Der Feind in meinem Kopf

  • Liebe Pingu,

    :-[ ich kann und will mich bei Mokka und Greenfox anschließen.

    Ich wusste nicht so recht, was du mitteilen wolltest. War sehr unsicher und wollte nichts Falsches schreiben. Die "Spirale" von Henri kenne ich nur zu gut. Es ist mir sehr lange so gegangen. Irgendwann kam dann der Entschluss: "Schluss damit".

    Du bist auf einem sehr guten Weg. Tag 13 44. Das ist toll. Da du merkst, dass es dir besser damit geht, sollte dich nichts aber auch gar nichts davon abhalten, weiter zu machen. Bei mir wurde "alkoholfrei" nach ein paar Wochen zu einem Selbstläufer. Heute ist es eine wunderbare Selbstverständlichkeit. Glaub an dich. Du kannst das und wirst sehr glücklich darüber sein. Und stolz.

    Ich glaub an dich.

    LG von Betty :blumen2:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Vielen Dank, liebe Betty, ganz lieb. :*

    Mir geht es schon besser. Das nächste Mal werde ich deutlicher schreiben, dass ich Hilfe in Form von Zuspruch brauche. Es fällt mir halt nicht immer leicht, um Hilfe zu bitten. Manchmal genügt eben schon ein Wort der Ermunterung von jemand aus dem Forum, dass man sich fühlt, als hätte jemand einem ein Gänseblümchen überreicht. Also freudig und zuversichtlicher.

    Oh ja, ich freue mich schon drauf, wenn es mal zu einem "Selbstläufer" wird, so dass ich mich dann endlich wieder "ganz" fühlen kann. :) Nur bin ich immer so ungeduldig. Aber ich weiß ja, dass ich mich in Geduld üben muss. Das Gehirn braucht wohl eine Weile, bis sich die Hormonproduktion wieder normalisiert. Es ist nicht so, dass ich Saufdruck hätte, Gott sei Dank, das habe ich nicht. Nur bin ich nicht so überschwänglich und euphorisch in meinem Ausstieg, diesmal. Es ist eher stiller. Aber vielleicht ist das ja gar kein so schlechtes Zeichen.

    Danke, dass Du da bist.

    Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag und lass es Dir gut gehen.

    Herzlich grüßt
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“


  • Oh ja, ich freue mich schon drauf, wenn es mal zu einem "Selbstläufer" wird, so dass ich mich dann endlich wieder "ganz" fühlen kann. :) Nur bin ich immer so ungeduldig. Aber ich weiß ja, dass ich mich in Geduld üben muss. Das Gehirn braucht wohl eine Weile, bis sich die Hormonproduktion wieder normalisiert. Es ist nicht so, dass ich Saufdruck hätte, Gott sei Dank, das habe ich nicht. Nur bin ich nicht so überschwänglich und euphorisch in meinem Ausstieg, diesmal. Es ist eher stiller. Aber vielleicht ist das ja gar kein so schlechtes Zeichen.

    Zitat

    Es ist eher stiller.

    Ich denke, es ist ein gutes Zeichen. So habe ich es auch in Erinnerung. Es war zu Anfang komisch, aber irgendwie funktionierte es. Die Male vorher (mit dieser Euphorie) ja leider bei mir auch nicht.

    Also "KOPF HOCH". Du bist auf dem richtigen Weg. So oder so. 44.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hi Pinguin

    Zitat

    Nur bin ich nicht so überschwänglich und euphorisch in meinem Ausstieg, diesmal

    Vielleicht ist es diesmal kein Kampf gegen den Alk, sondern die Akzeptanz deiner Krankheit.

    LG Gerd

  • .... Fortsetzung folgt.... Im internen Who-is-who-Bereich, Thread: "Der Buddha in meinem Kopf"..... Tschüssi. :)

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Ich denke es gehört noch hier mit rein...

    Depressive Stimmungen können Teil des Suchtkreisels und im Ausstieg, neben Unruhe, Schlafstörungen usw. auch Erscheinungen des Entzuges sein. Wie die Substanz Alkohol diesbezüglich in unser Nervensystem eingreift ist bekannt.

    Als ausgesprochen positiv habe ich den Weg meines Ausstieges eigentlich fast von Beginn an empfunden. Eine gewisse Euphorie stellte sich bei mir aber erst ein, als sich im Laufe der Entwöhnung die Ausschüttungsprozesse von Glückshormonen in mir von den künstlichen Substanzen losgekoppelt und ich mich sozusagen wieder 'auf körpereigene Drogen umgestellt' hatte. ;)

    In depressiven Stimmungen neigt man schnell dazu im stillen Kämmerlein vor sich hin zu grübeln.
    Dabei ist Bewegung sowohl im geistigen Sinne als auch körperlich wichtig, um die alten destruktiven Denk- und Handlungsmuster zu durchbrechen. Bewegun an der frischen Luft und/oder leichter Ausdauersport kurbeln zudem die Ausschüttung körpereigener Endorphine&Co. an! Ausreden gelten nicht.

    Hier ein schön geschriebener Artikel dazu: >>Bewegung<<

    Liebe Grüße und alles erdenklich Gute!!

    - LiS -

  • Lieber LiS,

    Dein Beitrag ist RICHTIG und WICHTIG. 44. Ich danke Dir dafür ganz lieb.

    Ich war jetzt aber drei Wochen krank und das ist keine blöde Ausrede. Deswegen war ich auch ein bisschen deprimiert, weil ich wusste, Bewegung täte mir gut, wäre gerne ins Schwimmbad gegangen, hätte mich auch gerne verausgabt, ist aber blöd mit einer Bronchitis.

    Heute ist der erste Tag wo es wieder bergauf geht und ich möchte Bewegung definitiv in mein Leben integrieren. Gerade weil und wegen der Psyche. :)

    Bin eineinhalb Jahre ins Fitness-Studio gegangen und es war ein sehr guter Effekt auf die Seele zu verzeichnen.

    Dir auch alles Liebe und gute Kraft immer.

    Pingu

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Liebe Pinguin,
    oh ja, das kenne ich nur zu gut. Ich freue mich, dass es dir wieder etwas besser geht.
    Ich schaue nachher mal, wie unsere Yoga-CD heißt, die sehr viel mit Achtsamkeit, Atem fühlen usw, zu tun hat, aber körperlich nicht sehr anstrengend ist - vielleicht wäre das auch etwas für dich.

  • Back to the roots? ;)

    Liebe Monika,

    das ist gar nicht so abwegig mit dem Yoga. Ich habe schon ein paar Kurse hinter mir und in meinem Bücherregal habe ich mindestens 4 Bücher über Yoga. Vielleicht wäre das mal ein Anfang, denn konditionstechnisch bin und war ich schon immer miserabel. Habe ja sogar im Fitness-Studio überwiegend Krafttraining gemacht und meine Ausdauer nicht so wirklich trainiert. Das Gute am Yoga ist neben der gewonnenen Ausgeglichenheit ja auch die Beweglichkeit. Ich finde das sehr wichtig, gerade wenn man in ein gewisses Alter kommt. Manchmal fühle ich mich vom Körper her schon 20 Jahre älter als ich bin, weil mir eben diese Geschmeidigkeit und Biegsamkeit fehlt. Die fehlt mir, ehrlich gesagt enorm. Ich vermisse sie regelrecht.

    Mir geht aber auch auf den Keks, dass ich schon nach 5 Minuten Tanzen dermaßen aus der Puste komme, dass es schon fast nicht mehr normal ist. Das frustriert mich.

    Dieses Jahr möchte ich mindestens EINE Bergtour machen. Und da muss ich mich darauf vorbereiten.

    Was für mich persönlich schwierig ist: den Sport in meinen Alltag einzubauen auf Eigeninitiative hin. Momentan spiele ich ja Schlagzeug und ich übe täglich. Zudem bereite ich mich auf die FCE-Cambridge-Prüfung (Englisch) vor, wobei ich auch (fast) jeden Tag übe. Diese beiden Dinge kosten mich Überwindung, obwohl ich sie liebe und obwohl sie mir wichtig sind. Ich glaube, viele kennen das: Wenn man dann aber mal TUT und ÜBT, dann ist alles leicht und man möchte gar nicht mehr aufhören. Aber den ANFANG zu machen auf Eigeninitiative hin, das ist oft nicht so einfach.

    Unter uns gesagt: ich habe momentan eine richtige kleine Liste in meinem Kalender, die ich jeden Tag abhake: da stehen so Sachen drauf wie:

    - meine Vitamine und Spurenelemente einnehmen (Vitamin B, Magnesium, Eisen, Vitamin C, Zink und Ecchinacea)
    - zwei Liter Wasser trinken
    - morgens direkt nach dem Aufstehen ein Glas Wasser trinken
    - eine Meditationseinheit
    - eine Sport-/Bewegungseinheit
    - Schlagzeug üben
    - Englisch lernen
    - Italienisch lernen

    Zudem schreibe ich noch jeden Tag auf, wieviel Kaffee ich getrunken und wieviel Zigaretten ich geraucht habe.

    Außenstehende könnten jetzt denken: Oh mein Gott, die Frau überfordert sich total! Was für ein Druck!

    Aber so ist es nicht, ganz im Gegenteil. Ich habe schnell gemerkt, dass ich nicht alles an einem Tag schaffen kann. Habe ich ja noch meine Kinder, den Haushalt und eben meine sozialen Kontakte, virtuelle und echte. Aber ich bin abends froh, wenn ich möglichst viele Häkchen hinter den einzelnen Punkten sehe und es verschafft mir Befriedigung. Mir ist es gar nicht so wichtig, ALLES zu tun, denn ETWAS zu tun ist schon gut genug. Die Spalte mit der Bewegungseinheit habe ich bisher noch nicht abhaken können.

    Italienisch werde ich jetzt erst einmal von der Liste streichen. Hatte mich vor ein paar Monaten bei babbel.com angemeldet zum Italienisch lernen. Eine ganz, ganz tolle Internetseite zum Sprachen lernen. Nur zu empfehlen. Herrlich aufgebaut und ermunternd/motivierend. Aber momentan steht bei mir Englisch im Vordergrund, weil ich ja gerne im März die Prüfung ablegen will. Und ich möchte mich definitiv nicht überfordern, der Tag hat nur 24 Stunden. Und wenn ich einen Minijob finde (ich bin gerade auf der Suche), werde ich noch weniger Zeit haben.

    Oh man, jetzt habe ich aber ganz schön viel von mir selbst erzählt, eigentlich wollte ich das gar nicht, aber es ist gerade alles so herausgeflossen.

    NATÜRLICH ist es so, dass ich mir diese Struktur wegen meiner Nüchternheit zurechtgelegt habe. Ich brauche einfach Anker und kleine Ziele, etwas, woran ich mich festhalten kann. Eben das Schaffen von neuen Gewohnheiten, um das Trinken zu vergessen und um eben keine Langeweile aufkommen zu lassen. Das ist mir gerade sehr wichtig. Ich halte mich an diesen Punkten fest, sie geben mir Sicherheit und Orientierung. Und ich tue damit gleichzeitig der Seele, dem Geist und im Idealfall dem Körper (wenn ich ENDLICH anfange, Sport zu machen) etwas Gutes.

    Ich hoffe, ich habe Dich/Euch jetzt nicht mit Text erschlagen.

    Und ich freue mich IMMER, auch von Dir - liebe Mokka - zu lesen. Wie und was Du so machst, um das Trinken zu vergessen.

    Herzlich grüßt
    Pinguin
    die das jetzt einfach mal abschickt, ohne vorher Probezulesen

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • PS: Mir ist noch ein neues Ritual eingefallen, dass ich täglich praktiziere, das aber schon so sehr zur Gewohnheit geworden ist, dass ich es gar nicht auf meiner Liste habe! :o

    Jeden Morgen gleich nach dem Aufstehen schreibe ich meine "Morgenseiten". Das heißt zwei Seiten Schreiben, den Geist entleeren. Das tut so gut. Einfach drauflosschreiben. Brainstorming. Jepp, das brauche ich. :)

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

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