Grüß Dich, Rainer - und erst einmal Herzlich Willkommen in unserer Online-Runde!
Ganz kurz zu mir: Bin 60, Alkoholiker, nach mehreren (2) Rückfällen nun seit 15 Jahren trocken und auch ein wenig in der Suchtselbsthilfe unterwegs.
Du schreibst, dass du vor 2 Wochen rückfällig warst. Nun gibt es Rückfälle und Rückfälle:
Man greift in einer psychischen "Notsituation" zu, trinkt etwas und bemerkt seine "Dummheit" selbst und beendet es wieder - entweder funzt es so oder man holt sich Hilfe.
Ooooder man rutscht wieder richtig rein und kommt ohne fremde Hilfe nicht wieder raus und bleibt eine ganze Weile wieder im Suff.
Bei mir hat der Rückfall 4 JAHRE gedauert und mich verdammt viel Mühe gekostet, wieder rauszukommen. Du schreibst etwas von "vor 2 Wochen" ...
Das kann heissen, Du hast Dir 1-2 Bier eingeflösst und konntest dann wieder aufhören - aber auch, dass Du fast 2 Wochen durchgesoffen hast. Dazwischen ist alles möglich.
Ich habe mir aber wieder Hilfe geholt in einer Selbsthilfe Gruppe und bei der Suchtberatung.
DAS ist aber mE das Allerwichtigste - und darauf kannst Du stolz sein! Denn egal welche Variante zutrifft - Du hast Dir Hilfe gesucht. Und das wird man auch bei der Familienhilfe anerkennen. Als Leiter einer SHG habe ich auch mit unserer örtlichen Suchtberatung zusammengearbeitet und von denen weiß ich, dass es sehr wohl honoriert wird. Kann natürlich nur für diese sprechen.
Mein Rat ist immer, soetwas offensiv anzugehen, also, es anzusprechen. Zum Einen bringt es nichts, wenn sie es von Hinten durch die kalte Küche erfahren (könnten) und zum Anderen ist es für Dich und Dein Selbstbewusstsein eine gute Übung, auch Deine Schwächen/Fehler anzusprechen. Nennt sich Selbstreflexion.
Okay, ist MEINE Methode und nicht jedermanns Sache. Aber es hat schon Einigen geholfen.
Gruß
Greenfox