Hallo,
ich bin 43 und trinke seit gut 20 Jahren, angefangen hat es als Teenager mal am Wochenende auf Parties, dann immer öfter alleine zuhause. So habe ich mich innerhalb der letzten 20 Jahre von 2-3 kleinen Flaschen Bier zu 5 großen "hochgearbeitet".
Seit 5-6 Jahren mache ich mir sehr viele Gedanken darüber, wie es weitergehen soll und dass das nicht normal und gut sein kann, habe auch öfter versucht aufzuhören, bin aber immer wieder in diese Gewohnheit zurückgefallen: jeden Abend vor der Glotze die Biere in den Kopf schütten.
Seit Ende letzten Jahres bin ich aufgrund von Burnout arbeitsunfähig und auf der Suche nach einem Therapeuten/einer Therapeutin. In der psychosomatischen Klinik hatte ich im Dezember ein Vorgespräch, welches auch ganz gut gelaufen war. Ich sollte einen Monat vor Start der Therapie dort aufhören zu trinken und während dessen darf man auch nichts trinken, sonst fliegt man sofort raus. Frühester Start wäre ab Februar, man würde mich auf die Warteliste nehmen und sich dann melden. Also hatte ich ab dem 5. Januar nichts getrunken, weil ich endlich aus diesem Loch rauskommen wollte. In der zweiten Februar Woche habe ich vor lauter Frust wieder angefangen regelmäßig zu trinken, da sich die Klinik nicht gemeldet hatte (übrigens bis heute nicht).
Dann hatte ich ein tolles Erstgespräch mit einer Therapeutin, in erster Linie ging es um Burn out, dann habe ich ihr aber noch von meinem Alkoholmissbrauch erzählt und sie hat mich aufgrund dessen komplett abgelehnt! Ich war völligst vor den Kopf gestoßen und habe angefangen zu weinen, habe sie noch gefragt, ob sie mich bitte therapieren würde, wenn ich beim Hausarzt Bluttest zur Kontrolle machen lassen würde. Auch das hat sie abgelehnt.
Dann ist mir endlich das Licht aufgegangen: ich will für mich aufhören zu trinken nicht für irgendeine Klinik oder sonstwas!
Ich habe ich mir eine Suchtberatung gesucht und wir haben die weiteren Schritte eingeleitet.
Nun habe ich seit einer Woche nichts mehr getrunken, es geht mir auch recht gut dabei. Kommenden Montag starte ich eine ambulante Therapie für drei Monate.
Allerdings habe ich große Bedenken, ob ich die Geschichten der Mitpatienten aushalte, oder ob ich untergehe.
Daher hoffe ich hier auf Unterstützung.