Beiträge von Bighara

    Nun ja, Leidensdruck ist eine individuelle Kiste. Jeder hat ne unterschiedliche Fallhöhe. Bei dem Einen reicht schon ein Moment der puren Scham, bei Anderen kommt ne Sufffahrt und ein Führerschentzug dazu, um aus der Sucht aussteigen zu wollen…bei Anderen wiederum ist die Sucht so in Fleisch und Blut über gegangen, dass noch viel mehr passieren muss, damit die negativen Einschläge den Einfluss des Alkohols überwiegen. Da geht Leidensdruck auch mit Leidensfähigkeit einher. 🤷‍♀️ Ich weiß, an welchem Scheideweg ich damals stand…der war sehr existenziell. In der Familie kann ich ja live mitverfolgen, wie die Sucht weiterwütet und da ist trotz allem Elend immer noch nicht der bottom erreicht. Wie tief es noch gehen wird…keine Ahnung. Im Zweifel halt bis zum frühzeitigen Tod. 🤷‍♀️ Das ist das Einzige, was feststeht, so viel ist klar.
    Ich hinterfrage die Veränderungsmotivation bei Anderen nicht mehr und ich versuche es auch nicht mehr zu verstehen, warum die einen noch drin hängen und die Anderen nicht, denn wenn ich eins in diesem Forum gelernt habe, dann dass es wahnsinnig viel grau gibt und viele Wege nach Rom führen. Und wie kann ich verständnislos auf die Menschen blicken, die noch in der Sucht drin sind? Ich habe nicht vergessen, was mich selber dorthingeführt hat und wie tief ich in mich hineinblicken musste und welchen Sachen ich mich stellen musste, um den Weg raus anzutreten. Ein Leben in der Sucht muss man aushalten und verarbeiten können….ich denke inzwischen, das kann nicht jeder und will auch einfach nicht jeder aushalten müssen. Die Realität ist der real shit, aber diese ist halt bisweilen auch nicht einfach zu handhaben.

    AmSee13 Im Endeffekt lässt es sich doch auf den Leidensdruck runterbrechen, oder?! Wenn der Leidensdruck groß genug ist, dann ist auch das echte Wollen vorhanden. Wenn das Leid groß ist, ist die Bereitschaft zur Veränderung da. Und wie groß das Leid erst werden muss, um in die Veränderungsmotivation zu gelangen, ist ne ganz individuelle Kiste.

    Olivia Et hätt noch immer jot jejange 😉 Du schreibst deine eigene Geschichte und bist der Star in dieser - mach das Beste draus. 🥳 Aus eigener Erfahrung kann ich dir (auch als quasi alleinerziehende Mutter eines Teenies) sagen, dass es überhaupt nicht verkehrt ist, ohne Partner durchs Leben zu spazieren…wenn man sich mal dran gewöhnt hat, dann ist es ruhig und stabil, kein Drama, sondern Stabilität. Ist echt angenehm. Dafür musste aber erstmal mit dir selbst halbwegs gut klarkommen, daher…gönn dir erstmal nen fetten Bottich Eis statt Vodka, um die Trennung zu verarbeiten. Oder Schoki. Schoki hilft tatsächlich, denn da werden irgendwelche Hormone ausgeschüttet, dass es einem besser geht. 🥰 Schoki ist demnach wirklich ne Medizin. Sport und Bewegung tun auch gut, um auf andere Gedanken zu kommen. Und Tanzen kannste auch auf Brause. Viele Grüße aus Köln 😜

    Bassmann-neu Ich weiß, was du meinst, aber ich meinte es folgendermaßen: Ich setze mich an den Küchentisch und frage mich ‚Wie geht’s dir? Was macht die Sucht, wo stehst du momentan, ist sie nah dran oder weit weg?‘ Und dabei auch keine Angst vor ehrlichen Zugeständnissen, dass mir in Situation X mal der Gedanke an Betäubung und Alkohol gekommen ist, weil die Situation scheisse und anstrengend gewesen ist. Sind halt Gedanken und Ende. Das hat meiner Meinung nach nicht wirklich was mit der Auseinandersetzung der Suchtvergangenheit zu tun, sondern ist eher eine Analyse der Ist-Situation. Und die paar Minuten am Tag gehen auch nicht auf den Genuss, wobei ich mich damit zugegebenermaßen aufgrund meines Leistungsschemas grundsätzlich halt auch was schwer tue. 😆 Genuss muss ich noch mehr lernen und zulassen können. 🤷‍♀️

    Es hat sich für mich in letzter Zeit herauskristallisiert, dass es darauf ankommt, die Bereitschaft zu haben den Blick mit absoluter und schonungsloser Ehrlichkeit nach innen zu richten und mal nachzuhorchen, wie es um mich und die Sucht bestellt ist. Der Alltag kann wahnsinnig viel Raum einnehmen, man läuft dann einfach immer weiter in diesem Alltagsfilm und kriegt bisweilen wesentliche Dinge, die in einem arbeiten, nicht mit. 10 Minuten am Tag für ein kurzes Einhalten und in sich reinschauen, sollten drin sein, um nem Rückfall vorzubeugen. Klingt vielleicht was profan, aber durch dieses stetige Nachdenken und Reinfühlen bleibe ich im Kontakt mit mir und kriege es somit auch mit, wenn ich mal was der Balance gerate. Da greife ich dann schon ein und justiere nach.

    Honk   Mojo Ich denke, dass es auch schlichtweg Veranlagungssache ist, in welchen Emotionen man sich so bewegt. Natürlich durchläuft jeder Mensch alle Emotionen, aber gewissen Emotionen steht jeder für sich was näher. Ich selbst habe es nicht so mit der Scham, auch wenn ich mich ab und an schäme. 🤷‍♀️ Ich stehe den Schuldgefühlen viel näher als der Scham. Wenn ich auf die Funktion der Scham schaue, nämlich dem Verstoß gegen gesellschaftliche Normen, dann ergibt das aufgrund meiner Biografie auch Sinn, dass ich nicht so viel in der Scham unterwegs bin. Ich hab mich mal was mit der Soziolgie in Gruppen beschäftigt und ich bin den Weg aus der Gesellschaft schon früh angetreten. Ich stehe nicht außerhalb, aber ich fühle mich auch nicht der Mitte zugehörig, sondern den Außenseitern. Und wo kein Zugehörigkeitsgefühl, da auch keine Scham. 🤷‍♀️ Da die Normen und Werte der gesellschaftlichen Mitte keine Bedeutung für mich haben, lebe ich schlichtweg was schamfreier, weil man Rande der Gesellschaft andere Normen und Werte gelten. Vielleicht fühlst du dich Honk zum Beispiel der Mitte viel mehr zugehörig als ich das tue. 😊 Wie dem auch sei…allgemein empfinde ich die Scham als eher hinderlich und mag diese auch nicht besonders, da die ursprüngliche evolutionäre Funktion der Scham meines Erachtens heutzutage massiv an Bedeutung verloren hat aufgrund unserer immer mehr zunehmenden individualistischen Gesellschaftsstruktur und die Scham macht einfach unglaublich passiv. Gleichzeitig ist die Scham aber ein unglaublich mächtiges Gefühl. Wer in der Scham verhaftet ist, kommt nicht aus dem Quark und bleibt in der Regel der Passivität verhaftet, wenn man in dem Gefühl drin bleibt. Und Passivität ist so ziemlich der Anfang vom Ende, gerade in der Sucht. 🙄 Beispiel: Mein Ex-Freund hat mir damals vor der Klinik zum Beispiel gesagt, dass er sich für mich schämt. Gleichzeitig war mein Ex-Freund aber der Scham auch extrem nahe und hat ein riesiges Schauspiel aufgeführt, um seine eigene Suchtthematik vor seinen Leuten zu verstecken und jemand Anderes zu sein, um von seinen Leuten akzeptiert zu werden. Ich hab das damals schon nicht verstanden, weil ich dachte, warum willst du zu einer Gruppen dazugehören, die dich nicht akzeptiert so wie du bist? Und da habe ich kapiert, was es mit diesem gesellschaftenlichen Zugehörigkeitsgefühl auf sich hat und dass ich mich so gesehen freier bewege als mein Ex-Freund. 🤷‍♀️ Im Gegensatz zu mir hat der sich nämlich gefühlt die Hälfte des Tages geschämt. 😂

    - FORTUNE - Ich tue mich mit deiner Aussage hinsichtlich in der Vergangenheit schwelgen was schwer. Wenn du Auto fährst, schaust du als antizipierender Autofahrer ja auch bisweilen in den Rückspiegel. Ähnlich sehe ich das auch auf mein Leben bezogen. Ich kann nur sicher geradeaus fahren und schauen und save unterwegs sein mit dem Blick in den Rückspiegel der Vergangenheit. Denn da von dort aus fahre ich los - nicht unbedingt weg, es ist einfach mein Ausgangspunkt. Hoffe, das ergibt Sinn, was ich damit meine. 😅

    Der Blick zurück ist keine verschwendete Lebenszeit, sofern in der Reflexion verbracht und nicht im Bedauern oder Selbstmitleid. Und was ein gelebtes oder ungelebtes Leben ist…nun ja…ich sehe mich jetzt keinesfalls als erleuchtet oder dergleichen an, weil ich den Weg in die Abstinenz geschafft habe und anders lebe als zuvor. 😅 Ich netflixe für mein Leben gern und ich bin auch echt gern faul und vertrödele so richtig schön meine Zeit…ob das am Ende meiner Lebensbilanz gut kommt…keine Ahnung…aber kommt halt ganz gut im Hier und Jetzt. 😂 Wenn das am Ende in meinem Drehbuch des Lebens steht und das mein Sinn des Lebens ist, dann ist das so. Der Sinn des Lebens liegt darin, welchen wir persönlich unserem Leben jeder für sich halt so geben. 🤷‍♀️ Ob nun mit oder ohne Verschwendung. 😜 Liegt alles im Auge des Betrachters.

    Der wohlwollende Blick auf die damaligen Umstände ist m.E. maßgeblich dafür, um seinen Frieden mit der Suchtzeit finden zu können. Das Tun und Handeln in der Sucht ist bisweilen nur schwer mit dem Menschen vereinbar, der ich heute bin oder der ich hätte sein wollen. Die Diskrepanz zwischen Soll-Ich und Ist-Ich war in der Vergangenheit so groß, da hätte ein Jumbojet landen können. Der wohlwollende Blick zurück sorgt für Verständnis und dem ‚War halt so‘, aber der wohlwollende Blick befreit mich trotzdem nicht von der einen oder anderen unangenehmen Erinnerung mit entsprechenden unangenehmen Gefühlen. Manche Sachen stecken einfach tief im Kopf oder auch im Körpergedächtnis drin…Wohlwollen hin oder her…man wird sie nie gänzlich los werden, zumindest kommt es mir so vor. Meinen Kopf nehme ich nunmal überall hin mit. 😅 Aber: Ich bin auch ‚erst‘ bald 1 Jahr und 5 Monate trocken. Wahrscheinlich verändert sich meine die Wahrnehmung mit zunehmender Dauer der Abstinenz hier auch noch mal und ich kann deinem wohlwollenden Blick zurück - FORTUNE - was mehr folgen als ich gerade dazu in der Lage bin. 😉

    Moin Honk ! Lieben Dank, dass du nachfragst. 😊 Es ist meiner Meinung nach ein richtig gutes Gespräch geworden. Es hat mir zwar auch Einiges abverlangt, weil da ein paar Sachen auf den Tisch kamen, die für mich unangenehm sind/waren, aber das gehört dazu. So war das halt und nur, weil ich mich nicht dran erinnern konnte oder es verdrängt habe, ist es ja trotzdem passiert. Ich hab nunmal auch was Mist gebaut damals und dem muss bzw. wollte ich mich auch stellen. Das mit dem Wegschauen hab ich in der Sucht lange genug gemacht. In der Art wie am Wochenende haben mein Ex-Mann und ich noch nie miteinander gesprochen und es war für mich - trotz allem - erleichternd. Es war schön von dem Vater meines Kindes zu hören, dass - auch, wenn ich so ein paar Sachen verkackt habe - ich nicht alles verkackt habe. 😅 Das Gespräch war halt schon auch so angelegt von wegen: Ich stelle mich dem Vater meines Kindes und konfrontiere mich auch mit dem Leid & Schmerz, den ich selbst (auch durch die Sucht) verursacht habe. Da wir aber keine Rechnung miteinander offen hatten oder so, ist das ein richtig gutes Gespräch auf Augenhöhe geworden, in dem sich beide Parteien wohlgesonnen gegenübersitzen. 😊

    Und ich finde es - im Nachgang zu diesem Gespräch - immer wieder faszinierend, dass mein Gehirn trotz all dieser belastenden Erinnerungen, was ich da bisweilen so angestellt habe und den damit einhergehenden Gefühlen, klarkommt und ich meine damalige Persönlichkeit irgendwie mit meiner heutigen Persönlichkeit in Einkling bringen kann, auch wenn ich ein ganz anderer Mensch bin. Falls das irgendwie Sinn für dich ergibt, was ich meine. 😅

    AmSee13 Ich mag Kontrolle und ich kann ihm ja schlecht vorgeben, was er sagen soll. 😂 Das ist für mich eine Wundertüte und bei den Aufnahmen bin ich stets recht angespannt, weil ich im Performancemodus unterwegs bin. 🙄 Der Vater meines Sohnes ist mir wohlgesonnen, sonst wäre die Beziehung nicht so wie sie ist und sonst würde er das wohl auch nicht machen. In der Hinsicht bin ich mir sicher, dass da keine bösen Überraschungen auf mich warten.
    Aber ich werd halt morgen im Gespräch mit alten Kamellen konfrontiert und da lauern viele Schuld- und Schamgefühle für mich, weil ich halt auch echt was Mist gebaut habe damals im Suff. 🙄 Ist halt nicht so angenehm für mich, aber möchte ich durch, weil ich denke, dass das Gespräch mit ihm einen Mehrwert bieten wird. Es ist eine immens wichtige Perspektive auf das Thema Sucht, die er da morgen in den Podcast einbringt, wenn du mich fragst. Ich bin auch sehr dankbar, dass er das macht.

    Hello, ihr Lieben! Ich wollte nur kurz mitteilen, dass ich mir euer Feedback zu Herzen genommen habe und nun versuche sehr stark in den einzelnen Folgen bei mir zu bleiben, wie ich mit der Sucht umgegangen bin und welche Rückschlüsse ich für mich gezogen habe. 😊 Ich denke, dass mir das auch soweit ganz gut gelingt. Ich lerne stetig dazu und alles ist ein Prozess.

    Morgen nehmen wir das Interview mit dem Papa meines Sohnes auf. Er schildert seinen Blick auf meine Sucht aus der Perspektive meines ehemaligen Partners und Vater meines Kindes. Ein Elterngespräch quasi. Drückt mir die Daumen, dass das ein schönes, flüssiges und interessantes Gespräch wird. Ich halte es für ein wahnsinnig wichtiges Gespräch, aber habe auch was Bammel davor, um ehrlich zu sein. 😱😵‍💫

    Es gab Umstände in meinem Elternhaus, die dazu geführt haben, dass ich in jungen Jahren zum Alkohol gegriffen habe. Das konnte ich damals nicht sehen, weil mir die Einsichtsfähigkeit und geistige Reife als Teenager fehlte. Die Umstände waren zwar maßgeblich, aber der Alkohol war mein Weg. Ich hätte auch einen anderen Weg wählen können. Habe ich aber nicht, denn der Alkohol hat zu gut geholfen. Ich sehe es als eine Mischung aus bedingtem Vorsatz und grober Fahrlässigkeit: Ich hielt es für möglich, dass ich aufgrund meines Konsums in der Sucht lande, es war mir jedoch bis zu einem gewissen Grad egal, weil ich voll in Selbstzerstörungsmodus unterwegs war, aber ich hatte auch die Hoffnung, dass es anders kommt und alles wieder gut wird. Die Verantwortung allein dem Alkohol zu geben, halte ich für zu kurz gedacht. Klar, der Alkohol ist stets da und immer verfügbar, er macht abhängig, aber sofern er einem nicht unter Zwang intravenös zugeführt wird, trinkt man ihn immer noch aus freiem Willen. Der Alkohol ist ein Weg, den man für sich wählt, weil er am Anfang auch geholfen hat. Und zwar besser als alle anderen Alternativen, die zur Verfügung standen. 🤷‍♀️

    Ich persönlich schäme mich nicht für meinen Alkoholismus, sonst könnte ich den Podcast ja auch nicht machen. 😅 Aber ich schäme für die eine oder andere Sache, die ich im Konsum und in der Sucht so angestellt habe. 😉 Da bin ich über meine eigenen oder halt die Grenzen Anderer gegangen. War gerade anfangs schwierig auszuhalten vom Gefühl her, aber inzwischen komm ich damit gut klar. Wie Rekonvaleszent schon geschrieben hat: Ich hab meinen Frieden damit gemacht. Zumindest die meiste Zeit. 😁🖖🏻

    Miaflorentine Hello! Auch der stabilste Baum kriegt mal ein wenig Schlagseite. Ich denke, du bist auf einem guten Weg, weil du weiterhin ehrlich bleibst. Nicht Jeder wäre so ehrlich mitzuteilen, dass gestern wieder getrunken wurde und ich persönlich rechne dir deine Ehrlichkeit hoch an. Mit Lügen fängt nämlich meiner Meinung nach alles an…nicht unbedingt die Lügen Anderen gegenüber, die sind m.E. schon Endstufe, sondern vor allen Dingen das sich selbst belügen. Das ist der Anfang vom Ende.

    Und zu deiner Trennung…ich hatte es dir zwar auch schon per PN geschrieben, aber als ich in der Klinik war, ist auch meine Beziehung in die Brüche gegangen. Bin seinerzeit auch nur haarscharf am Rückfall vorbeigeschrammt. Eine Trennung ist immer scheisse und das zusammen wohnen bedeutet Stress. Die Gefühle, die da jetzt angeschwemmt kommen, sind stark…und unangenehm. Man will das nicht spüren, daher auch das Trinken. Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen…irgendwie durchhalten. Und nicht aufgeben. Die Zeit wird es richten, so abgedroschen es auch sein mag. Der Weg ist das Ziel und der Alkohol hilft nicht wirklich, sondern verlagert nur nach hinten. Deine Gefühle werden damit nicht verarbeitet, sondern nur verdrängt und holen dich irgendwann wieder ein. Glaub mir, ich weiß, wovon ich da schreibe. 😅

    Hallo Miaflorentine ! Die körperlichen Wehwehchen, das Zwicken und Zwacken nimmst du durch den fehlenden Alkoholnebel stärker wahr, denn du betäubst die Schmerzen oder die Einschränkungen nicht mehr. Du bist wahrscheinlich früher mit der Hilfe des Alkohol über deine körperlichen Grenzen hinausgegangen, um entsprechenden Aktivitäten in deinem Leben nachgehen zu können. Die Wehwehchen sind leider nicht weg, indem man nüchtern wird. Anfangs merkt man sie sogar verstärkt. Als ich nüchtern wurde, konnte ich kaum laufen (Bandscheibe) und mein Körper fiehl gefühlt völlig auseinander (linke Schulter Muskulatur komplett zusammengebrochen und 6 Monate Physio). Man muss dran bleiben und kontinuierlich etwas für die Gesundheit tun…was super ungewohnt ist, da man es nicht kennt etwas für sich tun zu müssen. Der Schmerz der Disziplin führt zu einer Vermeidung von körperlichen Schmerzen. So ist zumindest mein Fazit.🤷‍♀️ Augen zu und durch…es wird besser mit der Zeit. 😊 Manchmal muss man ‚einfach nur durchhalten‘ und mehr nicht. Du packst das!

    rent   Oran-Gina   Brant   AmSee13 Ich hoffe, dass ich jetzt alle erwischt habe. 😂 Erstmal vielen Dank fürs Feedback. Ich sehe die Punkte, dass ich mehr bei mir bleiben muss, denn darum geht es mir. Gleichzeitig hatte ich mir auch vorgenommen, Nichtbetroffenen die Sucht thematisch näherzubringen und mehr Verständnis für die Erkrankung zu wecken. Denn meiner Meinung führt Aufklärung zu Verständnis und damit auch zu einer anderen Sicht und einem anderen - weniger stigmatisierten hoffentlich - Umgang mit der Erkrankung. Ich bin zu sehr in den Erklärbär-Modus gegangen und von mir selbst weg. Bzw. eigentlich bin ich nicht wirklich von mir selbst weg, weil ich bei meinen Schlüssen und bei meiner Sicht auf meine Sucht bleibe, aber die Worte, die ich dafür gewählt habe, sind zu allgemeingültig geraten. Ich werde dies berücksichtigen für die zukünftigen Folgen, die ich aufnehme. In der kommenden Folge ist mir das bei mir bleiben, denke ich, sehr gut gelungen, da hier ausschließlich auf meine suchtbegünstigenden Faktoren eingegangen wird. Und was AmSee13 mit der Dichte hin meint, verstehe ich. Wie Brant geschrieben hatte, ist es ein Versuch so einen riesigen Themenkomplex in Worte zu packen. Das war ein wenig zu viel Rundumschlag. 😅 Insoweit: Danke euch vielmals! 😊