Beiträge von Isa

    Danke Gerchla und natürlich auch an Ichso und Daun.

    Ich weiß im Grunde, dass ihr recht habt. Ich trinke jetzt seit 14 Tagen nichts tatsächlich fällt es mir leichter als gedacht. Bis wir dann gestern Abend schön Essen waren und ich das erste Mal wieder Lust auf ein Glas gehabt hätte. Und ja klar war da der Gedanke "es weiß ja eh niemand von meinem aufhören, dann kann ich auch ein Glas trinken". Hab ich zum Glück nicht gemacht und war dann sehr stolz drauf. Und dass ist gleich der nächste Punkt. Natürlich würde ich gerne allen sagen, dass ich mein Leben gerade radikal geändert habe. Wobei mir bewusst ist, dass 14 Tage noch gar nichts sind

    Hallo! Find ich eine tolle Idee und obwohl ich erst sehr kurz trocken bin, mag ich auch meine Vorteile teilen.
    - viel besser schlafen, war sonst immer gegen 3 oder 4 wach und konnte ewig nicht mehr einschlafen.
    - Keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit, keine Schmerztabletten
    - nicht in der Früh mit Schrecken merken, was ich gestern getan oder gesagt habe, sondern mit klarem Kopf aufwachen.

    Danke Orangina,
    Ja da erkenne ich mich auch durchaus wieder. Ich mache auch vieles mit mir selbst aus, habe mit der Zeit aber auch gelernt offener zu sein. Speziell bei diesem Thema fällt es mir aber noch sehr schwer. Ich glaub es hat viel damit zu tun, dass ein Alkoholproblem für mich so gar nicht zum Bild einer guten Mutter passt. Ich glaube ich habe weniger Angst vor seiner Reaktion (ich glaube, dass mein Mann es durchaus unterstützen wird. Außerdem trinkt er selbst kaum Alkohol und wenn doch, dann eher um mir einen Gefallen zu tun), als davor es dann nicht mehr zurücknehmen zu können.
    Im Moment bin ich gerade sehr zuversichtlich und motiviert. Ich bin am überlegen, welche Menschen ich als erstes "einweihen" könnte. Ich glaube es wäre leichter erst einmal mit einer guten Freundin darüber zu sprechen.
    Aber natürlich wird es ein Gespräch mit meinem Mann geben müssen.

    @Daun: Ja natürlich habe ich Zuviel getrunken, deshalb bin ich ja hier ;) Trotzdem ist es für mich schwer es anderen gegenüber offen zuzugeben. Mein Mann hat früher manchmal angesprochen, dass ich seiner Meinung nach zu viel trinke. Das Ergebnis war leider, dass ich vor ihm max 1 oder 2 Gläser getrunken habe und den Rest heimlich. Ob er das möglicherweise ahnt, weiß ich nicht. Manchmal hatte ich fast das Gefühl, dass es so ist, er sich aber auch scheut es anzusprechen.
    Jedenfalls ist mir klar, dass es ein offenes Gespräch geben muss. Die Frage ist nur, wann ich mir das zutraue.

    LG
    Isa

    Und langsam kann ich mir vorstellen, dass ein Leben ohne Alkohol möglich ist und vor allem, wie hier auch schon öfter gelesen, ein Gewinn sein kann.
    PS: Mein Termin in der Suchtberatung ist in der kommenden Woche und vorerst nur eine telefonische Beratung.
    Der nächste große Schritt sollte jetzt wohl ein offenes Gespräch mit meinem Mann sein. Ein Teil von mir denkt sich, dass es einfach notwendig ist und ein anderer würde am am liebsten noch Monate warten, um zu sehen, ob ich es durchhalte. Der Gedanke Andere zu entäuschend, wenn ich dann rückfällig werde, ist momentan noch sehr unangenehm für mich.
    Danke und LG

    Hallo danke für die vielen Antworten!
    Ich hatte eigentlich nicht das Gefühl gar nicht auf die Antworten hier zu reagieren. Es ist allerdings schwierig auf jede einzelne einzugehen. Vieles was ihr schreibt ist völlig richtig. Natürlich verwende ich den Alkohol um Dinge zu tun die ich im Grunde nicht will und natürlich würde mir nach einem langen Tag ein ruhiger Abend besser tun. Ich hoffe momentan auch auf dem richtigen Weg zu sein. Falls das nicht richtig rüber gekommen ist, natürlich will ich aufhören, natürlich weiß ich, dass der Alkohol mich nicht glücklich macht, trotzdem bin ich mir im Moment noch nicht sicher, ob ich es schaffe. Ich nehme an , dass viele dieses Gefühl kennen und viele auch mit Rückfällen zu kämpfen hatten. Ich bin hier ganz ehrlich und zwinge ja niemanden sich damit auseinandersetzen. Wobei die meisten von euch ja sehr freundlich und hilfreiche Dinge schreiben, die mir wirklich helfen.
    Ich wollte jetzt mal was schönes mit euch teilen, was sicher auch damit zu tun hat, dass ich mich endlich getraut habe hier ehrlich ber mein Problem zu schreiben. Ich habe jetzt seit einigen Tagen nichts getrunken. Ich weiß das ist weit davon entfernt "trocken" zu sein, aber ich freu mich trotzdem gerade. Ich habe vor 2 Tagen meinen Geburtstag gefeiert. Und zwar ohne Alkohol! Ich habe nur im ganz kleinen Kreis gefeiert. Mein Mann war kurz überrascht, aber da er selbst fast nie etwas trinkt, war es kein wirkliches Thema. Der Punkt ist, ich wollte es mir selbst zum Geburtstag schenken. Ich bin weit davon entfernt mir sicher zu sein, ob ich es jetzt schaffe, aber alleine der Gedanke mir selbst ein Geschenk zu machen, indem ich nicht trinke, ist etwas total neues für mich. Für mich wäre das früher ein perfekter Anlass gewesen um rückfällig zu werden. Ist ja schließlich mein Geburtstag, "da muss man sich was gönnen". Hab ich auch und zwar einen netten gemütlichen Abend und einen klaren Kopf am nächsten Morgen. Keine Übelkeit, keine Angstzustände und kein Gedanke sich das ja nicht anmerken lassen zu dürfen. Fühlt sich gerade richtig gut an

    Danke euch allen! Was mir hier sehr hilft ist zu hören, dass man ohne Alkohol sogar ein glücklicheres und sorgenfreieres Leben führen kann. So im kleinen kenne ich das sogar, wenn ich einige Tage nicht trinke und mich dann fitter und ausgeglichener fühle und viel besser schlafen kann. Trotzdem kam dann immer irgendwann der Punkt wo ich doch wieder getrunken habe. Das Seltsame ist, dass ich mir nach ein paar Tagen ohne, immer eibilde es "sei ja offenbar eh nicht so schlimm" statt mich einfach darüber zu freuen nicht mehr trinken zu müssen.
    Was ich vom Alkohol habe bzw wofür ich ihm zu brauche glaube.
    In erster Linie als soziales Schmiermittel (ich schätze die meisten hier wissen was ich meine). Nach ein paar Gläserner habe ich , selbst nach einem langen Tag, mehr Lust mich zu unterhalten, bin lockerer. Es ist ein bisschen wie ein unsichtbarer Schutz, der alles ein bisschen abfedert. Nicht falsch verstehen, ich weiß dass das ein Blödsinn ist, trotzdem fühlt es sich manchmal so an.
    Und der zweite große Punk ist Entspannung. Ich bin ein Mensch der sich schnell Sorgen macht und auch für Dinge verantwortlich fühlt. Auch hier wird das durch den Alkohol gemildert. Am nächsten Tag ist es dann natürlich wieder komplett umgekehrt und ich bin ängstlicher und angespannten als Vorher. Ich hoffe ich schaffe es bald zu diesem Punkt wo es richtig "Klick" macht und die Erkenntnis endlich ganz bei mir ankommt.
    LG und danke für alle Antworten

    Hallo!
    Danke für die Rückmeldungen und eure Erfahrungen. Es hilft alleine schon, dass andere ähnliches kennen/ kannten. Ich hoffe es ist ok, wenn ich quasi allen gleichzeitig antworte.
    Ganz wichtig, weil das 2 Mal kam. Ja ich habe ein Problem! Das ist überhaupt keine Frage! Leider ändert es nichts daran, dass ich mir im Moment noch nicht vorstellen kann es zu lösen. D.h es gab Moment. Es gab Tage da war ich richtig euphorisch, weil ich dachte, "so jetzt höre ich auf, ich schaffe das". Leider hat es nicht sehr lange angedauert, weshalb ich jetzt auch mit solchen Versprechen an mich selbst vorsichtiger geworden bin.
    Wie es auch Britt schrieb, möchte ich es auch allen Recht machen bzw fällt es mir schwer, klar zu sagen, wenn etwas nicht ok ist. Es gibt gesellschaftliche Situationen in die ich mich im Grunde gar nicht erst hinein begeben will und es gibt Menschen, mit denen ich eigentlich keinen Kontakt mehr will, weil ich ihn anstrengend finde. Insofern ist der Tipp manche Situationen einfach erst mal zu vermeiden sicher gut.
    Mit meinem Umfeld darüber zu sprechen, ist auch deshalb so schwer für mich, weil ich eigentlich immer "die Starke" sein will. Ich arbeite selbst im Psychosozialen Bereich und auch für Freundinnen und Familie bin ich oft eine Anlaufstelle, wenn es ihnen nicht gut geht. Das ist einerseits manchmal anstrengend, aber es gibt mir auch viel. Ich mag es zu helfen und ich mag das Gefühl "alles im Griff" zu haben. Hab ich natürlich ganz und gar nicht, aber offenbar möchte ich zumindest noch so tun. Auch bei mir belastet mein trinken mein Familienleben. Auch bei mir ist es so, dass mein Sohn und mein Mann im Grunde nicht wissen woran es liegt. Mein Mann und ich streiten häufiger als Früher und ich habe es lange auf den Arbeitsstress geschoben. Mittlerweile habe ich allerdings gekündigt und mache jetzt eine Ausbildung, die mir eigentlich großen Spaß macht. Irgendwie hatte ich gehofft, damit verbessert sich auch mein Alkoholproblem. Das war auch für einige Wochen so, nur um dann schlimmer als zuvor zu werden. Vielleicht weil ich jetzt gar keine Ausrede für mein trinken habe.
    Etwas positives zum Schluss, ich habe einen Termin in einer Suchtberatung vereinbart. Ich weiß gar nicht warum ich so lange gezögert habe, denn es kann ja auf keinen Fall schaden. Meiner Familie werde ich vorläufig aber nichts davon erzählen.
    Jedenfalls danke an euch alle und ich bewundere euch für eure Stärke! Ich hoffe ich habe sie eines Tages auch.

    Danke für schnellen und netten Rückmeldungen.
    Eigentlich geht es mit damit gut hier offen darüber zu schreiben. Ich bin mir selbst gegenüber schon einige Zeit ehrlich was das angeht. Und ich finde es gut mit jemandem darüber sprechen zu können. Das Problem ist, ich kann es mir im Moment nicht vorstellen komplett mit dem trinken aufzuhören, und das OBWOHL ich weiß, dass es der Richtige weg wäre. Ich kann mir so viele Situationen kaum ohne Alkohol vorstellen. Ich wirke wie ein offener kommunikativer Mensch, aber in Wirklichkeit stressen mich viele Situationen.
    Ein Beispiel: Am Wochenende steht eine Familienfeier an. Wir verstehen uns grundsätzlich gut, wobei es mit meiner (sehr dominanten)Mutter manchmal schwierig ist. Der Gedanke an dem Abend nichts zu trinken fällt mir wirklich schwer. Und es liegt nicht an irgendeinem Druck von außen. Sowohl in meiner Familie als auch in meinem Freundeskreis gibt es einige Menschen die nicht trinken. Wobei es wohl schon für Verwunderung sorgen würde, weil ich sonst immer etwas trinke.
    Ich finde es aber wirklich schön zu lesen wie es andere geschafft haben und es gibt mir Hoffnung. Ich hatte auch schon den Gedanken in eine Suchtberatung oder einem, darauf spezialisierten, Therapeuten zu gehen. Allerdings wäre ich nicht soweit mit meinem Umfeld darüber zu sprechen und würde dafür eine Ausrede erfinden müssen. Aber vielleicht wäre es trotzdem ein guter erster Schritt.

    Hallo!
    Ich hab in Foren wie diesem, schon häufiger gelesen, dass der Austausch erst dann sinnvoll ist, wenn man auch bereit ist mit dem trinken aufzuhören. Ich möchte mich hier trotzdem kurz vorstellen, alleine um es überhaupt mal offen zu sagen bzw. zu schreiben.
    Ich habe ein Alkoholproblem und zwar ein großes. Ich bin zwar noch nicht körperlich abhängig, schaffe es also auch mal einige Tage ohne Alkohol, aber ich trinke viel zu oft und viel zu viel. Ich trinke heimlich, ich verstecke die Flaschen. Ich bin Mutter und Ehefrau. Ich trinke eigentlich seit meiner frühestens Jugend. Zum ersten Mal mit 13, ein paar Jahre später dann regelmäßig. Es gab immer wieder Zeiten in denen ich es besser unter Kontrolle hatte. Während der Schwangerschaft habe ich z.b nicht getrunken. Ich arbeite selbst im Psychosozialen Bereich und habe auch selbst schon eine Therapie gemacht. Dort habe ich mein Alkoholproblem aber nie angesprochen, obwohl ich schon damals wusste, dass ich ein Problem habe.
    Seit etwas mehr als 1. Jahr ist es aber leider total eskaliert. Ich habe in einem Krankenhaus gearbeitet und der Corona bedingte Stress hat sicher viel damit zu tun. Einerseits war die Arbeit belastender und anstrengender, auf der anderen Seite musste mein Sohn viel zuhause betreut werden. Wobei mein Mann da den Hauptteil übernommen hat. Aber es gab einfach null Zeit für mich selbst, was immer schon sehr wichtig für mich war. Ich begann heimlich zu trinken. Zum Abendessen ein Glas Wein (damit sich niemanden über den Geruch wundert) heimlich aber ca eine Flasche Wein. Hat sich dann aber immer mehr gesteigert und ich stieg auf Wodka um, weil ich so weniger für den selben Effekt brauche). Seit einigen Monaten versuche ich immer wieder aufzuhören bzw. mir selbst Regeln aufzustellen. "Heute höchstens so und so viel trinken", "nur 2 Mal in der Woche trinke" und ähnliches. Es funktioniert nicht!

    Ich habe Bücher zu dem Thema gelesen und Podcast gehört die sich damit beschäftigen.
    Ich habe oft gelesen, dass es mit der Nüchternheit erst klappt, wenn man Alkohol nicht mehr als etwas positives sieht. Und ich fürchte genau da ist das Problem. Ich habe manchmal einfach das Gefühl, dass mir der Alkohol hilft. Dabei mich zu entspannen, dabei einen lustigen Abend mit Freunden zu haben (wo ich auch immer heimlich Alkohol dabei habe, damit niemand merkt, wieviel ich trinke). Aber ich weiß dieses Gefühl ist falsch! Alkohol macht mich depressiv, dick, manchmal streitlustig und definitiv zu einer schlechten Mutter bzw. einem schlechten Vorbild. Aber irgendwie schaffe ich es nicht das zu verinnerlichen. Wenn ich es ein paar Tage ganz ohne schaffe, denke ich oft "so schlimm war es ja gar nicht, ich kann ja eh aufhören" nur um dann beim nächsten Mal noch viel mehr als sonst zu trinken. Ich hoffe es irgendwann auch meiner Familie sagen zu können, aber dazu bin ich noch nicht bereit. Ich hoffe noch immer darauf ,ganz selbständigkeit aufzuhören und es erst anderen zu erzählen, wenn ich es lange durchgehalten habe. Ich schäme mich total für meinen Zustand. Es ist ein bisschen als müsste ich mir selbst dabei zusehen wie ich mich kaputt mache.
    Als würde etwas in mir nach Hilfe schreien, ich es aber ignorieren.
    Falls jemand irgendwelche Ideen hat oder ähnliche Erfahrungen, würde ich mich feuern, aber wie gesagt war es mir wichtig das endlich so klar aufzuschreiben.
    LG
    Isa