Beiträge von Kiri

    Hallo zusammen,

    wow, erst mal vielen Dank, dass ihr mich so lieb willkommen heißt und das ihr so viel mit mir geteilt und mir erzählt habt. Ich weiß gar nicht richtig, wie ich darauf antworten soll.
    Es ist tatsächlich das erste Mal, dass ich zu irgendwem darüber spreche, deshalb ist es irgendwie erleichternd auf so nette und motivierende Kommentare zu treffen.
    Eigentlich hatte ich auch gestern schon vorgehabt zu antworten, aber ich habe versucht den Abend bewusst ohne meinen Laptop zu gestalten (beim abends-am-Laptop-rumhängen, Seriengucken etc. trinke ich sonst immer). Stattdessen habe ich es geschafft, den Abend mit einem Spaziergang, Podcasts, meiner Katze und einer Einschlafmeditation durch zu kriegen. Ich war richtig motiviert, heute Abend schwankt es schon wieder etwas.

    Kurz zu meiner Arbeitssituation: in dem Job, in dessen Ausbildung ich damals mit dem Trinken angefangen habe, bin ich zum Glück nicht mehr.
    Ich bin mittlerweile in einem anderen Beruf tätig, aber das allabendliche "ein paar Bierchen trinken" und dabei irgendeinen Film schauen ist geblieben. Aus "Entspannung" und wenn ich gestresst bin "muss" es noch dringender sein um dann auch schlafen zu können.
    Kontrollverluste hatte ich bisher beim alleine trinken nicht, ich schaffe es nach meiner "normalen" Menge aufzuhören, aber besser macht es das auch nicht.

    Momentan weiß ich noch nicht, wie ich weitermachen soll, außer erstmal zu versuchen Abstand zu gewinnen und Alternativen zu meinen Abenden zu finden. Und der Stimme die sagt "Hast du 2 Tage lang super gemacht, jetzt kannst du dir aber noch mal was gönnen" nicht zuzuhören.

    Ich werde mich erst mal hier im Forum einlesen, es war eine relative spontane Idee mich hier anzumelden.
    Aber darüber zu sprechen und dabei so nett empfangen zu werden ist der erste Schritt in die richtige Richtung, hoffe ich.
    Noch mal danke für eure ehrlichen und unterstützenden Worte!

    Liebe Grüße, Kristin

    Hallo zusammen!

    Dass ich mich hier gerade angemeldet habe, kommt mir noch etwas unwirklich vor, aber ich bin froh darüber, weil ich weiß, dass ich auf diesem Weg eine Gemeinschaft brauche, mit der ich mich austauschen kann :)
    Mein Name ist Kristin, ich bin 32 Jahre alt und ich habe seit 10 Jahren ein ungesundes Verhältnis zu Alkohol, was letztendlich zu einer Sucht wurde.
    Angefangen hat es in der ersten psychisch extrem fordernden Ausbildung, die ich hinterher nur noch ertragen konnte, wenn ich abends etwas getrunken habe, um den Tag zu vergessen und etwas Freude zu fühlen.

    Über die Jahre hat sich das zu einem regelmäßigen "am Abend trinken" entwickelt und als mein Weg, um mit unangenehmen Dingen umzugehen oder abends ohne Gedankenkarussell einschlafen zu können. Dass das nicht normal ist, habe ich immer wieder wahrgenommen, aber bisher weiß ich einfach nicht, wie ich es angehen soll.

    Ich bin es so leid, dass ich mittlerweile nicht mehr weiß, wie ich meine Abende anders gestalten soll (also, ich weiß es schon, aber ich komme nicht damit klar, dass ich es einfach nicht hinkriege) und ich hasse es, wie der Alkohol meinen Tag bestimmt.
    Ich will einfach wieder normal leben, schlafen und mir nicht tagsüber schon Gedanken machen, ob und wie ich abends trinke und wo ich den Alkohol hernehme.
    Ich will wieder ausgeschlafen zur Arbeit gehen und nicht den halben Tag damit verbringen irgendwie klarzukommen und meine Arbeit irgendwie getan zu bekommen.

    Mit dem Trinken aufzuhören macht mir gerade Angst, weil ich mir damit sozusagen den "Auffangboden" wegziehe.
    Aber weiterzutrinken ist keine Option, auch wenn mir mein Kopf sagt "Ach, irgendwie kriegst du es schon hin weniger zu trinken und den Alkohol trotzdem in deinem Leben zu behalten."

    Ich bin jedenfalls froh hier zu sein und freue mich auf den Austausch mit euch!