Beiträge von MrEmp

    Hallo AmSee13, Rina und Gerchla,

    ich danke Euch vielmals für Eure offenen und ausführlichen Hilfestellungen.

    Eure Ausführungen haben mir sehr geholfen um manches Verhalten besser einzuordnen und welchem Ausmaß des Problems ich eigentlich gegenüberstehe. Am schmerzlichsten ist wohl die Erkenntnis, dass sie mit mir keine Chance hat. Auch wenn ich diesen Satz öfter gelesen habe "wenn man Helfen will ist es leider manchmal besser zu gehen", wollte dieser bisher nicht so richtig einsickern. Selbst wenn ich sie auf dem Weg trocken zu werden begleiten wollen möchte, befürchte ich dass es mit mir nicht erst dazu kommt und selbst wenn, ist unsere Beziehung doch eine potentielle Quelle für Konflikte, die den Rückgriff zum Alkohol katalysieren kann. Das würde ich wohl auf Dauer nicht verkraften.

    Nochmals vielen Dank!
    LG, MrEmp

    Hallo Zusammen,

    meine Freundin und ich sind seit über 5 Jahren zusammen. Anfangs war alles schön (wie üblich) und ich habe die Zeichen übersehen und natürlich damit auch die gewissen Momente verpasst frühzeitig einen Schlussstrich zu ziehen. Jetzt wohnen wir zusammen und verbringen auch viel Zeit miteinander.

    Sie verliert sich alle 2 Tage in einem Vollrausch. Der Tag "frei" ist meist ganz schön. Ihre Räusche sind anstrengend. An extremen Tagen trinkt sie am nächsten Morgen weiter. Wenn Sie betrunken ist, sehe ich mich Vorwürfen unserer Beziehung gegenüber (manchmal berechtigt, meistens nicht) und muss mich mit einer verschobenen Wahrnehmung herumschlagen. Da bin ich dann offensichtlich genervt, halte mich dann von ihr fern, das macht die Sache dann meist noch schlimmer. Das passiert leider auch wenn man sich mit anderen Menschen trifft.

    Ich habe das Thema mehrmals angesprochen, auch in Form von Briefen. Meine Grenzen aufgezeigt. Gab auch schon Zeiten wo wir beide nichts getrunken haben. Das war aber nicht von langer Dauer. Sie verfällt aber immer wieder in die gleichen Muster. Leider glaube ich, dass ich auch - Schritt für Schritt - einen Rahmen geschaffen zu haben in dem das alles "ok" ist.

    Bei Alkohol bin ich auch kein Kind von Traurigkeit. Kenne aber meine Grenzen. Das ist natürlich für die Situation nicht gerade hilfreich wenn ich auch gerne meine Bierchen trinke. Schuldig fühle ich mich dafür nicht, aber besser wird es dadurch auch nicht.

    Ihr ist bewusst dass sie Alkoholsüchtig ist (ihr Vater ist es schließlich auch). Das habe ich ihr auch gesagt, z.B. als es um Familienplanung ging sagte ich dass das aus meiner Sicht mit einer alkoholsüchtigen Partnerin nicht funktioniert. Aber anstatt etwas zu unternehmen, suhlt sie sich eher im Selbstmitleid welches ihr anscheinend auch die Berechtigung gibt weiterzutrinken - "alle anderen sind schuld", der typische Teufelskreis.

    Ich bin jetzt an dem Punkt wo ich nicht weiß wie es weiter geht. Am liebsten würde ich meine Sachen packen und verschwinden. Ich weiß aber dass ich sie damit zerstören würde und leider ist das auch nicht mein Stil. Vielleicht ist es aber auch eine Chance für sie auf einen besseren weg zu kommen? Vielleicht aber auch nicht? Die nicht-betrunkene Freundin mag ich sehr gerne (selbst wenn da auch nicht alles perfekt läuft). Es fühlt sich an als wäre ich in einer Beziehung mit zwei verschiedenen Menschen.

    Normalerweise habe ich meine Ausgleichsmöglichkeiten durch Sport und Freunde. Obwohl sich die Zahl der Freunde, die sich noch gerne mit uns treffen, schon etwas reduziert hat. Coronabedingt ist das aktuell natürlich noch schwieriger.

    Ein Freund sagte letztens zu mir "Du erstickst Doch!?" und mir ist klar dass er recht hat. Wenn ich mir die ganzen Tipps durchlese, wie man mit der Situation umgehen soll, denke ich mir immer "das klingt in der Theorie ganz richtig und einleuchtend, aber setz das mal um!"... jemanden ggf. zu zerstören, den man eigentlich lieb hat entspricht nicht meinem Charakter. Wie ich ihr noch helfen kann, weiß ich allerdings auch nicht, ob das nicht ein Kampf gegen Windmühlen ist und ob ich überhaupt noch die Kraft dafür habe.

    Alles besch***en.

    Wenn ihr einen Tipp habt, gerne. Falls nicht, bin ich froh dass ich das mal irgendwo schreiben konnte und hilft mir vielleicht schon etwas.

    Liebe Grüße.