Beiträge von CeBe

    Also, eine neue Frage stelle ich nicht. Noch ist dieser Vorschlag ja nicht angenommen worden.

    Ich bin jetzt wieder zu Hause und lese gerade die vielen Fragen oben. Oh je, da habe ich ja gewaltige Defizite!

    Aber grundsätzlich: Alex07 : Den Spoiler würde ich auch weglassen. Da ist die Versuchung schon groß, schnell mal nachzusehen. Ich finde, wenn man die Antwort nicht kennt, könnte man sich doch auch die Mühe machen, selbst danach zu suchen?

    Sparkassen_Helga Soylent Green, das ist ein Original Filmtitel. Ein Endzeitfilm, schon älter. Der deutsche Titel fällt mir gerade nicht ein. Müsste ich nachschauen. Es geht um Essen - soylent green- das aus verstorbenen Menschen hergestellt wird (um die Ernährung der Bevölkerung zu sichern), und ich fand den so gruselig, dass ich gar nicht mehr dran denken möchte...

    Hallo, das ist aber sehr sehr einfach. Oder gehöre ich zu einer Generation, die das alles sowieso mal gelernt hat?

    Wie funktioniert denn das Quiz, soll man da antworten?

    Guten Morgen, willibald42

    Da habe ich mich gestern falsch ausgedrückt:

    Der Wille ist das Schlüsselwort!

    Das war nicht im Sinne von "Man muss nur wollen" gemeint, sondern "DU selbst musst den Ausstieg wollen". Also das tun, was Du wirklich willst. Bei mir zumindest hat es gar nichts gebracht, wenn z.B. mein Mann zu mir gesagt hat, ich solle weniger trinken, oder gar, ich solle damit aufhören. Das klappte erst, als ich selbst mich dazu entschlossen habe.

    Lieben Gruß

    CeBe

    Hier nur ganz kurz etwas zum drüber Nachdenken:

    Einsamkeit, Angst, Depressionen werden schlimmer und mehr durch die Sucht.

    Wenn Dir die Wirkung des Alkohols nach der Abstinenz nicht mehr gefallen hat, wäre das doch der perfekte Grund, es sein zu lassen!

    Die objektive Pro und Kontra Liste ist deutlich aussagekräftiger als die subjektive, aus der der Wunsch nach dem Trinken spricht.

    Es geht gar nicht darum, was "anderen nicht passt", es geht um Dich.

    Alk nicht als Problemlöser, das ist schon mal gut. Aber am besten auch nicht als Belohnung...

    Ständig wachsam bleiben strengt an.

    Der Wille ist das Schlüsselwort!

    Mit Grüßen

    CeBe

    Hallo willibald42 und willkommen hier im Forum!

    Ich habe mich gerade gefragt, was Dich eigentlich hierher geführt hat. Hierin könnte die Antwort liegen:

    Ich hoffe auch mal, daß dies so bleibt. Zu meinem alten Konsum, will ich auf keinen Fall zurück. Ich sehe das nicht trinken mitterlweile, schon auch eher als Befreiung an. Aber solange ich "verzichten " im Kopf habe, wird es schwierig es ganz zu lassen.

    Für mich klingt das, als ob Du zur Zeit ein Risiko für Dich siehst. Wenn Du hier ganz viel liest, wird Dir auffallen, dass jeder im Nichttrinken eine Befreiung sieht, aber ganz bestimmt keinen Verzicht. Was AmSee schreibt zum Thema "kontrolliertes Trinken" ist absolute Tatsache. Es klappt nicht, das wird Dir jeder bestätigen. Wenn Du es willst, kannst Du Dich von dem Verzicht-Gedanken befreien. Aber DU MUSST ES WOLLEN.

    Meinst Du mit den immer wieder 4-6 Monaten Pausen völlige Abstinenz? Dann würde das hinterher in meinen Augen jedesmal ein Rückfall sein. Das ist bereits ein Muster.

    Willst Du aufhören oder glaubst Du wirklich an einen "schadensbegrenzenden Konsum"?

    Was spricht für Dich dafür, weiter zu trinken?

    Schönen Abend noch und Grüße

    CeBe

    Aber wenn es zu gut läuft sollte man aufpassen!

    Dieser Satz ist wichtig, und er ist wohl auch die Antwort auf meine Frage, was Dich hierher geführt hat.

    Also Paul, falls Du meinen Post noch einmal durchliest, besonders den zweiten Teil, wirst Du feststellen. , dass ich das gleiche gesagt habe wie Du. Ich schrieb auch, dass Kinder leicht die Schuld für die Probleme der Eltern bei sich suchen und dadurch eine Verantwortung spüren, die man ihnen nicht zumuten darf. Trotzdem halte ich es für richtig, ein Kind in dieser Situation nicht alleine zu lassen ( ich meine damit nicht "räumlich alleine").

    Kindern sollte man in kindgerechter Weise Fragen beantworten, wenn sie sie stellen. Und wenn ein Kind Angst hat, zu fragen, kann man ihm sehr behutsam trotzdem einige Erklärungen geben.

    Möglicherweise haben wir einfach nicht fas gleiche Sender-Empfänger-Repertoir?

    Oh, da fällt mir noch was ein: Ich halte es für extrem wichtig, dass Dein Sohn nicht das Gefühl bekommt, irgendwie verantwortlich zu sein für Deinen Zustand. Kinder beziehen gerne alles mögliche auf sich, sie können ja noch nicht so gut reflektieren. Da braucht es wirklich extrem viel Fingerspitzengefühl, wenn Du mir ihm über Dein Problem sprichst. Du musst das im Grunde sowieso alleine bewältigen, das Kind kann und soll Dir da nicht helfen. Es soll eigentlich nur wissen, was zur Zeit bei Dir los ist. Verstehen wird er es nicht, denke ich.

    Und dass alles wieder gut wird, das ist ganz wichtig!

    Es ist ja so, dass Kinder aus problematischen Beziehungen oder Familien verinnerlichen, sie hätten daran eine Schuld. Um Himmels Willen, das ist katastrophal und kann einem Kind auf Dauer das Leben verderben. Sie wissen oft gar nicht mehr, was da mit ihnen passiert ist.

    Übrigens: Ich finde es gut, dass Du diese ersten Tage einzeln betrachtest und bewertest. Bisher war doch jeder Tag ein Erfolg, oder? Wenn Du es so weiter machst, kannst Du Dir ja auch jeweils den nächsten Tag vornehmen. Es einen Tag nach dem anderen hinkriegen, damit kommt man auch weiter!

    Und LetzteChance , so als Ergänzung zu Brant : NEIN zu dem, was war! Das Schlechtfühlen geht weg, Du musst aber noch durchhalten. Ich fände einen Rückfall ganz ganz furchtbar und destruktiv für Dich.

    Halte Dir doch immer wieder vor Augen, wie es war und wie Du Dich in der Alkoholzeit gefühlt hast. Und was Du nach außen wahrscheinlich für ein Bild abgegeben hast. Das war doch auch Mist. Und was Dein Sohn fühlen würde, wenn Du jetzt aufgibst. Wie er sich dann später an seinen betrunkenen Vater erinnert. Weiß er von Deinem Entzug?

    Mit Neunjährigen kann man schon ganz gut -natürlich vorsichtig und im richtigen Moment- über vieles sprechen. Die sind auch sehr "verzeihend", wenn ich das so sagen darf. Das ist ja noch das Alter, in dem Kinder ihre Eltern nicht so kritisch sehen wie dann ein paar Jahre später. Geh vor allem davon aus, dass Du für ihn wichtig und bedeutend bist, aber er muss Dir vertrauen können. Und er soll nicht Angst um seinen Papa haben!!

    In Deinem Vorstellungspost hast Du so negativ über Dich selbst geschrieben, das hat richtig wehgetan. Aber auch an Deiner Familie siehst Du, dass Du beachtet wirst und wichtig bist. Sonst wären die nicht wieder mit Dir zusammen. Von wegen alleine gelassen und unverstanden.

    Weiß Deine Frau denn, was Sucht bedeutet und dass man die nicht von jetzt auf gleich ablegen kann? Wenn Du Freunde verloren hast, dann waren sie wohl doch keine richtigen Freunde. Ich kenn das sehr gut, wie man sich da fühlt. Aber allein schon dieses Forum zeigt Dir, dass es Menschen gibt, die Dich gerne unterstützen wollen. Das war für mich auch eine komplett neue Erfahrung, aber es tut gut.

    Sport kommt wieder! Fang doch erst mal langsam alleine damit an, und wenn Du wieder fit bist, gehst Du in den alten oder einen anderen Sportverein. Vielleicht besser ganz unbelastet in einen anderen, wo man Deine Geschichte gar nicht kennt.

    Wenn Dich der Druck überfällt, mach irgendwas dagegen, sofort! Trink ganz viel Wasser, geh aus dem Haus, lenk Dich ab mit Lesestoff, mit Musik, was gerade schön für Dich ist. Ich habe gelesen, dass der Saufdruck auch kommen kann, wenn man unterzuckert ist. Also: Ein Stück Schokolade oder Kuchen wäre da nicht schlecht. Oder Obst, oder... Dabei kannst Du übrigens auch Deine Frau mit einbinden, dann kann sie Dich aktiv unterstützen. Sonst muss sie Deinen Zustand im Moment nur ertragen, das ist für sie auch schwer.

    Vielleicht gelingt es Dir in der jetzigen Situation, zu sagen: Es geht mir jetzt mies, aber ohne das kriege ich den Dreckskerl Alk nicht los. Du hast ja schon wirklich tief drin gesteckt, da brauchst Du Kraft.

    Würde es Sinn ergeben, wenn Du Dir vorstellst, es wäre eine Grippe oder sowas. Die kann man auch nicht "wegmachen", die muss man mit Geduld überstehen.

    Also, es ist noch lange nicht Ende der Fahnenstange. Nur gerade eine miese Zeit.

    Liebe Grüße und bleib dran!

    CeBe

    Absolut nötig! Wenn jemand die paar Stunden im Flieger nicht ohne Alkohol aushält, ist er wohl Alkoholiker. Und diese können ja nun mal oft ihr Verhalten nicht einschätzen oder kontrollieren.

    Allerdings hab ich mich ein bisschen amüsiert über Mr. O'Learys Vergleich mit dem alkoholisierten Autofahren... Ich gehe doch mal davon aus, dass der Pilot nüchtern ist. Und einen sturzbetrunkenen Freund darfst Du, wenn Du selbst nicht getrunken hast, ebenfalls nach Hause fahren. Betrunkene Fußballfans dürfen mit dem Zug fahren, logisch. Und Taxi nach Kneipenbesuch ist auch klar. Oh O'Leary!

    Nur: Tätlichkeiten gegenüber Crews oder in vielen anderen Berufen gegenüber Personen, das geht gar nicht. Ein Randalierer im Linienbus wird schon mal vor die Tür gesetzt, das ist aber im Flieger so eine Sache....Genausowenig kann ich mir vorstellen, dass es vor dem Boarding Kontrollen diesbezüglich geben könnte. Stichprobenartig vielleicht? Hohe Geldstrafen?

    Ja, AmSee13 , so etwas ist mir heute Vormittag wieder passiert, aber in ziemlich verdrehter Weise. Ich erzähle das mal: Sonntag, das ist zur Zeit nicht der beste Tag bei mir. Ich bin nach einer Nacht mit wenig Schlaf ziemlich früh losgefahren, weil ich zum Naturfriedhof wollte. Und das mit einem ziemlich elenden Gefühl von Trauer und Verlust. Das war natürlich nicht genau der Verlustgedanke, den Du oben meinst. Aber: Dieses körperlich fühlbare Verlustgefühl wurde schlimmer mit jedem Kilometer (es sind 35). Ich war unkonzentriert und habe Fahrfehler gemacht. Bin keine geübte Fahrerin.

    Ich wollte schon wenden und wieder heimfahren. Dann kam aus heiterem Himmel die Idee, ich könnte ja auch an einer Tankstelle eine Flasche Wein kaufen! Zusammen mit der Ausrede, der Benzinpreis sei gerade günstig, ich könnte ja auch gleich tanken. Das Auto hat aber gesagt, der Tank reiche noch für 470 Km!

    Das war alles ganz verquer in meinem Kopf und es stimmt: In diesem Moment habe ich Wein mit Trost und guten Gefühlen verbunden. Als ob mir das mein früheres Leben zurückbringen würde! Ich bin aber weiter gefahren, habe an unserem Bestattungsbaum gestanden und meinem Mann bzw. seiner Asche etwas vorgejammert, und nach einer Weile wurde es besser. Die Heimfahrt war ganz problemlos, die vielen Tankstellen an der Strecke haben mich nicht mehr interessiert.

    Das war ein ziemlicher Trigger, wobei mein persönlicher Verlust den "Verlust" des Trinkens plötzlich in den Vordergrund gestellt hat. Der Alkohol tat ja auch gut für den Moment, nur will ich diese Situation wie damals nie mehr haben.

    Merkst Du, wie seltsam Begriffe von einer Bedeutung zur anderen wandern?

    Die beiden doch eher leichten Suchtdruck-Erfahrungen haben mir aber auch gezeigt, dass das vorbei geht. Wenn ich tatsächlich an der Tankstelle Wein gekauft hätte, wäre ich mir ganz fürchterlich vorgekommen hinterher.

    So, jetzt nehme ich meine Stöcke und laufe eine Stunde durchs Feld. Und irgendwann ist der Tag vorüber.

    AmSee, ich schätze Dein Angebot zur Unterstützung sehr, danke! Wenn es mal ganz dicke kommt (und ich fürchte, das kommt irgendwann), schreibe ich Dir eine PN.

    Sehr liebe Grüße und einen schönen Restsonntag noch

    CeBe

    Klar Brant und Paul

    Jeder erlebt die Dinge im Leben anders, das habe ich mehrfach in Situationen so empfunden. Und das ist ja auch gut so, denke ich. Für mich beispielsweise ist die Abstinenz weder Gnade noch Entspannung, leider! Nein, ich empfinde sie zur Zeit wirklich als Knochenarbeit, die mich sehr fordert.

    Was die Scham betrifft, die habe ich auch empfunden. Nur leider nicht vor mir selbst oder meiner Familie gegenüber. Es war im Grunde sowas wie "Kein Mensch soll jemals merken, dass ich trinke". Also die Scham über die ständigen Heimlichkeiten. Und dass ich trotz jahrzehntelangen Alkoholmissbrauchs gut funktioniert hatte im Beruf und im Privatleben, hat mir dabei eher geschadet als geholfen.

    Vielleicht ist es für LetzteChance hilfreich, die unterschiedlichen Positionen zu sehen. Er fühlt sich ja im Moment wieder ganz anders als wir. Mir geht es so, sonst fände ich nicht so viel Sinn darin, dauernd Beiträge im Forum zu lesen. Ich höre auch sonst ganz gerne zu, wenn ein Thema diskutiert wird. Oft lerne ich daraus und konnte auch schon oft meine eigene Position ändern.

    Trotz allem sehe ich bei Alk-Abhängigkeit keine Schuld beim Abhängigen. So viel Wissenschaft und Forschung darüber, aber es gibt noch kein endgültiges Ergebnis über die Ursache dafür. Wenn Du es so auf den Punkt bringst Paul , dass der Suff schuld ist, dann ist halt immer noch nicht raus, warum Du so gesoffen hast, oder?

    Aber: Du hast da in meinen Augen eine ganz schöne Leistung vollbracht, Respekt!

    Bei mir sind es am Montag 4 Wochen. Wäre schon schön, wenn es dann leichter würde!

    Liebe Grüße und schönes Wochenende

    CeBe

    Guten Morgen LetzteChance !

    Bitte nicht schämen, Du trägst keine Schuld an Deiner Sucht! Schon gar nicht, wenn Du sehr jung mit dem Trinken angefangen hast. Außerdem, was hilft das jetzt? Es ist nun mal passiert.

    Du hast beschlossen, aufzuhören, und an den vielen Abstinenten hier siehst Du, dass es geht. Das sind alles Menschen und keine Übermenschen. Die haben hart an sich gearbeitet, um trocken zu werden.

    Wichtig ist jetzt Dein Bewusstsein, dass Du süchtig bist und der absolute Wille, die Verantwortung für Dich zu übernehmen. Der trügerische "Helfer" Alkohol tut gar nichts für Dich, der zerstört Dich nur.

    Was mir sehr geholfen hat neben der Unterstützung im Forum, waren sehr viele Dokus in TV Mediatheken, Videos in Youtube, Bücher zum Thema Alkohol. Da hat jeder so seine Vorlieben, denke ich mal. Ich bin ein Allesfresser, was Informationen betrifft.

    Und nicht zu vergessen: Das Forum bietet Unmengen an interessanten Infos, z.B. eine Bücherliste und Videos und News zum Thema Sucht. Wenn Du da mal richtig auf die Suche gehst, findest Du ganz vieles, was Dir helfen kann.

    Liebe Grüße

    CeBe

    Hallo AmSee13 , Paul und Brant ,danke für Eure Meinung. Ich denke im Prinzip genauso wie Ihr, habe mich aber trotzdem gefragt, ob es mir vielleicht "noch besser" gehen könnte als zur Zeit. Vor allem, weil ich so schlecht schlafe. Aber da gebe ich mir einfach mal noch Zeit, die ich ja im Übermaß habe.

    Diese Frage nach den Ergänzungsmitteln taucht ja immer wieder mal auf, und unser früherer Hausarzt hat sich dann auch grinsend im Sessel zurückgelehnt und gemeint: "Nötig ist es nicht, bei gesunder und ausgewogener Ernährung. Aber die empfohlene Dosierung bei den frei verkäuflichen kann auch nicht viel Schaden anrichten. Wenn Sie meinen, dann geben Sie halt viel Geld dafür aus und nehmen das ein." Der war aber sowieso deftig, er sagte auch "Naja, wenn Sie den ganzen Kalziumkram schlucken, dann kriegen Sie halt ab und zu ein Steinchen (Niere, Blase)." Bei Laborbefunden war ja auch nichts Auffälliges gewesen. Das war damals noch so ein alter Hausarzt, der auch gerne "One apple a day keeps the doctor away" gesagt hat.

    Liebe Grüße

    CeBe