Beiträge von woko

    Ich gebe dir recht Gerchla. Bei meiner Entwöhnung in der Salusklinik, wurde mir eine Rückfallstatistik vorgelegt.
    Zu hören wie wenig es schaffen trocken zu bleiben, hat mir Angst gemacht.
    In der Gruppe im der Psychiatrie, sind immer wieder Betroffene, die sagen Rückfall gehört zur Krankheit. Ab da beginnt der Rückfall,
    habe ich doch eine Ausrede, Rückfall gehört zur Krankheit.
    Zu wissen das die Gefahr groß ist, in einen Rückfall zu kommen, ist für mich sehr wichtig.
    aber das weiß ich auch ohne Statistiken.
    Ärzte, Kliniken, Sucht Beratungen sollen Motivieren und nicht Erzählen wie gering die Aussicht ist, um Längerfristig trocken zu bleiben.

    Ein Thema habe ich noch.
    Gestern kam ein neuer Besucher unserer Gruppe, er kam gerade aus der Langzeittherapie.
    Er hat die Frage in den Raum gestellt, warum mache ich das alles?
    Es bringt ja nichts gegen die Sucht anzukämpfen, die meisten Alkoholiker schaffen es nicht
    trocken zu bleiben. Diese Frage kommt oft in der Gruppe im Krankenhaus, warum das alles
    hat ja keinen Zweck.
    Bei meiner Entwöhnung in der Salusklinik wurde uns gesagt, das 60% nach der Entlastung, ein Jahr trocken bleiben.
    Nach Zwei Jahren sind es noch 30% die Abstinent sind.
    In Erlangen bei einer Fortbildung hat eine Oberärztin der Klinik am Europakanal auch die hohen Rückfall zahlen genannt.
    Es kam so rüber, das Alkoholiker keine dauerhafte Abstinenz schaffen.
    Ich finde mit diesen Statistiken nimmt man den Betroffenen, den Mut mit dem Saufen aufzuhören,
    eine Therapie zu machen.
    Es werden Zahlen genannt die auch stimmen, aber es wird nicht hinterfragt, warum geht der Betroffene in Therapier?
    Macht er es freiwillig, von sich aus? Muss er oder sie, Therapie machen um den Führerschein wieder zu bekommen?
    Muss er oder sie Therapie machen, wegen einen richterlichen Beschluss (Knast oder Therapie)?
    Macht Partner/in Druck, Therapie oder Trennung?
    Arbeitgeber, Therapie oder Kündigung?
    Gesundheitszustand schlecht, vielleicht als Ziel, wenn es mir besser geht, kann ich auch wieder trinken?
    Alkoholiker und sonstige Suchtkranke werden mit diesen Zahlen demotiviert, für was bringe ich Energie auf,
    wenn ich doch wieder Rückfällig werde?
    Ich versuche die Besucher der Gruppen zu Motivieren, ihnen zu Zeigen das es geht, länger trocken zu bleiben.
    Man muss kleine Schritte gehen und Ziele haben die erreichbar sind.
    Ich habe in meiner Therapie, nicht wenige Mitpatientn die nie das Ziel hatten Längerfristig trocken zu Bleiben.

    Mich würde inertisieren wie ihr das seht.

    woko

    Hallo Manson, ich will das Medikament nicht verteufeln, wenn es Dir Hilft trocken zu bleiben dann ist es gut so.
    Ich habe mich informiert wie Baclofen wirkt. es gibt aber in Deutschland, noch ein Medikament das die selbe Wirkung hat.
    Der Wirkstoff heißt Nalmefen, es ist mit dem Namen Selincro, auf dem Markt.
    Für mich ist ein Medikament einzunehmen, um trocken zu bleiben, keine Option.
    Mein Weg ist mit offenen Augen durch das Leben zu gehen, Achtsam auf mich zu sein, mich zu reflektieren und Hilfe holen,
    wenn ich Sucht druck bekommen sollte.
    Bis jetzt hat es funktioniert. Ich habe mir mal überlegt, wie es wäre Baclofen einzunehmen, könnte dann 1-2 Bier trinken und dann wieder aufhören.
    Ich weiß es funktioniert bei mir nicht, wenn ich den Geschmack von Bier im Mund habe, dann möchte ich auch den Rausch spüren.
    Ich stelle mir auch die Frage, was passiert wenn Baclofen eingenommen wurde und der Proband dann doch mehr Alkohol konsumiert?
    Ich habe keine eine Antwort gefunden.

    Ich wünsche Dir viel Kraft,
    Wolfgang

    Hallo Degan, es gibt Hilfe, Du musst sie Dir nur holen. Es gibt in fast jeder Stadt eine Suchtberatung, ich war damals bei der Caritas Fachambulanz Sucht. Dort bekam ich Hilfe, am Anfang jede Woche ein Gespräch mit einer Therapeutin und einmal die Woche, Orientierungsgruppe. Die Dame die für mich zuständig war, hat mich wegen meiner Geschichte, in eine Stationäre Langzeittherapie empfohlen.
    Das war gut so, gemeinsam haben wir eine Klinik ausgesucht, weit Weg von zu Hause, Salusklinik in Friedrichsdorf.
    500 Km. von meiner Familie entfernt, konnte ich mich auf mich selbst konzentrieren. Man wird in einer Suchtklinik nicht geheilt, unsere Krankheit ist Unheilbar. Aber ich bekam das nötige Werkzeug mit, um ein abstinentes Leben zu führen.
    Alleine hätte ich es nie geschafft, trocken zu sein, zu bleiben.
    Ich kann Dir keine Empfehlung geben, was Du machen sollst, Du musst Deinen eigenen Weg finden. professionelle Beratung kann Dich auf Deinen Weg bringen.
    Selbsthilfegruppen gibt es bestimmt auch in Deiner nähe, da sind Menschen mit einem ähnlichen Problem, die ihre Geschichte haben, oft ist dann etwas dabei, was Dich weiter bringt.
    Du bist gefordert, Du musst es selbst Entscheiden, was Du willst oder welche Ziele Du hast.
    Ich hoffe ich konnte Dir etwas Helfen.

    Ich wünsche Dir die richtigen Entscheidungen und eine gute Zeit,
    woko

    Hallo Mathilde, toll das Du für Dich Entschieden hast, dass Du ein Alkoholproblem hast.
    Das ist ein großer Schritt für Dich.
    Ich hätte es ohne Hilfe nicht geschafft, denn alleine wäre ich diesen Schritt nicht gegangen Für mich war wichtig eine Zeit lang in einer Käseglocke zu sein, um Abstand zu bekommen.
    In unserer Gruppe ist auch jemand, der oder die, auch Niemand erfahren soll das die Person ein Alkoholproblem hat.
    Ich habe auch die Gründe verstanden. Die Person ist in eine andere Stadt zur Suchtberatung gegangen.
    Auch unsere Gruppe ist nicht in der Nähe. Ich weiß nicht ob das eine Option für Dich wäre?
    Das mit der Krankenkasse verstehe ich nicht, muss es aber nicht, Du hast bestimmt Deine Gründe.
    Die Menge Alkohol die Du konsumierst ist nicht ohne.
    Auch wenn Du unter Tage keinen Entzugserscheinungen hast, eine Psychische Abhängigkeit ist immer vorhanden.
    Vielleicht kannst Du wenigsten zu einer Selbsthilfegruppe gehen, dort sind Menschen die die Krankheit selbst haben.
    Man kann von anderen Betroffenen lernen, nicht alles was besprochen wird hilft, aber oft ist ein Satz dabei der Dich weiter bringt.
    Was in der Gruppe gesprochen wird bleibt im Raum, es gilt eine Schweigepflicht.
    Wir hatten auch Besucher die schon lange dabei sind, aber gebeten haben, dass außerhalb der Gruppe sie nicht ansprechen soll.
    Du kannst Dir eine Gruppe suchen, vom Deinen Wohnort weit entfernt.
    Ich wünsche Dir für Dein Vorhaben viel Glück und Kraft!

    Jeder ist für sich selbst Verantwortlich und weis was das beste für ihn ist.
    Wir reden in den Gruppen immer wieder mal über Medikamente die die Abstinenz erleichtern sollen.
    Einige sehen Baclofen als letzte Rettung, um trocken zu bleiben.
    Ich bleibe Neutral, mir steht es nicht zu, Besuchern Baclofen auszureden.
    Für mich ist Baclofen und Nalmefen kein Thema. Absolute Abstinenz ist für mich der richtige Weg, ohne Medikamente.
    Im Krankenhaus, sind immer wieder Rückfall er gewesen die Baclofen eingenommen haben. Manche versuchen Baclofen einzunehmen,
    dann kann ich ja etwas Alkohol trinken, wegen dem Medikament trinke ich eh nicht zuviel.
    Ich weiß wenn ich den Geschmack von zB. Bier im Mund habe, dann möchte ich auch eine Wirkung spüren, den Rausch.
    Es wird auch nicht darüber gesprochen, was passiert wenn der Jenige trotz Medikament, doch mehr Alkohol konsumiert?
    Mein Weg ist, Achtsam sein, wenn ich ausgehe oder Einkaufen, in mich fühlen, wie geht es mir? Dann Entscheide ich was ich machen kann und was nicht. Reden mit meiner Frau, Freunden und mit unseren Söhnen, wenn es mir nicht gut geht.
    Alkohol ist keine Option mehr für mich, es geht auch ohne.

    Ich wollte immer Perfekt sein, schon als Kind wurde mir beigebracht "gut ist nicht gleich gut genug". Diese Prägung machte mich schon als Kind psychisch Krank. Ich habe nicht verstanden warum ich Perfekt sein soll und meine Eltern nicht, Vater hat gesoffen und meine Mutter bestrafte mich, wenn ich nicht so funktioniert habe wie sie es wollte, hat sie mich mit Tagelangen anschweigen verbracht. Mit 13 habe ich angefangen täglich Bier zu trinken,ich habe besser funktioniert. Im meinen Berufsleben, ( ich habe Maurer gelernt) war ich mit meiner Arbeitsleistung nie zu frieden, wollte immer besser sein. Doch Perfektion gibt es nicht, es geht immer etwas besser.
    Ich habe meinen Rücken kaputt gemacht, habe immer versucht schwerer zu arbeiten als die Anderen. Der Alkohol war eine gute Medizin, nahm er mir doch meine Schmerzen, konnte so über dem Limit arbeiten.
    Nur mein Freund Alkohol war nicht mein Freund, er wollte mich zerstören. Vor zehn Jahren, hatte er es fast geschafft mich kaputt zu machen.
    Gott sei Dank gab es Menschen die mir geholfen haben, aus der Sucht auszusteigen.
    2007 habe ich mich mit Druck von meiner Frau, Arzt und Arbeitgeber Hilfe geholt, Suchtberatung, Entgiftung und Entwöhnung in der Salusklinik Friedrichsdorf.
    Aber mein Körper und Seele waren kaputt, wurde deswegen 2013 berentet.
    2008 habe ich eine Shg. vom Blauen Kreuz München gefunden, bei der ich mich wohl gefühlt habe. Mit dem Gruppenleiter begann eine tolle Freundschaft. Ich habe mit ihm 2008 den Suchtkrankenhelfer gemacht und die Gruppen gleichberechtigt mit ihm moderiert.
    Aber ich war mit mir nicht zufrieden, ich könnte besser sein in der Gruppe und auch zu Hause. Fühlte mich als Versager, Rentner 50 Jahren, habe mich geschämt. Mein Freund hat immer wieder gesagt, wie Stolz er auf mich ist weil ich nie einen Rückfall hatte. Für mich war das ein muss, ich war es allen Menschen an meiner Seite schuldig trocken zu bleiben war ich ja ein Versager in meiner Trink zeit und auch danach.
    In den ersten 8 Jahren seit meiner Entgiftung, war ich 11 mal in verschieden Psychiatrien. Habe mich mit meinen Versagen immer wieder runter gezogen. 2014 hatte ich eine besondere Therapie in der LMU Psychiatrie Nussbaumstrasse. Hier wurde an meinen Prägungen aus meiner Kindheit und den daraus entstandenen Verhaltensweisen gearbeitet, das hat mich weiter gebracht. Ab November 2015 hatte ich eine Ausbildung zum Genesungsbegleiter gemacht ( EX-IN). Es hat klick bei mir gemacht, Perfektion gibt es nicht. Ich war der Einzige in der Gruppe ohne Abitur, habe mich am Anfang dafür geschämt. Musste mich nicht schämen die Anderen waren nicht besser als ich, wir waren alle auf Augenhöhe. Ich musste für die Ausbildung 120 Stunden Praktikum in einer Einrichtung für Pschyschkranken Menschen machen. Hatte Angst, kein Grund, das Praktikum ist toll gelaufen. Auch ein Portfolio war Pflicht, beim Schreiben, habe ich selbst gesehen was ich in meinen leben geleistet habe. Die Ausbildung habe ich erfolgreich beendet und eine Arbeit bei der Caritas bekommen. Ich verdiene Geld und habe wieder regelmäßige Arbeit.
    So und jetzt bin ich Stolz, was ich in meinen Leben erreicht habe. Trotz Alkohol, bin ich nicht aufgefallen. Habe meine Traumfrau geheiratet, wir haben zwei tolle Söhne, war nie Arbeitslos, habe Ausbildung, Zusatzausbildungen. ich habe viel geleistet, kann Stolz auf mich sein.
    Am 9 November, bin ich genau 10 Jahre trocken, bin sehr Stolz auf mich. In der Arbeit werde ich sehr geschätzt, die Sozialpsychologin nen begegnen mich auf Augenhöhe. Es geht mir psychisch gut, bin mit dem was ich mache zufrieden, nicht mehr Perfekt.
    Mein Anliegen ist in den Gruppen, vor allem in der Psychiatrie, den Betroffenen zu zeigen, sind keine Versager sondern leisten großes wenn man freiwillig in die Entgiftung geht. Ich bin Stolz auf mich, auch auf Besucher in den Gruppen die es auch länger geschafft haben trocken zu bleiben. Stolz auf mich zu sein ist für mich Medizin, mein Antidepressiva. Will nicht mehr Perfekt sein, bin so wie ich bin gut so.
    Es wäre schön wenn auch Andere für sich etwas finden worauf man Stolz sein kann.

    Woko

    Seit 10 Jahren bin ich trocken. Seit 8 Jahren leite ich zwei Selbsthilfegruppen vom Blauen Kreuz München. Wir sprechen oft über Achtsamkeit,
    Achtsam, was mache ich, wo bin ich, wo muss ich Aufpassen. Nach so langer Trockenheit, sind mir in letzter Zeit, Unachtsamkeiten passiert.
    Bei einer Geburtstagsfeier, gab es Sekt und Orangensaft zur Begrüßung, meinen Orangensaft habe ich schnell getrunken und hatte noch Durst.
    Ich nahm mir noch ein Glas, glaubte es sei Orangensaft, und wollte es trinken, aber im Mund habe ich den Sekt geschmeckt und alles wieder ausgespukt.
    Mir war das furchtbar Peinlich. Ich hatte ein schlechtes Gewissen danach und fühlte mich schlecht. Gott sei Dank hatte ich dann keinen Rückfall.
    Öfters hätte ich Kuchen mit Alkohol gegessen, aber meine Frau hat aufgepasst.
    Ich muss besser Aufpassen, den der Alkohol wartet an jeder Ecke.
    Ich merke das meine Achtsamkeit nachlässt, dass ist Gefährlich.
    Am Fußballplatz, habe ich einen Paulaner Spezi getrunken, aber er ist in einer Bierflasche, hat mich sofort angetriggert, hatte Sucht druck.
    Wieder eine Unachtsamkeit. Gott sei Dank, trocken geblieben.
    Ich hatte viel Glück und eine gute Familie, die mich Unterstützt, mit meiner Frau bespreche ich dann wenn ich Sucht druck habe, aber erst seit kurzem. Vorher habe ich geglaubt, ich schaffe das alleine.
    In den Gruppen höre ich immer wieder, das Unachtsamkeit den Rückfall ins Laufen bringt.

    Woko

    Hallo Blaumann

    Das was ich geschrieben habe, war so. Dieses Zitat, hat mein Freund so gesagt.
    Es war sein eigener Wille, bis zu seinen Tod nichts zu trinken.
    Wenn Du anders darüber Denkst, dann ist es so. Ich akzeptiere jedermanns Entscheidung, jeder Mensch ist mit seinen Entscheidungen frei.
    Ich finde nur Deine Reaktion befremdlich, ich habe meinen Freund bis zu seinen Tod begleitet, er war ein willensstarker Mensch.
    Was ich in seiner Situation gemacht hätte, ich weiß es nicht, vielleicht würde ich zur Flasche greifen, oder nicht, denn das steht in den Sternen.

    Ich wünsche Dir, eine gute Zeit

    Am 30 April, ist der wichtigste Mensch außerhalb meiner Familie gestorben. Er war Gruppenleiter, in der Gruppe wo ich zuerst hingegangen bin.
    Er hat mich gestützt, wenn ich Probleme hatte. Gemeinsam haben wir dann gleich berechtig, für das Blaue Kreuz München eV. geleitet.
    Wir sind zusammen in Schulen gegangen und haben mit den Schülern über unsere Sucht Erkrankungen gesprochen. Wir haben viel zusammen gemacht. 2010 ist er an Lungenkrebs erkrankt, Nach einer Op. ging es ihm kurz besser, aber kam der Krebs zurück. Es war klar er wird sterben, wie lange es dauert konnte niemand sagen. Ich habe ihn mit dem Wissen das er stirbt begleitet, da er keine Familie hatte. Wir haben dann darüber gesprochen, trinkt er wieder oder nicht, ich habe ihm klar gemacht, dass ich wenn er wider trinkt nicht mehr für ihm da bin.
    Er war bis zu seinen Tot trocken. Er hat dann zu mir einmal gesagt, er will mit klaren Verstand und ohne nach Schnaps stinkend hinüber gehen.
    Für mich bin ich der Meinung, es gibt keinen Grund was auch Passiert oder ist, zur Flasche zu greifen. Denn Alkohol löst Zungen aber keine Probleme.

    Habe es auch mal versucht weniger zu trinken, aber irgendwie wurde es nicht weniger. Schaffte ich es mal 2-3 Tage ohne Alkohol, so war der wieder Einstieg umso heftiger. Mit jeder Trinkpause, habe ich im Anschluss meinen Konsum gesteigert. Suche Dir Hilfe bei Ärzten, Sucht Beratungen, alleine vom Alk. wegzukommen ist verdammt schwer. Den Konsum nur runter zufahren ist nicht zu schaffen. Ich habe es probiert, bin immer wieder auf die Schnauze gefallen. Meine Rettung war mit Hilfe von meinen Arzt, Psychologin und Sucht Beratung, Entwöhnungsklinik die absolute Abstinenz zu Erreichen.
    Ich wünsche dir viel Glück auf deinen Weg und die richtigen Entscheidungen,
    woko

    Ein guter Schritt, sich hier zu öffnen. Für den Rückfall musst du dich nicht schämen, es kann jeden und überall passieren.Ich finde das du dir professionale Hilfe holst. Arzt, Beratungsstellen und eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe suchst. Trocken bleiben ist Arbeit, Achtsamkeit ist sehr wichtig. Sich reflektieren, Verhaltensweisen und Orte wo ein Rückfall möglich ist, vermeiden. Ein Rückfall ist nicht wenn man zur Flasche greift, er beginnt schon vorher. Er beginnt, wenn man sich treiben lässt, Probleme aufschiebt und seine Verhaltensweisen nicht Ändert, immer wieder die Orte aufsucht, wo man Konsumiert hat oder sich den Stoff besorgt hat. Es gibt noch viele Punkte aber die musst du selbst finden. Lerne dich kennen, dann findest du deinen Weg in die Trockenheit. Denke von Tag zu Tag, mache kleine Schritte, mach Pläne aber sie sollen erreichbar sein.
    Ich wünsche dir eine erfolgreiche und gute Zeit,
    woko

    Meine Kindheit, war nicht schön. Mein Vater hatte ein Trauma, er ist 1940 aus seiner Heimat in Polen verschleppt worden. Die Wehrmacht brauchte Soldaten für die Ostfront. Auch meine Mutter hatte eine beschissene Kindheit, sie war hart zu sich und zu mir.
    Vater wurde zum Alkoholiker, wenn er angetrunken von der Arbeit kam hat er mit meiner Mutter gestritten. Meine Älteren Schwestern haben mit gemacht. Ich bin ein Nachzügler und bin nur mit gelaufen. Mit 11 wollte ich nicht mehr Leben, habe es kurz davor abgebrochen. Mit 12 der erste Rausch, war ein tolles Gefühl. In den 70 gern, wurde bei uns auf dem Land, das Thema Alkohol nicht ernst genommen. Als 13 jähriger, begann ich, täglich ein Bier zu trinken. Langsam hat sich der Konsum gesteigert. 1980 ist mein ältere Bruder gestorben (er war 20 ich 16). Kurze Zeit danach, hat mich mein Vater um 4 Uhr Morgens abgepasst und zu mir gesagt das mein Bruder ein guter Sohn war, aber Starb und du lebst.
    Wenn ich nicht getrunken hätte ich mein Leben beendet. Das ist nur ein kleiner Teil aus meiner Kindheit und Jugend.
    Ich habe mein Leben gemeistert, Geheiratet, als Maurer war ich gesucht, hatte einen guten Ruf als Arbeiter. Gutes Geld verdient, immer Arbeit gehabt. Nach über 30 Jahren wurde mein Spiegel so hoch das mein Leben nicht mehr so gut funktionierte. Mir passierten Missgeschicke in der Arbeit und zu Hause. Mein Körper war in einem schlechten Zustand und die Konsequenz war 2007 Entgiftung, Entwöhnung in der Salusklinik Friedrichsdorf. Seit dem versuche ich den Menschen kennen zu lernen der ich bin.

    Seit ich trocken bin muss ich mich selbst kennen lernen. Es ist schön, nicht mehr der Oberflächliche, immer lustige Kasperl zu sein.
    Es ist toll mit Anderen auf Augenhöhe zu kommunizieren, stinke ja nicht mehr nach Alkohol. Beim Autofahren, keine Angst mehr vor der Polizei.
    Die Welt zu sehen, wie schön sie manchmal ist. Wieder Ernst genommen zu werden. Essen können ohne sich zu Übergeben. Morgens beim Zähne putzen, keine Galle mehr herauf würgen. Der Körper ist in einen besseren Zustand.
    Ich hätte noch viele Vorteile bei der Abstinenz, aber dafür reicht die Zeit nicht.
    woko

    Habe mich vertippt, jetzt geht es weiter. Für mich war es Selbstverständlich das ich Trocken (clean) bleibe. Bin ich ja meiner Familie, Arbeitgeber verpflichtet. Am 9.11.2007, habe ich entgiftet und bin anschließend, in die Salusklinik in Friedrichsdorf gekommen. Das was ich geleistet habe in der Therapie, habe ich verdrängt. Bei der Ausbildung zum Genesungsbegleiter (2015- 2016), haben wir in einen Modul an unseren Selbstbewusstsein gearbeitet. vorher glaubte ich das ich in der Trinker zeit böse war. Bei diesem Modul bemerkte ich, trotz meiner Psychischen Erkrankung, bin ich Trocken geblieben. Mit 13 habe ich angefangen regelmäßig Alkohol zu trinken, der Alkohol hat mir damals das Leben gerettet.
    Mit ihm konnte ich meine Kindheit aushalten. Jetzt wenn ich zurück schaue, sehe ich das ich trotzdem was geleistet habe. Erst zum Ende hin bin ich wegen dem Alkohol aufgefallen, 30 Jahre hat es niemand bemerkt. Ich habe eine Maurer lehre abgeschlossen. Habe viel gearbeitet, Geld verdient. War nie Arbeitslos, habe meine Traumfrau geheiratet, wir haben zwei tolle Söhne und ich habe sie gut versorgt. Trotz Alkohol, habe ich viel geleistet. Nichtmal beim Fußball, hat man gemerkt das ich schon einige halbe getrunken hab. Ich habe in meinen Leben viel geleistet, mit Alkohol und ohne Alkohol. Viele Betroffene die ich in den Gruppen kennen gelernt habe, machen sich kleiner als sie sind, füllen sich als Schwächlinge, glauben sie sind Versager, ich war ja auch so. Ich lobe mich jetzt selber, dass macht mich stark. ich versuche den Betroffene in der Klinik Mut zu machen, zu erkennen, dass das eine große Leistung ist, in die Entgiftung zu gehen, eine Therapie zu machen. Jeder Tag an dem Ich wir trocken bleiben ist ein Gewinn. Passiert ein Rückfall, Hilfe holen, auch das ist eine Leistung. Mir hilft es sehr, zu wissen, dass ich Stark bin, den sogenannte gesunde Menschen, wissen nicht was es manchmal für eine Qual ist Trocken zu bleiben. Aber wir Betroffenen wissen es, sich selbst zu Loben ist für mich sehr Wichtig.

    Hallo, ich schreibe hier zum ersten mal. Ich moderiere zwei SHG. Eine Stammgruppe und eine in einer Psychiatrie. Wenn ich mich reflektiere und meinen Werdegang analysiere, fällt mir auf, dass ich meine Trockenheit, als muss gesehen habe. Der wichtigste Mensch außerhalb meiner Familie, war der Gruppenleiter der SHG. wo ich mich als Besucher wohlgefühlt habe.