Es wird immer schlimmer und ich kann es nicht stoppen

  • Hallo Mittäter,

    nixweiss0 Für mich sind es bei dir ein wenig zu viel "vielleichts" und/oder "meint ihr" usw...

    Du musst wissen was du willst. Du musst wissen was du tust.

    Wer soll den Entschluss sonst fassen? Das kannst nur du.

    Ich wünsch dir in jedem Fall viel Glück und Erfolg.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.


  • Jetzt machst du mir wirklich ganz schön Angst!
    Es ist nicht so das ich unheimlich starke Sachen trinke. Wenn dann trinke ich ja "nur" Bier.

    Ich will Dir keine Angst machen - nur verdeutlichen, dass bei einem kalten Entzug Gefahren bestehen. Und das ist hier im Forum auch mehrfach und eindringlich deutlich gemacht worden (nicht unbedingt nur in Deinem Thread).
    Wie ich schon schriebste - es ist Deine Entscheidung ...

    Und diese "Argumentation" >:(, dass man ja keine/kaum "harte" Sachen trinke ...
    6 Bier a 0,5 Liter a 5 % Alkohol entsprechen 150 g reinem Alkohol - oder 0,4 Liter Schnaps a 37%!

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!


  • Und diese "Argumentation" >:(, dass man ja keine/kaum "harte" Sachen trinke ...
    6 Bier a 0,5 Liter a 5 % Alkohol entsprechen 150 g reinem Alkohol - oder 0,4 Liter Schnaps a 37%!


    Oh man, als ich das gerade gelesen habe ist es mir eiskalt den Rücken runter gelaufen und jetzt beim Schreiben drückt es mir richtig die Tränen in die Augen.
    Das ist wirklich der Wahnsinn es so deutlich vorgeführt zu bekommen. Wo bin ich nur hin gerutscht?
    Was mach ich eigentlich mit meinem Leben?
    Ich will das nicht mehr und ich will das auch nie wieder. Ihr habt einfach so Recht!

  • Guten Morgen mittäter,

    also, da hat der Greenfox schon vollkommen echt recht. Es geht auch ganz bestimmt nicht um Panikmache. Schließlich wollen wir hier helfen und nicht Angst machen!

    Alkoholsucht und Entzug mit der Trinkmenge zu verbinden ist auch keine gute Idee. Du wirst auch immer einen finden, der auf jeden Fall mehr als Du trinkt oder getrunken hat. Was ich damit sagen will: Es kommt nicht auf die Menge an, ob man Alkohliker ist oder nicht sondern es hängt davon ab, ob Du eben abhängig bist oder nicht. Klar, umso mehr Du trinkst, umso wahrscheinlicher ist die Abhängigkeit. Muss aber nicht.... D. h. also, Du kannst auch mit zwei Bier am Tag akloholkrank sein. Nämlich dann, wenn Du auf diese zwei Bier nicht dauerhaft verzichten kannst. Eigentlich ganz einfach und doch kompliziert. Mit den von Dir beschriebenen 6 Bier (und ich gehe mal davon aus, dass durchaus auch problemlos mal noch ein paar mehr gehen) führst Du Dir schon regelmäßig eine gehörige Menge Alkohol zu. Jetzt stellt sich die Frage, wie Dein Körper reagiert, wenn er das nicht mehr bekommt... Kann sein, dass nix passiert oder dass Du nur bisl schwitzt oder unruhig bist oder oder oder. Es kann auch sein, dass Du 10 x ganz easy entziehen kannst und beim 11. mal gehts schief. Du siehst, es wäre wirklich besser, Du hättest einen Arzt an der Seite. Wenn nix ist, dann ist ja auch gut. Aber, natürlich ist das Deine Entscheidung.

    Ansonsten kann ich mich Greenfox nur anschließen. Probier mal ob Du 4 Wochen ohne auskommst und, was ich ganz wichtig finde, achte darauf, wie es Dir dabei geht. Ob sich Deine Gedanken um den Alkohl drehen. Das war bei mir, bei meinen Versuchen zu reduzieren oder aufzuhören, extrem der Fall. Es ging zwar (anfangs) immer mal ein paar Tage, aber ich hab an fast nix anderes als an Alk gedacht...

    Neben der körperlichen Abhängigkeit gibt es ja eben auch noch die psyschische. Die körperliche ist nach relativ kurzer Zeit vorbei, die psychische bleibt.... Sie sorgt für die Rückfälle...

    Ich freue mich, wieder von Dir zu lesen.

    LG
    gerchla

  • Ich bin euch echt sehr dankbar für eure Ratschläge 44.
    Kann mir jemand sagen was ein Arzt macht wenn man ihn an der Seite hat und komplett auf Alkohol verzichten möchte?
    Gibt er Tabletten oder wie läuft das?
    Ich nehme ja auch so schon nebenbei Antidepressiva.
    Würdet ihr in dem Fall eher zum Hausarzt gehen (was mir deutlich unangenehmer wäre) oder zum Psychologen?

  • Sowohl als auch.
    Das Beste wäre aber, Du gehst zu Deinem Hausarzt, schenkst ihm "reinen Wein" ;) ein und lässt Dir eine Einweisung in ein Krankenhaus zur Entgiftung geben. Die Entgiftung dauert je nach Krankenhaus im Normalfall 7-10 Tage.
    Zum Einen dauert es oft/meist sehr lange, bis man einen Termin bei einem Psychologen bekommt. Und zum Anderen ist es sinnvoll, dass der Hausarzt Bescheid weiß: eben wegen eventueller Parallel-Medikationen.

    Und auch bei eventuell notwendig werdenden OPs (keine Angst: nicht wegen dem Alk, sondern was man sonst noch haben kann ;) ) sollten die Ärzte Bescheid wissen, da Narkosemittel bei einer Alkoholgewöhnung anders dosiert werden müssen. Schließlich hat ja niemand Lust, mitten in der OP aufzuwachen ...
    Und wenn man weg vom Alkohol will/ist, ist es ja auch kontraproduktiv, wenn man aus Unkenntnis alkoholhaltige Medikamente gespritzt/verschrieben bekommt.

    Eine andere Möglichkeit ist natürlich erst mal der Weg zur Suchtberatung - da kannst Du auch jede Menge Fragen stellen.

    Und noch etwas ist ganz wichtig: Das Du die Fragen beim Arzt/der Suchtberatung ehrlich beantwortest - auch wenn es vielleicht "weh tut". Und sei auch ehrlich zu Dir selbst!
    Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ich mir damals selbst die Taschen vollgelogen habe: 10 Bier getrunken - aber bei irgendwelchen Selbsttests nur 5 angegeben. Und diese Tests dann als "Schrott/Blödsinn" abgetan, wenn trotz des Selbstbeschisses als Ergebnis rauskam, dass ich "stark gefährdet" oder so bin ... Wenn Du magst, kannst Du ja mal hier reinschauen.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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    können wir nur selber tun!


  • Kann mir jemand sagen was ein Arzt macht wenn man ihn an der Seite hat und komplett auf Alkohol verzichten möchte? Gibt er Tabletten oder wie läuft das?

    Gute ärztliche Begleitung ist aus vielen Gründen heraus sehr wichtig und hilfreich. Ich war bei meiner Hausärztin und habe sehr offen und ausführlich mit ihr gesprochen. Sie war der erste Mensch der ich wirklich alles gesagt habe. Sie hat mir viele wirklich gute Tips gegeben und einen ausführlichen Gesundheitscheck gemacht. Meine Hausärztin war zu dem Schluss gekommen dass ich nicht in einer Klinik entziehen muss da ich, abgesehen von Depri, Schlafstörungen, Unruhe... keine stärkeren körperlichen Entzugserscheinungen hatte. Also z.B. guten Puls, kein Schwitzen oder Zittern...

    Somit habe ich ganz `normal´ zuhause entziehen können, das war aber eingehend mit ärztlicher Begleitung und Kontrolle verbunden. In den Folgetagen war ich noch weitere Termine bei der Ärztin zur Absicherung. Man kann dies auch ambulante Entgiftung nennen.

    Wir haben das auch thematisiert, beim geringsten Anlass hätte meine Ärztin das auch anders entschieden. Natürlich ist der stationäre Weg auch der allersicherste ... bei entsprechender körperlicher/psychischer Verfassungn und ausreichender ärztlicher absicherung/begleitung nicht immer zwingend notwendig.

    Schau mal da:
    http://www.alkoholismus-hilfe.de/alkohol-entzug.html

    Ansonsten wie von anderen schon geschrieben:
    In einer guten Beratungsstelle wirst man ernst genomen, egal auf welcher Stufe einer beginnenden oder fortgeschrittenen Problematik man steht! Dort wird individuell jedem geholfen der etwas an seinem problematischen oder gar abhängigen Konsum ändern möchte. Dort lassen sich Menschen jeden Alters und aus allen nur erdenklichen Gesellschaftsschichten beraten.

    Mittäterin, hast du eigentlich schon in unsere Linksammlung geschaut?
    https://alkoholforum.de//index.php?topic=238.msg5497#msg5497
    Da findest du auch vieles Nützliches, Hilfreiches, Interessantes,....

    gute Grüße!!

    Land-in-Sicht

  • Danke für die Links, ich habe mir das schon vieles durchgelesen (bin ja ständig am Stöbern hier).
    Immer wieder wenn ich über Entzug lese steht da, dass es ungefähr nach so 3 Tagen "überstanden" ist. Wie ich weiter oben schon geschrieben habe hatte ich vor ca. 1 Monat wesentlich länger als 3 tag absolut nichts getrunken und absolut nichts gemerkt. Also kein Schwitzen, Zittern, etc.
    Daher kann ich noch immer nicht richtig verstehen warum für mich in dem Fall eine ärztlich e Begleitung nötig sein soll. Wenn ich das richtig verstehe kann ja nach ca 3 Tagen nichts körperlich gefährliches mehr geschehen.
    Könnte mir dazu bitte nochmal jemand was schreiben?

  • Mit einem ärztlichen Beratung bist du ganz einfach auf der sicheren Seite.
    Es kann Heute auch ganz anders aussehen als noch Gestern.
    Kommt auch immer auf die eigene Physis und Psyche an.

    Sagt ja keiner dass das nötig ist weil in jedem Falle was passieren wird.

    Aber es besteht halt die Möglichkeit dass eventuell unerwünschte Begleiterscheinungen auftreten können. Und allein schon um diese Möglichkeit auszuschließen, bzw. fachlich richtig mit ihr umzugehen, ist eine ärztlicher eingehender Check und Beratung wirklich sehr zu empfehlen. Einfach um das Risiko auszuschließen! Ein guter Artzt kann auch darüber hinaus noch gute Tips zu Unterstützung mit auf den Weg geben.

    Ich sag ja selbst auch, ich hatte ebenfalls keine starken Entzugserscheinungen weil meine körperliche Abhängigkeit in der Sucht noch nicht so stark ausgeprägt war. Ich habe daher auch keine Medikamente im Entzug genommen und war auch nicht stationär sondern zuhause. Aber der ärztliche Check und die Beratung waren sehr gut für mich und ich war sozusagen - >SAFE<

  • OK, danke ich verstehe was du meinst.
    Land-In-Sicht: sag mal wo finde ich deinen Bericht?
    Ich habe in der Suchfunktion schon nach dir gesucht weil mich deine Geschichte interessiert, aber ich finde leider nichts.


  • Land-In-Sicht: sag mal wo finde ich deinen Bericht?

    Hey, also meinen Vorstellungsthread findest du da: >> Hallo hier ins Forum...
    da gibts am Ende auch noch ein Posting von mir reichlich ein Jahr nach meiner Vorstellung hier, dieser Bogen ist für mich natürlich mit das Tollste. ;)

    Im internen Bereich gibts dann noch >Segel auf neuen Kurs< und später dann >Neue Meere<, dafür muss dich aber erst einer der Mods hier freischalten...

    Ich hab allgemein hier im Forum unter gleichem Namen etwa ein Jahr lang recht viel geschrieben. Das Reflektieren und der intensive Austausch hier hat mir sehr gut getan und mir sehr geholfen. Zu Anfang des Sommers hatte ich mich dann mal abgemeldet hier, deswegen sind meine 'alten' Beiträge in dem alten Account.

    Gute Grüße, LiS :)

  • Wie ich weiter oben schon geschrieben habe hatte ich vor ca. 1 Monat wesentlich länger als 3 tag absolut nichts getrunken und absolut nichts gemerkt. Also kein Schwitzen, Zittern, etc.
    Daher kann ich noch immer nicht richtig verstehen warum für mich in dem Fall eine ärztlich e Begleitung nötig sein soll. Wenn ich das richtig verstehe kann ja nach ca 3 Tagen nichts körperlich gefährliches mehr geschehen.

    Ich persönlich war bei meiner letzten Entgiftung sehr, sehr froh, dass ich in einer Klinik war - wie übrigens auch bei den Entgiftungen davor (da waren sie allerdings ein "Kinderspiel").

    Meine ersten Entgiftungen waren sowas von easy - kein Zittern, schwitzen o.ä.. Ich habe eben einfach nix getrunken. Im Übrigen ist es mir da in der Klinik wirklich einfach gefallen. Aber meine letzte Entgiftung war heftig - nee, danke, will ich nicht noch mal.
    Und in meinen Gesprächen mit anderen Patienten - sowohl damals als auch heute (bei meinen Klinikvorstellungen) habe ich genug Leute kennengelernt, bei denen schon die erste Entgiftung ziemlich hart war.
    Es hat schon seinen Grund, warum vor einem kalten Entzug gewarnt wird. Es muss ja nix passieren. Aber wenn ... dann richtig :o

    Ich möchte nur nochmal eins klarstellen: Auch wenn es hier vielleicht etwas schulmeisterlich rüberkommt - es ist nicht so gemeint. Ich/wir wollen einfach nur versuchen, dass Andere nicht meine/unsere "Fehler" nachmachen. Fehler, die ich/wir gemacht haben, weil wir es teilweise nicht besser wussten.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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