Beiträge von Martin_machts

    Hallo AmSee13,

    aktuell sehe ich nicht, dass ich mal wieder Alkohol trinke, dazu geht es mir gerade viel zu gut.

    Das was ich fühle kann man glaube ich nicht Entzug nennen. Ich fühle mich deutlich wacher und aufmerksamer, habe wieder Lust auf gesundes Essen habe und neuerdings bewege ich mich abends sogar noch ein wenig (wo es früher eher schnell Abendessen gab damit ich an mein Bierchen komme).

    Entzug ? nein, keine Spur...

    Der Arztbesuch steht auch auf meiner To Do Liste, aber erstmal werde ich ein paar Tage weiter abstinent sein und zusehen, dass sich mein Zustand weiter verbessert und ich ein paar Kilo von den Hüften bekomme.

    Danke. Das ist bewusst das erste Wort, das ich an dieses Forum richten möchte.

    Ich lese hier nun schon seit einigen Wochen als unangemeldeter Gast mit, und das Lesen und die daraus entstandene Selbstreflektion hat einiges für mich verändert.

    Soweit die Einleitung. Ich bin Martin, Ende 40, verheiratet, diverse mittlerweile erwachsene KInder, mit toller Frau, mit der ich über die Hälfte meines Lebens liiert bin. Von außen betrachtet der unauffällige Durchschnittsarbeitnehmer.

    So Ende 20 muss ich gewesen sein, als nach einer Feier mal ein Kasten Bier übrig blieb, den ich mir in den darauf folgenden Tagen genüsslich abends nach der Arbeit gegönnt habe. Für lange Zeit habe ich dieses Ritual beibehalten und jeden Abend ein Fläschchen geköpft.

    Irgendwann, Sommer, Grillen usw. sind aus der einen Flasche dann auch öfter mal 2 geworden, am Wochenende mal 3... So ging es jahrein jahraus, und unmerklich stieg die Menge. Bis vor wenigen Tagen lag der tägliche Konsum bei fixen 6 Flaschen à 0,5l und ich fand das total normal.

    Unmerklich stellten sich aber die bekannten Nebenwirkungen ein. Morgens unkonzentriert, am Wochenende und nach Feierabend lustlos, die sonstige Ernährung vernachlässigt und das Abendessen schnell hinter mich gebracht, damit ich endlich mit dem Abendritual beginnen kann.

    Meinen Biervorrat habe ich abwechselnd bei Netto, Penny, Lidl, Aldi und Co. besorgt, damit ich nicht unangenehm auffalle. Das Leergut wurde im Kofferraum gesammelt und im Rahmen der Neueinkäufe weggebracht.

    Dass mein Trinkverhalten unnormal oder grenzwertig ist ? Darüber habe ich mir seltsamerweise selten bis nie Gedanken gemacht.

    Vor ca. 4 Wochen hat meine Frau (die mein Trinkverhalten so auch nicht auf dem Schirm hatte) in einem Nebensatz erwähnt, dass meine 2 Bierchen am Abend aber mittlerweile ganz schön ansetzen. Um ehrlich zu sein - ich habe im Laufe der Jahre eine unglaublich Plauze bekommen, während ich ansonsten eher schlank bin.

    Alsio habe ich mal gegooglet, wie sich Bierkonsum auf das Gewicht auswirkt, ein Link folgte dem anderen und auf einmal bin ich in diesem Forum angekommen und habe jeden Abend hier gelesen (und dabei meine Bierchen weggeschlabert).

    Nach einigen Tagen war ich dann soweit, habe mich morgens vor den Spiegel gestellt und mich selbst einen Akkoholiker genannt. Krass...

    Nachdem ich es ausgesprochen hatte, überkam mich eine ungeheure Motivation, etwas zu ändern.

    Also Restbier weggeschüttet, Leergut entsorgt, zur Arbeit gefahren, und danach den ersten Abend ohne Bier verbracht. Das war eigentlich easy, aber ich konnte schlecht einschlagen und war nachts oft wach. Außerdem habe ich enorm geschwitzt. Auch in der zweiten Nacht war es nicht viel besser.

    Die dritte Nacht war besser, und in der vierten Nacht habe ich so gut geschlafen wie seit Jahren nicht mehr.

    Ich frühstücke jetzt morgens wieder, der wache Kopf schon beim Aufstehen, das allgemeine Körpergefühl...das ist der Hammer... Und mein letztes Bier ist erst 10 Tage her... Trotzdem sind schon 2 Kilo von mir gegangen.

    Also: Danke, dass es dieses Forum gibt... Wenn ihr mögt werde ich weiter berichten...

    Ach ja - Nebenwirkungen habe ich nur Positive, und ich hoffe (und glaube), dass das so bleibt...

    VG, Martin