Beiträge von Camina1969

    Hallo Hanna,

    es klingt nicht so, als sei dein Arzt Suchtmediziner.
    Wenn mir ein Arzt früher gesagt hätte, es reicht bei Ihnen noch nicht für eine Klinik/Suchttherapie o.ä., dann hätte ich, die nasse Alkoholikerin, sicherlich frohlockt, während ich, die trocken-werden-wollende Alkoholikerin, verzweifelt reagiert hätte.

    Elly hat dir neulich geschrieben

    Zitat

    Oder melde Dich bei einer Suchtberatung in Deiner Nähe.

    Hast du das mal in Betracht gezogen?
    „Nur“ das Bier weglassen hinterlässt natürlich ein Loch, eine Leere.

    Bei mir war es Wein, aber ich musste ihn mit etwas ersetzen. Es half, nicht nur etwas nicht mehr zu tun, sondern aktiv etwas zu tun, zum Beispiel über das Thema lesen, sich aktiv online austauschen, Beratungstermine in einer Suchtberatungsstelle wahrnehmen und vielleicht eine Suchttherapie beginnen, und sich eine oder mehrere Selbsthilfegruppen suchen, gerade am Anfang.

    Du hast ja nach deinen ersten Posts nicht mehr hier geschrieben. Du kannst das Forum hier auch nutzen, um die Nachmittage zu füllen :) und dir durchlesen, was andere schreiben, oder eben selber schreiben.

    Die Frage von AmSee finde ich auch interessant und bin gespannt auf deine Antwort, wenn du Lust hast.

    Viele Grüße,
    Gib dich nicht auf,

    Camina, w, 52, trocken

    Hallo Nina,

    in den praktischen Dingen kann dir anderswo, in einer Beratungsstelle z.B., vermutlich besser geholfen werden, da dies hier eher eine Art Selbsthilfegruppe für Alkoholiker und Angehörige ist, und es da Zufall wäre, wenn hier jemand sich mit den praktischen Dingen, um die du dir Gedanken machst, gut genug auskennt, um guten Rat zu geben.

    Aber die Möglichkeit, als Angehörige (EKA) hier von dir zu schreiben und dich mit anderen Angehörigen auszutauschen, bleibt ja offen.

    Ich selber bin trockene Alkoholikerin, und obwohl mein Vater auch getrunken hat, bezeichne ich mich nicht als EKA, weil es einfach nicht so schlimm war wie bei vielen anderen.

    Ob du nun hier weiter schreibst oder nicht, ich wünsche dir jedenfalls ganz herzlich alles Gute!

    Camina

    Hallo Hermann,

    wenn du über das Wochenende nachdenkst, war da irgendetwas (anders), was den Suchtdruck vielleicht ausgelöst haben könnte? Vielleicht auch schon an einem der Tage zuvor? Warst du mit Alkohol in Berührung? Oder gab es eine besondere Belastung, oder vielleicht eine besonders positive Gefühlslage?

    Kann vielleicht für die Zukunft helfen, wenn du versuchst, rauszufinden, was den Druck getriggert hat.
    Gibt da ja so Klassiker, aber dann hat wahrscheinlich jede/r auch noch seine/ihre eigenen persönlichen Auslöser.

    Hast du eigentlich Alkohol in deinem Zuhause?

    Gruß,
    Camina

    Liebe AmSee,
    ich freue mich wirklich sehr (!), von dir zu lesen.

    Ich war ganz verwirrt, als du so plötzlich nicht nur nicht mehr geschrieben hast, sondern dich auch gleich ganz abgemeldet hast.

    Na, und nun bin ich froh, dass es dir gut geht. Und gratuliere zum ersten trockenen halben Jahr, auf das noch viele weitere folgen mögen!

    Herzlichen Gruß
    Camina

    Hallo Erkenntnis,

    willkommen. Ich bin 52, weiblich und trockene Alkoholikerin.

    Mir fallen an deiner Vorstellung zwei Stellen besonders auf.

    Zitat

    Ich habe noch nie einen Entzug in einer Einrichtung ins Auge gefasst und werde es auch jetzt nicht.

    Warum nicht?

    Zitat

    Wenn ich es jetzt nicht schaffe, dann wohl nie.

    Das klingt ziemlich fatalistisch.
    Ich würde mich durch diesen Satz einerseits sehr unter Druck gesetzt fühlen, aber gleichzeitig steckt da für mich auch gleich ein Hintertürchen drin, weißt du, was ich meine?

    Hast du denn mal mit (d)einem Arzt gesprochen?
    Oder mit einer Suchtberatungsstelle?

    Auf jeden Fall ist die Erkenntnis, alkoholkrank zu sein (ist das eigentlich deine Erkenntnis?) aus meiner Erfahrung sehr hilfreich beim Trockenwerden.

    Hast du außer uns hier noch jemanden mit „ins Boot“ geholt und von deiner Alkoholabhängigkeit und deinem Entschluss, mit Trinken aufzuhören, erzählt?

    Ich wünsch dir hier jedenfalls einen hilfreichen Austausch.

    Viele Grüße
    Camina,

    Hallo Risu,

    ich hab neulich gerade darüber nachgedacht, dass ich so langsam meinen Frieden mit mir und meinem Lebensweg bis hierhin machen kann. Noch nicht ganz, aber es geht in die Richtung.

    Bis vor nicht allzu langer Zeit hatte ich in der Rückschau mit viel Bedauern und was-wäre-wenn Gedanken zu tun. Bezogen aufs Trinken, aber nicht nur. Ach hätte ich doch den „Mumm“/das Durchhaltevermögen gehabt, in meinem Traumberuf zu arbeiten! Ach hätte ich doch früher angefangen, mich ums Kinderkriegen zu kümmern. Und noch mehr; eben auch: Ach hätte ich nur früher begriffen, dass ich keine Kontrolle mehr über den Alkohol habe.

    Habe aber neulich festgestellt, dass ich so langsam der Stimme Glauben schenken kann, die mir sagt: Es konnte nur so sein, wie es war.

    Und wie hier andere auch schon schrieben: Im Hier und Heute kann ich gute Entscheidungen treffen. Ich lebe jetzt.

    Aber du siehst, ich kenne ähnliche Gedanken, wie die, die du aufgeschrieben hast, von mir auch, und nur langsam hat sich daran etwas verändert und ändert sich noch.

    Viele Grüße allerseits.
    Camina

    Hallo Schwester,

    Nein, meine Schwester war wegen meiner Alkoholkrankheit nicht bei einer Beratung, soweit ich weiß. Sie hat aufgrund ihrer eigenen Biografie für sich selbst eigene Maßnahmen / Hilfen ergriffen bzw. in Anspruch genommen.
    Meine eigene Trinkerei war der Großteil der Zeit eine heimliche Sucht, daher ist ihr das (mein) Problem eben auch nicht bewusst gewesen, bis kurz bevor ich aufhören konnte.

    Bei euch ist die Konstellation, die ich rauslese, eine andere.
    Für mich liest es sich so, als wollte dein Bruder die Verantwortung für sich selbst nicht wahrnehmen. Das ist bei mir teilweise auch so gewesen.
    Er ist aber selbst für sich verantwortlich, nicht du oder irgendjemand sonst. Eine Therapie kann sicherlich helfen, das zu verstehen und in diese Eigenverantwortung hineinzuwachsen, die zunächst wie eine Belastung wirkt, dann aber eine große Befreiung ist, weil sie handlungsfähig macht.

    Zitat

    ihr (Mama und Ich) haltet alle die Beine Still und ich soll denn die Therapie machen

    Ich würd ihn vielleicht fragen: Wieso „soll“? Sein Alkoholproblem kann er nur selber angehen. Eine Aufarbeitung der Biografie kommt dann ggf. erst später, denn bevor er nicht trocken ist, hat das keinen Sinn, das weiß ich aus meiner eigenen Erfahrung.

    Wenn du dir selber eine Beratung suchst, dann nur für dich selbst!
    Es ist super schwer, wenn man in so einer Familienkonstellation festsitzt, wo die Grenzen nicht klar sind, bei sich zu bleiben. Aber ich glaub, das ist ganz wichtig, sich zu fragen, ist das „meins“? Oder ist das „seins“?
    Insbesondere, wenn sich Widerstand regt, wenn der andere (dein Bruder) daran gewöhnt ist, sich als „Opfer“ zu sehen und seine Eigenverantwortung nicht wahrzunehmen. Dafür - dem zu begegnen - kann Unterstützung, eventuell auch in einer SHG für Angehörige, sehr hilfreich sein.

    Dir heute einen schönen Sonntag!

    Camina

    Hallo Schwester,

    ich schreibe dir auch als eine Schwester, allerdings bin ich die mit der Alkoholsucht und meine Schwester ist die Angehörige. Ich bin 51 und seit mehreren Jahren trocken.

    Du schreibst

    Zitat

    Nun möchte er just wieder zur Suchtberatung um eine Therapie anzufragen.


    Hat er gesagt, dass er das tun möchte, oder tut er es?

    Du fragst, ob du ihm als Schwester beistehen musst.
    Hat er dich denn um Unterstützung gebeten?
    Du musst erstmal gar nichts, oder wie siehst du das?

    Außerdem fragst du, ob das der „richtige Ansatz ist“

    Zitat

    es passiert etwas und dann mache ich die die Therapie?

    Aus meiner Sicht gibts da kein richtig und falsch, sondern nur etwas, das funktioniert und etwas, das nicht funktioniert, und das kann man dann ja erst im Nachhinein sehen.

    Es ist oft so, dass ein solches Ereignis wie das, was du von deinem Bruder erzählst, den Anstoß gibt, sich Hilfe zu holen und trocken zu werden. Und die Suchtberatungsstelle ist da auf jeden Fall eine gute erste Anlaufstelle.

    Für deinen Bruder, aber auch für dich, wenn du dich als Angehörige auch selber beraten lassen möchtest.

    Was die Alkoholsucht deines Bruders betrifft, kann nur er selber die Schritte gehen.
    Evtl. kann er sich auch von seinem Hausarzt eine Einweisung für einen stationären Entzug holen.

    Bei mir war übrigens ein Auffahrunfall (zum Glück ebenfalls nur mit Blechschaden) unter Alkoholeinfluss, der aber nicht „entdeckt“ wurde, einer der Faktoren, die das Ende meiner Trinkerei einläuteten.

    Viele Grüße, und wenn du Fragen hast, immer gerne.

    Camina

    Hallo,

    obwohl ich Henri nicht „kannte“, war er mir hier im Forum natürlich ein Begriff, und es tut mir sehr leid, das zu lesen.

    Gute Wünsche unbekannterweise für seine Angehörigen!

    Camina

    Hallo Orangina,

    ich habe erst heute gesehen, dass du dich abgemeldet hast.

    Ich hoffe, es geht dir gut, und ich finde schade, dass du hier nicht mehr schreiben willst.

    Ich wünsch dir alles Gute!

    Viele Grüße
    Camina

    Hallo Bajati,

    natürlich kann von außen niemand sagen, ob jemand abhängig ist oder nicht. Es gibt halt Anzeichen, die darauf hindeuten, aber die Abhängigkeit findet im Kopf statt, und da kann in der Regel kein anderer reingucken.

    Als ich noch getrunken habe, habe ich mir lange eingeredet, dass ich nicht abhängig war. Das tun viele Alkoholiker, habe ich mittlerweile gelernt.

    Letztlich ist es für dich eigentlich unerheblich, ob dein Mann abhängig trinkt oder nicht abhängig Missbrauch betreibt.

    Elly hat es ja auch schon geschrieben - worauf es ankommt, ist, wie es dir (damit) geht.

    Ich wollte übrigens auch früher (als ich noch trank!), dass mein Mann sich ändert, damit ich weniger unglücklich wäre. Aber ich konnte / kann nur mich ändern, bzw. meine eigene Lebenssituation beeinflussen, und so trennte ich mich endlich von meinem Mann und hörte auf zu trinken. Dahin zu kommen hat mich einige Jahre gekostet.

    Ich wünsch dir hier (und anderswo) einen hilfreichen Austausch.
    Hast du Freund*innen, mit denen du darüber reden kannst?

    Viele Grüße
    Camina, w, 51, trockene Alkoholikerin

    Hallo Ina,

    ich stelle mir das als ziemlich belastend vor, die Situation mit dem Gesundheitszustand deines Mannes. Dafür wünsch ich dir Kraft und dass du dir auch genügend Unterstützung von außen holen kannst.

    Ich kann zu der Traumfrage von dir etwas beitragen, denn ich träume immer mal wieder davon, getrunken zu haben, in verschiedenen Varianten. Es passiert in unregelmäßigen Abständen, mal alle paar Wochen, dann wieder nur alle paar Monate. Ich habe mich damit arrangiert, und ich sehe es als Unterstützung, immer dann, wenn ich einen solchen Traum habe, besonders genau bei mir hinzugucken, wie es mir gerade geht.

    Ich bin jetzt ja schon über sieben Jahre trocken, und ich fühle mich auch stabil trocken. Habe im wachen Zustand nicht den Eindruck, dass mir der Alkohol wieder näher kommt oder so.
    Die Verbindung von bestimmten Zuständen (Überforderung zum Beispiel) mit Trinken ist offenbar bei mir im Hirn aber besonders tief und fest.

    Vielleicht ändert sich das bei mir auch noch mal, aber ich will dir nur sagen, dass du es für dich vielleicht auch als (hilfreiches) Signal verstehen kannst, dich jetzt besonders gut um dich zu kümmern.

    Herzlichen Gruß
    Camina

    Hallo Orangina,

    das, wovon Rekonvaleszent schreibt

    Zitat

    Ganz wichtig erachte ich, selbst rückhaltlos zur eigenen Abstinenz zu stehen und sie an oberste Stelle der persönlichen Prioritätenliste zu stellen und ihr alles andere unterzuordnen. Da lasse ich mir nicht von Dritten reinreden.

    sehe ich auch für mich als entscheidenden Faktor. Bei meiner aktuellen Nüchternheit gestatte ich mir, diese bei mir an erste Stelle zu setzen. Das ist für mich gar nicht so leicht immer, ich muss mich manchmal daran erinnern, dass mein Kind/mein Job/ meine Freundin o.ä. letztendlich auch nichts davon hätten, wenn ich mich jetzt um ihre Belange kümmere, obwohl ich dabei über meine Grenzen gehe. Und dadurch meine Trockenheit gefährde.

    Ich hab mal das Motto gelesen irgendwo „Nüchternheit ist nicht alles, aber ohne Nüchternheit ist alles nichts.“ Das krame ich mir manchmal innerlich hervor, wenn ich im Zweifel bin, was ich mir zumuten kann.

    Und noch was anderes wollte ich dir schreiben, noch so einen Merksatz, der für mich Sinn macht: „Der Rückfall beginnt im Kopf.“ Das denke ich auch, bei mir war das so und wäre es wieder so, und auch deshalb ist es (für mich) wichtig, hier und/oder anderswo im Kontakt zu meinem inneren Erleben zu bleiben, und mich dazu auch (z.B. mit anderen Alkoholikern) auszutauschen, damit ich nicht unbemerkt in eine Richtung lebe, in der das Trinken wieder eine Option ist.

    Ansonsten auch von mir Glückwunsch zum trockenen Vierteljahr!

    Viele Grüße
    Camina

    Hallo Sunny,

    Erstmal danke der Nachfrage, mir geht es gut, ja. Heute mache ich mir etwas Sorgen um eine kranke Freundin, aber mir geht es gut.

    Danke, dass du dich mit meinen Fragen beschäftigt hast.
    Dass da eine Lücke ist, wenn der Alkohol wegfällt, habe ich absolut so empfunden. Eine Leere. Das fand ich gar nicht so leicht auszuhalten.
    Du schreibst, du musst derzeit noch keine Lücke füllen, da es dir momentan noch leicht fällt. Das ist doch schön. Wo du keine Leere empfindest, brauchst du ja auch nichts zu füllen. Da will ich nicht von mir auf andere (dich) schließen.

    Außerdem brauchst du dich bestimmt nicht (bei mir!) zu entschuldigen, wenn du auf eine Frage keine Antwort weißt. Wenn es für DICH wichtig ist, sie für dich zu beantworten, dann wirst du das tun.

    Du schreibst ja auch, dass du Angst hast, dass „die nächsten Wochen nicht so [einfach] laufen werden“. Vielleicht würde es die Angst reduzieren, wenn du dich gedanklich daraus vorbereitest. Dir einen Plan machst. Stichwort Notfallkoffer, da findest du hier im Forum schon einiges dazu.

    Dass du in gutem Kontakt mit deiner Familie stehst und offen mit ihnen darüber sprechen kannst, wie es dir geht, ist super. Mir hat vielleicht auch schon anfangs am meisten geholfen, dass ich aufgehört habe, mich mit meiner Sucht zu verstecken.

    Und Hula Hoop finde ich auch toll, ich kann das GAR nicht. :)

    Viele Grüße,
    Camina

    Hallo ichso,

    ich bin auch nicht überrascht, dass du dich abgemeldet hast.

    Aber ich finde es auch schade. Mir hat dein klug und schön total gut gefallen.

    Vielleicht kommst du ja mal wieder.

    Zitat

    ...auch immer das Glitzern in meinen Augen und das (meist) freundliche Lächeln, kicher.... Never give up!

    Grüße,
    Camina

    Hallo Sunny,

    ich glaub, ich hab dir noch gar nicht geschrieben - daher als erstes meinen Glückwunsch zu deinem Plan (Entschluss?), mit dem Trinken aufzuhören. Wenn du das durchziehst, machst du dir selbst ein großes Geschenk!

    So ganz entschlossen klingst du noch nicht ... („... entschlossener“). Aber ich darf dir verraten, auch bei mir hat es gedauert, bis mir klar war, ich möchte wirklich wirklich gar keinen Alkohol mehr in mein Leben lassen. Zum Glück konnte ich nach meinem letzten „Entschluss“ lange genug abstinent bleiben, bis ich das wirklich ganz klar in mir hatte. In der Zeit habe ich viel zum Thema gelesen und mir Dokumentationen angeschaut und mich mit anderen Alkoholikern ausgetauscht. Habe mich in einer Suchtberatungsstelle beraten lassen. Habe Therapiegespräche geführt. Und noch anderes.

    Du hast ja auch schon viele Erfahrungsberichte hier gelesen und Vorschläge bekommen.

    Du schreibst

    Zitat

    Die Gefahr eines 'Rückfalls' macht mit ziemliche Angst, jedoch hoffe ich das mentale Stärke reichen wird um diesen zu verhindern.


    Mentale Stärke ist eine feine Sache, und ich will dich auch nicht entmutigen, aber angesichts einer Suchterkrankung erhöhst du deine Chancen ganz ungemein, wenn du dir noch mehr Unterstützung gestattest.

    Was machst du konkret, wenn du in deiner wie du schreibst zur Zeit recht anstrengenden Lebensphase den Drang verspürst, zu trinken? Hast du einen Plan dafür?

    Wenn der Alkohol in deinem Leben wegfällt, entsteht da eine Lücke? Weißt du, wie du sie füllen willst?

    Ich wünsche dir heute einen wunderbaren trockenen Sonntag!

    Herzliche Grüße
    Camina, w, trockene Alkoholikerin

    Liebe AmSee,

    wie schön, dass es dir gut geht. Ich freue mich. Und freu mich auch, dass du hier wieder schreibst.

    Dass du so schnell so eine grundlegende Veränderung an dir feststellst (bezogen auf die Verunsicherung), finde ich ja erstaunlich, aber natürlich im positiven Sinne, und ich will’s dir auf keinen Fall absprechen, wie käme ich dazu. Manchmal geht es halt plötzlich innerlich auch anders. Bei mir ist, ich gebe es zu, das mit den Veränderungen etwas zäher.

    Zitat

    Ich kann kaum zum Ausdruck bringen, was für ein neues Lebensgefühl das jetzt für mich ist.

    Da freue ich mich einfach mal mit dir.

    Viele Grüße
    Camina

    Hallo duso :)

    Ich freue mich, dass du hier (wieder) schreibst.

    Ich weiß gar nicht mehr, ob ich dir schon mal geschrieben habe.
    Bin auch inzwischen locker über fünfzig, Mutter, und (seit gut sieben Jahren trockene) Alkoholikerin.

    Deine Frage finde ich spannend, und ich denke da auch noch weiter drüber nach, aber eine Erkenntnis kann ich schon nennen, die mir durch die Pandemie (bzw. deren Auswirkungen hier in meinem Lebensumfeld) gekommen ist. Oder vielleicht hatte ich sie auch schon vorher, aber nicht so klar, oder so.

    Ich lebe seit Jahren mit dem Selbstverständnis, dass ich total gerne alleine bin und eigentlich nie genug davon habe - Zeit mit mir und für mich alleine. Und dass ich Menschen eigentlich nicht so sehr mag.
    Parallel hatte ich in der Zeit, seit ich trocken bin, aber auch einzelne gute Verbindungen zu Menschen hergestellt. Und im Laufe des letzten (Pandemie-)Jahres wurde mir klar, wie wirklich wichtig diese Verbindung zu anderen für mich ist. Und sogar nicht mehr nur zu den wenigen, bestimmten, ausgesuchten Menschen meines engen Umfeldes, sondern seltsamerweise auch die Verbindung / Begegnung mit quasi Fremden. Leuten hier aus dem Stadtteil. Anderen Hundebesitzern, anderen Einkäufern. Anderen, die ihre Vorgärten weihnachtlich geschmückt haben. Irgendwie bin ich „den Menschen“ in der Zeit der Pandemie innerlich (wieder) näher gerückt.

    Mal sehen, ob mir noch mehr einfällt. Und bin gespannt auf weitere Berichte. :)

    Herzlichen Gruß,
    Camina

    Hallo Orangina,

    Zitat

    ... und bin neugierig, wie es wird,wenn ich noch ein paar weitere nüchterne Monate hinter mich gebracht habe.

    Das erinnert mich daran, warum es (auch) so schwierig für mich war, mich auf ein trockenes Leben einzulassen: Weil ich ja gar keine Vorstellung (mehr) hatte, wie anders es sein würde, und wie es sich weiter verändern würde. Trinkend dachte ich, es würde (ich würde) genauso bleiben, nur dass ich nicht mehr die „Krücke“, das Betäubungsmittel Alkohol haben würde.

    Trocken merkte ich, dass es anders wurde, und vor allem merkte ich, dass es das Potential hatte, sich auch immer weiter zu verändern, dass ICH das Potential hatte, mich und mein Leben immer weiter zu verändern, so wie sich LEBENDIGE Dinge/Wesen eben immer verändern, und da kam die Neugier auf mein Leben zurück und die Freude daran, und darauf.

    Schönen Dank dir für deinen Anstoß, mir dies zu vergegenwärtigen, und beste Wünsche.

    Camina