Beiträge von ExoticConflict

    So. Sie ist nun wieder zuhause und eigentlich auch wieder ganz normal wie immer. Allerdings ist genau das eingetreten, was ich bereits befürchtet habe bzw wovor ich Angst hatte. Gestern hatte sie definitiv nicht getrunken aber heute war die mit den Kindern kurz bei der Drogerie und als ich gerade vom Einkaufen kam, war sie im Bad und die Tür war abgeschlossen, obwohl nur ihre Kinder zuhause waren. Ich bin anschließend rein und habe nur den Schrank aufgemacht. Glas mit Wodka Lemon stand dort. Es ist tatsächlich doch gar nicht so leicht nun gelassen darauf zu reagieren aber ich habe bisher noch nichts gesagt und würde wenn, dann morgen fragen, ob sie mit mir darüber reden will. Wir wollen heute Abend essen gehen aber so ganz wohl ist mir nun nicht mehr. Sie ist gerade aus der Entgiftung wieder da und trinkt direkt wieder, obwohl sie sogar so Dinge von sich gibt, es sei angenehm endlich wieder nüchtern zu sein usw.

    Das belastet die Beziehung natürlich gerade, auch wenn ich nicht sauer bin oder dergleichen. Aber toll finde ich es natürlich trotzdem nicht.

    Vielen Dank für die Beiträge. Es hat mir bereits geholfen, die Sache aus einer etwas anderen Perspektive zu betrachten.

    In die Sucht gerutscht ist sie durch ihre letzte Beziehung. Ihr Ex hat sie nicht gut behandelt und sie war mit den Kindern komplett auf sich gestellt. Der Alkohol hat sie leistungsfähiger gemacht und ihr geholfen. So ist sie da rein geraten und hat sich dann kontinuierlich gesteigert, bis sie so viel vertragen konnte, dass sie selbst erschrocken war über die Menge. Deshalb hat man ihr auch nie etwas angemerkt. Weder ich, noch ihre Eltern oder Freunde.

    Sie macht natürlich eine große Veränderung durch und muss nun erstmal lernen, nüchtern ihren Alltag zu bestreiten und sich neu zu orientieren. Ich habe ihr bereits vorgeschlagen, Sport mit ihr zu machen, einen Tanzkurs zu belegen oder was auch immer so gerne machen möchte. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich nichts von ihr erwarte und sie mir auch ruhig alles erzählen kann. Ohne Scham. Denn ich kann sowieso nichts an der Sucht ändern. Das muss sie alleine schaffen. Aber ich kann sie unterstützen und ihr Kraft geben. Alles andere wäre ja kontraproduktiv. Ich habe in meinen jungen Jahren sehr viel gekifft über Jahre jeden Tag. Von daher habe ich bereits gewisse Kenntnisse. Auch wenn man das nicht wirklich vergleichen kann. Und trotzdem gibt es viele Parallelen. Und auch ich musste damals selbst zur Erkenntnis kommen, aufhören zu wollen. Mit Zwang führt das zu gar nichts.

    Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sich zwischen uns irgendwas zum negativen ändert, weil alles total schön zwischen uns ist. Wir sind sehr liebevoll miteinander und verstehen uns total gut. Wir reden stundenlang und passen einfach zusammen. Das habe ich bisher mit keinem Menschen so erlebt und sie glaube ich auch nicht.

    Aber die Zeit wird zeigen, was kommt. Ich habe auch bereits bei der Diakonie angerufen und warte da nun auf einen Rückruf zwecks Selbsthilfegruppe.

    Ganz am Anfang der Beziehung haben wir abends öfter bzw beinahe täglich eine Woche ca. Wein getrunken. Und bevor wir uns das erste Mal abends getroffen haben, gab es einen Abend, als sie per WhatsApp meinte, sie trinkt gerade Wein und dann ist ne Flasche am Abend auch leer.

    Da hatte ich bereits eine Ahnung. Diese Ahnung hat sich dann aber nicht bewahrheitet, weil ich nach ein paar Tagen sagte, dass ich nun nichts mehr trinken möchte. Ich sagte scherzhaft, nachher werden wir noch zu Alkoholikern. Und dann haben wir auch nichts mehr getrunken. Bzw. Ich nicht.

    Im Nachhinein sagte sie, es wäre ihr teilweise schwer gefallen nicht zu lallen oder betrunken zu wirken. Weil abends hatte sie dann ja schon viel getrunken. Dann gab es einen Tag, an dem sie am. Späten Vormittag nach Wein roch. Ich sprach sie darauf an und ihr war es sichtlich peinlich und sie entschuldigte sich.

    Ich kenne sie ja nun schon lange und sie ist Von Natur aus ein sehr liebevoller und herzlicher Mensch. Getrunken hat sie ca. 3 Jahre lang. Davor war sie aber auch so, wenn ich mich richtig erinnere. Deshalb schiebe ich es persönlich auf die aktuelle Situation, in der sie sich natürlich viele Gedanken macht und erst mal alles sortieren muss. Es geht ja nun gerade ein neuer Lebensabschnitt für sie los. Sie ist ganz sicher überfordert. Gerade auch, weil sie morgen eben wieder nach Hause kommt und die Prüfung dann erst losgeht. Ich habe ihr ganz sicher auch Unrecht getan, indem ich sie mehrmals darauf ansprach, was mit ihr los ist. Das war schon irgendwo egoistisch, weil sie und ihre Gesundheit nun im Vordergrund stehen und nicht ich.

    Für mich ist es nur schwer damit umzugehen, plötzlich so eine Ablehnung zu erfahren. Wobei sie auch sagte, das ändert sich auch wieder. Ich will sie auch nicht mit meinen Problemen noch zusätzlich belasten oder unter Druck setzen.

    Mal schauen, wie es morgen sein wird, wenn sie wieder da ist. Es ist halt paradox, wenn sie einerseits so ablehnend ist und andererseits aber schreibt vorgestern, dass wir ganz viel Zeit verbringen, wenn sie wieder da ist. Und dann kam hinterher: endlich wieder.

    Ich habe mich nun vorhin nochmal entschuldigt, dass ich vielleicht nicht immer so einfühlsam bin, wie sie es verdient hätte. Weil ich gestern Abend wieder von dem Thema angefangen, warum sie so zu mir ist.. Es kam bisher keine Reaktion. Ich habe das Gefühl, dass ich alles nur noch schlimmer mache, umso mehr ich irgendwas zu ihr sage.

    Hallo Oran-Gina. Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich wusste nicht, dass sie trinkt. Das hat sie mir erst nach 6 Monaten gebeichtet, weil sie selbst gemerkt hat, wie schlecht es ihr mit der ganzen Situation geht. Ihre Leberwerte sind schlecht, sie kann kaum essen, muss sich übergeben und kriegt allgemein nichts mehr wirklich auf die Reihe. Sie hat zwar immer funktioniert aber es fiel ihr immer schwerer. Auch als Mutter ist sie super aber auch hier wurde es immer schwieriger für sie. Sie war auch nie betrunken, dass sie nicht mehr sprechen konnte oder ähnliches. Man hat ihr nie etwas angemerkt. Selbst ich nicht, obwohl ich monatelang jeden Tag bei ihr war. Am Tag ihrer Einweisung hatte sie morgens 2,4 Promille. Sie war über sich selbst erschrocken.

    Sie ist komplett aus freien Stücken in die Entgiftung gegangen, nachdem sie erst zuhause versucht hatte zu entziehen. Das klappte aber natürlich nicht. Ich habe sie auch nie unter Druck gesetzt, dass sie den Entzug machen muss. Sie hat dort ohne mein Wissen angerufen. Deshalb begrüße ich natürlich total, dass sie diesen Schritt gegangen ist. Und ich verstehe auch, dass sie sich in einer schwierigen Situation befindet, in der sie natürlich erst mal auch für sich sein muss und einiges mit sich ausmachen muss. Sie sagte auch, sie habe Angst davor, wieder zuhause zu sein. Weil sie dort nun momentan im geschützten Raum ist.

    Das Problem an der Sache ist nur die, dass es extrem schwer fällt, ihre abweisende Art nicht persönlich zu nehmen. Es tut halt weh und es ist schwer damit umzugehen, auf einmal solch eine Ablehnung zu erfahren.

    Vor allem, weil ich noch nie einen so wundervollen Menschen kennen gelernt habe. Sie ist ein total liebevoller und toller Mensch. Deshalb ist es erst echt schwer, sie plötzlich so kalt zu erleben und keinerlei Bestätigung mehr ihrer Liebe zu erfahren.

    Meine Rolle sehe ich weiterhin als ihr Partner. Ich habe ihr von Anfang an gesagt, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen und ich halte zu ihr. Dass unsere Beziehung sich jetzt verändern wird, ist mir klar aber ich hoffe nur inständig, dass sie wieder so positiv und fröhlich sein wird, wenn etwas Zeit vergeht.

    Guten Tag. Ich habe den Weg hierher gefunden, da mir meine Freundin vor anderthalb Monaten gebeichtet hat, dass sie Alkoholikerin ist. Wir kennen uns bereits seit 10 Jahren aber sind erst seit 7 Monaten ein Paar. Sie hat eine Flasche Wodka und eine Flasche Wein die letzte Zeit am Tag getrunken. Wir haben viel darüber gesprochen und sie ist vor zwei Wochen dann in den qualifizierten Entzug gegangen. Die ersten drei Tage war noch alles okay und dann wurde sie plötzlich sehr abweisend.

    Sie ist eigentlich ein total herzlicher und liebevoller Mensch. Normalerweise kommt von ihr immer sowas wie, ich liebe dich mein Schatz usw.

    Aber nach drei Tagen hörte das plötzlich auf. Ich fragte dann irgendwann nach und sie sagte dann auch im Gespräch mit dem Therapeuten, sie könnte im Moment nicht so Gefühle zeigen und selbst ihre Kinder würde sie momentan nicht so vermissen, obwohl die eigentlich alles für sie bedeuten. Ich wartete wieder ein paar Tage und es kam immer noch nichts. Und auch wenn man weiß, dass es nicht persönlich gegen einen selbst geht, ist es doch sehr schwer ertragbar und nachzuvollziehen, weil es einfach weh tut und einem das Gefühl gibt, dass der Partner sich von einem entfernt. Ich habe dann noch zwei oder dreimal im Laufe der letzten Tage nachgefragt und sie reagierte zunehmend wütend darauf. Was ich auch irgendwo verstehen kann..

    Aber als es mir mal in der Vergangenheit nicht gut ging und ich sie weggeschubst habe von mir, da sagte sie sofort, dass sie sich mehr Wärme und Liebe wünscht, ansonsten würde das mit uns nicht funktionieren. Und ein anderes Mal sagte sie, sie würde von meiner warmen und liebevollen Art gar nichts mehr spüren. Das war, als wir uns mal wegen etwas gestritten hatten.

    Es ist einfach unfassbar schwierig mit der Situation gerade umzugehen, weil sie mir das Gefühl gibt, sie würde jeden Moment Schluss machen wollen oder mich nicht mehr lieben. Zumindest am Telefon sagt sie noch, "ich dich auch", wenn ich am Ende sage, ich liebe dich.

    Sie sagte mir auch am Telefon, es hätte sich an ihrer Liebe zu mir nichts geändert. Aber das auch nur auf Nachfrage bzw als ich nicht mehr anders konnte und anfing zu weinen.

    Morgen hole ich sie nun endlich ab und hoffe, dass es dann wieder etwas anders wird mit der Zeit.

    Meine Frage ist nun folgende. Ist dieses Verhalten durchaus normal im Entzug und normalisiert sich das wieder? Wenn ja, wie lange geht soetwas?

    Ich bin total unsicher und habe Angst sie nun aufgrund des Entzug zu verlieren. :(

    Ich danke für eventuelle Antworten.

    Liebe Grüße