TV - Tipp


  • Ich kenne einige Leute, die sind sogar fast solz darauf, dass sie jeden Tag eine etwas deutlichere Bettschwere haben, und die mich dann noch schräg anreden, warum ich nichts trinke, wann ich endlich wieder was trinke und die selbst von sich sagen, sie wollen gar nicht aufhören zu trinken.

    Solche markigen Sätze kenne ich auch. Und zwar insbesondere aus meiner Raucherzeit. Ich kenne sie von anderen, aber auch von mir selbst.

    Nachdem ich gemerkt hatte, dass ich abhängig war und mit dem Rauchen nicht aufhören konnte, obwohl ich mir kaum etwas sehnlicher wünschte, drehte ich den Spieß um und behauptete, eine so schöne Sache überhaupt nicht beenden zu wollen.

    Soweit das nach außen Getragene.

    Innerlich fühlte ich mich als Schlappschanz und freute mich klammheimlich darüber, wenn Andere, die den Absprung von der Qualmerei zunächst geschafft zu haben schienen, rückfällig wurden. Auf der anderen Seite verging ich vor Neid, wenn Andere den Absprung augenscheinlich schafften.

    Das ist der Unterschied zwischen Schein und Sein. (Und bei den Trinkern wird der nicht anders sein.)

    Bassmann

  • In der BRD darf in letzter Konsequenz niemandem eine Entgiftung verwehrt werden. Letztendlich wäre das unterlassene Hilfeleistung, und die ist strafbar. Solange Menschen krankenversichert sind, stellt sich auch die Kostenfrage nicht - die Krankenkassen müssen und werden für diese medizinische Notfallmaßnahme aufkommen. Bei Menschen ohne Krankenversicherung kann es allerdings zu erheblichen Schwierigkeiten kommen. Ich selber war zum Zeitpunkt meiner "Selbsteinweisung" in "meine" Entgiftungsklink nicht krankenversichert - mein desolater Gesundheitszustand ließ aber gar nicht die Frage aufkommen, ob mich das KH behandelt oder nicht ... Die Entgiftung und der qualifizierte Entzug sind mir am Ende mit rund € 2.500 in Rechnung gestellt worden. Glücklicherweise ist es mir während der drei Wochen Krankenhausaufenthalt gelungen, einen Status nach SHG II zu erzielen, so dass am Ende die Sozialbehörde für die Kosten aufgekommen ist.
    Also - ein kostenneutraler Anspruch auf Entgiftung besteht - anders sieht es bei einem qualifizierten Entzug aus. Krankenhäuser können entscheiden, ob sie "DrehtürpatientInnen" diesen gewähren oder halt nicht. Wenn hinter einer Ablehnung eines QEs therapeutische Gründe stehen, kann ich das durchaus verstehen - auch Suchttherapeuten auf Entgiftungsstationen stoßen bei überzeugten DrehtürpatientInnen natürlich irgendwann an die Grenzen ihrer professionellen Distanz. Im Großstädten führt das natürlich dazu, dass Betroffene für ihre Trockenlegungsintervalle einen intensiven Krankenhaustourismus veranstalten ...
    Stationäre oder ambulante Entwöhnungsbehandlungen, die ja eher in seltenen Fällen von den KKs bezahlt werden, bedürfen eh einer Kostenübernahmezustimmung der LVAs / BVAs. Hier wird dann anhand der sogenannten "Sozialberichte" (in der Regel von Suchthilfeeinrichtungen zusammen mit den Patientinnen erstellt) entschieden, wie die Prognosen für eine "dauerhafte Abstinenz aussehen. Die alte Faustregel "alle zwei Jahre eine Entwöhnungsbehandlung" gilt übrigens schon lange nicht mehr - Zweittherapien werden deutlich weniger bewilligt, Abbrüche oder Therapiebeendigungen durch Klinken aufgrund von "Fehlverhaltens" der Patientinnen können zu Regressleistungen der Kostenträger an die Betroffenen führen.

    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Suchterkrankungen Krankheiten wie jede andere auch sind. Dass es Menschen gibt, die irgendwann nicht mehr therapierbar sind, ist unbestritten. Hier zwischen Menschen unterscheiden zu wollen, die suchtbedingt und aufgrund der Schwere ihrer Abhängigkeit nicht therapierbar sind und denjenigen, die einfach "therapieunwillig" sind, halte ich für unmöglich.
    Wenn eine Gesellschaft auf der einen Seite Milliarden mit dem Verkauf und der Herstellung von per Definition legalen Drogen verdient, muß sie auf der anderen Seite auch für die ggf. entstehenden Kosten aufkommen. Darüber hinaus stellt Alkohol ja auch ein wichtiges gesellschaftliches Befriedigungsmittel dar (das an dieser Stelle auszuführen, würde hier zu weit führen ...) - folglich sollte die Gemeinschaft auch hier im Zweifel für die entstehenden Kosten aufkommen müssen. Eine Unterscheidung in gute und schlechte Suchtkranke halte ich für fatal - der nächste konsequente Schritt wäre dann, Menschen aufgrund ihrer Essgewohnheiten für mögliche Gesundheitskosten aufkommen zu lassen ...

    Beste Grüße
    keppler

  • ja, keppler, gegen deine Argumentation ist nichts einzuwenden. Ich finds ja eigentlich richtig, etwas (oder etwas mehr) von den Gewinnen der Alkoholndustrie (neben den Steuern) für Rehabilitationsmassnahmen abzuschöpfen.

    Bei 2,5 kEuro Rechnung wird man dann aber auch etwas dumm aus der Wäsche schauen, wenn man diese Rechnung dann nüchtern präsentiert bekommt. schwitz.

  • Bei 2,5 kEuro Rechnung wird man dann aber auch etwas dumm aus der Wäsche schauen, wenn man diese Rechnung dann nüchtern präsentiert bekommt.

    Und um den Schreck zu verdauen, wird mancher dann erstmal einen ordentlichen Hieb nehmen ...

    Ich habe damals gewusst, dass mir die Krankenkasse keine 2.Therapie bezahlen wird - trotzdem war ich bereit, mich auch weiter zu verschulden, um dieses Geld aufzubringen. Das wären da aber locker 25 k€ gewesen. Aber als dann auch noch die Beihilfe sich weigerte, ihren (ursprünglich zugesagten) Anteil zu bezahlen, da habe ich dann doch resigniert und nicht weiter daran gedacht, eine weitere Langzeittherapie zu machen. Nur mal so: bei mir bezahlt die KV 30% und die Beihilfe 70%. Jetzt könnt Ihr Euch ausrechnen, was die gesamte Therapie ungefähr gekostet hätte.

    Also habe ich die qualifizierte Entgiftung genutzt (hatte das große Glück, diese in einer sehr guten Einrichtung mit sehr engagiertem Personal machen zui können!) - und bin auch anschließend am Ball geblieben.
    Und in 4 Wochen "feiere" ich meinen 8. Jahrestag ...

    Also: Nicht jeder Drehtürpatient ist von vornherein "verloren". Man kann nicht jedem in den Kopf schauen. Ich fände es schwierig, wenn ich irgendwo eine Grenze ziehen sollte - schließlich habe ich ja auch 5 Entgiftungen gebraucht ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!


  • Und um den Schreck zu verdauen, wird mancher dann erstmal einen ordentlichen Hieb nehmen ...

    Das könnte aber leicht wirklich so sein! Eigentlich wärs wirklich am besten und am gerechtesten, Brauereien, Winzer und andere Alkoholhersteller werden zweckgebunden gemeinsam zur Kasse gebeten, um die Entgiftungen und Entziehungn zu bezahlen. Analog auch bei Rauchern, die Alkoholindustrie und Tabakkonzerne verdienen eh Milliarden mit einem süchtigmachenden (um es zu relativieren: es kann, muss aber nicht bis zum Kontrollverlust süchtig machen) Produkt. Trotzdem: schon alleine dass sie nicht gesundheitsfördernd sind, müsste man eigentlich die Alk- oder Tabaksteuer zweckgebunden daüfr hergegeben werden, finde ich.

  • Mal wieder ein TV-Tipp (für die, die es interessiert):

    In der kommenden Woche hat 3Sat als Thema "Abhängigkeit". Am 22.06.2017 heisst es im Abendprogramm z.Bsp.:

    - 20:15 Uhr: "Die Anti-Sucht-Pille"

    Alkoholsucht wird meist mit psychotherapeutischen Maßnahmen bekämpft. Den Patienten fällt es dennoch sehr schwer, den Alkoholkonsum zu kontrollieren. Könnte ein Medikament dabei helfen?

    Selbst nach einer stationären Therapie werden etwa 50 Prozent der Patienten innerhalb von ein bis zwei Jahren rückfällig. Eine Anti-Sucht-Pille, die das Verlangen nach dem Rauschmittel Alkohol eindämmt, wäre eine Revolution und ein Segen für Betroffene und ihre Familien.

    Es gibt gewaltige Fortschritte in der Erforschung von Sucht und Suchtbehandlung, doch die meisten Menschen wissen nichts davon - auch viele Ärzte nicht. Sie verschreiben teure und zeitintensive Verhaltenstherapien, die statistisch gesehen nur bei der Hälfte der Suchtpatienten zu dauerhaftem Erfolg führen. Seit einiger Zeit machen neue Medikamente, die in das Belohnungssystem des Gehirns - den Dopamin-Haushalt - eingreifen, Alkoholikern Hoffnung. Das Prinzip: Diese Medikamente sollen dem Verlangen nach Alkohol entgegenwirken, weil sich die erhoffte Entspannung oder das Hochgefühl nach dem Alkoholgenuss nicht mehr einstellen.

    Doch an der Zulassung von neuen Medikamenten zur Suchtbehandlung scheint niemand wirklich Interesse zu haben. Vielleicht geht es dabei auch um Geld: Ein Patient bringt einer Therapieeinrichtung 120 Euro am Tag. Medikamente sind da deutlich günstiger.

    Filmautorin Maureen Palmer dokumentiert die Lebens- und Leidensgeschichte von Mike Pond, einem Psychotherapeuten und Alkoholiker, der seit fünf Jahren trocken ist. Pond kennt Alkoholabhängigkeit mindestens genauso gut wie viele seiner Patienten. Zwei Jahrzehnte lang hat er als Psychotherapeut Menschen geholfen, mit ihrem Suchtverhalten umzugehen - bis die Sucht ihn beinahe selbst besiegte. Er plädiert dafür, das Suchtverhalten von Alkoholikern endlich als das zu betrachten, was es laut Hirnforschung ist: ein medizinisches Problem.

    Der Film zeigt den neuesten Stand der Forschung zum Thema Drogenabhängigkeit und welche Behandlungsformen es gibt, die hilfreicher sind als das spirituelle Zwölf-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker oder gut gemeinte Ratschläge wie "einfach keinen Alkohol mehr zu trinken".

    - 21:00 Uhr "scobel - Volksdroge Alkohol"

    In Deutschland sind derzeit knapp zwei Millionen Menschen alkoholabhängig, ein Drittel mehr als im Jahr 2006. Bis heute gibt die Volkskrankheit Alkoholismus Forschern Rätsel auf.

    Sind neue Medikamente ein Weg - oder kontrolliertes Trinken? Welche Ansätze verfolgt die Psychotherapie? Und was muss die Politik tun? Gäste der Sendung sind Gundula Barsch, Soziologin, Falk Kiefer, Psychiater und Joachim Körkel, Psychologe und Suchtforscher.

    Bis heute gibt die Volkskrankheit Alkoholismus der neurologischen Forschung Rätsel auf. Klar ist: Einer Sucht liegt immer ein ganzes Bündel von Ursachen zugrunde, das von Medizin, Politik und Gesellschaft oft zu einseitig und deshalb erfolglos bekämpft wird: zu neurologischen Aspekten kommen Einflüsse wie Genetik, die Wirkungsweise der jeweiligen Substanz, Umweltfaktoren wie die starke kulturelle Verankerung des Alkoholkonsums im Alltag, Biografie und Persönlichkeit und nicht zuletzt die widersprüchliche Drogenpolitik und die Interessen einer globalisierten Alkohol-Industrie.

    Neben neuen Entwicklungen in der Pharmakologie, zum Beispiel der Anti-Alkoholismus-Pille "Baclofen", die kritisch zu betrachten ist, steht im Zentrum eines effektiven und zukunftsweisenden Umgangs mit Suchtkrankheiten womöglich die Erkenntnis darüber, wofür Sucht oft der zentrale Platzhalter im Leben des Kranken ist: für tragfähige soziale Beziehungen.

    Sind neue Medikamente eine wirksames Gegenmittel, oder führt kontrolliertes Trinken aus der Abhängigkeit? Welche Ansätze verfolgt die Psychotherapie? Und was kann und muss die Politik tun? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.

    Gundula Barsch: Die Soziologin, Sozialarbeitswissenschaftlerin und Drogenforscherin an der Hochschule Merseburg hat sich zum Thema Trinksitten in der DDR habilitiert. Ein wichtiger Ansatz im Umgang mit Abhängigkeit ist ihr Konzept der "Drogenmündigkeit".

    Falk Kiefer: Psychiater, Psychotherapeut und Ärztlicher Direktor der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim und Professor für Suchtforschung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Joachim Körkel: Psychologe und Suchtforscher, lehrt an der Evangelischen Hochschule in Nürnberg. Er hat das Therapiekonzept des "Kontrollierten Trinkens" in Deutschland etabliert.

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  • Alkohol und Tabak Konsum inclusive der daraus entstehenden Sucht sind ein sehr großer Wirtschaftlicher Faktor. Sowohl die Herstellung, Vertrieb, Transport, Ausschank und die anschließende Suchtprävention bzw. Therapie sind wirtschaftliche Faktoren. Der Konsum stagniert auf hohem Niveau. Es wird bei beidem verdient. Eine klassische Win - Win Geschichte. Die Zahlen durch angebliche Wirtschaftliche Negativ Folgen durch Alkohol Konsum sind zu vernachlässigen. Gerade in der heutigen Zeit. Selbst wenn jemand die Rente nicht mehr erreicht. Um so besser. Schon wieder etwas gespart. Es geht nicht darum die Leute vom Konsum abzuhalten. Im Gegenteil.
    Mich wundert es immer wieder wie viele Leute alles an "Mist" glauben wollen und begierig aufsaugen was ihnen so vorgesetzt wir. Man muß doch einfach mal eine recht einfache Rechnung aufstellen. Wo liegt das Problem. Sich eifach über das Geplapper das einem vorgesetzt wir auszulassen ist nicht das gelbe vom Ei.

    <<< Alkoholkonsum >>>

    Milliarden an Steuereinnahmen sowohl beim Hersteller als auch beim Vertrieb. Beim Ausschank und beim Transport. Alles zudem Steuerpflichtige Arbeitsplätze. Der welcher daraus seine Sozialausgaben bezahlt finanziert auch wiederum die Therapie der Geschädigten. Win/Win.

    Einen Führerschein der schon einmal gemacht und bezahlt wurde wird durch zusätzliche Kosten beim Verlust regeneriert. Wird das Auto dabei zu Schrott gefahren, um so besser. Die MPU und das Gericht verdient dabei auch nicht schlecht. Therapie kostet auch nochmal. Ich könnte jetzt unzähliges aufrechnen was am Wirtschaftszweig Alkohol mit dran hängt. Es geht ja bei Leibe nicht darum weniger zu konsumieren. Die Werbeindustrie verdient Milliarden an der Nummer. Und generiert Steuern dadurch. Kapiert hier eigentlich noch jemand die Tragweite ? Weiß jemand hier die Definition "Volksdroge". Ich glaube einige kapieren überhaupt nicht um was es geht. Klar können es einige nicht lassen. Weil sie nicht wissen um was es wirklich geht.

    Manche "blauäugige" Sichtweisen kotzen mich mittlerweile an. Das ewige baden im See der eigenen Befindlichkeiten. Immer alles annehmen was einem so vorgesetzt wird. Niemals hinterfragen um was es eigentlich wirklich geht. Nur nicht alles ganz genau wissen wollen. Es geht ganz einfach um euch oder mich. An diesem Umstand zu partizipieren und um daraus ein Geschäftsmodell zu entwickeln. Und uns dabei einzuwickeln. Einfache Bauernregel. Ach ja ne Sendung. "Scheiß drauf was die bringen". Gründet doch mal eine Steuerschädigende Abstinenzvereinigung und legt die Zahlen dar, um wieviel ihr dem Staat Alkohol Steuer vorenthalten habt durch das trinken von Wasser aus dem Wasserhahn. So als gegen Volkssport.

    Klar ist das jetzt abgehoben. Genauso wie TV-Sendungen zum Thema Alkohol. Alles natürlich nur meine Sichtweise. Ganz klar.


    Gruß
    Michael

  • Im übrigen verfolge ich nicht die Mission irgendjemanden vom saufen abhalten zu wollen. Ich will nur das er oder sie weiß warum man es tut. Für den "Apparat" natürlich.

  • Das ist ein Phänomen der heutigen Gesellschaft. Die Masse ist damit zufrieden, was ihr vorgesetzt wird und glaubt alles. Hinterfragen und genauer wissen wollen findet nicht statt. Warum? Das Bildungsniveau ist soweit unten, dass die meisten Bürger dazu nicht in der Lage sind. Analysieren, Reflektieren - das lernt heute kaum jemand. Die Hirne von Babys, Klein- und Kindergartenkindern werden mit digitalen Medien von Anfang an kaputtgemacht. Und in der Schule geht's dann mit Namentanzen weiter. Auf dem Niveau bleibt es. Der Mensch kann und braucht nichts zu hinterfragen. Es wird alles serviert. Man kommt irgendwie durch. Und wenn nicht, dann gibt's ja noch die Möglichkeit, sich volllaufen zu lassen.

  • Wow - so viel Gedöhns um der Welt mitzuteilen, dass Du nicht zu dem Kreis gehörst, den ich ansprach:

    für die, )die es interessiert

    Oder hältst Du uns mal wieder für zu doof, sich eine eigene Meinung zu bilden - BEVOR zu sehen war, was zu sehen sein wird??

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  • Titus hat mich scheinbar genau verstanden. Er scheint verstanden zu haben was ich sagen wollte. Da halte ich mal nicht´s für "zu Spät".

    Greenfox

    Wenn du nur das schlechteste denkst, wirst du nie enttäuscht werden. Und beziehe doch nicht immer alles auf mich. Ich gehöre zu keinem und niemandem Kreis. Darum geht es. Ich reflektiere und analysiere nicht´s und niemanden. Ich habe aber Augen und ein Gehirn. Ich bewege mich nicht in festgefahrenen Strukturen oder in dem "Scheiß" der einem vorgesetzt wird. "Gute" Ratschläge bekomme ich jeden Tag. Aber noch denke ich für mich selbst mit meinem Rest Hirn. Das ist schwer zu vermitteln. Wenn es aber jemand versteht, dann kann es der "Königsweg" sein. Das liegt natürlich nicht jedem. Einige erscheinen mir ziemlich hilflos wenn es um die Wahrheit geht. Ich schärfe gerne mal die Selbstverantwortung. Mich bewegen solche Gedanken. Im übrigen halte ich niemanden für doof. Vielmehr zu lesen was geschrieben steht. Was du im übrigen für "Gedöns" hältst würde ich gerne einmal fundiert ausdiskutiert wissen. Tue dir keinen Zwang an dabei. Wer "bellt" sollte auch ohne Vorbehalt schreiben können. Aber ohne Personen etwas zu unterstellen. Ach ja der "Welt" mitzuteilen. Das möchte ich jetzt nicht weiter argumentieren. Diese Aussage steht für sich. Im übrigen habe ich keinerlei Berührungsängste. Minderwertigkeitskomplexe schon mal garnicht. Nach dem Posting von Titus bin ich mir nicht mehr ganz sicher ob du von "UNS" sprichst. Teile mir mal bitte den "Kreis" mit.

    Gruß
    Michael


  • Vielen Dank fürs Einstellen!

    3Sat ist ja ein ganz korrekter Sender, bin gespannt und werde mir die beiden Sendungen am Donnerstag auf jeden Fall ansehen.
    Auch die Texte dazu im Posting und in der Mediathek lesen sich sehr interessant.

    Gute Grüße,
    Lis


  • Titus hat mich scheinbar genau verstanden. Er scheint verstanden zu haben was ich sagen wollte.

    Ich sehe zwar auch, dass wir -und ich denke, das passiert tatsächlich planmäßig- verblödet werden, damit wir die uns zugedachte Rolle als Konsumenten zum Wohle der daran Verdienenden erfüllen.
    Für mich stellt sich jedoch die Frage, ob das Verstehen der angedeuteten Zusammenhänge einen im Forum akut um Hilfe suchenden Abhängigen weiter bringen kann.

    Bassmann

  • Ich sehe zwar auch, dass wir -und ich denke, das passiert tatsächlich planmäßig- verblödet werden, damit wir die uns zugedachte Rolle als Konsumenten zum Wohle der daran Verdienenden erfüllen.
    Für mich stellt sich jedoch die Frage, ob das Verstehen der angedeuteten Zusammenhänge einen im Forum akut um Hilfe suchenden Abhängigen weiter bringen kann.

    Bassmann

    Ich denke schon Bassmann,

    und zwar ausserhalb dessen was einem vorgesetzt wird. Für einige scheint es ja nicht gerade der "Königsweg" zu sein. Belehrende Antworten beim "erwischt" werden bringen nicht die Lösung des Problems. Zu viele waschen sich die Hände darin. Und die sind oft schmutziger als die des Problem Stellers. Dazu hören wir einmal die Aussage einer Doktorin der Caritas mir gegenüber bei der Erörterung sich Hilfe in Foren zu holen. Das bringt nicht´s hat sie gesagt. Also wir wenden uns an ein Forum um Hilfe ausserhalb des "Apparates" zu finden, und die "Obrigkeit" die denkt sie hätte die "Deutungshoheit" verwirft das umgehend. Soll ich mich da noch etwas klarer ausdrücken ? Der Problemsuchende hat sein Problem abzugeben. Ich denke der Problemsuchende kann sich sein Hirn einrennen. Abzugeben hat er aber nichts. Nur die Verantwortung für sein Handeln zu tragen.

    Was ist die Hilfe für den "akut" Hilfesuchenden.
    Meistens der verweis auf die eigene Vita die schon stellenweise von Thread zu Thread als Intro hinein kopiert wird als Automatismus. Das schreckt einige ab. Sie meinen ihr Problem wird von einem Bot behandelt. Kann man das ausgrenzen ? Ganz sicher ?

    Ganz klar weiß niemand wer hinter einem Thread steht, und wo die wirklichen Befindlichkeiten verankert sind. Niemand hier weiß ob er letztendlich helfen kann. Mehr leisten aber SB und SHG auch nicht. Ausser das sie sich das von welcher Seite auch immer in barer Münze bezahlen lassen. Hier ist aber oft die erste Anlaufstelle bevor einigen die professionelle Hilfe empfohlen wird. Das darf man nicht vergessen. Das sehen gerne Institutionen die erst einschreiten wenn es schon zu spät ist leider mit Argwohn.

    Gruß
    Michael

  • Sorry, Micha, aber DU NERVST (mich)! Musst Du immer alles zerquatschen? Dann mach ein eigenes Forum dafür auf. >:(
    Kein Wunder, wenn Du keine Freunde hast - Du weisst einfach nicht, wann es gut ist!

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  • Wir sind hier im Thread "TV-Tipp". Das gerade heiß diskutierte Thema passt daher nicht optimal hierher. Aber: warum darf im Forum nicht gequatscht werden? Hilfe für Mitglieder, die gerade in Not sind, gibt es immer. Im Bereich "Vorstellung" zum Beispiel! Muß es hier immer an allen Ecken und Enden bitterernst zugehen, nur weil wir Alkoholiker sind? Ich will mich austauschen! Auf verschiedenen Ebenen. Das ist wichtig für das "bei der Stange bleiben". Wenn hier gar nicht geschrieben wird oder über Jahr und Tag wiederholt wird, was so oft gesagt wird (Ich habe ein Alkoholproblem! Antwort: SB, SHG, Therapie), bringt das nichts. Wir brauchen uns hier! Und es ist wichtig, dass man seine Gedanken loswerden darf. Wo denn sonst, wenn nicht hier?! Wichtige Mitglieder sind verloren gegangen, weil es ihnen nicht ermöglicht wurde, ihre Gedanken darzulegen, ihr Problem auf ihre Weise anzugehen. Sie sind rausgeekelt worden.

  • Guten Morgen Titus,

    natürlich darf auch in einem Alkoholikerforum „gequatscht“ werden. Wenn einer das Bedürfnis auf Gequatsche hat, dann quatscht er eben munter drauflos.
    Andere haben aber auch das Recht, dieses Gequatsche abzulehnen/blöd zu finden.

    Ich überlese meist das, was ich als Gequatsche einstufe.
    Wenn sich in meinen Augen zu viele Quatschtanten und –onkels im Forum rumtreiben würden, würde ich das Forum möglicherweise verlassen.

    Hat man mich dann rausgeekelt?

    Ich habe in diesem Forum immer das geschrieben, was ich für richtig hielt. Dafür habe ich oft „auf die Mütze“ bekommen. Ich hätte mich nun angeekelt abwenden können, ging aber einen anderen Weg und nutzte den Gegenwind, um mich auf meinem Weg zu bestärken.
    Ich hatte die Wahl. Und die hat auch jeder Andere.

    Es grüßt der
    Bassmann

  • Greenfox, danke auch für den TV-Tipp.

    @ Blaumann / Titus:

    Ich halte die Aussage, dass Alkoholismus gewollt ist, für eine Verschwörungstheorie. Wer genau will denn das? Eine geheime Verschwörung von Politikern, Wirtschaftskapitänen, Pharma und grünen Männchen?

    Ebenfalls habe ich Mühe mit der Aussage, dass das Bildungsniveau so tief wie noch nie ist. Immer mehr Leute sind gut ausgebildet. Ich habe zwei Kinder im Teenageralter, klar sieht der Alltag heute anders aus mit den Smartphones als damals, als es das noch nicht gab. Daraus zu schliessen, die Hirne werden vergiftet und es verblöden alle halte ich für eine sehr oberflächliche Betrachtungsweise, à la früher war alles besser und alles wird immer wie schlimmer. In der Schule werden nicht Namen getanzt (nun ja, evtl. in einer Rudolf-Steiner oder Waldorfschule) im Gegenteil: Meiner Meinung nach wird heute zuviel darauf geachtet, wirtschaftsfreundlich zu unterrichten. Musische und praktische Fächer bleiben dabei auf der Strecke, da wird gespart. Das ist die Situation in der Schweiz jedenfalls.

    Und nochmals an Blaumann: ich versteh nicht immer alle, was Du schreibst, was meinst Du z.b. damit, Sendungen über Alkohol sind abgehoben? Und irgendwo hast Du geschrieben, Alkohol hat keine Wirkung. Ob auf Dich oder ob Du ihn generell unnötig findest, weiss ich nicht mehr genau. Da muss ich widersprechen: Natürlich hat Alkohol eine Wirkung, und zwar eine sehr angenehme. Sonst würde man ja nicht irgendwann ein Problem damit kriegen und Alkoholiker werden oder Missbräuchler. Der Alkohol enspannt, enthemmt, hilft beim Einschlafen, gibt Rauschzustände. Das fand ich früher ganz angenehm und auch lustig. Für die Mehrheit bleibt es das auch ein Lebenlang. Einige konsumierten nie zuviel, und einge kriegen dann leider ein ernsthaftes Problem. Aber dahinter steckt kein System, sondern die eigenen Entscheidungen, der eigene Charakter, wie mit Problemen umgegangen wird... oder mit der "Leere", oder einfach mit der Verlockung ohne was zu tun sich angenehm zu beduseln, oder was für ein Grund auch immer dahinter steckt.

    Lg Mira

  • Hallo Mira,

    "Die Gesellschaft zur Bekämpfung der Nüchternheit."

    Das gab es auch schon in vergangenen Zeiten. Es geht natürlich nicht um Verschwörungstheorien. Das würde dem Thema nicht gerecht, und würde der näheren Betrachtung zum "Kulturgut" Alkohol nicht standhalten können. Einfach ausgedrückt wäre es eine plumpe Herabwürdigung des eigentlichen Problems. Zum eigenen Schaden selbstverständlich. Ganz so einfach mache ich es mir nicht. Alkohol ist ein eigenständiges Problem, das ich ungern in den Kontext mit anderen Problemen stelle.

    "Arbeiten heisst für die Gesellschaft auch trinken" !

    Die Feierlaune ist nicht verpönt, sondern wird als verdiente Belohnung wahrgenommen. Systematisch. Es werden seit Jahren nicht nur Abgaswerte manipuliert und der Konsument unter vorspiegelung falscher Tatsachen hinter das Licht geführt. Postum als "mündiger" Bürger aber in die ( Gesundheits ) Pflicht genommen. Ein Schelm wer böses dabei denken mag. Brachialer Alkoholkonsum wurde Jahrzehnte nur daran gemessen was jemand verträgt. Bourbon, Scotch and Beer. Der Konsum ist als feste Steuereinnahme schon Jahre im voraus verplant. Da sind wir immer noch nicht bei den Verschwörungstheoretikern. Noch lange nicht. Das wäre zu einfach und kurz gedacht.

    Ganz klar gibt es in unserer Industrialisierten Wohlstandsgesellschaft kein Rezept dagegen. Wozu auch. Warum soll der Konsum unterbunden werden. Bestimmt nicht wegen den gesundheitlichen Risiken. Gerade in Zeiten wo Gesundheitsvorsorge mehr den je bis ins hohe Alter auf den Bürger abgewälzt wurde. Das käme ja einer Bevormundung gleich. Viele gestehen sich das nur nicht ein. Sie erkennen sich nicht wenn sie in den Spiegel schauen. Und falls doch überkommt sie die Paranoia bei dem was sie sehen und umgehend folgt der Urschrei nach Hilfsmöglichkeiten. Leider folgt der Griff nach dem Mineralwasser erst nach dem "Kater". Voran geschoben wird die eigentliche verdeckte Kapitulation vor dem eigenen Ich. Man ergeht sich psychisch in Problemen der Wohlstandsgesellschaft die andere wahrscheinlich gerne hätten. Der beherzte Griff zum Mineralwasser würde viele Probleme erst gar nicht entstehen lassen habe ich herausgefunden.

    "But i sit down at the Bar. Get n drunk. Feeling good. Feeling groovy. Drinking Bourbon, drinking Scotch and Beer."

    So lauten halt die "Verschwörungstheorien" einer Alkohol geschwängerten Nacht. Nicht meiner Nacht. Ich bin zur Zeit nur auf "Beobachtungsposten". In unserer Gesellschaft kein leichtes Unterfangen. Alles einer näheren Betrachtung wert wie ich schon öfter gemerkt habe die letzte Zeit. Gerade wenn der überbordende Alkoholkonsum zu einer unkontrollierten törichten Kinderei zusammenfällt. Was ja meistens der Fall sein dürfte. Das versteht man dann unter Trink Kultur. Dafür gibt es unzähligen Hilfsinstrumente für die Nachwehen. Aber noch nie wurde das entstehen des Problems wirklich angesprochen. Wer bei Minus 20 Grad ins Wasser springt, wird sich zwangsläufig eine Erkältung einfangen. Dazu brauche ich keine Berater. Das sagt mir mein angeborener Instinkt. Nicht ausgeschlossen das manche diese Art der Erkältung bevorzugen. Bekämpfe ich meine Erkältung oder pflege ich sie.

    Auf diese Erkenntnis trinke ich in einem oder in zwei Jahren mal eine ganze Flasche Scotch. Oder ich sage Nein zum Scotch. Wer weiß das schon so genau. Weiß ich was ich machen werde. Ich hoffe das ich das weiß in einem Jahr. Zuerst will ich aber noch wissen was wie und warum läuft.


    Gruß
    Michael

  • Ich habe mir bisher aus der Themenwoche in der 3Sat Mediathek die Sendung - "Scobel: Volksdroge Alkohol" - angesehen.

    Sehr gut gefallen hat mir daran, dass unterschiedliche, auch neue, Ansätze, Methoden und Möglichkeiten der heutigen Herangehensweisen vorgestellt und besprochen werden. Die Gesprächsrunde von Scobel und seinen Gästen wird dabei ergänzt von mehreren Beiträgen zu den unterschiedlichen Themen. Natürlich können in knapp 60 Minuten die einzelnen Gebiete nicht eingehend oder erschöpfend erörtert werden. Es wird aber, so finde ich, ein guter Überblick gegeben.

    Mein Fazit: kurze Suche in die Mediathek lohnt sich.

    Danke nochmal fürs Einstellen,
    und gute Grüße,
    LiS

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