Kind aus Alkoholiker Familie

  • Hallo ihr Lieben,
    ein frohes neues Jahr euch noch.

    Ich bin jetzt 25 Jahre alt. Ich habe meine Kindheit bei meinem Vater verbracht. Er ist Alkoholiker, aber mit ihm hab ich seit nun 15 Jahren kein Kontakt mehr. Mein Stief-/Adoptivvater ist seit 33 Jahren trocken. Meine Mutter, um die es hier nun hauptsächlich geht, war, angeblich, 20 Jahre trocken. Vor 5 Jahren hatte sie einen so schlimmen Rückfall, allerdings erst mit Tabletten, dass sie wohl nachts schlimm gestürzt ist und sich dabei einen Bluterguss am Auge zugezogen hat. Da fing dann alles an. Sie machte einen Entzug, auf freiwilliger Basis. Das war ca 2 Wochen vor Weihnachten. Ich war im letzten Jahr von der Schule. Nach Weihnachten hat sich allerdings kaum was geändert, da sie dann anfing zu trinken, daraufhin Entzug, trinken, Entzug..,ich kann nicht mehr sagen wie lange das so ging. Aber es war schlimm. Nicht nur für mich. Naja. heute sind es nun 5 Jahre, und bisher ist kein Jahr vergangen in dem sie nicht getrunken oder keine Tabletten genommen hat.Sie hatte auch schon einen Autounfall aufgrund der Tabletten und mehrere Zusammenbrüche, wo sie auch ins Krankenhaus kam.
    Naja...dieses Jahr wars aber am schlimmsten für mich. Sie hatte sich dafür entschieden zu einer Freundin zu fahren, da ihr Freund, ebenfalls Alkoholiker und depressiv, zur zeit in Therapie ist und sie ein Problem damit hat alleine zu sein, ich habe die Gelegenheit genutzt um mit meiner Freundin mit zu kommen und mir die Stadt anzuschauen. Am 2. Abend kommt sie noch spät zu uns ins zimmer und wirkte noch total normal, bis sie plötzlich anfing wirres zeug zu reden, legt sich zu uns ins Bett....ich war wirklich so dermaßen angewidert von ihr, ich hab die halbe Nacht nicht geschlafen.

    Nun sind seit dem ca. 3 Wochen vergangen, heute habe ich das erste Mal wieder mit ihr telefoniert, und sie hat natürlich sofort gemerkt das was nicht stimmt...ich hab ihr natürlich gesagt das es an ihr lag, aber da kam nur "ich bin krank, so ist das eben, ich bin schon erwachsen und komm schon wieder auf die Beine...." noch nicht mal ein "es tut mir leid"...ich hab ihr nur gesagt sie soll mich in ruhe lassen...

    Das zieht einen natürlich total runter, aber ich kann ja nicht jedesmal so tun als ob nix gewesen sei, wobei ich das nie getan habe, aber dieses mal wars einfach zu viel...

    Danke schonmal fürs lesen... =)
    Grüße J.

  • Liebe Joana :)
    DANKE für die lieben Wünsche und Grüße!
    Wie geht es dir denn? Gut?


    Meine Mutter, um die es hier nun hauptsächlich geht, war, angeblich, 20 Jahre trocken.

    Natürlich wirst Du hier viel von deiner Mutter schreiben und, wie es der Überschrift zu entnehmen ist auch hin und wieder um deine Familie überhaupt. Aber in bezug auf das Zitat hatte ich dir an anderer Stelle ja schonmal geschrieben dass ich der Meinung bin dass an sich gesehen hauptsächlich Du die Hauptsache bist. Wie gehst Du mit allem um, wie kommst Du damit klar? Hast Du Menschen mit denen Du reden kannst und bei denen Du rat und Rückhalt bekommst? Und viele, viele Fragen mehr würden mir zu DEINEM erfüllten und glücklichen Leben einfallen.... Was macht denn dein trockener Stiefvater?

    Wenn Du selbst einen innerlich gefestigten Standpunkt zu alle dem hast kannst du auch den nötigen Abstand zu den Problemen deiner Mutter behalten. Und ich denke DAS ist gemeint wenn Angehörigen der Abstand geraten wird - die möglichkeit zu innerem Abstand. Es wird keine komplette´Kontaktsperre´ verlangt sondern einfach ein Abstand soweit als nötig damit DU selbst an der ganzen Sache dennoch, emmotional gesund bleiben kannst... Klare regeln...

    Ich selbst bin grad seit einigen Monaten im Suchtausstieg und es ist die beste Entscheidung die ich je getroffen habe in meinem Leben :) ...ich habe aber auch lange dafür gebraucht bis ich gemerkt habe dass das garnicht cool ist was ich da mache sondern ein Holzweg :-\
    Aber es ist nie zu spät und selten zu früh.

    Mein Papa war bis Mitte 40 ein lebensfroher Mensch und hatte nie Problem wegen Trinken.
    Aber dann hat er so richtig losgelegt und binnen weniger Jahre war nichtmehr viel von ihm übrig...

    Oh mann, ich weiß wie übel sich sowas anfühlt und man fühlt sich so machtlos ... weil alles was man sagt, egal ob mit Engelszungen oder sachlich oder wütend, immer wieder einfach so ins Leere geht...

    Vergiss aber über alles dies nicht DICH SELBST!! Versprochen?
    Kümmere Dich um Dich und Dein Leben!

    Und sag, hast Du eigentlich auch schonmal in unsere Linksammlung geschaut?
    Vielleicht sind ja da auch par hilfreiche Worte oder Adressen für Dich dabei?
    https://alkoholforum.de//index.php?topic=238.0

    Viele liebe Grüße an Dich!!

    Machs gut und bis Bald,
    Land-in-Sicht

    Einmal editiert, zuletzt von Land-in-Sicht (9. Januar 2015 um 18:13)

  • Hallo Joana,

    Willkommen hier im Forum!

    Ich bin 23, auch Tochter eines Alkoholkranken Elternteils, bei mir ist es mein Dad...

    Vielleicht magst du dich ja mal mit mir Austauschen, vielleicht können wir uns gegenseitig Tipps geben, über Vergangene Zeiten schreiben...

    Ich habe hier aus dem Forum viel Kraft und Unterstützung erfahren wenn es bei uns mal wieder Berg ab ging, es hat mir persönlich sehr gut getan mit beiden Seiten der Krankheit schreiben zu können!

    Hier war immer wer, der ein offenes Ohr hatte, mit in den richtigen Momenten die passenden Worte sagen konnte...

    Ich hoffe, das auch du vieles von hier mit nehmen kannst und wir dir eine Stütze bieten können.

    Lg Ann-Cathrin

  • Liebe Joana,

    es ist richtig gut, dass Du dich hier meldest :help: Ich hoffe Du liest die Antworten. Denn alle die hier schreiben, sind fachkundig. Als Angehörige oder als Betroffene oder Ehemalige. Fachkundiger als mancher Arzt, der das eben nicht selbst erlebt hat, wie das ist, mit so einer Mutter, einem Vater...

    Du bist jung. Halb so alt wie ich. Auch ich bin Kind eines Trinkers. Ja. Mein Vater ist und war ein Spiegeltrinker. Ich habe ihn sehr selten richtig betrunken erlebt. Aber er hatte immer einen Pegelstand und der war sicher nicht nüchtern :(...
    Im Gegensatz zu Dir und deiner Mutter, die sich offensichtlich richtig betrinkt. Doch auch in meiner Familie war der Alkohol in meiner Kindheit stimmungsbestimmend und zwar für alle Familienmitglieder. Der Alkohol hatte die Federführung. Immer. :-[

    So wachsen wir Kinder aus solchen Familien unter besonderen Bedingungen auf: Hochsensibel für die Stimmungen der Nächsten ::). Immer auf der Hut. Immer schauen: Wie es viel hat er / sie getrunken? Was passiert heute noch? Geht es gut aus? Oder gibt es richtig Stress?

    Die schlechte Nachricht ist:
    Wir vergessen unsere eigenen Gefühle, weil wir geliebt werden wollen als Kinder :-[ und total fokussiert sind auf die Möglichkeiten, Schlimmeres zu verhindern. Wir passen uns an. Bis zur Selbstaufgabe. Das ist normal. Da steht dann so eine betrunkene Mutter /Vater vor uns und die Welt ist auf den Koppf gestellt! Da ist Niemand mehr, der für uns als KIND die Verantwortung trägt, nein, die müssen wir übernehmen und sehen, wie wir da durch kommen. Durch die Jugend. Die Partner sind meist co- abhängig und der Dreck unterm Teppich kann gar nicht mehr weggefegt werden.

    Die gute Nachricht ist: Wer so aufwächst und solche Erfahrungen macht ist meist sehr empathisch ;). Beobachtet gut. Sortiert gut. Ist wachsam und nahe dran an den Menschen und an ihren Problemen. Empathie ist eine sehr gefragte Eigenschaft in diesen Tagen.
    Wer so aufwächst, mit so einer Mutter, so einem Vater- der wird stark. Verantwortung für das eigene Leben und die Schritte, die wir machen sind anders als die Kinder aus nicht alkoholisiserten Familien das können.

    Deine Situation ist kompliziert. Du hast Dich geschämt für das Verhalten Deiner Mutter. Du möchtest sie anders, :( Sie hat kein Empfinden dafür, dass sie etwas falsch gemacht hat. Das kann sie nicht haben, weil sie krank ist.:-\ Aber das heißt nicht, dass du alles tolerieren musst. Manchmal ist der einzige Schritt in die richtige Richtung ein Kontaktabbruch. Abstand. Distanz. Im besten Fall kapiert sie was. Im schlimmsten Fall dauert es lange.

    Wichtig aber ist: Du musst es nicht mehr erleiden. Du kannst absolut nichts tun für SIE. Nur für Dich. Ich weiß, wie schwer das ist. Die Einsicht, dass der Kranke nur sich selbst helfen kann- das ist schwer. Aber es ist so. Du kannst nichts tun, außer Dich um dich selbst zu kümmern und Deinen Frieden mit dieser Mutter zu machen.

    Ich wünsche Dir die Kraft dafür.

  • Hey,

    danke für eure Antworten.

    @Land-in-Sicht; du fragst dich wies mir damit geht?
    Natürlich gehts mir damit nicht besonderst gut, keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter zu haben. Sie hatte mir allerdings nochmal geschrieben. Sie meinte sie könne es verstehen wenn ich keinen Kontakt will. Als "Erklärung", keine Entschuldigung, hat sie mal wieder ihre Krankheiten (sie hat auch Borderline diagnostiziert) vorgeschoben. Dass sie sich betrunken zu mir und meiner Freundin ins Bett gelegt hat, hat sie geleugnet. Und genau diesen beiden Dinge machen einen/mich ziemlich wütend auf sie. Für sie ist es wohl am leichtesten alles immer auf den Alkoholismus und auf die Borderline Störung zu schieben.

    Leicht ist es gewiss nicht, nein. Aber ich habe jetzt endgültig genug davon. Wie oft habe ich sie bei meiner Oma betrunken abgeholt, oder im Krankenhaus besucht weil sie (mit Schaum vor dem Mund) zusammen gebrochen ist, durch irgendwelche Tabletten. Wie oft habe ich immer an das Gute geglaubt und gehofft, dieses mal war es das letzte mal.

    Dieses mal hab ich endgültig die Nase voll, und wie ihr schon geschrieben habt, muss ich auch an mich denken, den ersten Schritt, habe ich bereits letztes Jahr getan und bin von zu Hause ausgezogen, obwohl ich kein Geld hatte.

    Mein Stiefvater...Naja...ich würde mal nicht behaupten das unser Verhältnis das allerbeste ist. Wir verstehen uns aber als ich noch bei ihm gewohnt habe, hat man halt so nebeneinander her gelebt. Mal ein paar Worte gewechselt...natürlich auch über meine Mutter gesprochen. Aber er hat oft immer so schlecht von ihr geredet und auch wenn er mit Ihr gesprochen hat, war er immer so...aggressiv bzw so aufbrausend. Ich habe das nie so richtig verstanden.
    Aber ich konnte einfach nicht mehr mit ihm zusammen leben. Auch aus Angst dass meine Mutter jederzeit vor der Tür stehen kann bzw ins Haus konnte...


    Sei dir jedoch gewiss, das ich durchaus Leute(Freunde, Familie) habe mit denen ich reden kann. Ich dachte nur, es sei mal ganz gut die Dinge Menschen zu schildern und Tipps von jemanden zu bekommen der ähnliches durchgemacht hat.

    @onemoretime Du schreibst: "Sie hat kein Empfinden dafür, dass sie etwas falsch gemacht hat. Das kann sie nicht haben, weil sie krank ist."
    Aber das ist doch genau das was mich so wütend macht, dass sie es immer darauf schiebt dass sie krank ist....kann ich einfach nicht nachvollziehen...anderseits hast du natürlich recht damit, das ich ihr nicht helfen kann, sondern nur sie sich selbst.

    @Ann-Cathrin, ich würde mich sehr freuen mich mit dir ein wenig aus zu tauschen.

    Bis bald,

    Joana

  • Hallo, Joana,

    :welcome: auch von mir hier im Forum!


    @onemoretime Du schreibst: "Sie hat kein Empfinden dafür, dass sie etwas falsch gemacht hat. Das kann sie nicht haben, weil sie krank ist."
    Aber das ist doch genau das was mich so wütend macht, dass sie es immer darauf schiebt dass sie krank ist....kann ich einfach nicht nachvollziehen...anderseits hast du natürlich recht damit, das ich ihr nicht helfen kann, sondern nur sie sich selbst.

    Vollkommen nachvollziehbar, dass Du das nicht nachvollziehen kannst. Aber so ist es leider.
    In meiner SHG sagen wir des Öfteren: "Ja, Alkoholismus ist eine Rückfallkrankheit, d.h., es kann immer wieder mal zu Rückfällen kommen. Aber wir dürfen das nicht als Ausrede dafür benutzen, dass wir dauernd Rückfälle haben - sondern alles dafür tun, dass es NICHT dazu kommt!"
    Okay, kommt jetzt vielleicht etwas komisch rüber, aber ich hoffe, Du verstehst, was wir damit meinen.

    Und Deine Mutter benutzt das eben als Ausrede für ihre Trinkpausen ...

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Liebe Joana :)

    schön dass du Freunde und andere Menschen zum reden hast das ist sehr wichtig!

    Und es ist wirklich total gut dass du hier schreibst, dich öffnest, Austausch, tipps und Anregungen suchst und das thema offensiv angehst. Wie ich die schon an anderer Stelle geschrieben habe, ich denke so kannst du dafür sorgen dass du das Thema wieder in den Griff bekommst, und nicht mehr umgekehrt das Thema dich im griff hat...


    ...den ersten Schritt, habe ich bereits letztes Jahr getan und bin von zu Hause ausgezogen, obwohl ich kein Geld hatte.

    44. finde ich super!!

    Es geht um DICH und um DEIN Leben!

    Ein Süchtiger wird im nahen Zusammenleben immer wieder dafür sorgen dass man ihm helfen muss, dass man mit Lügen und extremen Situationen leben muss - davon gilt es Abstand zu nehmen damit DU DIR weiter ein gutes Leben aufbauen kannst!

    Joana, ich würde mich wirklich sehr freuen wenn das Forum hier dir Hilfe und Austausch bieten kann. Es ist noch viel zeit zum schreiben.

    Vorest in aller Kürze:
    Du hast Wut. Wut gegenüber dem Alkohol, Wut gegenüber den Lügen deiner Mutter, Wut weil du machtlos mit zusehen musst... Sei vorsichtig und sorge dafür dass diese Wut in die richtigen Bahnen gelenkt wird. Schreib sie dir (hier) von der Seele, ruf sie hinaus in die Welt, aber behalt sie nicht bei dir...

    Grüße in eine gute Zeit
    und gute innere Kraft immer an Dich!

    LiS


    PS: du bist jetzt als Vollmitglied hier freigeschalten, so kannst du dir frei überlegen ob du lieber im ´internen bereich´ oder weiter hier im thread schreiben willst

  • Ich glaube verstanden zu haben was du meinst Greenfox =)

    Heute wird mein Bruder 18 Jahre und da fahren wir heute alle zusammen hin. Was mir natürlich keiner gesagt hat ist, dass meine Mutter auch kommen wird. Sie hat mich gestern versucht anzurufen und mir SMS geschickt und auf die Mailbox gesprochen.
    Keine Ahnung wie ich mir ihr gegenüber verhalten soll...das ist nun das erste mal seit 4 Wochen das ich sie wieder sehe....Bin gespannt wie es wird, auch für mich und den Rest meiner Familie....Ich werde euch auf jedenfall davon berichten.

    Bis bald

    Joana

  • Hallo Joana,

    dann hoffe ich, dass der Tag für dich gut verläuft. Es ist ja immer situationsbedingt. "Wie verhalte ich mich?" Ich würde dir gern helfen... allerdings bin ich auch ein wenig ratlos. nixweiss0
    Vielleicht kannst du dich in diesem Fall -dein Bruder hat doch Geburtstag- ein bisschen zurück nehmen??? Ihr ein wenig aus dem Weg gehen??? Streit wäre für deinen Bruder wohl das Blödeste auf seinem 18ten. Ich wünsch euch allen alles Gute.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Huhu kopiere meinen Post den ich unter deine Vorstellung gemacht habe mal hier rein, dann hat man ihn besser vor Augen und ich habe auch einen besseren überblick ;).Lg


    Hallo Joana,

    ich hatte mich ja schon einmal kurz eingebracht und nun melde ich mich hier nochmal zurück:)!

    Ich habe großen Respekt das du diese Schritte mit dem Auszug und den Schritt nicht mehr mit deiner Mutter zu sprechen gegangen bist!

    Ich selber habe diesen Mut nicht gehabt, ich habe diesen Absprung nicht gemacht/geschafft.

    Mittlerweile habe ich eine gut laufende Beziehung, habe nun seit einiger Zeit mehr Distanz zu meinem zu Hause und merke, okay..

    So schwer ist es nicht und es tut mir auch mal ganz gut den gewissen Abstand zu allem zu haben.. Ich finde deine Entscheidung nicht nur richtig, sondern Super!

    Du schützt dich selber, was sich manche auf dieser Art und Weise gar nicht trauen, du ersparst dir viel damit!

    Ich hätte mir auch viel ersparen können, wenn da nicht das nicht trauen gewesen wäre, das Verantwortungsbewusstsein und mein Gewissen..

    Riesen Respekt.

    Ich kann mir auch nur vorstellen wie die anderen, wie es ist eine so harte Zeit zu verleben, sich selber traurig da sitzen zu sehen weil man sich doch eigentlich so sehr sehnt mit der Mama zu sprechen..Aber ich denke genau so ist es richtig, man merkt oft erst was man verloren hat, wenn es gegangen ist!Vielleicht hilft das deiner Mutter..

    Hast du die Ambitionen ihr noch helfen zu wollen?Oder hast du das aufgegeben?? Komplett aufgegeben?

    Man merkt sie denkt viel an dich ich denke das könnte echt ein guter Schubser in eine vielleicht richtige Richtung von dir aus in Richtung deiner Mama sein.. Meine Mama war auch viele Jahre Alkoholabhängig ist nun aber seit Jahrzehnten trotz meines Alkoholkranken Vaters trocken! Ihrer Kinder wegen hat sie auch nur diesen Umschlag in die richtige Richtung geschafft!Deswegen meine Meinung, es kann helfen...

    Liebe Grüße

  • Hallo Betty,

    natürlich werde ich mich zurückhalten, und einen Streit wollte ich eh nicht vom Zaun brechen...mal sehen wie es so verläuft.

    @Ann-Cathrin
    Erstmal Danke für deine aufmunternden Worte.
    Ob ich ihr helfen will? Natürlich will ich das. Aber das hat die letzen 5 Jahre nichts gebracht und ich habe langsam auch keine Kraft mehr immer wieder zu sagen "ist schon ok, kann ja mal passieren" oder so. Und mir immer wieder anzuhören dass sie krank sei/ist.
    Ob es mir damit gut geht? Das kann ich zur Zeit mit Nein beantworten, mir gehts nicht gut damit. Aber vielleicht lerne ich ja noch damit umzugehen und zu verstehen dass es so im Moment das beste ist und ich will ja nicht den Kontakt für immer abbrechen.

    Ich werde mich nun innerlich auf heute Abend vorbereiten....

    bis die Tage =)

  • Liebe Joana,

    du hast mich wohl falsch verstanden oder ich hatte mich falsch ausgedrückt. Ich habe nicht gemeint, dass du einen Streit anfangen würdest oder so ähnlich. Tut mir Leid. Ich hoffe, es hat alles gut funktioniert.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo,

    hatte ein bisschen viel zu tun um euch zu berichten.

    Aber jetzt hab ich kurz Zeit.

    Meine Mutter war nicht auf dem Geburtstag meines Bruders. Aber sie war wohl rotzevoll als sie mich vier mal angerufen hat.
    Aber es gibt trotzdem Neuigkeiten.

    Die Freundin wo meine Mutter war, hat sie am Freitag morgen in eine Entzugsklinik gebracht, da sie ihre Wohnung wohl teilweise so dermaßen zerlegt hat in ihrem suff, dass sie sich gar nicht mehr getraut hat die Wohnung zu verlassen.

    Desweiteren hat meine Mutter auch schon was getrunken als ich mit meiner Freundin noch dort gewesen bin, sowie an ihrem Geburtstag.

    Anscheinend hat es ihr wohl doch einen Denkanstoß gegeben dass ich den Kontakt abgebrochen habe...
    Die Versuchung ihr jetzt zu schreiben ist natürlich sehr groß. Aber ich will nicht gleich wieder nachgeben, nur weil sie jetzt einen Entzug macht (der 100.?)

    Danach will sie eine Therapie machen. Ich hoffe dass das alles mal was bringt sonst weiß ich mir nämlich echt nicht mehr zu helfen.
    Aber so lange sie dauernd ihre tausenden Tabletten nimmt, macht das in meinen Augen eh keinen großen Sinn, wobei wir ( meine Oma, Vater, usw.) nicht ganz einig sind ob sie wirklich noch so schmerzen hat oder ob sie sich das einfach so einbildet. Zur Info, Sie hat 2 neue Hüften bekommen, innerhalb von 2 Jahren....


    Erstmal so viel dazu, ich werde mich wieder melden =)

    Bis dann

  • Liebe Joana

    als Süchtiger legt man sich ein großes Stück weit seine eigene Realität so zurecht wie sie einem halt passt. Und warum sollte man daran etwas ändern wo doch alles so ganz recht funktioniert und man auch gute Freunde und Familie hat die einem immer wieder helfen wenns einem mal wieder dreckig geht. Oft kommt der Mensch erst ins überlegen wenn er die Konsequenzen seines Tuns oder auch nicht Tuns tatsächlich erfährt und spürt ... und das ist auch nahezu die einzige art der Hilfe die du derzeit geben kannst. Fast ein Rollentausch da Du als ´Kind´ gegenüber deiner Mutter fast schon erzieherisch denken musst ... :o


    Danach will sie eine Therapie machen.

    Jemandem sagen dass man dies oder jenes tun will,
    oder tatsächlich einfach dies oder jenes tun,
    das sind in Wirklichkeit zwei verschiedene Dinge .... lass dich nicht durch schönrederei ´bezirzen´ und wieder ´weichklopfen´ ...

    Es ist eine Gratwanderung;
    Unterstützen des süchtigen Verhaltens (Konsum, lügen,...) - NIEMALS!!
    Unterstützung im aktiven Weg aus der Sucht heraus kann jedoch sehr wichtig sein(!) macht aber erst sinn wenn dieser Weg vom Süchtigen auch gewünscht ist und er um diese Art der unterstützung bittet.

    Dir wünsche ich alles Gute und die allerbeste innere Kraft immer,
    und dass bald wieder mehr gute Neuigkeiten von Dir und deiner Mutter zu lesen sind :)

    Schön Grüße,
    LiS

    Einmal editiert, zuletzt von Land-in-Sicht (20. Januar 2015 um 21:59)

  • Hi Joana,

    Jemandem sagen dass man dies oder jenes tun will,
    oder tatsächlich einfach dies oder jenes tun,
    das sind in Wirklichkeit zwei verschiedene Dinge .... lass dich nicht durch schönrederei ´bezirzen´ und wieder ´weichklopfen´ ...

    ...dem kann ich nur zustimmen. Der/Die Abhängige merkt relativ bald, was sein Umfeld gerne von ihm hören will und gelobt Besserung, bzw. versichert, "Dies oder Jenes demnächst mal irgendwann zu tun". Meine Frau hat mir sogar in einem persönlichem Brief versichert, sich sofort in eine Klinik zu begeben, wenn sie ja auch nur noch ein "Einziges Mal"... bis es dann wirklich dazu kam, dass sie freiwillig ihre Therapie begonnen hat, sind noch "Unzählige Male" vergangen.


    Unterstützen des süchtigen Verhaltens (Konsum, lügen,...) - NIEMALS!!
    Unterstützung im aktiven Weg aus der Sucht heraus kann jedoch sehr wichtig sein(!) macht aber erst sinn wenn dieser Weg vom Süchtigen auch gewünscht ist und er um diese Art der unterstützung bittet.

    Es klingt hart, aber die von LiS geschilderte Verhaltensweise ist wirklich das Beste, was Du tun kannst. Geh doch vielleicht mal selber allein zur Suchtberatung und erzähl von Deinen Nöten. Du kannst das Angebot auch als Angehörige annehmen. Ich habe das auch gemacht. Der Berater war sehr nett, hat sich über 2 Stunden für mich Zeit genommen. Er hat mir aber auch klipp und klar gesagt, dass ich damit rechnen muss, dass unsere Beziehung zerbricht und auch Dir muss klar sein, dass Du den Kampf um Deine Mutter gegen den Alkohol verlieren kannst.

    Auch von mir viel Kraft und alles Gute, Grüße Lusches

    Lieber nüchtern und lustig, als besoffen und dooooof...

  • Hey ihr Lieben und Entschuldigt bitte dass ich mich so lange nicht gemeldet habe...

    von meiner Seite gibt es nichts neues, ich habe immer noch keinen Kontakt zu meiner Mutter. Sie hat auch nicht mehr angerufen oder mir eine SMS geschrieben.
    Zur Zeit komm ich damit ganz gut klar.

    Ich danke euch für eure aufbauenden und unterstützenden Worte. Ich melde mich bald wieder =)

    Bis Dann

  • Hallo Joana,

    dann lass es dir weiterhin gut gehen. Melde dich auf jeden Fall wieder.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hey Joana,

    so ist das doch gut, oder?
    Nimm dich mal raus und sei mal ´ne Zeit lang nur für Dich selbst verantwortlich.
    Das machst du genau richtig so!

    Schau einfach mal eine Weile lang bewusst auf dich Selbst!
    Aus dem letzten Satz kann man sich auch das Wort Selbst-bewusst herauslesen ;)

    Gewinne, durch den Auszug ja räumlichen, nun aber auch innerlich komplett Abstand!
    Wenn du dann für dich selbst wieder sicher dastehst(!) und über dein eigenes Leben hinaus wieder Kraftreserven übrig hast, dann kannst du aus dieser Position heraus mit etwas Übung sicher auch irgendwann mal wieder jeweils situationsbedingt den Abstand bzw. Nähe selbst steuern, selbst entscheiden. (z.B. bei evtl. einzelnen treffen o. Telefonaten)

    Bei mir und meinem Paps hatte mir das jedenfalls irgendwann dann sehr geholfen,
    dass ich gemerkt habe, dass für mich selbst vieles daran liegt welche Position ich selbst innerlich gegenüber den Dingen einnehme. (z.B. Abstand/Nähe/Verantwortung/...)

    Danke für Deine lieben Grüße :)

    Weiterhin GUTE Kraft für alles immer und bis bald!

    LiS

    Einmal editiert, zuletzt von Land-in-Sicht (5. Februar 2015 um 17:21)

  • Auch von mir liebe Grüße!

    Und ich kann LiS nur zustimmen: So ein Abstand kann sehr hilfreich für einen selbst und die Sicht auf viele Dinge sein.

    Das sehe ich momentan selber bei mir (wenn auch aus anderem Grund) ...

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Heh liebe Joana,
    lange nix mehr von dir gehört..
    wie geht es dir denn :)

    glg, LiS

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