Beiträge von Szegfue

    Hallo,

    nun ist das 1. Date gestern gewesen und ich wollte euch kurz berichten wie es war.

    Also, ich habe mir von meinem Date mehr erwartet und war ein wenig enttäuscht von der Person, mit der ich mich getroffen habe. Trotzdem hatten wir einen netten Nachmittag / Abend, der dann in einem Café gegen 20:30 Uhr endete. Er hatte noch eine Verabredung mit seinem mittlerweile erwachsenen Kind.

    Es stellte sich relativ schnell heraus, dass er gerne raucht, trinkt und auch andere Drogen konsumiert. Vor unserem Treffen hatte er bereits einen doppelten Wodka getrunken, weil er sich über etwas geärgert hatte. Überhaupt ärgerte er sich über viele verschiedene Dinge. Trotzdem fand ich ihn symphatisch, fühlte mich wohl und wollte das Treffen nicht vorschnell beenden.

    Mein Eindruck war, dass er mehr geredet hatte als ich. Und das finde ich eigentlich immer schade, dass bei einem Kennenlernen der Austausch nicht ausgeglichen ist.

    Aber ich konnte ihm vermitteln, dass ich sehr selten trinke, nicht mehr rauche und auch sonstige Drogen nicht interessant sind für mich.

    Als wir in dem Café saßen, habe ich mich dazu entschieden Alkohol zu trinken. Es gab ein paar alkoholische Getränke und ich habe mich für Moskau Mule entschieden. Davon habe ich 3 getrunken. Auf dem Heimweg fühlte ich mich leicht beschwingt, aber nicht betrunken. Und überhaupt hatte ich den Eindruck, dass es mir gut geht. Heute morgen hatte ich allerdings Kopfschmerzen.

    Ich denke, dass der Abend gut ausgegangen ist. Dass ich getrunken habe, finde ich nicht soo toll, aber ich bin jetzt auch nicht sauer auf mich. Von Kontrollverlust keine Spur. Aber ich habe auch nicht vor, wieder öfter zu trinken. Es bleibt vorerst bei diesem einen Mal seit langem.

    Mein Date schrieb mir heute Nacht noch, dass er den restlichen Wodka zu Hause getrunken hat. Ich denke, ich habe kein Interesse an ihm. Schade. Gestern Abend war eine Ausnahme für mich. Mal sehen wie er das sieht. Jetzt habe ich davor Angst, ihm evtl. einen Korb geben zu müssen. Oder wie soll ich sonst mit der Situation umgehen?

    LG,

    Szegfue

    Hallo Forum,

    danke schon mal für eure Nachrichten. Ich versuche nochmal näher auf die Problematik einzugehen.
    Der Alkohol ist nicht das Problem allein. Es spielt eine große Rolle, in welche emotionalen Stimmung ich gerade bin. Die Depression ist meine Achillesferse oder so ähnlich. Und wenn ich in einer latent depressiven Phase bin, was leider sehr häufig der Fall ist, dann kann Alkohol gefährlich für mich werden. Ich verliere dann die Kontrolle.

    Ich bin gerade wieder in einer Therapie, habe aber erst nächste Woche einen Termin bei meiner Therapeutin und sooo schlecht, geht es mir nicht. Ich habe nur nachgedacht und viele Dinge aus der Vergangenheit sind mir eingefallen. Das Problem mit dem Alkohol kann auch auftreten, wenn ich mich mit Freundinnen treffe. Aber im Moment gibt es da sehr wenig Kontakte. Früher war so, dass man gerne mit mir um die Häuser gezogen ist und da war Alkohol sehr präsent. Vor vielen Jahren habe ich auch eine Psychoanalyse gemacht und meine damalige Therapeutin hat festgestellt, dass ich einen ausgeprägten Suchtcharakter habe. Sie hat mir damals vorgeschlagen, dass ich mal für ein halbes Jahr abstinent sein sein. Das klappt eigentlich ganz gut. Nur das Kiffen konnte ich nicht sein lassen und so flog ich irgendwann aus der Therapie.

    Seit fünf Jahren ungefähr, trinke ich ganz selten mal ein oder zwei Gläser Wein. Das Rauchen habe ich auch aufgegeben und somit auch das Kiffen. Trotzdem sage ich euch: Ich bin nicht über dem Berg. Es kann jederzeit wieder kippen. Und es ist schon in der frühen Jugend passiert, dass ich einen über den Durst getrunken habe und Dinge tat, die ich nüchtern nicht gemacht hätte und mich schlecht danach gefühlt habe.

    Mit Beziehungen (egal, welcher Art, also bei der Arbeit, Freundschaften, Liebesbeziehungen, etc.) habe ich mein Probleme. Es ist schwer auszuhalten, wenn es Konflikte gibt oder ich mich eingeengt fühle. Oft breche ich dann den Kontakt ab, oder der andere Part bricht den Kontakt ab. Ein bisschen wie bei Borderline.
    Ja, man kann das Glück nicht bei anderen Menschen suchen. Man muss es in sich selbst finden und kultivieren. Sich selbst lieben. Aber das fällt mir sehr schwer. Mein innerer Kritiker ist sehr laut. Es ist eine Lebensaufgabe für mich. Vielleicht werde ich es in diesem Leben nicht mehr schaffen. Aber ein Date möchte ich trotzdem nochmal haben.

    Hallo in die Runde,

    schön, dass es dieses Forum gibt.. Eigentlich habe ich mittlerweile seit fast 5 Jahren mein Leben mehr oder weniger im Griff. Leider hat dieses im Griff haben, auch seine Schattenseiten: Sozialer Rückzug. Seitdem ich mit dem Rauchen aufgehört habe, macht das Ausgehen keine große Freude mehr und Ruckzuck sind einige Kontakte ganz schnell eingeschlafen.

    Nun habe ich nächsten Freitag seit Ewigkeiten ein Date und ich bin schrecklich aufgeregt. Ich habe diesen Mann auf einer Dating-Plattform im Internet kennengelernt. Wir wollen uns machmittags zum Spazieren und Kaffee trinken treffen. Klingt eigentlich harmlos. Aber was ist, wenn ich ihm gefalle? Mir gefällt er ja schon. Ich habe Angst, dass wir nicht nur Kaffee trinken, sondern irgendwann auf Alkohol umsteigen. Das Teufelchen auf der Schulter sagt, dass es Lust hätte um die Häuser zu ziehen und die Stadt mit diesem Mann unsicher zu machen. Ich kenne diese Situationen aus der Vergangenheit: Ich verliere die Kontrolle und bin dann leichte Beute. Das möchte ich aber nicht. Aus verschiedenen Gründen. Dieses außer Kontolle geraten ist ein Muster bei mir.. das ich durchschaut habe. Mangelndes Selbstbewußtsein. Ich bin 44, Single und kinderlos. Mit meinem Leben bin ich überhaupt nicht zufrieden. Was bitteschön soll jemand an mir finden? Um diese Unsicherheit zu überspielen, trinke ich dann in solchen Situation und bin ein anderer Mensch. Hauptsache nichts mitkriegen, der will mich eh nicht wieder sehen. Also lieber einmal noch auf die Kacke hauen, bevor das Date langweilig vorüber geht und wir uns sowieso nie wieder sehen.
    Das denke ich.

    Eigentlich weiß ich ja die Lösung: nichts trinken. Aber das ist leichter gesagt als getan. Es geht mir nicht darum, dass ich ohne Alkohol nicht leben kann. Aber solche Situationen wie ein Date, machen mir echt zu schaffen. Hat jemand ein Idee, wie ich das einigermaßen gesund meistern kann?

    LG