Beiträge von hoffnung2021

    Vielen lieben Dank an euch alle für eure Antworten und Gedanken.
    Ich würde euch gerne ausführlicher heute ganz spät oder morgen antworten.
    Nur so viel: ja, wahrscheinlich war (und ist es noch) ein kalter Entzug, aber das körperliche ist anscheinend überstanden (bis auf die Schlafstörungen). In der ersten Woche habe ich mich zu einer Allgemeinärztin geschleppt und die Karten auf den Tisch gelegt (auch weil ich dachte, dass ich organisch geschädigt bin). Es folgte eine Untersuchung, ohne Befund. Am nächsten Tag waren die Blutwerte da. Die Leberwerte sind erhöht. Sie hat mir ein Beruhigungsmittel verschrieben (Lorazepam), welches ich aber aus Angst vor Abhängigkeit nicht nahm. Und ein Antidepressivum, welches ich bis jetzt auch nicht genommen habe, da ich bis dato dachte, es sind die psychischen Alkoholentzugserscheinungen. Ich möchte es erst einmal allein schaffen.
    Liebe Grüße an euch.
    F.

    Guten Tag liebe Mitglieder,
    ich möchte gerne in Austausch mit euch treten, weil die Angst mich sonst auffrisst bzw. Antworten suche, die mir nur Betroffene geben können.
    Ich bin 49 Jahre alt und lebe alleine mit meinem Sohn (16 Jahre) und hatte am 3. Februar einen alkoholbedingten körperlichen und seelischen Zusammenbruch. Ich hatte von Montag bis Mittwoch durchgetrunken (Angsttrinken bzw. permanentes Angsttrinken in diesen Tagen).
    Zu Sinnen kam ich erst wieder am Donnerstag - doch nichts war wie vorher. Ich war wesensverändert und wie in einer Glocke, als ob etwas im Gehirn kaputtgegangen ist. Diese Wesensveränderung hat mich völlig gelähmt. Sofortiger Alkoholstopp seit dem 4. Februar. Und der Höllentripp fing an. Ich denke, es kam in den nächsten schlimmen Tagen zu fürchterlichen Entzugserscheinungen. Bin nur hin- und her und runter- und hoch gelaufen. Habe Hunderte Zigaretten geraucht und bin wie irre spazieren gelaufen. Konnte weder arbeiten, noch vernünftig den Haushalt führen. Die Panikattacken, die Angst, mit mir stimmt geistig etwas nicht bzw. eine Alkoholvergiftung gehabt zu haben mit mentalen Schäden hat mich aufgefressen. Ich dachte, ich muss in eine Klinik und werde stillgestellt. Ich konnte nicht zwei Stunden am Stück schlafen und bin tag und nacht herumgelaufen. Eine kleine Besserung trat nach ca. 10 Tagen auf, aber schlimm sind die depressiven ängstlichen und panischen Symptome. Weine und hetze im Wechsel. Und ich habe Angst in eine Depression gerutscht zu sein. Trotz Hilfsmittel schaffe ich es nicht, länger als 1,5 Stunden am Stück zu schlafen. Zur Zeit habe ich mal bessere Momente und mal rutsche ich wieder in ein graues Loch (antriebslos, weinerlich, schwach). Vorgestern dachte ich, es geht aufwärts und gestern wieder dieses Glockengefühl und diese unendliche Niedergeschlagenheit. Nur unter äußerster Anstrengung gelingt mir dann der Tag. Ohne meine lieben Eltern und meinen lieben Sohn (habe alles offen gelegt) hätte ich es nicht geschafft und hätte auch nicht hier schreiben können. Habe zirka zwei Jahre lang kontinuierlich abends Alkohol getrunken (meist eine ganze Flasche Wein oder Sekt, keine stärkeren Sachen) bis zu diesem schlimmen exzessiven dreitägigen Trinken vom 1. bis zum 3. Februar.

    Vielleicht erkennt sich von euch eine oder einer wieder? Hattet ihr ähnliche schlimme psychische Erscheinungen und wie lange haben sie bei euch angehalten? Ich las, dass diese psychischen Einschränkungen noch Wochen anhalten können. Sind diese dem Alkoholentzug zuzuschreiben oder ist es eine Depression? Es wäre so schön, wenn ihr mir helfen könntet, denn die Angst zerfrisst mich, dass ich nicht mehr die werde, die ich vorher war.

    Es wäre so wichtig für mich zu wissen, dass dies vielleicht alles dem Entzug zuzuschreiben ist und ich Geduld haben muss.
    Bitte schreibt mir.
    Dankeschön.