Wird Sucht in den Genen an die Kinder weitergegeben?

  • AmSee13 Danke für den Artikel :) Leider stoße ich immer schnell an meine Grenzen, mir fehlen einfach zuviele basics. Trotzdem war es im Kontext verständlich, da ich mit meiner ehem. Thera mal ein Buch "in relativ leichter Sprache" über das Gehirn durchgekaut hatte.


    Was ich mir u.a. behalten habe (die Gespräche sind noch nicht allzu lange her), sie berichtete von neueren Forschungen, das man/frau die Veränderungen bei Süchtigen sehen kann, und die gleichen Veränderungen auch bei den minderjährigen (noch suchtmittelfreien) Nachkommen sieht. D.h., die Wissenschaft geht mittlerweile davon aus, dass Sucht tatsächlich in den Genen weitergegeben werden kann und wird. Weiß jetzt nicht, ob ich euch da etwas schreibe, "was schon bekannt ist". Mich hat es erschreckt, vor allem wegen meiner Kinder 💧 Wobei die beiden Großen exakt gleich aufgewachsen sind, mit gleichem Erbgut und allem - und trotzdem nicht unterschiedlicher sein könnten im Wesen und in ihrer jeweiligen Biographie.


    Und zu laberrhabarber (eines meiner Lieblingsworte, um wieder ins Hier und Jetzt zu kommen^^) - da bin ich ganz bei euch: Ich schau, was ich verändern kann/will, der Rest wird höflich bis zähneknirschend hingenommen. Oft immer noch schwer, aber jetzt im Alter wird es einigermaßen erträglich. Auch weil ich mir sagen kann/darf: Ich jammere oft auf hohem Niveau.

  • Leider stoße ich immer schnell an meine Grenzen, mir fehlen einfach zuviele basics.

    Der Artikel hat’s ja auch in sich, ich hab mich da auch durcharbeiten müssen und dabei so manchen Fachbegriff einfach überlesen. Was nennst du denn „basics“?


    Wenn du irgendwo Fragen haben solltest, zögere nicht zu fragen. Das kann ja auch für andere hilfreich sein, die sich nicht zu fragen trauen.

    Das Folgende sprengt nun meines Erachtens wirklich diesen Thread. Ich frage mich, ob wir das in einen gesonderten, neuen Thread verschieben sollten. 🤔

    Was ich mir u.a. behalten habe (die Gespräche sind noch nicht allzu lange her), sie berichtete von neueren Forschungen, das man/frau die Veränderungen bei Süchtigen sehen kann, und die gleichen Veränderungen auch bei den minderjährigen (noch suchtmittelfreien) Nachkommen sieht. D.h., die Wissenschaft geht mittlerweile davon aus, dass Sucht tatsächlich in den Genen weitergegeben werden kann und wird. Weiß jetzt nicht, ob ich euch da etwas schreibe, "was schon bekannt ist". Mich hat es erschreckt, vor allem wegen meiner Kinder 💧

    Kann ich nachvollziehen, dass dich das erschreckt hat, aber nach allem, was ich inzwischen darüber gelesen habe - bin ja selbst Kind aus Alkoholikerfamilie -, sollte das aber auch nicht zu sehr überbewertet werden.

    Ich hab vor einer Weile mal eine Untersuchung dazu gelesen, finde die aber auf Anhieb so nicht wieder. In dem Artikel war von vergleichenden Untersuchungen zwischen von Geburt an adoptierten Kindern von Alkoholikern die Rede und Kindern, die nicht aus einer Alkoholikerfamilie stammen und Aber später Alkoholiker geworden sind.
    Adoptierte Kinder von Alkoholikern werden nicht zwangsläufig auch zu Alkoholikern. Entscheidend scheint zu sein, inwiefern Kinder Resilienz erwerben, d.h. einen angemessenen Umgang mit Stress- und Krisensituationen erlernen.

    Bei deinen Kindern dürfte eher entscheidend sein, wie sich ihr Leben an deiner Seite auf ihre persönliche und vor allem ihre emotionale Entwicklung ausgewirkt hat. Ich weiß nicht, ob du das beurteilen kannst, aber treffen bestimmte Merkmale von Erwachsenen Kindern aus dysfunktionaler Familie auf deine inzwischen erwachsenen Kinder zu?

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Danke für dein helfen wollen AmSee13


    Das eine Kind und ich beschäftigen uns schon jahrelang mit diesem Thema, das andere Kind blockiert komplett. Möchte aber hier (wo ja alles von aussen von jedem gelesen werden kann) nicht zu sehr ins Detail gehen.

  • Liebe ichso ,

    gerne, wenn’s dir zur Selbsthilfe gereicht und innerhalb meiner Möglichkeiten liegt.

    Möchte aber hier (wo ja alles von aussen von jedem gelesen werden kann) nicht zu sehr ins Detail gehen.

    So war meine Frage auch nicht gemeint, dass du dich dazu äußerst. Entschuldige bitte, wenn das so rübergekommen ist.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Moinsen.


    Will drauf hinweisen, dass dieser Blog zwar in meinem Namen, jedoch nicht auf meinen Wunsch hin eröffnet wurde. Kann jedoch stehenbleiben, weil es auch ein wichtiges Thema ist. Mir persönlich jedoch zu privat, um näher darauf einzugehen.

  • Als ehemals trinkende Mutter eines Sohnes hab ich mich mit dem Thema auch auseinandergesetzt und aktueller Forschungsstand dürfte hier nach wie vor sein, dass die Gene eine viel geringere Rolle spielen als ursprünglich mal angenommen. Die Prägung ist wesentlich, also das soziale Umfeld. Sind die Eltern suchtkrank, kann das soziale Umfeld einen Schutzfaktor darstellen, aber klar, ist das Risiko es den Eltern gleichzutun und die gleichen Lösungen zu suchen höher als bei nicht Suchtkranken Eltern. Resilienz ist ebenfalls ein Faktor, aber da ist die Forschung ja noch dabei herauszufinden, warum die einen Menschen resilient sind und Andere in die erlernte Hilflosigkeit gehen.

  • Wird Sucht durch die Gene weitergegeben?

    Da kann man bestimmt allerlei spekulieren!

    Mein Vater war ein Trinker, sein Leben lang.

    Ich bin mir ziemlich sicher, hätte Alkohol nicht diesen "Fröhlichkeits- Anerkennungsstellenwert" gehabt, schon in der Kindheit bei Festen ... man durfte (!) auch mal etwas trinken, man war ja schon fast groß, als Jugendlicher - Jugenweihe🍻+🍾 u.s.w. - alles gen-unabhängig - hätte ich niemals so eine große Alkoholtoleranz entwickelt!

    Mein erster Schluck Alkohol, sicher auch der zweite, war nicht gerade lecker (Bier, Schnaps, Wein), erst als ich mich darangewöhnte, wurde es "schmackhaft".

    Ist das nun auf meine Gene zurückzuführen?

  • Ist das nun auf meine Gene zurückzuführen?

    Das, was in den Genen weitergegeben wird, ist wohl eher, mehr auf die lohnenswert erscheinende Wirkung von Alkohol anzusprechen und eine höhere Alkoholverträglichkeit zu haben als andere.

    Und genau darin liegt offenbar das vergleichsweise erhöhte Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • In den Genen sind Marker verankert, nennen wir sie einfach Veranlagungen zur Vereinfachungen. Diese genetischen Veranlagungen sind da, können aktiviert werden oder müssen aber nicht. Das Risiko, dass die Veranlagungen aktiviert werden, ist gegeben, wie die statistische Wahrscheinlichkeit ist, weiß ich jetzt nicht, aber - wie geschrieben - muss nicht aktiviert werden. Hier greift wieder ‚Wie wachse ich auf? Wie ist mein Umfeld? Welche anderen Lösungen finde ich?‘

  • Ob sich das vererbt wird, genetisch oder mementisch, aber sicher denke ich.

    Ich schreibe das hier einfach mal so herein, wie es mir in den Sinn kommt.

    Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, wo Alkohol völlig normal war. Andere Drogen böse, Alk natürlich nicht.

    Meine direkten Vorfahren haben alle regelmäßig Alk konsumiert: Großvater, jeden Abend eine dreiviertel Flasche Wein. Er ist weit über 80 geworden und hatte eigentlich einen Tod, den man sich wünscht. Großmutter auch jeden Abend 2 Bier, als ihr das Leben nicht mehr gefallen hat, Erhöhung auf 3 Bier. Meine Mutter ebenfalls jeden Abend 2 Bier, Mittags immer mal einen Schnaps oder Wein. Auch über 80 geworden, verstorben allerdings an einer typischen Folgekrankheit (Krebs).

    Bis auf meinen Vater, ist davon niemand klinisch auffällig geworden. Auch mein Vater hat nie aufgehört und ist über 80 geworden.

    An aufhören war bei niemanden zu denken. Pausen bzw. Fasten mal ja, aber aufhören niemals. Bei den Mengen stellen sich Schäden natürlich erst sehr spät ein, wenn Sie den überhaupt eine mit Todesursache darstellen, bzw. überhaupt die Lebensqualität einschränken.

  • Nochmal: Die Genetik spiel laut Forschung eine viel geringere Rolle, als bislang angekommen hatte. Finde ich auch sinnvoll, denn sonst kann man es sich echt einfach machen: Ich kann nix dafür, dass ich saufe, meine Gene wollen es so. Die Verantwortung für das eigene Handeln an die Gene auslagern wollen. Laut aktuellem Forschungsstand: Nein. Nur in einem geringen Maße.

  • Es gibt wohl kein Gen, welches das vererbt. Aber vermutlich schon mal begünstigt.

    Den Rest bekommt man dann vermutlich sozial, kulturell vererbt. Irgendwoher muss es wohl herkommen. Wenn man das weiss, kann man zumindest vorsichtig sein, oder leider oft auch nicht.

    Die Verantwortung und die Konsequenzen hat man ohnehin selbst.

  • Den Rest bekommt man dann vermutlich sozial, kulturell vererbt.

    "Den Rest" bekommt man beigebracht, anerzogen, beobachtet man tagtäglich ...

    würden alle (Umfeld) die täglich besoffene Oma (nur zum Beispiel) ausschließen, schlecht machen, meiden oder als mahnendes Beispiel offerieren, wäre der Umgang mit Alkohol ein ganz anderer.

    In der Realität sieht es aber ganz anders aus: es wird heruntergespielt, verheimlicht, sogar beworben (der Konsum).

    Kinder dürfen sogar in der Öffentlichkeit "begleitet" trinken, obwohl jeder weiß, es zumindest wissen könnte, wenn er denn wollte, wie schädlich Alkohol ist - nicht sein kann !!!

    Das Gen, welches vererbt wird, ist doch "das pure Nichtwahrhabenwollen", Realitätsverdrängung, -leugnung.

    Bei sehr, sehr wenigen ist "Dummheit" genetisch bedingt.

    Dafür sorgte schon die Natur, das beim Wahrnehmen (Riechen, Schmecken) von Ethanolverbindungen ein angeborener Abwehrreflex ( = unangenehm) hervorgerufen wird.

    Wir, Menschen, sorgten doch erst dafür, das Ethanol schmeckt.

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