ist, dann soll er sich in Händen begeben die sich damit aus kennen.
    Mein Tipp:
    Alle Blutgerinnungshämmende Mittel aus dem Arzneischrank entfernen. Darunter zählt auch Wirkstoff Acetylsalicylsäure "ASPERIN" zB.

    Ich hab das gleiche Problem, nur in anderer Richtung. Leide unter TIA´s (kleine Schlaganfälle, der grosse Schlaganfall, ist nur eine Frage der Zeit) und meine Blutwerte sind unter aller Sau. Trotzdem Kämpfe ich. Ich hab keine Ahnung ob ich morgen noch Lebe, aber trotzdem hab ich meine Mutter das versprechen gegeben das sie nicht den 2. Sohn ins Grab tragen muss.

    Thema PshychKG:
    Zwangseinweisung gibt es nicht in Deutschland!
    Das PsychKG ist eine um der Polizei, Ärzte, Psycholgen in akuten SUIZIDE Fällen bzw. in anderen Psycholgischen Fällen eine Einweisung in der Psychatrie zu rechtfertigen. Dazu bedarf es aber eine Einschätzung eines Psychologen. Selbst er darf max. 24. Std "Einsperen", danach braucht es einen richterlichen Beschluss.

  • Hallo Tharmas,

    Du schreibst:

    Zitat

    Ich leide selber unter Alkohol, Depression und unter NPL Verdacht (Tumor)


    Da mag ich mal übersetzen: Du leidest unter Deiner Alkoholsucht, die mit hoher Wahrscheinlichkeit maßgeblich Deine Depressionen begünstigt, und Du hast die vorläufige Diagnose zu NPL (Neoplasie), die sich bis jetzt nicht bestätigt hat. (Warum nicht?)

    Gegen Alkoholismus kann man, wenn man möchte, etwas tun.
    Gegen Depressionen gibt es heutzutage hervorragende Medikamente, die regelmäßig einzunehmen sind. Alkohol fördert eine Depressionsneigung und verstärkt Depressionen immens. Daneben gibt es auch eine alkoholisch bedingte Depression, die sich spätestens dann in Luft auflöst, wenn Alkohol weggelassen wird.
    Neoplasie ist meiner Kenntnis nach de fakto gut zu diagnostizieren, auch wenn man die Ursachen dafür noch nicht richtig kennt.

    Zitat

    Zitat Greenfox
    "Leider gehört diese Uneinsichtigkeit bei Alkoholikern mit dazu. Da zählt jede Ausrede, nur um nicht mit dem Saufen aufhören zu müssen."

    Zitat

    Scheint irgendwie der Standardspruch zu sein.


    Nun, es ist weniger „der Standardspruch“, wie vielmehr das Wesen der Sucht.

    Zu Deinem Bruder:

    Zitat

    Diagnose: Alkoholabhängigkeit, Depression, Thrombose, Suizide gefährdet.

    Zitat

    Fakt ist:
    Mein Bruder starb nicht am Alkohol, sondern wegen Medikamentenmissbrauch, weil er seine Bludgerinnugshemmhende Mittel unregelmäsig eingenommen hat


    Dass Dein Bruder akut nicht an einer Alkoholvergiftung gestorben ist, wird wohl der Fall sein, wenn Du es schreibst. Aber ob Dein Bruder, Deinen Schilderungen nach (Depressionen, Suizidgefährdung etc.) ohne Alkohol auch gestorben wäre, ist zumindest weniger wahrscheinlich.
    Weil er ggf. nüchtern keinen Medikamentenmissbrauch betrieben hätte.
    Es erschließt sich mir allerdings nicht, wieso Medikamentenmissbrauch vorliegt, wenn er die Blutgerinnungsmittel gar nicht eingenommen hat.

    Zitat

    Wenn aber lese das der Mann, aktuell auf Grund der Blutentnahme, das er wegen der Gerinnung in Lebensgefahr ist, dann soll er sich in Händen begeben die sich damit aus kennen.


    Nichts anders wurde Trine nahegelegt, oder?
    Zwangseinweisung nach dem PschKG (Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen für psychisch Kranke) gibt, auch nach der einzelnen spezifischen Ländergesetzgebung, in der gesamten BRD.
    Natürlich ist eine Zwangseinweisung unter den in den Gesetzen angeführten Gründen möglich.
    Bei akuter, von einem Arzt festgestellten Lebensgefahr, ist nach diesem Gesetz in allen Ländern eine sofortige Zwangseinweisung, auch gegen den Willen des Betroffenen, möglich.

    Meine Frage an Dich:
    Was kann dieses Forum für Dich tun?

    Lieben Gruß
    Dietmar

  • Hallo, Tharmas50 und HERZLICH Willkommen hier im Forum!

    Auch, wenn Du gleich umdich"schlägst":


    Zitat Greenfox
    "Leider gehört diese Uneinsichtigkeit bei Alkoholikern mit dazu. Da zählt jede Ausrede, nur um nicht mit dem Saufen aufhören zu müssen."

    Scheint irgendwie der Standardspruch zu sein.

    Schon mal einen Menschen gesehen der 2 Std. von 2 Notärzte Teams wegen beidseitiger Lungenembulie reanimiert wurde? Warst du selber mit seiner Mutter auf der Intensivstation und hast gesehen wie er Intubiert stirbt?

    Was heisst hier "scheint der Standardspruch zu sein"??
    Zum Einen spreche ich diesen Spruch aus eigener Erfahrung! Zum anderen habe ich etliche Gespräche mit Angehörigen und auch Pflegepersonal von Menschen geführt, die genau das machen: beim Gevatter Tod auf der Schippe sitzen und trotzdem weitersaufen!
    Ich habe auch mit Menschen gesprochen, die ob ihres Schicksals und ihrer schlechten Gesundheit Rotz und Wasser geheult haben - und zwischen den Schluchzern erst mal einen ordentlichen Hieb aus der Buddel nahmen!


    Meine Frage an Dich:
    Was kann dieses Forum für Dich tun?

    Schließe mich einfach mal der Frage an ...

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Erstmal möchte ich ich mich Entschuldigen das ich so pampig in das Forum geplatzt bin.
    Trotzdem: Thema PsychKG

    Unter Selbstbestimmung versteht man die Möglichkeit und Fähigkeit frei gemäß dem eigenen Willen zu entscheiden und zu handeln. Sie ist ein elementares Recht aller Menschen und wird in den ersten beiden Artikeln des deutschen Grundgesetzes garantiert. Das Selbstbestimmungsrecht des Patienten steht auch im Mittelpunkt medizinischer Entscheidungen. Es bedeutet ganz konkret, dass ein Patient das Recht hat, jeder Untersuchungsmethode sowie operativen, medikamentösen oder sonstigen Therapie bzw. Pflegemaßnahme zuzustimmen oder sie abzulehnen. Sein Wille geht über das, was der Arzt als das Beste für seinen Patienten ansieht. Die Selbstbestimmung hat dann ihre Grenze, wenn dem Betroffenen die Einsichtsfähigkeit fehlt, d.h. dass er weder in der Lage ist die Aufklärung des Arztes zu verstehen noch eine nachvollziehbare Entscheidung zu fällen. Das trifft insbesondere bei einer Reihe von psychischen Erkrankungen zu.

    Das heist nicht das jeder gleich "Zwangseingewiesen" wird. Ich war zig mal zur Entgiftung,Tagesklinik und REHA, hab Patienten gesehen, die mit Handschellen von der Polizei auf Station gebracht wurden, weil sie sich vor die S-Bahn schmeisen wollten. Durften aber nach 2 Std. die Station verlassen. Andere wollten mit ihren Klinik Nachthemdchen und in Socken mit ihren gepackten Köfferchen die Klinik verlassen wollten, aber nicht durften.

    Was ich damit sagen will, wer trotz im Suff noch soweit klar denken kann, hat das Recht frei zu entscheiden.

    Zum Thema: Blutanemie
    Hab ich auch (nur andere Richtung), in diesem Fall, es gibt zig Personen die als "Bluter" bzw. Patienten die Gerinnungshemmer nehmen, haben aber einen Ausweis dabei. Selbst Nasenbluten könnte tötlich sein. Es gibt aber Gegenmittel.

    Was mich so geärgert hat, wenn ihr so Suchterfahren seit:
    1. Wenn ich lese, "nachdem er alleine den Alkohol runter gefahren hat" dann stellt sich für mich die Frage: Schon mal von Delir, Anfälle gehört?
    Jeder vernünftige Arzt sagt "sauf weiter", Entgiftung nur in der Klinik, unter ärztlicher Aufsicht, da Lebensgefahr.

    2. Schon mal von PIA´s gehört?
    Ich hätte geraten das SIE sich erstmal von Suchterfahrenen Ärzten beraten lassen soll.

    Sorry, aber ich geh ab Januar wieder zur Entgiftung incl. Neurologie und hoffentlich in die nächste REHA. War eigendlich nur da ob sich jemand wegen dem SGB auskennt. Ich kenn mein Weg. Soweit ist (fast) alles geklärt.

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