Beiträge von Spaziergänger

    Interessant. Ich wusste ja schon immer, dass ich aus einer komischen Familie komme. Aber dass man im Winter Käsefondue isst, hab ich nun für WIRKLICH normal gehalten. Wie man sich täuschen kann. :D

    Rina, dann meinst Du aber eher Fleich-Fondue, oder? Das habe ich widerum noch nie gemacht. Da wird wohl dünn geschnittenes Fleisch in Brühe geschwenkt, bis es gar ist? Beim Käse-Fondue wird Käse in erhitztem Weißwein aufgelöst, bis es eine sämige Masse ergibt, in die dann Baguette-Stücke getunkt werden. Ohne den Wein wär das eine eher trockene Angelegenheit. Quasi Käsebrot. ;D

    Gerchla, ja ich kann mir durchaus vostellen, dass sich der Käse in Buttermilch/Milch/Frischkäse auflöst. Meine Verwunderung kommt daher, dass das geschmacklich nun doch meilenweit entfernt ist von der Kombi Käse-Weißwein. Sehr trockener/saurer Weißwein auch, sonst löst sich der Käse nicht auf.

    Frank, ja das ist wohl die beste Variante mit eher säurehaltigem Saft. Nach etwas weiterer Recherche habe ich auch einen Bio-Saft gefunden, der ganz gut klingt: "******* Apfel-Traubensaft sauer". Ha, Mindestbestellmenge 18 Liter. Ich schau mal in einem Bio-Laden, denk ich.

    Vielen Dank für die Ideen, alle zusammen!

    Hallo Paul,

    ich habe Deinen Beitrag mit Interesse gelesen. Wie lange bist Du jetzt schon spielfrei?


    Ich bin zwar schon etwas länger spielfrei, das mit dem Rauchen habe ich aber bisher nicht geschafft, zumindest nie dauerhaft. Ehrlich gesagt bin ich auch nicht sicher, ob ich das wirklich will. So ganz ohne 'Laster' zu leben scheint also doch nicht zu gehen, diesen letzten Schritt schiebe ich schon lange vor mir her. Hut ab, daß du da einen kompletten Schlußstrich ziehen konntest.

    Ich? Och, danke für die Blumen. Das hat sich aber eher zufällig so ergeben. Ich hatte aufgehört zu trinken und war beim Arzt. Der hat mir dann dringend empfohlen, das Rauchen aufzugeben. Und da ich insgeheim auf so einen Anstoß gewartet hatte, hab ich das dann gleichzeitig gemacht. Es war für mich nicht schlecht so, denn der Zigaretten-Entzug war so knüppelhart, dass die Alkohol-Abstinenz eher in den Hintergrund getreten ist in der Anfangszeit. Bei anderen Leuten ist das wohl andersrum, da gab es hier mal eine Diskussion.

    Ja, vermutlich braucht man irgendein Laster, geht mir auch so. Ich verputze zur Zeit Unmengen von Süßigkeiten, obwohl ich mir früher nichts aus dem Zeug gemacht habe. Aber da kann ich gut mit leben. Sport-Sucht als Kompensation wär vielleicht förderlicher insgesamt, aber egal. :D

    Vielleicht klappt es ja irgendwann auch noch mit der inneren Ruhe und Zufriedenheit, die einige der alten Hasen hier erreicht haben.

    Das Thema bringt mich darauf, dass dies der erste Winter/Weihnachtszeit ohne Käsefondue für mich wird. Das werde ich schon sehr vermissen, war immer eine feste Größe und abartig lecker.
    Google spuckt ein paar alkoholfreie Alternativen aus, die gewöhnungsbedürftig bis gruselig klingen. Man ersetze den Wein im Fondue wahlweise durch: Milch, Buttermilch & Frischkäse, Brühe & Zitronensaft, Apfelsaft. Im Ernst? Käse aufgelöst in Buttermilch und Frischkäse? Also ich weiß nicht... Hat das schon mal jemand versucht?

    Hallo Paul,

    herzlichen Dank für Deine ausführliche Erläuterung. Heftige Geschichte. Ich kann sie aber viel besser nachvollziehen, als ich gedacht hätte, da es tatsächliche viele Ähnlichkeiten in der Sucht gibt.

    Schön, dass Du anscheinend auf einem guten Weg bist jetzt. Ich bin selber erst seit Anfang des Jahres abstinent (Alkohol und Kippen), also erst recht frisch dabei.

    Einen schönen Abend,

    Martin der Spaziergänger

    Hallo Britt,

    vielen Dank für den Einblick!

    Hallo Greenfox,

    Also "besinnungslos und vollgepisst und bekotzt in einer Ecke rumzuliegen" hat zumindest für mich nicht primär den Reiz ausgemacht, Alkohol zu trinken. Das kann natürlich bei jedem anders sein ;)

    Ich vermute, dass auch Spielsucht nicht unbedingt von der Motivation angetrieben wird, drei Jahresgehälter an Schulden anzuhäufen. Von daher die Frage, was den Reiz ausmacht. Denn bei Alkohol weiß ich, dass er mich schnell und zuverlässig "anders" macht und gedanklich von da wegbeamt, wo ich nicht sein möchte.

    Beim Spielen könnte ich mir für mich nicht vorstellen, dass ich einen ähnlichen Effekt erziele, wenn ich mich in den Imbiss 2000 setze, ein paar Rollen 5-Mark-Stücke (oder was man da heutzutage nimmt) in die Automaten schmeiße und mich daneben setzte, ohne selbst zu spielen und wenigstens zu versuchen, 3 Zitronen in einer Reihe zu bekommen oder was auch immer.

    Aber Paul hat das ja jetzt schön erklärt, dass er da voll eintauchen und abschalten kann.

    Guten Abend Paul,

    auf die Gefahr hin, Greenfox zu ärgern und den Thread noch weiter entgleisen zu lassen: ich finde Deinen Beitrag sehr interessant.

    Spielsucht ist so etwas, was ich nicht so recht verstehe. Immer wenn ich an einer Spielhalle oder Automaten vorbeikomme, denke ich: holla bin ich froh, immerhin DAVON nicht abhängig zu sein. Es scheint so... sinnlos und langweilig? (OK, man könnte sagen das trifft auf viele Süchte zu. Ich kann das schlecht beschreiben.)
    Beim Alkohol, Kiffen und Rauchen habe ich selber ausprobiert, wie man davon abhängig wird. Eine Essstörung oder Kaufsucht kann ich mir auch vorstellen, also den Impuls, sich damit für einen Moment besser fühlen zu wollen.

    Interessant daher, dass Du schreibst, dass die Motivation beim Spielen tatsächlich auch so wie bei anderen Süchten ist: "davonzulaufen vor negativen Empfindungen oder sich selbst", Abschalten, Runterkommen.

    Nur meine Frage ist: könnte man nicht besser abschalten bei irgendeinem fesselnden Konsolen-Spiel, das man zu Hause spielen kann, quasi kostenlos? Was ist der Reiz daran, (all sein) Geld in einen blinkenden und düdelnden Automaten zu werfen, der dann noch nichtmal etwas interessantes macht? So wie ich das aus Beobachtung kenne, scheinen die "Profis" gerne mehrere dieser Automaten gleichzeitig zu füttern, um dann eher unbeteiligt daneben zu sitzen und zu warten bis das Geld durchgelaufen ist. Oder ab und zu mal etwas ausgespuckt wird. Macht das den Reiz aus, die Hoffnung, dass mehr Geld raus kommt, als man reingeworfen hat? Der Nervenkitzel, dass es um Geld geht? Oder wie hilft es beim Abschalten?

    Es tut mir Leid, wenn meine Frage ingnorant ist. Aber da Du gerade hier bist/warst... mich hat das schon immer mal interessiert.

    Greenfox, sorry für das Off-Topic, lösch meinen Beitrag ruhig.

    Hallo Angela,

    ich drücke auch die Daumen bei der Suche. Allerdings ist es tatsächlich sehr schwer, einen Termin bei einem Psychotherapeuten zu bekommen. Ich selbst habe aufgegeben, nachdem mir bei der einzigen Praxis, in der ich jemanden ans Telefon bekommen habe, gesagt wurde man könne mich zwar auf die Warteliste setzen. Ich müsste mich dann aber selber jährlich einmal melden, um zu fragen, ob ich weiter nach oben gerutscht bin. :D

    Aber ich habe statt dessen Einzelgespräche bei der Suchtberatung. Das ging (recht) schnell und (sehr) unbürokratisch. Das kann ich also empfehlen. Oder über die Klinik, wie Greenfox sagt.

    Also den Beitrag von "Jannes" im Bereich Klatsch und Meckerecke:

    "Sonnenfolie, wie gut sind Sie an Auto Fenster anzukleben?"

    gibt es wortgleich auch in vielen anderen Internetforen. Als nächstes folgt dann der Beitrag:

    "Küche Fenster mit eine Fensterfolie abkleben, geht das?"

    mit einem schönen Link zu einem Anbieter von Fensterfolien. Das ist Spam, da hat Greenfox Recht.

    Hallo Astro,

    auch von mir ein Willommen im Forum. Ich bin der Spaziergänger, 48, und seit Anfang des Jahres ohne Alkohol und Zigaretten unterwegs. Von daher bin ich selber noch ein Frischling und nicht in der Position, Ratschläge zu geben. Da ich mich in Deinem Post hier und da wiedererkannt habe, möchte ich Dir dennoch gerne ein paar Gedanken da lassen.

    Mit Ängsten und Panikattacken habe ich ein paar Jahrezehnte Erfahrung. Eine Zeit lang war ich deswegen in einer SHG für Leute mit sozialer Phobie. Im Nachhinein muss ich darüber lachen, so absurd war das. Ein Raum voller Leute für die nichts schlimmer ist, als in einem Raum voller Leute zu sein. Und im allerschlimmsten Fall auch noch etwas vor der Gruppe sagen zu müssen. Furchtbar. Ich bin dann auch bei Medikamenten gelandet. Aber mit einer Trinker-SHG würde ich es dennoch einmal versuchen, wenn die denn wieder stattfinden. Schlimmer kann's ja kaum werden.

    Die Gute Nachricht ist: seit ich nicht mehr trinke, habe ich keinerlei Probleme mit Ängsten/Panikattacken mehr. Du schreibst nicht, ob Du damit jetzt noch Schwierigkeiten hast. Falls ja, gibt es durchaus Hoffnung, dass sich die Problematik durch Abstinenz stark verbessert.

    Zum Thema Gewichtszunahme: sicher, 3 Flaschen Wein haben nun mal ca. 1800 kcal. Das sind 2 ordentliche Pizzas zusätzlich. Besonders dumm, wenn der Wein auch noch zusätzlich Hunger auf Nüsschen oder eine echte Pizza macht. Ich nehme bisher stetig 2 Kilo pro Monat ab, seit ich nicht mehr trinke. Und das ohne wirklich etwas dafür zu tun, außer ein wenig darauf zu achten, die fehlenden Zigaretten und Biere nicht (nur) durch Schokolade und Pizza zu kompensieren.

    Ganz auf Alkohol zu verzichten, also für immer, fand ich anfangs auch eine erschreckende Vorstellung. Mittlerweile, also nach nur wenigen Monaten, ist die erschreckende Vorstellung die, wieder zu trinken. Interessanter Perpektivenwechsel. Ich hoffe, das bleibt so.

    Dir einen guten Austausch hier im Forum!

    der Spaziergänger

    Hallo Britt,

    nein, hier bei meiner Suchtberatung finden noch keinerlei Präsenz-Termine wieder statt. Es wird da wohl etwas gebaut mit Plexiglas-Scheiben. Ist aber noch unklar, wie es weiter geht.

    Aber ich habe - je nach Bedarf wöchentlich oder zweiwöchentlich - telefonischen Sitzungen mit meiner Suchtberaterin/Therapeutin, wofür ich sehr dankbar bin. Das ist ja auch nicht selbstverständlich. Zwischenzeitlich hatte ich mal bei einer "normalen" Psychotherapeutischen Gemeinschaftspraxis angerufen, die haben da eine Warteliste und Termine dann vielleicht in 3-4 Jahren. Dagegen ist die Hilfe der Suchtberatung ja wirklich sensationell schnell und unbürokratisch.

    Danke, Ihr beiden. Ja, es ging dann irgendwann wieder. Ich habe an einer "Notfallkarte" gearbeitet mit Gedanken, die mir beim nächsten Notfall hoffentlich helfen. Dort habe ich Eure guten Vorschläge jetzt auch aufgenommen.

    Ein bisschen erschüttert bin ich schon noch heute, wie das so mies von der Seite reingegrätscht kam. Naja, Übung macht den Meister, hoffe ich.

    Gruß vom
    Spaziergänger

    Puh, vor ein paar Stunden war ich noch guter Dinge, da die ersten vier Monate Abstinenz ohne größere Probleme geglückt sind. Und jetzt sitze ich hier und kämpfe.
    Was ist passiert? Ich kann/konnte nicht recht schlafen, zu viele Gedanken. Und irgendwann ploppte der brilliante Gedanken in meinen schlaftrunkenen Kopf, dass zwei Bierchen jetzt sicher helfen würden beim Einschlafen. Denn so hätte ich es "früher" gemacht.
    Das hat mich jetzt auf dem falschen Fuß erwischt. Autsch. Geht aber schon wider etwas besser. Habe den Tipp hier befolgt, viel zu trinken. Lese in meinen Aufzeichnungen für solche Fälle, mit hoffentlich hilfreichen Gedanken und schreibe hier.

    Hallo Britt,

    alles klar, vielen Dank für Deine Antwort.

    Um was für eine Gruppe es sich genau handelt, kann ich Dir gar nicht sagen. Es war nur von "der Gruppe" die Rede. Es handelt sich aber um eine geschlossene Gruppe mit einem festen Programm für 7-8 Wochen (1 Termin pro Woche) und daher auch festen Start-Terminen alle 2 Monate oder so. Von Bluttest oder Kostenübernahme war keine Rede, ich wurde da einfach angemeldet. Das wäre wohl selbst anonym gegangen, aber die Anonymität habe ich schon nach dem Erstgespräch aufgegeben. Und mehrere Wochen Abstinent war ich schon beim Erstgespräch, da ich einen guten Monat auf den Termin gewartet und bereits in der Zeit nichts getrunken habe. Zum geplanten Gruppen-Start Ende März war ich bereits knapp 3 Monate abstinent. Morgen habe ich ein Gespräch mit meiner Beraterin und werde wohl erfahren wie es weitergeht. Vielleicht geht es hier ja auch im Mai weiter.


    Beschäftigst du dich mit dem Trinken (hast du Suchtdruck?) oder beschäftigst du dich mit der Alkohol-ABSTINENZ ?

    Ich meine die Beschäftigung mit dem Thema Alkohol(Sucht) generell. In der letzte Woche habe ich mich wohl mehrere Stunden pro Tag, also praktisch meine komplette Freizeit, in irgendeiner Form mit dem Thema beschäftigt (lesen, Hörbuch hören, Nachdenken). Und ich merke, dass mir das zu viel wird. Mit einer niedrigeren "Dosierung" und mehr Zeit für schöne Dinge ging es mir vorher schon besser. Momentan habe ich irgendwie eine beständige Unruhe im Hinterkopf, da wuseln irgendwelche Gedanken durcheinander die in irgendeiner Form mit Alkohol zu tun haben und das gefällt mir nicht.

    Habe ich Suchtdruck? Ich denke nicht. Aber die Befürchtung, dass diese Unruhe in die Richtung kippen könnte. Allerdings kenne ich Suchtdruck eher vom Rauchen. Das habe ich vor fast 4 Monaten auch aufgegeben, nach 30 Jahren heftigem Quarzen. Das war ein heftiger Kampf, aber eher kurz. Nachdem mich die Nikotinsucht über Wochen und Monate jede halbe Stunde gepiesackt hat, und ich jedes Mal geantwortet habe, dass es super ist, jetzt nicht mehr rauchen zu müssen und sie solle weggehen, hat sie irgendwann klein beigegeben. Der Alkohol geht da subtiler vor, finde ich. Bisher hatte ich keine Krise mit Suchtdruck, gegen den ich hätte kämpfen müssen. Meistens ist alles ganz ruhig eigentlich. Wenn ich derzeit draußen beim schönen Wetter Leute mit Ihren Bierchen im Gras liegen sehe, piekst mich das, ja. Geht aber. Das eigentlich geährliche ist aber - so kenne ich das zumindest aus meinen Trinkpausen - wenn unvermittelt, zum Beispiel bei der Arbeit, ein Gedanke im Hinterkopf aufpoppt "Ach, heute könnte ich doch eigentlich mal wieder ein Bierchen trinken". Wenn ich dem nicht sofort den Garaus mache, war's das. Da gibt es keinen Kampf gegen Suchtdruck, da bin ich geliefert und gehe nach Feierabend wie ein Robotor zur nächten Verkaufsstelle.

    Von daher versuche ich momentan einfach, mein Hirn nicht mehr als nötig über Alkohol nachdenken zu lassen.