Was nun?

  • Also, ICH sehe mich nicht als Opfer. Habe es nie so gesehen. Schließlich hat mich ja niemand gezwungen oder bezahlt, um zu saufen.
    Natürlich habe ich versucht, herauszufinden, wieso es soweit gekommen ist - allerdings nur mit bedingtem Erfolg.
    Momentan ist für mich allerdings nur wichtig, dass ich weg bin von dem Zeugs - und auch wegbleiben will.

    Und was diese Führerscheintouristen angeht, da platzt auch mir die Hutschnur - und das nicht nur beruflich. Und wenn man WEISS (nicht vermutet!!), dass jemand keine Pappe mehr hat - und trotzdem munter weiter fährt, dann sollte man dies auch der Polizei mitteilen. Und da heutzutage ja fast jeder ein Smartphone hat, hat also auch fast jeder einen "Fotoapparat" dabei. Und solche Fotos können sehr hilfreich sein. Okay, da sieht man zwar nicht, dass jemand besoffen fährt, aber das jemand fährt.
    Auf Grund solcher Hinweise haben wir schon einige notorische Schwarzfahrer aus dem Verkehr gezogen, und ein paar waren auch besoffen, als sie erwischt wurden. Natürlich können wir uns nicht auf die Lauer legen - aber die Augen offen halten. Und wenn man weiss, wonach man schauen muss ...

    Das Schlimme ist ja, dass ich (und viele meiner Kollegen) nicht wissen möchte/n, wie viele unter (Rest-)Alkohol mit dem Auto unterwegs sind ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Mal wieder ein Update von mir:

    Ich habe nicht wirklich viel Wissen bzgl. Alkohol, aber ich glaube auch, dass es unterschiedliche Trinktypen und Ausprägungen gibt.
    Nicht umsonst unterscheidet man ja zwischen süchtigen und nichtsüchtigen Alkoholikern, dann wird nochmals in Alpha-, Beta-, Gamma-, Deltatrinker unterschieden. Und dann gibt es wohl einen großen Graubereich.

    Ich schau mir gerne die Menschen in meinem Umfeld an und es gibt z.Bsp. in meiner Verwandtschaft eine Frau, die trinkt grundsätzlich nichts Alkoholisches. Sie trinkt aber nicht deswegen nichts, weil sie ein Problem mit Alkohol hat, sondern weil es ihr nicht schmeckt und auch überhaupt keinen Sinn darin sieht, sich das Gehirn zu vernebeln. Wer diese Einstellung zum Alkohol hat, kann sich wirklich zu den Glücklichen zählen.

    Und dann gibt es halt diejenigen, die zwar nichts mehr trinken und von sich sagen, dass sie damit glücklich sind, aber irgendwie doch nicht ganz glücklich sein können, denn das Nichttrinken beschäftigt diesen Personenkreis das ganze Leben lang.

    Ich glaube, dass ich mich irgendwo im Graubereich befinde. Ich habe vor sieben Wochen aufgehört zu trinken und hatte keine Entzugserscheinungen, aber meine Gedanken kreisten oft um den Alkohol. Andererseits ist es doch immer so, dass man eine Gewohnheit, die man viele Jahre gepflegt hat, nicht von heute auf morgen ändert, ohne das einem etwas fehlt.

    Wer jahrelang jeden Tag zum Frühstück gewohnt war, Zeitung zu lesen und plötzlich das nie mehr wieder machen soll, dem wird am Anfang das Lesen auch abgehen, weil er es halt viele Jahre so gewohnt war.

    Ich habe letzte Woche ein Bier getrunken, aber nicht deswegen, weil ich Saufdruck verspührte, sondern weil ich meine "Grenzen" testen wollte. Und das Ergebnis war, dass es mich einfach nicht mehr gefällt. Ich kann nicht mehr ohne "schlechten" Gewissen ein Bier trinken. Ich weiß nun, was der Alkohol anrichtet und warum soll ich mich dieser Gefahr aussetzen?

    Dieses eine Bier, welches ich letzte Woche trank, hatte einen heilenden Effekt. Ich habe nun endgültig erkannt, dass Alkohol für mich nichts mehr ist. Ich habe dadurch meinen inneren Frieden wieder gefunden und sehe den Alkohol nun als einen vergangenen Lebensabschnitt, der mir lange Zeit auch viel Spaß und Freude bereitet hat, aber jetzt nicht mehr zu mir passt.
    Es ist auch nicht das erste Mal, dass ich in meinem Leben einen Cut mache. Man entwickelt sich ja auch immer weiter. Dinge, die einem vor 10 Jahren gefallen haben und zu der Lebensart passten, können heute keine Bedeutung mehr haben.


    Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, dass ich keinen Alkohol aus Gewohnheit trinken werde, möchte aber nicht so weit gehen, dass ich nie mehr wieder einen Tropfen zu mir nehmen werde. Ob Lebensmittel nun Alkohol enthalten ist mir egal und wenn mal ein außergewöhnlicher Anlass kommen sollte und mir jemand ein Glas Sekt anbietet, dann soll es halt so sein.
    Damit kann ich gut Leben und glaube, kurz vor 12 noch abgesprungen zu sein.
    Gruß Valdes

  • Und dann gibt es halt diejenigen, die zwar nichts mehr trinken und von sich sagen, dass sie damit glücklich sind, aber irgendwie doch nicht ganz glücklich sein können, denn das Nichttrinken beschäftigt diesen Personenkreis das ganze Leben lang.

    Warum soll ich nicht glücklich sein, nichts mehr zu trinken bzw. trinken zu müssen, nur weil ich mich mit dem Thema Alkohol beschäftige, eine SHG besuche und Vorstellungen in Entgiftungsstationen/Krankenhäusern mache??
    Ich weiss - getroffene Hunde bellen.
    Und natürlich wäre ich glücklicher, wenn ich überhaupt nicht erst abhängig geworden wäre ...

    Im Übrigen habe ich auch mal - nach über 1,5 Jahren Abstinenz - ein Bier getrunken. Es hat mir auch nichts getan, mir wurde nicht schlecht, ich wurde von keiner Stampede niedergetrampelt, ich erlitt keine Vergiftung o.ä..

    Dieses eine Bier, welches ich letzte Woche trank, hatte einen heilenden Effekt.

    Deshalb habe ich auch ohne Angstgefühle einige Tage später wieder eins getrunken.
    Cirka 4 Wochen später war ich wieder auf meinem alten Level ...
    Aber - so erging es MIR.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Warum soll ich nicht glücklich sein, nichts mehr zu trinken bzw. trinken zu müssen, nur weil ich mich mit dem Thema Alkohol beschäftige, eine SHG besuche und Vorstellungen in Entgiftungsstationen/Krankenhäusern mache??


    Natürlich kann man sich sehr glücklich schätzen, weil es für einen nassen Alkoholiker, keine andere Alternative gibt, als trocken zu werden.
    Aber noch glücklicher können sich die schätzen, die sich nie damit auseinandersetzen mussten.

    Ist doch bei jeder Krankheit so:
    Wenn jemand eine schwere Krankheit besiegt hat, dann wird die Person immer sehr dankbar und glücklich sein. Auch wenn es oftmals so ist, dass jahrelange Nachuntersuchungen folgen, das Leben radikal umgestellt werden muss, eventuell mit Spätfolgen zu rechnen sind oder immer mit einem erneuter Ausbruch der Krankheit zu rechnen ist.

    Zitat

    Im Übrigen habe ich auch mal - nach über 1,5 Jahren Abstinenz - ein Bier getrunken. Es hat mir auch nichts getan, mir wurde nicht schlecht, ich wurde von keiner Stampede niedergetrampelt, ich erlitt keine Vergiftung o.ä..
    Zitat von: Valdes am Heute um 11:15:33
    Dieses eine Bier, welches ich letzte Woche trank, hatte einen heilenden Effekt.

    Deshalb habe ich auch ohne Angstgefühle einige Tage später wieder eins getrunken.
    Cirka 4 Wochen später war ich wieder auf meinem alten Level ...
    Aber - so erging es MIR.

    Genau solche Beiträge bringen mich ja so zum Nachdenken und haben mir den "Spaß" am Trinken endgültig vermasselt. Es handelt sich um eine extrem hinterhältige Sucht. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele "Feierabendtrinker gar nicht ahnen, dass sie von der Sucht schon längst dominiert werden.

    Auf mich bezogen, kann ich nur wiederholen: Einfach so ohne ganz speziellen Anlass, trinke ich kein Alkohol mehr, auch keine Versuche mit kontrollierten Trinken. Sollten aber ganz spezielle Anlässe kommen, wie zum Beispiel eine Hochzeit und jeder nippt an einem Glas Sekt, dann ordne ich mich halt der Zeremonie unter und machs halt auch. Und wenn in einem Essen irgendwie etwas Alkoholisches drin sein sollte, dann ist es halt so. Es bringt doch auch nichts, in Panik und Angst zu leben und immer nur auf der Hut zu sein. Am Schluss ist man zwar trocken, wird aber davon krank, weil man sich dauernd vom Alkohol verfolgt fühlt.
    Gruß Valdes

  • Zitat

    Wenn jemand eine schwere Krankheit besiegt hat, dann wird die Person immer sehr dankbar und glücklich sein. Auch wenn es oftmals so ist, dass jahrelange Nachuntersuchungen folgen, das Leben radikal umgestellt werden muss, eventuell mit Spätfolgen zu rechnen sind oder immer mit einem erneuter Ausbruch der Krankheit zu rechnen ist.

    Zitat

    Es handelt sich um eine extrem hinterhältige Sucht. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele "Feierabendtrinker gar nicht ahnen, dass sie von der Sucht schon längst dominiert werden.

    Zitat

    Einfach so ohne ganz speziellen Anlass, trinke ich kein Alkohol mehr, auch keine Versuche mit kontrollierten Trinken. Sollten aber ganz spezielle Anlässe kommen, wie zum Beispiel eine Hochzeit und jeder nippt an einem Glas Sekt, dann ordne ich mich halt der Zeremonie unter und machs halt auch. Und wenn in einem Essen irgendwie etwas Alkoholisches drin sein sollte, dann ist es halt so. Es bringt doch auch nichts, in Panik und Angst zu leben und immer nur auf der Hut zu sein. Am Schluss ist man zwar trocken, wird aber davon krank, weil man sich dauernd vom Alkohol verfolgt fühlt.

    Um es kurz zu machen. Wenn du deinen inneren Dialog stoppen könntest wäre es so das du bei
    dir im HIER verweilst und den Augenblick lebst, statt dich endlos kontrollierend und planend in
    weitschweifige Mutmassungen, Theorien und Spekulationen über was auch immer zu ergehen.

    Brant

  • Zitat

    Natürlich kann man sich sehr glücklich schätzen, weil es für einen nassen Alkoholiker, keine andere Alternative gibt, als trocken zu werden.
    Aber noch glücklicher können sich die schätzen, die sich nie damit auseinandersetzen mussten.

    Doch, es gibt eine Alternative: Der Tod.

    Das soll jetzt nicht so ein fieser Hammerspruch sein, sondern habe ich es persönlich als eine Entscheidung zwischen Leben und Sterben empfunden. Ich hatte also eine Wahl, es gibt unheimlich viele Menschen, die sich für das Sterben entscheiden.

    Ich bin übrigens auch sehr glücklich, dass ich mich mit den Hintergründen meiner Sauferei auseinandersetzen musste. Es hat mir so viele Einblicke in mein Ich geschenkt, die ich ohne die Sucht und das Trockenwerden vermutlich nie bekommen hätte.

    Ich gehöre übrigens auch zu den jenigen Menschen, die sich in der damaligen Opferrolle sahen. Mein Leben ist so verlaufen, dass ich es nur saufend überstehen konnte, bis zu einem gewissen Punkt. Dann wendete sich das Blatt und das (Über-)Leben ging nur noch ohne Alkohol. Und ich gehöre auch zu denen, die eine Schuldzuweisung aussprechen. Aber was bringt mir das? Mir diente es der Aufklärung, dem Begreifen, was da überhaupt bei mir los war und los ist.

    Die Auseinandersetzung mit der Sucht hat mir viele Vorteile gebracht, weil ich mich jetzt dadurch erst richtig entfalten kann. Ich habe mich selbst überhaupt erst mal richtig kennen gelernt und mich interessiert das Thema auch sehr. Es muss keine Last sein, über Alkohol nachzudenken.

    Nur ganz wichtig finde ich, ehrlich zu sich selbst zu sein. Wer merkt, dass Suchtdruck ansteht, und diesen verdrängt, der wird irgendwann wieder von diesem Druck eingeholt werden. Nur weil man wegschaut, und den Druck vielleicht dann erst mal nicht mehr sieht, bedeutet das nicht, dass er nicht mehr da ist.

    Vlades, pass gut auf Dich auf und verbrenn Dir nicht die Finger, wenn Du mit dem Feuer spielst. Diesen Versuch zu trinken, dann schnell wieder aufzuhören und so weiter, habe ich selbst auch gehabt. Die Abstände zwischen diesen Spielereien wurden immer kürzer und wenn ich da nicht die Notbremse gezogen hätte, wäre ich jetzt unter der Erde.

  • Hallo Valdes,

    auch von mir ein herzliches (spätes) Willkommen und meinen Glückwunsch zur Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol, besonders jedoch zu eurem Verantwortungsgefühl für eure Familie! Du zeigst zwischen den Zeilen m.E. schon deutlich, dass Du eine Gefahr siehst. Sonst wärst Du auch nicht hier.

    Ob Du und Deine Frau den Weg zum gelegentlichen Genusstrinken schafft, kann ich nicht beurteilen. Dazu möchte ich auch gar keine Mutmaßungnen anstellen.

    Auf ein Problem möchte ich jedoch hinweisen: die Partnerschaftsdynamik beim Alkoholkonsum und bei dessen Vermeidung.

    Anscheinend (ich mag mich auch irren) spielt der befristete Verzicht auf Alkohol in Deinem/eurem Denken derzeit ein große Rolle.
    Da kann es dann passieren, dass Deiner Partnerin Dein "Ausrutscher" als Vorwand dient, selbst schwach zu werden. Ihr Schwachwerden führt dann u.U. dazu, dass Du wiederum euren Vorsatz aufweichst usw.
    Schnell seid ihr dann wieder im alten Trott, und die Diskussion darüber wird künftig aus Scham vermieden.

    So könnte es kommen - es muss nicht. Aber überdenkt diese Möglichkeit des Aufschaukelns bitte einmal für euch!

    Von der Opferdiskussion halte ich nicht viel. Wir sind alle durch unsere Vergangenheit geprägt. Wenn unsere Prägung uns anfällig macht, müssen wir damit umgehen lernen, jeder auf seine individuelle Weise.
    Dazu ist es, solange man noch ernsthaft darüber nachdenken kann und noch etwas Stolz in sich trägt, niemals zu spät.

    Ich bin zwar erst ähnlich kurz (oder lange) trocken wie Du, habe für mich jedoch entschieden, dass ich es bleiben muss.
    Ob da mal ein Spritzer Wein in einer Sauce geköchelt hat, wird mich künftig nicht interessieren. Lebensmittel oder medizinische Zubereitungen, bei denen Alkohol ein wesentlicher Bestandteil ist, werde ich jedoch ablehnen. Auch "entalkoholisierte" Getränke werde ich als "Wiedereinstiegsdroge" ablehnen.

    Vielleicht habt ihr die Kraft, demnächst kontrolliert zu trinken. Das will ich nicht ausschließen.
    Ich hätte sie nicht.

    Wie auch immer und zu welchen Erkenntnissen auch immer ihr gelangt: spielt nicht mit dem Feuer!
    Gerade in einer funktionierenden Partnerschaft gibt es befriedigendere Erlebnisse, als gemeinsam zu trinken.

    Ich wünsche Dir und Deiner Familie gute und ehrliche Gedanken im Umgang mit dem Thema.

    Beste Grüße

    Anton

    PS: gestern hätte ich eine "Ausrede" gehabt, um schwach zu werden: Schüttelfrost, Gliederkälte, allgemeines Unwohlsein. Der "ideale Moment", um mal schnell zur Tankstelle zu fahren, um die Zutaten für einen Grog zu besorgen. "Medizinische Gründe" sind ja so eine "versöhnliche" Ausrede für einen Rückfall.
    "Der Teufel ist ein Eichhörnchen." >:(
    Ein heisses Bad und eine Hühnerbrühe waren dann die bessere Wahl.
    Bin heute wieder fit und zudem stolz, dem Anflug von Versuchung widerstanden zu haben.

  • Hallo Valdes,

    Zitat

    Dieses eine Bier, welches ich letzte Woche trank, hatte einen heilenden Effekt. Ich habe nun endgültig erkannt, dass Alkohol für mich nichts mehr ist. Ich habe dadurch meinen inneren Frieden wieder gefunden und sehe den Alkohol nun als einen vergangenen Lebensabschnitt, der mir lange Zeit auch viel Spaß und Freude bereitet hat, aber jetzt nicht mehr zu mir passt.


    Ich wünsche Dir wirklich von Herzen, dass Dein Plan so aufgeht, wie Du Dir das vorstellst.

    Es ist halt leider so, dass man (ich) verdammt viele Geschichten liest, wo Menschen nach jahrelanger Trockenheit mal wieder ein Bier (oder irgend eine andere Alternative) trinken und dann entweder ganz schnell oder auch über Monate hinweg rückfällig werden bzw. ihr altes Level und normal dann auch darüber hinaus erreichen. Und dann später, wenn sie den Ausstieg erneut geschafft haben, nicht wissen, warum sie eigentlich so "blöd" waren und das gemacht haben....

    Zitat

    Damit kann ich gut Leben und glaube, kurz vor 12 noch abgesprungen zu sein.


    Dein Wort in Gottes Ohr, ich wünsche es Dir!

    Für mich ist das kein Weg, ich verzichte lieber komplett.

    Zitat

    Und dann gibt es halt diejenigen, die zwar nichts mehr trinken und von sich sagen, dass sie damit glücklich sind, aber irgendwie doch nicht ganz glücklich sein können, denn das Nichttrinken beschäftigt diesen Personenkreis das ganze Leben lang

    Ja, ich denke schon immer wieder über Alkohol nach und ich beschäftige mich damit sonst wäre ich z. B. ja auch nicht hier aktiv. Und was soll ich sagen, es belastet mich überhaupt nicht. Das hat für mich jetzt keinen unmittelbaren Einfluss auf glücklich oder nicht glücklich. Fakt ist einfach, dass ich als nasser Alki NIEMALS glücklich sein konnte und sein könnte. Jetzt aber glücklich bin, was ja auch sehr individuell ist. Und trotzdem gibt es auch als nicht Trinker genügt Anlässe, wo einem das Glück eben mal verhagelt wird, also ganz normal halt. That's life....

    Und mal ehrlich, wenn Du Deinen Weg jetzt so gehen kannst, also wenn man Dir mal was anbietet, dann trinkst Du es ansonsten aber nix. Denkst Du da dann nicht auch über Alkohol nach? Kontrollierst Du Dich da jetzt nicht auch? Ist doch eigentlich auch egal, oder? Wichtig ist doch, dass alles so läuft, wie man es sich für sich vorstellt.

    LG
    gerchla

  • Hallo Valdes,

    das Diktat des „Du darfst nie wieder Alkohol trinken“, ist in der Suchttherapie einige Jahrzehnte lang ein absolutes Muss gewesen.
    Heute sieht man das etwas anders:
    Es ist ein alternativloser Anspruch.
    Das hat viele Alkoholiker erschreckt. Vor allem die, die sich noch lange nicht als Alkoholiker gesehen haben.

    Geradezu revolutionär war schließlich das Programm von Prof. Körkel „Kontrolliertes Trinken“.
    Auch dazu gibt es bis heute sehr kontroverse Meinungen.

    Ich erlebe es derzeit, dass es erstaunlich ist, wie Menschen (zeitweise auch ich!), die durch Alkohol sehr viele Probleme bekommen haben, sich unglaublich schwer tun eine verlangte absolute Abstinenz anzunehmen.
    Für mich erstaunlich daran ist besonders, dass ich z. B. im Fall, wenn ich mir die Finger an einer heißen Herdplatte verbrannt hätte, nie wieder eine heiße Herdplatte anfassen würde.
    Oder aber, wenn ich frische Erdbeeren (verlockend!) verzehrt habe, ganz nah am Tod vorbeigeschrammt bin, weil ich eben eine tödliche Erdbeerallergie habe.

    Ich denke, Du kannst sehr stolz auf Dich sein, dass Du nunmehr einige Wochen keine Alkohol getrunken hast! Und noch mehr stolz, dass Du Dich in ein Forum getraut hast, in dem es von lebenslangen Alkoholikern wimmelt.

    Die Frage ist doch: Wieso glaubt ein großer Teil der Menschheit, dass Alkohol zum Leben gehört?
    Und wie kommt man auf die Idee „kontrolliertes Trinken lernen zu können“, wenn man schon mehrmals die absolute Kontrolle darüber verloren hat?
    Bei Drogen würde kein Mensch sagen: Das kann man kontrollieren lernen.

    Ich wünsche Dir noch viele gute Tage ohne Alkohol.

    Liebe Grüße
    Dietmar

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!