Beiträge von Paul

    Ich möchte nichts verharmlosen,

    Wer die Möglichkeit, nicht die Wahrscheinlichkeit, eines Delirium tremens ausser Acht lässt, bewegt sich auf dünnem Eis.

    Ich, einst ein heftiger Säufer, entzog schlagartig, kalt ... mit Erfolg ohne ernsthafte Probleme, sieht man mal von dem Gedanken-/Gefühlschaos ab.

    Auch ich möchte nichts verharmlosen, nur zu Bedenken geben, was passieren kann, aber nicht muss.

    Entscheiden darf jeder selbst, welches Risiko er eingeht und (!) dass es nicht gerade von Nachteil ist, zu wissen was passieren kann.

    ... diese Sucht hinter mir zu lassen ...

    Erstmal: 💐

    und gleich die Frage, heute im Nachhinein betrachtet, war es wirklich so schwer?

    Ich wundere mich immer wieder, wie wenig mir heute (!) mein trinkendes Umfeld etwas ausmacht. Früher als der Alkohol noch ein fester Bestandteil meines Lebens war, lag es ausserhalb meiner Vorstellung - ich und jemals alkoholfrei ... heute ist es das Normalste der Welt.

    Ich will Tron100 Thread nicht zuscheiben, drum mach' ich hier weiter:

    Ist es in der Regel nicht so, das Alkoholismus, der Körper bis zu einem gewissen Punkt funktioniert? Dass die Betäubung funktioniert, wenn man vom angenehm berauscht sein schon lange entfernt ist? Von Genuss ist oftmals schon lange nicht mehr die Rede, im Gegenteil, man fühlt sich unwohl, gar schuldig und versucht, so gut es geht, seine Sucht zu verstecken ... mit mäßigem Erfolg - am Anfang.

    Bei meinem Vater wars nicht anders, mit ca. 60 Jahren hatte er ein Stadium erreicht, mittlerweile mind. eine Flasche Hochprozentiges, manchmal auch mehr, soff er sich so durch den Tag, mehr schlecht als recht, auch Lieferdienste machten es möglich.

    War er nicht zu besoffen, funktionierte die Motorik, zwar leidlich, doch sie funktionierte, div. Schrammen/kleinere Narben am Körper zeigten, das es oft nicht der Fall war. Auch die Nahrungsaufnahme funktionierte ... manchmal, zum Überleben genügte es.

    Dann, irgendwann (ganz langsam) versagten die Beine, immer öfter, nicht weil so betrunken, sondern weil sie einfach gefühls-, koorinationslos wurden (Polyneuropathie), div. andere Organe/Körperteile folgten.

    Lange Rede, kurzer Sinn: den Verstand, Vernunft, Empathie oder wie immer man es sonst nennen will, war schon lange versoffen (wohl irreparabel?), dann folgte der Körper, so nach und nach ... das ~ letzte Jahr seines Lebens im Rollstuhl sitzend, konnte er gar keinen Alkohol mehr trinken (Würgereiz, sofortiges, blitzartiges Unwohlsein), siechte er so dahin, hin und wieder gepflegt von einer Privatperson, das zog sich so über 10 Jahre hin ...

    ... das ist schon erstaunlich was so ein Organismus alles aushält, wie lange er so einer permanenten Vergiftung trotzen kann!

    Mitnichten ist ein sorgenfreies, gesundes Leben ohne Alkohol garantiert. Aber eines ist sicher: mit Alkohol wird's garantiert nicht besser.

    Ich könnte alle Problem, mit einen Schlag lösen und das nur mit 5,49 € pro Tag.

    Hallo Tron100,

    Du könntest alle Probleme betäuben, damit magst du Recht haben, ebenso könntest du in eine komatöse Ohnmacht fallen, dann wären auch alle Probleme "weg".

    Doof nur, wenn man immer wieder erwacht, aus seinem Koma! = das klingt jetzt sehr lax und viel zu unernst, doch daran leiden oder litten doch so viele Betäubungssüchtige.

    Bei mir war's nicht anders, von Genuss war schon lange nicht mehr die Rede (bei mir)!

    Auch ich "schaffte"eine Flasche Wodka, zwar hätte eine halbe Flasche genügt, um mich gänzlich zu betäuben, doch auf Grund meines "Trainingszustandes" trank ich eben weiter ... bis die Wirkung einsetzte, mein Totalausfall, meine Ohnmacht/Schlaf.

    "Altwerden ist nichts für Feiglinge." ... diesen all zu oft belächelten Spruch, kann ich nur zustimmen, ich der jetzt auch alt wird/ist.

    Auch mein Leben wurde, nun alkoholfrei, nicht plötzlich lieblich, zufrieden und angenehm. Alle nicht-alkoholischen Probleme blieben bestehen, auch jegliche Unzufriedenheit!

    Die größte Herausforderung war für mich, mit diesen, bisher immer weggesoffenen Gefühlen zurechtzukommen, sie zu ertragen, anstatt ihnen durch Betäubung ständig zu entfliehen.

    Zugegeben meine Gesundheit (wohl bei jedem etwas anders) verbesserte sich merklich, zwar dauerte das seine Zeit, doch da passierte etwas. Auch konnte ich nach 40 Jahren Alkoholkonsum keine Wunder erwarten, zumal die letzten zwei Jahre meiner Saufzeit arg heftig waren.

    Hallo Tron100,

    auch mir sind diese Zweifel (ob ich es schaffe) wohlbekannt!

    So doof wie's klingt, doch das vergeht mit der Zeit. Manche brauchen Wochen, ich brauchte wohl Monate (?), doch so nach und nach verblasst "diese Sucht", dieses in Erwägung ziehen, Alkohol trinken zu wollen/müssen.

    Man vergisst es einfach, so wars bei mir jedenfalls.

    Selbst nach einem Jahr ploppte plötzlich die Idee auf: "jetzt ein Bier" (Belohnung) - ich saß im Bus und war auf dem Heimweg. Zu Haus angekommen, mein Weg führte am Supermarkt vorbei, bemerkte ich ... das Bier (zu kaufen) hatte ich völlig vergessen!

    Bin ich da ein Einzelfall? Ging es nur mir so?

    Vielleicht ist es wirklich so, dass man sich erst als reuiger Sünder/-in bekennen muss, alle Vorwürfe ertragen muss, einem alle ehemaligen Verfehlungen immer wieder vorgehalten und vorgetragen werden und man erst, wenn man im Büssergwand der Kurie demütig folgt, einem vergeben wird. ???

    Dass die, die eigentlich die Stigmatisierung verurteilen, nicht selbst frei von ihr sind ... ist das so?

    Das erinnert mich an all die Steinewerfer, zu denen Jesus im Johannes-Evangelium sprach.

    Hallo Mia,

    probier's vielleicht mal mit einem etwas freundlicherem Ton, auch wenn es bei so vielen Vorurteilen/Vorwürfen schwer fällt.

    Du willst nicht mehr trinken oder nicht mehr so oft/heftig? Gab es da schon Erfolge ... mit dem Aussschleichen? Was ist dein Ziel?

    Zufrieden abstinent bin ich nicht, dafür habe ich noch zuviel Baustellen.

    Hallo Tron100,

    so richtig ... gänzlich zufrieden mit allem ... immer, wird wohl eine ewige Illusion bleiben.

    Auch ich benutzte Alkohol immer als Einschlafhilfe, besser als Betäubungsmittel, denn etwas anderes war es nicht. Es half bei so ziemlich Allem ... Einschlafen, Schmerzen, Grübeln, Zweifeln, Ängsten etc.pp. = einer Ohnmacht ähnlich, konnte ich alles "wegzaubern"/betäuben - nur Mist, am nächsten Tag war alles wieder da - ich erhöhte die Dosis und schon war's wieder weg/ ich betäubt.

    Ungeachtet dessen, dass ich meinen Biorhythmus gänzlich störte/veränderte, an dieses Gift Ethanol gewöhnte, hatte ich mit Beginn meiner Abstinenz ein Problem, nicht nur gedanklich, auch mein Körper musste sich an all die nun auf mich einströmenden Reize gewöhnen, welche ich vorher betäubte, plötzlich wurden div. Botenstoffe ausgeschüttet, die ich erst jetzt, nüchtern bemerkte, Zellen, Rezeptoren, mein Gehirn war völlig überfordert!!

    Nach vielleicht einem viertel ... halben Jahr normalisierte sich mein Schlaf, ganz langsam. Nach ca. einem Jahr konnte sogar durchschlafen, ungeachtet der üblichen Pinkelunterbrechungen, doch 6 ... 8 Stunden Schlaf kamen immer öfter vor und sind mittlerweile regelmäßig. Einschlafen war bei mir, schon von Kindesbeinen an, immer ein Problem - körperliche Aktivität, viel autogenes Trainig half.

    Die "anderen Baustellen" blieben, ungeachtet des Alkohols. Dafür musste ich andere Lösungen finden!

    ... "zufriedenes, nüchternes Leben" ... auch ich konnte anfangs nichts damit anfangen, bis ich die Aussage relativierte in "zufrieden nüchtern/alkoholfrei", dass ich also damit zufrieden bin, dass ich keinen Alkohol trinke und nicht mehr ständig hadere, gequält von Suchtdruck oder den ständigen Gedanken mir würde etwas genommen, ich müsse verzichten.

    = gelassen (zufrieden) Alkohol einfach stehen lassen zu können, ohne dass sich irgendetwas in mir rührt!

    Zugegeben, das dauerte eine Weile bis ich diese Gelassenheit erreichte, es bedurfte wochen-/monatelanges Training, auch div. Konfrontationen mit Situationen in denen ich früher zum Glas griff oder gleich zur Flasche.

    "Das Leben" (um mich herum) blieb so wie es ist, nur meines veränderte sich, sehr merklich zum Positiven ... zwar sehr langsam, jedoch es tat es. Es blidete sich ein Bewusstsein ... was tat ich nicht alles im nicht nüchternen Zustand, wie viele Fehlentscheidungen traf ich, wie oft fühlte ich mich unwohl, hatte ein schlechtes Gewissen, wie oft verdrängte ich all dieses, immer wieder ... mit Alkohol?

    Die Liste war beträchtlich. Heute, schon einige Zeit alkoholfrei, muss ich mir immer wieder eingestehen: was war ich doch für ein Vollpfosten!

    Was auch nicht so leicht ging, wie dein Beitrag hier suggeriert….

    Auch du hast, wie du selbst gestern in deinem Thread geteilt hast, „ein paar Runden gedreht“…

    Das es leicht ging habe ich nie behauptet, das Gegenteil war der Fall!

    Einfach ist nur: trinke keinen Alkohol und du bekommst keinen Rückfall.

    Wenn du (man) natürlich "gern" alkoholfreies Bier trinkst, ist es natürlich nicht aufgeschlossen, dass man auch mal ein Bier mit Volumenprozenten erwischt, es in der Gaststätte verwechselt wird, beim Grillfest oder sonst wo.

    Für mich ist Bier Bier, Wein Wein und Schnaps Schnaps - ganz einfach! ... der Anblick, die Erinnerungen, der Geschmack und die dadurch hervorgerufenen Erinnerungen bleiben wohl ewig wach. Manch einem scheint es zu gelingen, diese Verknüpfung zu lösen.

    Mir gelingt das nicht! Wenn ein Bier nach einer bestimmten Zeit keine Wirkung erzielt, verliere ich schnell das Interesse an Bier, ebenso ist's bei Wein oder Schnaps, Coktails etc..

    Klar, kann man über Geschmack streiten - soll man doch, doch ändert das nichts an der Tatsache: kein Alkohol = kein Rückfall!

    Wer vor den ~0,1 Promille einer überreifen Banane (ca. 100g) Angst hat, vor der Mozartkugel, der Rumkugel etc. sollte diese Produkte meiden!

    Es gibt so viele (ober)gärige Lebensmittel die geringe Spuren von Alkohol enthalten bzw. enthalten können ... im Promillebereich, die von vielen gar nicht bemerkt werden und die weder Suchtdruck, noch allergische Reaktionen auslösen, wir es nicht einmal bemerken, weil wir es eben nicht wissen oder wissen, das diese minimalen Spuren völlig unbedenklich sind. Auch individuell reagieren wir verschieden.

    Manch einer bekommt schon 'ne Krise, wenn er ein Bier-/Weinglas sieht, ein Anderer wird kribbellig bei bestimmten Gerüchen oder dem Hauch eines Geschmackes - das funktioniert bei jedem anders!

    Das muss doch jeder für sich selbst herausbekommen und darf dann entscheiden, ob er es meidet oder toleriert = da gibt's kein Veralgemeinern.

    Wer mit 0,0% Bier glücklich wird, sollte es tun, wenn ein Nichtfleischesser seine vegetarische Bratwurst liebt ist, doch auch alles o.k.. Auch gibt es nicht immer den einen Trigger, den einen Auslöser!

    Wir sind alle so unterschiedlich, reagieren so unterschiedlich - sollte man das nicht erkunden und sich dann dementsprechend verhalten, damit man zufriedener wird?

    Vom Suff loskommen braucht Zeit ... Wochen, Monate, Jahre - da gibt es keine 100%ige Garantie.

    Nur eines ist sicher: kein Gift = keine Vergiftung.

    ...Da war Alkohol drin. Fand das eklig vom Geschmack. ...

    Aber so einen richtigen Schluck von einem alkoholischen Getränk wäre für mich schlimm. ....

    Weiß jetzt auch nicht ob man von einem Schluck wieder rückfällig werden kann.

    Wenn du jetzt wieder einen Schluck deines Ex-Lieblings-Betäubungsmittels trinken würdest, ginge es dir wohl ähnlich ... es schmeckte unangenehm, eine berauschende/betäubende, euphorisierende Wirkung gleich null.

    Vor ca. 18 Jahren, ich hatte gerade ein alkoholfreies Jahr hinter mir und meinen Führerschein wieder, schmeckte das erste Bier ganz und gar nicht, auch das zweite war nicht gerade lecker, ab Nr.3, die Geschmacksnerven waren mittlerweile betäubt, war es schon nicht mehr so unangenehm, aber weit entfernt von angenehm, nach dem vierten Bier begann allmählich die Müdigkeit.

    Bei meinem Körpergewicht, incl. Anflutungsphase und Alkoholabbauzeit, benötigte ich ca. 1 Promille, um schläfrig oder zumindest müde zu werden, ca. 0,6 Promille oder mehr, um meine Geschmaksrezeptoren zu betäuben (nicht mehr ekelig/unangenehm). Um richtig betrunken zu werden, brauchte ich deutlich mehr ... so sehr hatte ich meinen Körper schon, in den ca. 20 Jahren zuvor, an das Nervengift Ethanol trainiert/gewöhnt = ich war "trinkfest", also hochtrainiert = genau das zeichnete mein "Suchtgedächnis" aus = ich brauchte also eine bedeutend größere Menge an Alkohol, damit irgend etwas im Körper (biochemisch) passiert.

    Bei Wein oder Schnaps benötigt man selbstverständlich niedrigere Mengen vom Getränk, da die Volumenprozente viel höher sind und dementsprechend eine Wirkung viel früher einsetzt.

    Eine gegessene Mozartkugel, ein Biss von der "alkoholisierten" Schwarzwälderkirschtorte, die 10 %ige alkoholhaltige medizinische Lösung auf einem Esslöffel (Menge/Volumen) oder ein Schluck vom kirschwasser- oder eierlikörlastigen Milchshake wird kaum eine bemerkenswerte oder überhaupt eine bemerkbare Wirkung haben.

    Außer (!), wir glauben daran.

    Der nichtstofflich hervorgerufene Suchtdruck entsteht nämlich im Kopf und nur dort!

    Es genügen Gedanken, Gefühle, Bilder, z.Bsp. ein Biergarten, die ehm. Lieblingskneipe, fröhlich trinkende Menschen im Fernsehen u.s.w. = alles (der Anblick) alkoholfrei .. nicht ein Tropfen gelangt in unseren Körper und hat die Chance eine Reaktion hervorzurufen, dennoch reagieren viele, teils sehr heftig, darauf.

    ... der Pawlowsche Hund!

    Macht mir das Leben Spaß, erscheint es mir sinnvoll bzw. ich komme gar nicht auf die Idee nach irgendeinem Sinn zu fragen.

    Die Frage nach dem Sinn seines Lebens kann sich nur jeder selbst beantworten.

    Was mir wichtig und bedeutend erscheint, ist für dich vielleicht banal und nichtig, vielleicht ist's auch umgekehrt.

    Verliert man seine Träume, Ziele, Wünsche, Illusionen, wird es schwer mit der Sinnsuche bzw. mit dem Finden. Sollte es also so etwas wie Logik geben, ist der Sinn doch sehr stark mit persönlichen, ganz individuellen Gefühlen verbunden.

    Was hat z.Bsp. Feuerwerk für einen Sinn - viele finden es schön, obwohl es niemanden nutzt, ... ein Film, der Spaziergang mit dem Hund, das Betrachten eines Bildes?

    Etwas was positive Emotionen erzeugt erachten wir als sinnvoll, auf das Negative verzichten wir gern ... macht das Sinn?

    Durchaus mag es als "sinnvoll" erachtet werden, wenn man mit der Trinkerei aufhört, doch aber nur, um Leid bzw. drohendes, auch zukünftiges Leid zu vermeiden ... Gefühle, Schmerz ... Aua. Das macht Sinn, ist logisch.

    Manch einer möchte in die Annalen der Menschen eingehen, allein der Gedanke daran macht ihn glücklich (Gefühl), ist man dann tod, ist auch das Gefühl weg (Annahme ! ).

    Oma war schon über 70, die Beine machten nicht mehr so richtig mit, der Mann nervte nur noch, auch die Kinder und Enkel ließen sich nur selten sehen, meist nur wenn sie etwas wollten ... doch hin und wieder ein Kräuterlikör, ein Weinbrand ... das machte sie glücklich, zwar nur für den Moment, doch glücklich ... sie konnte wieder jung sein, unbeschwert - zumindest in ihren Gedanken, sie fühlte es!

    Macht das Sinn?

    Wenn wir ehrlich sind, es gibt nicht den einen Sinn, er ist sehr individuell, wechselhaft und sehr gefühlsabhängig, machmal ist's wie beim Verliebtsein, völlig "sinnlos", doch einfach nur schööööön.

    In diesen Sinne wünsche ich allen einen schönen Tag ... entscheidet selbst, ob er sinnvoll war.🙃

    Der Sinn des Lebens besteht meines Erachtens darin, sein Leben zu leben. Klingt erstmal ziemlich profan.

    So sehe ich das auch und es ist wirklich so profan.

    So lange noch was geht, sollte man es auch nutzen. Sicherlich werden mit zunehmendem Alter die Chancen nicht gerade größer, doch dafür ist man erfahrener, vielleicht auch cleverer, gelassener.

    Mit 55 Jahren bemerkte ich erst, das ich schon ziemlich alt bin für den Arbeitsmarkt, um nochmal neu zu beginnen, obwohl ich noch top fit und voll motiviert war. Irgendwann beginnen dann die kleinen Wehwehchen, wenn man Pech hat auch die großen, doch so is'es nun mal wenn man alt wird/ist.

    Lebe dein Leben so lange wie es geht, freue dich an dem was (noch) geht. Die vielen kleinen Dinge geben doch dem Leben einen Sinn, oft (leider) bemerkt man sie erst wenn sie "weg" sind oder kaum/nicht mehr zu erreichen.

    Die ganzen gemachten Fehler zu betrauern ist äußerst unintelligent ... wir machten sie ... der Drops ist gelutscht! Vielleicht bleiben dir noch 15 Sommer, vielleicht fällt dir auch übermorgen ein Meteorit auf den Kopf oder der böse Herzkasper ereilt dich oder oder oder.

    Lebe heute, hier und jetzt! ... und mach' das Beste daraus ...

    Wird Alkoholismus irgendwann zu psychischen Krankheit? Weil es unser Denken bestimmt, selbst lange noch, nachdem wir schon aufhörten?

    Man glaubt immer noch ... nach Wochen ... Monaten, Alkohol wäre die Lösung, der Heilsbringer, der Spasserzeuger, die Rettung - ist das nicht krank??

    Wohnt die eigentliche Krankheit nicht in unserem Kopf, der Irrglaube ... alle, die die noch trinken/viele denken sie sein gegen uns, wenn sie den Alkoholkonsum nicht gutheißen?

    Es sei etwas persönliches?

    Dabei sind sie nur gegen den Alkoholmissbrauch/-gebrauch, dieses enorm bewusstseinsverändernde Getränk, welches Ethanol enthält, was langsam, schleichend die Struktur im Gehirn verändert, uns wider jeglicher Vernunft und Logik (enorme Zellschädigung) immer wieder, immer weiter trinken lässt.

    Wir, die aberteuerlichsten Argumente, wie Selbstbestimmtheit, Freude, Unbeschwertheit oder gar Kulturgut erfinden, um all das zu rechtfertigen?

    Der Film zeigte sehr gut die innere Zerrissenheit der Protagonistin, zwischen dem eigentlich wollen und dem immer wieder dann doch nachgeben, doch immer wieder dem Trinken erliegen, es dann doch nicht durchhalten, wieder schwach werden, der Realität entfliehend ... hinein in die Welt des Rausches, wo alles so einfach und angenehm erscheint.

    ... ungeachtet, ja trotzig, zornig, hilflos, der daraus resultierenden Folgen ... im Job, beim nicht süchtigen Umfeld. Man schämt sich, man betäubt sich ... versucht sich all dem zu entziehen, obwohl man weiß, es ist nur für den Moment und am nächsten Tag geht der ganze Schei** von Neuem los.

    Das ist doch pure Spekulation



    Im Übrigen wird der Fokus hier meiner Wahrnehmung nach mehr darauf gelegt, dass „Genesung“ möglich ist und was man dafür konkret tun kann, und weniger auf dem Ansatz, an dem du dich offenbar immer wieder abarbeiten musst.

    Stimmt, es ist pure Spekulation, weil es bei jedem ein bisschen anders ist.

    Nur in einem gleichen wir uns ... beinahe, vielleicht ... wir gewöhnten uns die Trinkerei ab, durch Beharrlichkeit und Vertrauen in uns selbst, dass es gelingt.

    Wenn das alles so leicht wäre, warum zum Teufel haben denn dann so viele einen Rückfall?

    Ja, warum haben denn so viele einen Rückfall?

    Weil sie ständig an sich zweifeln, sich nichts zutrauen, immer wieder sich nicht selbst ertagen können, ihr Leben, die Situation in der sie sich befinden?

    Es viel einfacher ist, all dem zu entfliehen ... praktisch auf Knopfdruck ... zwei ...drei Drinks und die Welt ist plötzlich kunterbunt, alle Probleme weg, bis zum nächsten Katzenjammer?

    Weil man einfach nicht kapiert, verstehen will, dass der Suff alles (!) nur noch schlimmer macht?