Beiträge von Gudyo

    Guten Morgen ,
    schön das du den Weg hierher gefunden hast. Ich heiße Friedhelm, bin 58 und seit 2 1/2 Jahren zufrieden abstinent von Alkohol und Medikamenten,
    Du hast aus meiner Sicht vieles richtig gemacht und die Reaktion deines Bruders ist eh typisch für uns Suchtkranke wenn wir mit unserem Problem durch dritte konfrontiert werden.
    Ich habe in der Zeit meiner Abstinenz einiges lernen dürfen, was vielleicht auch für dich wissenswert sein kann.
    1. Du bist nicht verantwortlich für das Handeln deines Bruders, auch wenn er es dir noch so gerne einreden möchte!
    2. Du kannst andere nicht ändern, dass können die nur selber!
    3. Es gibt keinen Königsweg zur zufriedenen Abstinenz, was dem einen hilft, kann beim anderen versagen. (Die erprobteste Abfolge ist meist : Problemeinsicht- Entgiftung- Abstinenzentscheidung-Therapie-Nachsorge-Selbsthilfegruppe) Ich kenne Leute, die einen anderen Weg genommen haben und auch abstinent sind.
    4. Als Angehöriger nicht zum Komplizen machen lassen, konfrontieren, distanzieren jedoch die Hand ausstrecken. (Die Therapeuten nennen das :"In Liebe loslassen!" )
    5. Ich habe gelogen das sich die Balken biegen weil ich nicht mehr zwischen meiner Wahrheit und der Wahrheit der anderen unterscheiden konnte. Das muss man als Außenstehender akzeptieren und sich nicht nach dem Grund fragen warum ein Alkoholiker lügt!
    Ich wünsche dir viel Kraft, die wirst du brauchen.

    Gruß Friedhelm

    Vater zum renitenten Sohn: " Sohn, du bist alt genug für die Wahrheit, du wurdest adoptiert!"
    Sohn : "Dann will ich wissen wer meine leiblichen Eltern sind!"
    Vater: "Wir natürlich, zieh dich an, in 20 Minuten wirst du abgeholt!"