Beiträge von Sanja1973

    Liebe mandalay,
    schön, dass du den Weg hierher gefunden hast. Deine Worte erinnern mich an meine Situation: auch ich fühle mich in meiner mutterrolle so oft überfordert und an meine Grenzen, dass ich es oft auch nur noch mit Alkohol schaffe. Und dabei habe ich nur 1 kleinkind zu versorgen. Ich frage mich oft, wie all die anderen das schaffen? Täglich und keine stunde Auszeit zu haben und die Angst, das bleibt jetzt für immer so.
    Ich "schaffe" viele Tage auch ohne Alkohol, allerdings fällt es mir dann auch nicht leichter, die Belastungen sind dieselben und ich bin total an meinen Grenzen. Aber eine Lösung ist der Alkohol natürlich nicht.

    Ich verstehe deine Bedenken wegen einer stationären Behandlung, obwohl es Kliniken gibt, wo du kinder mitnehmen kannst. Allerdings müssen deine Kinder ja dann auch aus dem kindergarten etc. genommen werden. Das ist natürlich alles machbar, aber ich würde es auch erst mal ambulant angehen wie Pinguin meinte.
    Soviel erstmal für den Moment und ganz liebe Grüße, Sanja

    Danke an euch alle, es ist sehr lieb, wie ihr mich empfangt.
    Es fällt mir schwer, mich hier so sehr öffentlich zu "entblößen".
    @Branka:
    Den Babyblues, oder die negative Verstimmung hatte ich schon vorher, in der Schwangerschaft. Ich war nie wirklich glücklich und happy, dass ich jetzt ein Kind bekomme.
    Ich schäme mich dafür, weil ich weiß, wieviele Menschen sich ein Kind wünschen.

    @Manni:
    Mein Mann kommt täglich gegen 19:30 nach Hause von der Arbeit, insofern liegt die tägliche Verantwortung und Betreuung bei mir, ja.

    Pinguin
    Danke für deine offenen Worte. Auch dein Verständnis, dss Außenstehende damit nicht viel anfangen können. Wie oft höre ich in der Arbeit, wenn ich gehe um 15 Uhr gehe: "du Glückliche, hast jetzt frei und kannst zum Spielplatz!" Dieser Druck, glücklich sein zu müssen macht mich fertig.

    Greenfox
    Ja, ich bin in psychiatrischer Behandlung, auch medikamentös, bis heute. Bin mit meinem Mann ins Krankenhaus gegangen. als nichts mehr ging.

    @Hopfen:
    Danke für deine Worte als Mutter. Klar kommt alles irgendwann zurück, aber ich fühle mich nur noch wie um Gefängnis und die einzige Rettung ist die Flasche Wein am Abend.

    Liebe Grüße. Sanja

    Es fällt mir schwer, zu schreiben, aber dennoch, weiß ich, dass es so für mich nicht weitergeht.
    Mein Umgang mit Alkohol fällt mir in den letzten 2-3 Jahren immer schwerer. Das schlimme und für mich peinliche und schamhafte daran: ich bin Mama eines 3 jährigem Kindes. Und das ist (wahrscheinlich) genau das, was mich so sehr belastet. Mein Kind ist wunderbar, es kann nichts dafür.

    Die Schwangerschaft war ungeplant, das Kind kam überraschend nach einem halben Jahr Beziehung. Mit dem Vater bin ich verheiratet, er ist ein toller Vater und ein wunderbarer Mann. Das Problem bin ich mit meiner Einstellung: ich wollte nie Kinder wegen meiner eigenen unglücklichen Kindheit und kann und konnte auch mit Kindern nie was anfangen, also spielen, Zeit verbringen, Spielplatz, all das fällt mir extrem schwer und macht mir leider auch überhaupt keinen Spaß.
    Ich hänge auch nach 3 Jahren immer noch an meinem alten Leben und werde immer unglücklicher. Das einzige, auf was ich mich noch freue, ist Freitag abends, dass ich zur Ruhe komme, wenn ich Alkohol getrunken habe. Denn oft breche ich sogar am Spielplatz offen in Tränen aus, was total peinlich ist, weil ich einfach nicht mehr kann.
    Meiner Arbeit kann ich nur noch 25 Stunden/Woche nachkommen, was mich so sehr traurig macht, denn ich arbeite in meinem Traumjob, aber er zerreißt mich, weil ich ab 15 Uhr immer im kindergarten sein muss. Und die (Vollzeit) Arbeit fehlt mir so sehr. Das klingt für ausstehende immer sehr befremdlich, und deswegen fühle ich mich auch so sehr alleine, weil ich mich nicht traue, diese Gedanken mit jemanden zu teilen. Auch das ich meinen Beruf so sehr liebe.
    Ich dachte, ich wachse in alles hinein, aber ich warte und warte, und es macht mir so sehr Angst, dass ich mich schon immer nur noch auf das Wochenende freue. Das war früher alles nicht so.
    Ich trinke dann abends eine Flasche Wein und gehe um spätestens 10 ins Bett, meistens früher, um morgens um 6 wieder fit zu sein für mein Kind. Aber natürlich bin ich dann fix und fertig und nicht wirklich fit und ausgeruht wie ich sein muss für den Job und Kind. Leider kommt das auch immer mehr auch während der Woche vor und das macht mich fertig.
    Leider gibt es auch keine Großeltern in der Nähe, die mir zumindest stundenweise mal Auszeiten gewähren könnten. Ab nächsten Monat beginnen wir mit einem Babysitter, damit ich zumindest einen Nachmittag mal für 3 Stunden nach der Arbeit frei habe.
    Was mir wichtig ist: mein Kind ist wunderbar, nur leider verpuffen all die schönen Momente, weil ich einfach nicht mehr kann.
    Liebe Grüße, Sanja