• hallo,
    ich bin christian und bin neu hier, ich bin verheiratet und habe eine tochter.
    zum thema.
    ich habe in meiner jugendzeit an wochenenden viel alkohol getrunken. discos, clubs bis zu 6 bier am abend.
    ich leb auf dem land und es gab unter der woche eigentlich wenig anlässe und gelegenheiten zum ausgehen.
    dementsprechend auch wenig bis gar keinen alkohol.

    mein problem ist das problemtrinken. ich habe viel gelesen, quartals trinker, spiegeltrinker. auch die alpha, beta trinker usw.
    es gibt aber wenig beschreibungen über die "gattung" problemtrinker. ich will das mal beschreiben wie ich mich verhalte.
    ich gehe 1 x am wochenede zum stammtisch.
    trinke 2 - 3 bier oder weizen 0,5l . ansonsten trinke ich keinen alkohol.

    wenn ich aber (grosse) probleme, beruflich privat oder wie auch immer habe trinke ich sehr viel, ja ich sauf mich an.
    es können dann 7 biere werden. wein, schnaps etc. trinke ich nicht. aber die 7 bier haben das bei meinem alter in sich !!
    meine frau merkt das sofort, wie ich schaue. ich bin aber nicht agressiv, geh dann nur ins bett. den nächsten tag kann ich dann vergessen.
    das geht dann 1 - 2 wochen sporadisch so. ich trinke nicht jeden tag aber doch sehr oft.
    wie das so oft, eigentlich immer ist, erweisen sich probleme als lösbar etc. der ärger verschwindet und auch die sauferei.

    wie oft das ist.....ich hatte jahre ohne probleme und alkohol. kam aber ganz selten vor das ich im monat 2 phasen hatte.
    durchschnitt ist 2 - 3 mal im jahr. hab schon an "gras" rauchen gedacht.
    da sind die folgen (kater) nicht so schlimm. >:(

    ich denke nicht das ich alkohiliker bin, was mir aber zu denken gibt ist die tatsache, daß ich bei problemen
    so viel trinke. ich meine o.k. nach 4 bier hörst auf, aber nein das mache ich eben nicht und auch nicht einmal
    die woche sondern oft.

    würde mich interessieren ob es personen mit ähnlichem verhaltensmuster in diesem forum gibt.
    das ich aufpassen muss weiß ich ! nixweiss0

  • Hallo Christian,

    willkommen hier im Forum von mir. Ich habe eine andere Geschichte als du und mag dir "nur" was zum "Gras", in meinem Kopf Cannabis oder THC bezeichnet, schreiben.

    Als junge Frau trank ich ähnlich wie du, konnte es aber nach den Geburten meiner Kinder relativ gut lassen. Mein Problem wurde das THC. Ich kann dir nur dringend von einer Suchtverlagerung dahin abraten. Mich hat es gnadenlos in die Psychose geschossen mit darauf folgenden langen Klinikaufenthalten in der Psychiatrie. Das ist 20 Jahre her. Und da war das Cannabis ca. 6 x schwächer in der Wirkung als dieser Tage.

    Ist nur meine Meinung aufgrund meiner Geschichte. Ich hatte die Suchtverlagerung dann später vom THC weg auf Alkohol. War auch Mist. Heute weiß ich, das Suchtmittel ist erstmal relativ egal. Der Weg rein und raus aus der Sucht gleicht sich jedoch stark.

    Hoffe, du findest hier weitere gute Beiträge zum reinlesen. Wissen ist Macht. Und Selbsterkenntnis ja bekanntlich der erste Schritt.

    Alles Gute,

    ichso

  • hallo ichso,
    danke für deine antwort. du hast wahrscheinlich recht. ich glaub schon das das ganze was mit gewohnheit zu tun hat.
    in meiner jugend am wochenende saufen. jetzt wenn mir was zuviel wird. ich bin ansonsten glaub ich ein disziplinierter
    mensch, bloss beim problemtrinken nicht. ich denke auch der übergang vom alkohliker zum nichtalkoholiker ist eine große
    grauzone und verschwommen. wann ist man einer. aber auch die menge. will nichts beschönigen, die tatsache das ich
    bei problemen trinke sagt ja einiges. was ist dann bei einem richtigen schiksalschlag tot usw. vor dem hab ich angst !!

    ich mache jetzt sport. hab mich im fitnessstudio angemeldet. schau ma mal. ansonsten verfolge ich das forum.
    die leute hier sprechen über diese dinge. es ist anonym. im alltag erfährt man das erst wenn der alkoholismus zu weit
    fortgeschritten ist, das die betroffene person auffällt. dann wird "gerichtet" !! das sich aber oft eine sehr traurige
    lebensgeschichte dahinter verbirgt wird übersehen. ich habe einen riesenrespekt vor den leuten hier. sie sind ehrlich. 44.

  • Moinsen Christian,

    es wird gerichtet, ja. Und vor allem auch (mit)gelitten. In den Familien. Ich bin auch Tochter von Süchtigen. Und Mutter eines Süchtigen.

    Die Ehrlichkeit ist was Wunderbares. Ich erlebe sie genauso von Mensch zu Mensch in "meiner" realen Gruppe. "Wir" sind Viele. Wer uns finden will, findet uns.

    Sport finde ich gut. Habe 2 Motti: Laufen statt saufen. Und: Wer Ordnung in der Wohnung hat, der hat auch Ordnung im Kopp.

    Bleib gern hier und melde dich mit Fragen oder Berichten. "Normalerweise" bin ich mit Halbtrockenen nicht so nett. Du bekommst eine Chance. Weiß auch nicht wirklich, warum gerade. Und warum gerade du.

    Alles Gute für dich, deine Frau und deine Tochter,

    ichso

  • Hallo Christian.

    Ich bin fast 50 und hab jahrelang Wein getrunken.
    Heute ist mir klar geworden, dass ich einen Grund hatte ,dies zu tun.
    Oft bin ich nicht mit verschiedenen Umständen klargekommen und emotional hatte ich einen schwierigen Umgang mit diversen Situationen.
    Das Trinken war eine Auszeit für mich und mein anstrengendes Leben,oder gefühlt anstrengendes Leben.
    Nun bin ich seit fast 1 Jahr "trocken "(ich mag das Wort gar nicht).
    Klingt so ,wie wenn jemand keine Windel mehr braucht...
    Heute begreife ich ,dass ich in meinem Leben neue Strategien brauche ,mich den Situationen zu stellen und dass der Alkohol brandgefährlich für mich war ..
    Hätte ich vor 1 Jahr nicht aufgehört zu trinken, wäre es immer steiler abwärts gegangen.
    Davon war ich überzeugt!
    Ich wünsche dir ,dass du einen guten Weg findest, deinen Alkoholkonsum gut im Auge behältsts, dich hier belesen kannst und auch Literatur kaufst.
    Es lohnt sich.
    Du wärst nicht hier ,wenn du deinen Alkoholkonsum ok und unbedenklich finden würdest.
    Orangina

  • hallo danke für die antworten. "halbtrocken" ist gut :P

    ich lass denn stammtisch weg und geh ins fitnessstudio.
    probiere es. das lesen hier macht mich sehr nachdenklich
    das ist auch sinn und zweck der sache.

    danke nochmals. ich hoffe, daß ich dem alkohol ganz entsagen kann
    und wünsche euch alles gute. sollten probleme auftauchen und ich
    hilfe in form kommmunikation brauchen, melde ich mich natürlich.

    LG

  • Ich wünsche dir alles Gute und lass wieder mal von dir lesen ,wie es bei dir läuft !
    Orangina

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