Beiträge von Randy-1983

    Guten Morgen zusammen.

    Erst einmal ein Hallo an Daun und Elly die neu in meinem Faden hinzu gekommen sind.

    Vielen Dank an euch und vor allem Gerchla, du bist wirklich sehr bemüht!

    Das erste Glas blieb auch gestern stehen.

    Gerchla : Du hast mich gefragt ob ich zu einer Therapie bereit wäre. Wenn du damit eine gezielte Langzeit/Ambulante Alkoholtherapie meinst dann möchte ich das nicht grundsätzlich ablehnen. Ich denke nur, und das auch nach den mit der Suchtberatung durchgeführten Gespräche, es wäre für mich zielbringender erst einmal meine Psych. Probleme in Angriff zu nehmen. Natürlich ist mir klar das dies nur funktionieren kann wenn ich keinen Alkohol nebenbei konsumiere. Ich habe mich in letzter Zeit auch vermehrt mit dem Thema Depression beschäftigt und diese war bei mir def. schon in frühen Kindheitstagen ausgeprägt. Ich habe mir vorgenommen dies mal auch "körperlich" abklären zu lassen. Das nur nichts trinken bei mir nicht ausreicht ist mir auch bewusst geworden. Daher wird der erste Weg den ich nun angehe ein erneutes Bemühen um einen Therapieplatz bei einen Psychologen sein. Ich hoffe dieser kann mich dann parallel irgendwo vorstellig machen wo die körperliche Komponente einmal ausgeleuchtet wird. Es auch nicht so das ich nur getrunken habe weil es mir mental nicht gut ging. Es waren eher diese "langweiligen, gleichgültigen, stumpfen Gefühlslagen. Das ist evt. ein bisschen seelisches "Ritzen". Schmerz zufügen mit Saufen um es dann wieder auszukurieren. Man trinkt und fühlt sich gut, dann kommt die Scham und anschliessend die Freude wenn es sich wieder bessert...
    Ich hoffe das ist irgendwie nachvollziehbar.

    Ich wünsch euch einen schönen Tag!
    Heute lass ich die Flasche zu!

    Viele Grüsse
    Randy

    Guten Morgen in die Runde.

    Und auch ein hallo an Orangina. Erst einmal, die Flasche/n sind gestern zu geblieben.
    Das war schhon sehr viel Inhalt und viele Richtungen in welche ich arbeiten kann und werde. Das kann ich jetzt nicht in einem schnellen Post bearbeiten.

    Zusammenfassend ist das wichtigste wohl erst einmal "Strecke machen"! Und Abstand zum Suchtmittel zu bekommen. Da waren sich denke ich trotz mancher gegensätzlichen Betrachtungen alle einig. Das ist ja auch logisch und ich erkenne ja selbst wie gut es mir mit jedem einzelnen Tag ohne geht! - leider wohl zu gut! Der Mensch vergisst/verdrängt halt auch schnell.

    Die Sache mit der "Ehrlichkeit" ist bestimmt ein weiterer guter Ansatz. Aber wenn ich hier mal mit Ehrlich sein anfange, kann ich mir im Moment nicht vorstellen hier alle Karten auf den Tisch zu legen.
    Ich bin mir nicht sicher ob ich damit nicht mehr kaputt mache bzw. mir zu meinem grundsätzlichen Problem noch weitere Baustellen aufmache. Meine Frau trinkt keinen Alkohol und wenn ich keinen Kaufe ist auch nichts im Haus. Ich bin fest davon überzeugt das wenn ich die Probleme aus meinem früheren Leben endlich mal aufarbeite schon viel erreicht ist. Ich war als Kind schon häufig depressiv verstimmt. Durch einen schweren Krankheitsverlauf in meinem familiären Umfeld konnte ich einfach nicht so unbeschwert aufwachsen wie andere eben. Ich will auch nicht rumheulen, es gibt bestimmt viele andere schlimme Fälle ( Prügel, Missbrauch, etc. ) die mehr Grund gehabt hätten in eine Alkoholkarriere zu rutschen und es dennoch nicht sind. Dennoch hätte ich auf psych. Ebene schon viel früher Hilfe gebraucht! Und ihm jungen Alter habe ich dann die "heilende Wirkung" des Alks kennengelernt. Der Satz mit nach vorne Leben zeigt das gut! Das kann ich irgendwie nicht immer. Ich kann es auch nicht erklären, ich lebe oft eher traurig in der Vergangenheit. Das habe ich in mehreren anderen Erfahrungsberichten auch wiederentdeckt. ( vor dem PC sitzen, trinken alte Musik hören, Videos etc. )

    Eigentlich könnte ich vollends zufrieden sein! Familie,Job alles so wie ich es mir gewünscht habe zum Zufrieden sein. Und trotzdem bin ich es nicht immer.

    Ich muss unbedingt wieder an die Arbeit. Die Flasche/n bleiben heute zu!

    Viele Grüsse
    Randy

    Hallo auch an Susanne,Rekonvaleszent und Gerchla.

    Erst einmal vielen Dank für jeden einzelnen Beitrag. Das freut mich wirklich sehr.

    @Am See und Susanne: ich nehme jeden Rat dankend an und muss sowieso dann für mich herausfinden was mit etwas bringt, und was eher nicht. Daher kann ich damit schon etwas anfangen, AmSee.

    @Rekon.: danke für die Literaturhinweise! Da befasse ich mich heute Abend mal wenn Ruhe eingekehrt ist im Haus. ( Frau und 2Kinder ). Und ja, ich hatte im letzten Jahr zwei einstündige Gespräche mit einem "Profi" von der Suchtberatung. Das war ein angenehmer Austausch via. Telefon, aufgrund von Corona.
    Sonst wäre ich hingegangen. Ich habe mich aber mit der Frau geeinigt das eine längst fällige Phsychotherapie wohl das beste in meinem Fall wäre. Ich habe hier einiges bis zurück in meine Kindheit aufzuarbeiten.

    Gerchla : vielen Dank für deinen umfangreichen Beitrag! Auch ich habe vor langer Zeit damit angefangen den größten Teil meines Konsums vor meiner Frau zu verheimlichen als sie meinen Übermässigen Konsum angesprochen und als bedenklich gesehen hat. Hierfür schäme ich mich natürlich sehr und auch täglich!

    Versteht mich nicht falsch, ich will nicht mehr trinken! Es gibt mir schon lange nichts mehr. Aber spätestens nach drei Tagen abstinenz kommen die üblichen Standardgedanken zurück... So schlimm war/ist es nicht, der und der trinkt wesentlich mehr... Etc. etc. ihr kennt das ja.

    Ich lasse heute die Flasche zu! Und morgen ist ein anderer Tag.

    Viele Grüsse
    Randy

    Hallo Am See.

    Vielen Dank für Deine Willkommensgrüsse.

    Ich komme einfach nicht dahinter warum ich immer wieder damit anfange. Es ist als switcht ein Schalter um! Die nüchternen Tage sind toll, ich bin stolz auf mich und eigentlich zufrieden. Hm Gründe gibt es nicht konkret... Wenn ich trinken will trinke ich... Ob es mir gut oder schlecht geht. Dann möchte ich berauscht sein.

    Viele Grüsse

    Hallo liebe Forengemeinde.

    Nachdem ich mich im Januar bereits hier angemeldet habe möchte ich hier mal aus der Deckung raus und mich auch vorstellen. Ich bin männlich, Anfang 40 und habe im Laufe der letzten 10 Jahre eine Alkoholsucht entwickelt. Getrunken habe ich eigentlich schon seit jungen Jahren. Das übliche Spiel... Kneipe mit den Kumpels, Disco und die vielen Feste und Gelegenheiten die das Jahr so bietet.
    Bis 30 hatte ich das auch weitestgehend im Griff. Festes Angestelltenverhältnis, geregeltes Leben und an den Wochenende abschalten... Wenn ich ehrlich bin aber auch eher im ungesunden Bereich, Wenn auch niemals/selten unter der Woche. Mit 30 Jahren habe den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Das lief ganz gut aber mit den ganzen Freiräumen wurde mein Konsum immer mehr. Phasen des täglichen Trinkens wechselten sich mit Trinkpausen mehrere Tage oder sogar Wochen ab. Ich denke vor ungefähr sechs Jahren wurde ich mir meines missbräuchlichen Konsums bewusst und ich habe es seit dem tausende Male versucht in den Griff zu bekommen. Seit dieser Zeit kenne ich dieses Forum im öffentlichen Bereich Wohl recht gut. Ich habe bestimmt jeden Faden von oben bis unten gelesen. Vor vier Jahren habe ich mich meinem Hausarzt ( älterer Herr, mittlerweile im Ruhestand ) offenbart. "Ich trinke zuviel!" - Wieviel? Im Schnitt 5 grosse Bier. Auch harte Sachen? Nein. Reduziere es etwas... Untersucht hat er mich trotzdem. Blutwerte gut, Ultraschall unauffällig. Glück gehabt. Der Schuss vor den Bug und die Freude haben mich dann ein paar Woche enthaltsam leben lassen. Aber es hat sich natürlich wieder eingeschlichen. Vor 2 Jahren habe ich dann den Weg zu einem Psychotherapeuten gesucht. Es blieb bei zwei Sitzungen. Es hat einfach nicht gepasst. Immer wieder habe ich Wege gesucht es dauerhaft sein zu lassen. Ich habe sogar meine Selbständigkeit aufgegeben, wieder einen festen Job angenommen und dann lief es ganz gut. Bis Corona. Seit fast einem Jahr sitze ich im Homeoffice und natürlich hat sich diese alte "Gewohnheit" wieder voll eingeschlichen. Im letzten Jahr habe ich mich erneut meiner neuen Hausärztin offenbart. Wieder untersucht, alles ok. 3 Überweisungen zu einem Psychologen sind mittlerweile verfallen weil ich keinen Termin bekomme bzw. nichts stattfindet. Im Januar wollte ich es wieder sein lassen mit der Trinkerei. Aber ich krieg es nicht dauerhaft hin. Auf ein paar tolle nüchterne Tage folgt immer wieder ein Trinkabend... Und ich hasse es. Die Nächte sind nicht erholsam und der Tag darauf ist schlechtes Gewissen und Traurigkeit angesagt. Körperlich bin ich zum Glück noch nicht abhängig. Vom Kopf her wohl schon. Ich werde die Tage noch einiges an Informationen hinzufügen und versuchen darzustellen was ich mir von diesem Forum/Austausch erhoffe. Schon jetzt vielen Dank fürs "zuhören" Randy