die suchtberatung und ich.....

  • Heyyy ihr lieben, ich habe mich dazu entschlossen eine therapie zu machen, habe mir bereits eine klinik rausgesucht und wollte eigentlich nur noch den lästigen papierkram bei der suchtberatung machen.... da war ich auch bereits bei 2 stück, nur leider wurde ich dort sehr enttäuscht, weil die dortigen berater auf meine worte, meinen entschluss, rein garnicht drauf eingegangen sind.... beratung nummer einz, wollte mich in deren eigne tagestherapie aufnehmen. Beratung nummer zwei war gestern, das totale chaos, der "nette" herr hatte mir überhaupt nicht zu gehört und mir stattdessen versucht 2 mal die woche irgendwelche gruppensitzungen bei ihn zu anzudrehen. Auf meine worte, das ich selbst eine stationäre Therapie für am sinnvollsten halte, ist er überhaupt nicht drauf eingeangen. Stattdessen erzählte er mir, das ich sofort mit der entgifung anfangen soll, obwohl er im gleichen Moment sagte, bis die Papiere da sind dauert es c.a 3 monate. Die entgifung soll c.a 10 tage dauern, wie soll ich denn die lange zeit dazwischen nur überleben.... ich wollte eigentlich direkt nach der entgiftung in die therapie und jetzt hab ich echt keine Ahnung wie ich das machen soll und die worte meines beraters waren: trinken sie einfach nicht mehr... ja super den satz hab ich echt gefressen, ich sitze ja da weil ich ein Problem mit den trinken habe und eigentlich deshalb hilfe suche.... wie waren eure Erfahrungen? meint ihr ich sollte meinen berater nochmals wechseln, oder was mache ich falsch das mir niemand zu hört... was würdet ihr an meiner Stelle tun, ich will da eigentlich garnicht mehr hin.... :(

  • Hallo,

    Zitat

    oder was mache ich falsch das mir niemand zu hört...

    Vielleicht selbst nicht zuhören?

    Oder glauben, Alle Anderen haben keine Ahnung von der Suchtgeschichte?

    Ich würde an Deiner Stelle da auch erst wieder hin, wenn Du das, was die sagen verstehen kannst. Das ist manchmal ein viel längerer Weg wie „der lästige Schreibkram“.

    Aber bei manchen funktioniert es.

    Und egal welche Suchtklinik, ich kann Dir nur davon abraten: Dort sind die zuständigen Suchtexperten noch viel, viel schlimmer drauf! 8)

    LG
    Dietmar

  • Hallo Kasiii und herzlich Willkommen hier im Forum :)

    Gratuliere erstmal zu deinem Entschluss! Lasse dich nicht entmutigen und bleib dran!

    Zitat

    ... was würdet ihr an meiner Stelle tun,

    Kommt ganz drauf an. Ich meine, dein festes Ziel ist es ja, mit allen Kräften aus dem Suchtkreisel auszusteigen. Dich von der Sucht zu befreien und damit Du das schaffst auch eine Therapie zu machen. Also geht es ja in allererster Linie um DICH und um DEIN Leben.
    Und nicht um irgendeinen Berater oder so. Oder?

    Zu einer Therapie sind mehrere Einzel- und unter Umständen auch Gruppentermine notwendig. Dies ist notwendig um die Antragsunterlagen zur Reha auszuarbeiten und auszufüllen.

    Bei mir war es so, dass ich an meinem Ausstiegspunkt völlig fertig und empty war. Weitersaufen ging gar nicht mehr. Um mich herum war nahezu alles weggebrochen. Ich entschloss mich ebenfalls (nach ähnlichen Erfahrungen wie Deine hier geschilderten, nochmals) zur Suchtberatung zu gehen, hatte meine Hausärztin in meinen Therapieentschluss eingeweiht, ging zu einer Selbsthilfegruppe, etc. pp.
    Was ich in der Suchtberatung antraf war, ich kann es nicht anders sagen, ein regelrechter Drachen... Zur Begrüßung, als ich sagte ich will etwas ändern, hat die mich sogar ausgelacht(!). Ich spare mir da einfach jetzt mal weitere und nähere Ausführungen hier......

    Was ich eigentlich sagen will ist: ich würde an deiner Stelle entweder schauen dass Du dich mit dem Berater arrangierst – oder halt eben einfach noch mal nach einer anderen/ weiteren Beratung schaust. Das ist ähnlich wie bei Psychologe oder so. Es sollte halt einfach einigermaßen passen.

    Laut meines Wissens ist es überwiegend in den Einrichtungen so, daß man am ersten Tag der Aufnahme nüchtern erscheinen muss. Was natürlich aber auch kein Freifahrtsschein sein soll.
    Der Antrag braucht ein bissel, Du kannst aber in der Zeit vor der Reha genauso schon Beratungen, Selbshilfegruppe, Forum etc. aufsuchen und die Zeit halt so nutzen so gut es halt geht und so gut Du es eben momentan kannst.

    Ruf doch vielleicht einfach mal in der Einrichtung an die Du dir schon ausgesucht hast??
    Sicher beraten die dich gerne und können Dir vielleicht auch einen Tip geben, mit wem die so zusammenarbeiten oder wo Du dich noch hin wenden kannst?

    Es geht nicht darum warum es angeblich nicht geht,
    es geht darum dran zu bleiben und die Wege zu finden wie es geht!

    Ich wünsch dir das Beste! Schreib doch wieder wie es weiter geht...

    Viel Erfolg, GuteKraft und viele gute Grüße,

    Land-in-Sicht

  • Guten Morgen kasiii,

    ich möchte noch eines anmerken: "Normalerweise", also in den meisten Fällen, die ich hier, wo ich wohne kenne, wird vor einer (meist langen) Gesprächstherapie in der Suchtberatungsstelle mindestens 6 Mal die Teilnahme in einer sogenannten Motivationsgruppe vorausgesetzt.
    Bei dieser Gruppe ist ein/e fachlich geschulte/r Mitarbeiter/in der Suchtberatungsstelle dabei und moderiert.

    Warum: Es sind die jahrzehntelange Erfahrungen, die eine gewisse Absicherung, dass
    a) die Zeit nicht umsonst ist
    b) der gesamte Aufwand nicht umsonst ist
    c) der Wille zum Suchtausstieg wirklich so stark ist, dass der Betroffene unbedingt vom Suchtmittel wegkommen möchte
    ... diese Vorgehensweise in Gang gesetzt haben.

    Vielen betroffenen Alkoholikern geht es beim ersten Kontakt mit den Suchtberatungsstellen zu diesem Zeitpunkt sehr schlecht. Sowohl psychisch, wie auch physisch.
    Aber, der Körper zumindest erholt sich ja relativ schnell von den Folgen der Intoxikation.
    Die Erfahrung hat leider gezeigt, dass bestimmt >50% der Erstkontakter binnen Kurzem wieder zum Suchtmittel greifen.

    Es wird also sehr viel Wert auf die Ernsthaftigkeit des Wunsches nach einem Suchtausstieg gelegt.

    Du hast nichts darüber geschrieben, von wem, also z. B. vom Kostenträger (meist die RV), Du die von Dir ausgesuchte Klinik empfohlen bekommen hast.
    Weil es ist ja so, dass der Kostenträger entscheidet, wohin Du im Falle einer Genehmigung kommen würdest. Und selbst die ehemalige BfA und die LVA, die heute beide zusammengelegt sind, unterscheiden immer noch in der Klinikauswahl.
    Bei einer Genehmigung erhältst Du dann in der Regel 2 Vorschläge.
    Solltest Du eine Therapieklinik ausgesucht haben, die vom Kostenträger befürwortet werden, dann kann es sein, dass Deinem Wunsch auch entsprochen wird - muss aber nicht.

    LG
    Dietmar

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