• Hallo Zusammen,

    dann will ich mich mal vorstellen. Erster Alkoholkonsum mit ca. 13 Jahren. Sehr angenehm, keine negativen Auswirkungen. Bis ca. 24 Jahre ein eher unauffälliger Konsum. Danach Dauerkonsum. In Corona Zeiten hat sich der problematische Konsum verstärkt. Seit einigen Jahren kein täglicher Konsum mehr, über einen längeren Zeitraum. Derzeit habe ich es im Griff und kann damit leben.

    Ich möchte mich hier austauschen und auch meinen Konsum weiter kritisch hinterfragen.

    Ein paar Grenzen habe ich zumindest nie überschreiten müssen:
    Nie morgens Alk
    Kein Alk um den Kater zu killen
    Schnaps etc. ganz selten, am besten nie

  • Hallo und Willkommen, Willybald,

    Danke für deine kurze Vorstellung.
    Ich schalte dich gleich für den Austausch im öffentlichen Bereich frei und verschiebe deinen Vorstellungsthread in das entsprechende Unterforum.

    Das klingt bei dir, als wenn du derzeit mit dem sogenannten „Kontrollierten Trinken“ unterwegs bist. In Bezug auf dieses Thema gibt es in diesem Forum so gut wie niemandem, der damit positive Erfahrungen gemacht hätte, im Gegenteil. Insofern wird dieses Thema von diversen Nutzern nicht ganz unkritisch betrachtet.


    Viele Grüße

    AmSee (als Moderatorin)

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo,

    danke für die freundliche Aufnahme hier.

    Na ja, wahrscheinlich eher schadensbegrenzender Konsum. Ich sollte ehrlich sein, es war nie mein Wunsch, überhaupt keinen Alkohol mehr zu trinken. Bin aber selbst erstaunt, dass dies bereits so lange gut geht und ich zumindest nicht in alte Muster zurück gefallen bin. Mir ist aber völlig klar, das dies auch Jahre so laufen kann und dann irgendwan nicht mehr.

    Mache immer längere Pausen 4-6 Monate. Vielleicht ist es ja irgendwann etwas für mich? Genau genommen ist mein Konsum immer weniger geworden. Aber wenn es zu gut läuft sollte man aufpassen!

  • Mir ist aber völlig klar, das dies auch Jahre so laufen kann und dann irgendwan nicht mehr.

    Das ist wichtig, dass du das im Blick hast.
    Wenn man einmal entsprechend drauf ist und Alkohol um einer bestimmten Wirkung willen konsumiert, wird’s in der Regel schleichend mehr. Das hat etwas mit Anpassungsprozessen im Gehirn zu tun.

    Mache immer längere Pausen 4-6 Monate. Vielleicht ist es ja irgendwann etwas für mich?

    Das kann dir niemand voraussagen. Kontrollierter Konsum bedeutet, sich ohne Wenn und Aber an bestimmte genau definierte Regeln zu halten.

    Wer sozusagen einmal auf den Geschmack gekommen ist, für den wird Alkohol nie wieder so egal sein, wie für „normale“ Menschen. Wenn deine Gedanken immer wieder darum kreisen, wann du wieder darfst und wie viel bzw. wenig du darfst, solltest du ernsthaft nachdenklich werden.


    Ich selbst kannte mich, als ich hier vor bald vier Jahren aufschlug, gut genug, um zu wissen, dass es leichter für mich war, es ganz bleiben zu lassen. Ich hatte es immer wieder zu kontrollieren versucht - die von dir oben genannten Grenzen habe ich übrigens nie überschritten -, aber sobald ich ein Glas trank, war’s mit den guten Vorsätzen vorbei, der Durst kam sozusagen beim Trinken.

    Ich bereue es auch nicht, ganz aufgehört zu haben, im Gegenteil. Ich vermisse da nichts und es geht mir sehr viel besser ohne Alkohol.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo willibald


    Willkommen im Forum wobei mir jedoch nicht so klar ist mit was genau du dich jetzt "kritisch" auseinandersetzen willst. Dein Konsum ist laut deiner Aussagen schon über längere Zeiträume moderat und die Kontrollmechanismen das es so bleibt scheinen zu greifen. Also von meiner Seite habe ich im Moment keinen Tipp oder einen Ratschlag oder Anderes das Licht in deine Auseinandersetzung mit deinem Selbst und deinem Konsum bringen könnte.


    Ein entspanntes Wochenende:)
    Brant

  • Ich hoffe auch mal, daß dies so bleibt. Zu meinem alten Konsum, will ich auf keinen Fall zurück. Ich sehe das nicht trinken mitterlweile, schon auch eher als Befreiung an. Aber solange ich "verzichten " im Kopf habe, wird es schwierig es ganz zu lassen.

  • Hallo Willi

    ich bin fast 50 und hab das auch einige Jahre so gemacht - ich wollte auch nie komplett aufhören. Immer wieder Pausen über Wochen, über Monate, auch mal 2 Jahre. Dann immer wieder der Versuch nur am Wochenende zu trinken. Mir ist aufgefallen, dass meine Gedanken in der Zwangspause immer darum kreisten, wann denn nur wieder Alk erlaubt ist. Ich habe nie viel getrunken, weil ich keine Toleranzbildung habe. Bei 3 Bier ist bei mir Schluss. Trotzdem habe ich über die Jahre festgestellt, dass mein Konsum ein Problem ist, weil meine körperliche Leistungsfähigkeit immer lausiger wurde. Irgendwann reifte in mir der Wunsch frei von diesen Gedanken zu werden und das geht am Ende nur mit dem völligen Verzicht. Nur dann werden die Suchtstimmen im Kopf leiser - zumindest bei mir. Ich bin jetzt 2 Monate trocken und sehe einen anderen Menschen, wenn ich morgens in den Spiegel schaue - ich gefalle mir wieder mehr.

    Dieser Wunsch frei werden zu wollen hat bei mir vor 20 Jahren auch in Bezug auf das Rauchen geholfen. Du sagst ja selbst Du willst eigentlich nicht verzichten, sondern befreit sein. Vielleicht denkst Du den Gedanken einfach mal für Dich weiter.

    Wie alt bist Du denn jetzt? Hast Du einen genauen Plan wann und wieviel Trinken erlaubt ist? Also nur am Wochenende und dann nur eine begrenzte Menge, oder wie?

    Beste Grüße Helga (sowohl mein eigener Name, als auch alle Namen in meinen Beiträgen sind frei erfunden, um real existierende Personen zu schützen)

  • Hallo willibald42 und willkommen hier im Forum!

    Ich habe mich gerade gefragt, was Dich eigentlich hierher geführt hat. Hierin könnte die Antwort liegen:

    Ich hoffe auch mal, daß dies so bleibt. Zu meinem alten Konsum, will ich auf keinen Fall zurück. Ich sehe das nicht trinken mitterlweile, schon auch eher als Befreiung an. Aber solange ich "verzichten " im Kopf habe, wird es schwierig es ganz zu lassen.

    Für mich klingt das, als ob Du zur Zeit ein Risiko für Dich siehst. Wenn Du hier ganz viel liest, wird Dir auffallen, dass jeder im Nichttrinken eine Befreiung sieht, aber ganz bestimmt keinen Verzicht. Was AmSee schreibt zum Thema "kontrolliertes Trinken" ist absolute Tatsache. Es klappt nicht, das wird Dir jeder bestätigen. Wenn Du es willst, kannst Du Dich von dem Verzicht-Gedanken befreien. Aber DU MUSST ES WOLLEN.

    Meinst Du mit den immer wieder 4-6 Monaten Pausen völlige Abstinenz? Dann würde das hinterher in meinen Augen jedesmal ein Rückfall sein. Das ist bereits ein Muster.

    Willst Du aufhören oder glaubst Du wirklich an einen "schadensbegrenzenden Konsum"?

    Was spricht für Dich dafür, weiter zu trinken?

    Schönen Abend noch und Grüße

    CeBe

    Aber wenn es zu gut läuft sollte man aufpassen!

    Dieser Satz ist wichtig, und er ist wohl auch die Antwort auf meine Frage, was Dich hierher geführt hat.

  • Hallo Willibald,

    was ist moderater Konsum?

    Bedenkt man, dass Alkohol ein Zellgift ist und der Körper schwer zu kämpfen hat, mit dem Abbau, wäre es doch sinnvoll den Konsum so gering wie möglich halten oder zu vermeiden.

    Ich will niemanden bekehren! Alkohol macht nicht nur der Leber und der Bauchspeicheldrüse schwer zu schaffen, auch die Darmflora gerät ordentlich ducheinander, den Nervenbahnen sowieso, nicht nur im Kopf und div. anderen Körperteilen, eigentlich sind alle Zellen betroffen.

    Denkt man an Fettleber, Polyneuropathie, Korsakowsyndrom und div. andere Erkrankungen, die durch Alkohol verursacht werden können (aber nicht müssen!) oder an "Extrembeispiele" wie Harald Junke & Co. , bekommt man eine ungefähre Ahnung wie "unbedenklich" Alkohol sein kann oder auch nicht.

    Letztendlich muss es jeder selbst entscheiden! Ich trank auch als junger Erwachsener "moderat", hin und wieder war ich auch mal besoffen, aber nicht so oft, für mich (!) unbedenklich. Dann gab's täglich ein ... zwei Bier = eine prima Einschlafhilfe, über die Jahre wurden auch mal 3 ... 4 'draus, dann ein kleiner Absacker (Schnaps) und irgendwann ein großer Absacker zum Bier oder auch mal 'ne Flasche Wein.

    Aus "moderat" wurde ganz langsam Gewohnheit und eine mächtige Toleranzentwicklung, ich trank immer mehr, um eine Wirkung zu erzielen.

    Brauchte ich das? War bereits süchtg? Wollte ich das?

    Wie bereits erwähnt, es ist deine Entscheidung ... Gesundheit oder Risiko?

    Einmal editiert, zuletzt von Paul (31. August 2024 um 19:37)

  • Guten Abend Zusammen,

    vielen Dank für Eure Beiträge, ich habe mir das alles durchgelesn.

    Diese 4 bzw. 6 Monate ohne Alkohol, bin ich nicht mit dem Ziel "ich muss es schaffen " oder so angegangen. Ich muss gar nichts. Ich sehe genau hin, was mir gut tut und was nicht. Es besteht auch kein Leidensdruck. Einfach mal machen und beobachten was passiert. Ob das danach ein Rückfall ist, weiß ich nicht. War wie gesagt geplant. Nach dieser Abstinenz, musste ich auch nichts nachholen. Geringe Mengen Alkohol tun mir zumindest aktuell, eher gut. Ich weiß, sagt das Suchtgedächtnis. Bin trotzdem einverstanden ;)

    Warum bin ich hier, wenn doch alles halbwegs gut läuft, ja weil ich genau dann skeptisch werde. Ich betreibe auch kein kontrolliertes Trinken im strengeren Sinne. Ich glaube das wäre nichts für mich. Meine Mengen sind aber eher im risikoarmen Bereich. Derzeit sind das 1-2 Bier am Abend, Max. wäre 3 Biere (Sonntag), 3-4 Konsumtage. Mehr will ich nicht. Ja, es ist ein Zellgift in jeder Menge.. Kenne die Neubeurteilung aus Kanada.


    Alkohol trinke ich regelmäßig seit 25 Jahren. Überwiegend gemäßigt, wenig Einschränkungen im Alltag. Die letzen Jahre überhaupt nicht. Immer etwas, auf das ich mich dann schon tagsüber gefreut habe. Komme aus einem Haus, in dem Alkohol immer dazu gehörte. Ja, und der Alk ist zumindest bei mir, sehr überwiegend mit positiven verknüpft. Das lässt sich nicht so einfach auflösen - und das will ich wahrscheinlich auch gar nicht.

    Momentan ist komplett aufhören nicht, das was ich will, ich habe keinen Grund. Der Wille ist einfach nicht da. Ich bin zufrieden, wenn es erstmals stabil weiter läuft.

    Wobei zumindest den Jan. habe mir schon wieder als Alkfrei eingeplant. Falls es etwas vorher gibt, bin ich auch dabei. Und natürlich falls der Konsum schleichend mehr werden sollte, das ist ganz wichtig!

    Wohin die Richtung gehen sollten, habe ich immer im Auge.

    Und ja heute Abend freue ich mich auf eine alkoholfreie Zeit. Vor 5 Jahren, hätte ich das nicht für möglich gehalten.

  • Hallo willibald42


    Mit Verwunderung habe ich deinen letzten Beitrag gelesen und fühlte mich an eine Kritik über das Buch "Der eingebildete Kranke" von Molière erinnert.


    Der Mann heißt Argan. Eigentlich fehlt es ihm an nichts. Beruhigt könnte er auf ein gelungenes Leben schauen. Verheiratet, Kinder, ein Haus, Geld im Übermaß, der Körper ist in Form, das Glück wäre zumindest eine Möglichkeit. Doch Argan leidet über die Maßen.


    Hier schlagen gewöhnlich Menschen auf denen zu einem bestimmten Zeitpunkt der Arsch auf Grundeis ging und das nicht ohne Grund. Der Sturzflug war da schon im vollen Gang. Doch zurück zu Molière.


    Die Komödie stellt die Frage danach, wer die Mittel besitzt, sich eine Hypochondrie leisten zu können und welcher Wohlstandsnarzissmus den Kult um den Körper befeuert.


    Also um es mal auf den Punkt zu bringen. Alkoholismus ist für mich kein philosophischer Talk am offenen Kamin sondern eine knallharte Realität.


    Soweit meine paar Cents.

    LG Brant

  • Hallo Willibald,

    das ist zumindest ein Anfang, dass du dir Gedanken machst, deinen Konsum kritisch hinterfragst und zum Beispiel hier in diesem Forum für Selbstbetroffene und deren Angehörige den Austausch darüber suchst. So ähnlich bin ich vor bald vier Jahren ja auch hier aufgeschlagen.

    Du hast diese vier bis sechs Monate ohne Alkohol gelebt und beobachtet, was mit dir passiert. Das dürfte durchaus schon aufschlussreich für dich gewesen sein, oder? Wie ging’s dir da so gänzlich ohne Alkohol? Hast du positive Veränderungen an dir bemerkt?

    Da du die Neubeurteilung aus Kanada kennst, weißt du, dass Alkohol in jeder Menge ein Zellgift ist und das bedeutet eben auch in den Mengen, die du derzeit „nur“ konsumierst.

    Ich wusste, bevor ich hier aufschlug, zwar, dass mein Konsum im Risikobereich liegt, aber ich glaubte, das vor mir vertreten zu können, weil ich mir von meinem Alkoholkonsum etwas versprach. Ich hatte Angst davor, den Rest meines Lebens auf Alkohol verzichten zu müssen.

    Durch die Auseinandersetzung mit meinem „Problem“ hier im Forum wurde mir zum einen klar, wo ich bereits stand und wohin es mit mir kommen würde, wenn ich nicht die Reißleine zog, Mut machte mir aber auch das Beispiel anderer hier und dass die Nutzer hier offenbar ein gutes und zufriedenes Leben ohne Alkohol führten. Das konnte ich mir zuvor nicht wirklich vorstellen.

    Für mich war es dann ungeheuer aufschlussreich, was mit meinem Körper und meiner Psyche passierte, als ich die ersten Wochen und Monate tatsächlich abstinent lebte. Das ließ mich im wahrsten Sinne am eigenen Leibe erleben und erfahren, inwiefern Alkohol tatsächlich ein Zell- und Nervengift ist, und hat meine Wahrnehmung und Einschätzung der Auswirkungen von Alkohol völlig verändert.

    Du schreibst, dass dir die geringen Mengen Alkohol aktuell eher gut tun. Woran machst du das fest?

    Da ich mich in den vergangenen Jahren sehr viel mit der Thematik sowie mit der Neurobiologie der Sucht beschäftigt habe, sehe ich deine Bewertung der Wirkung des Alkohols eher kritisch.

    Vielleicht ist der Artikel, den wir in unserer Linksammlung verlinkt haben, ja auch für dich interessant und aufschlussreich:

    Die Neurobiologie der Sucht In diesem Artikel wird unter "Empfohlene Artikel" auf weitere hochinteressante Artikel verwiesen/verlinkt - sehr empfehlenswert

    Viele Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Brant

    Sorry, ich dachte ich kann hier vielleicht auch vorbeugend aktiv werden... Ich will mich nicht unnötig wichtig machen, aber wichtig bin ich mir schon. ;) Vielleicht hat mein Unterbewusstsein doch etwas Angst bzw. die Früherkennung hat funktioniert. Bereits unter der Woche hat sich eine Krise angedeutet.


    AmSee13

    Danke für den Link. Den kannte ich bereits, habe es aber noch nicht gelesen. Wird also Zeit dafür.

    Abstinenz

    In vieler Hinsicht habe ich mich schon gut gefühlt. Allerdings kamen halt auch die Gründe für den Konsum bzw. die Gefühle jetzt ungefiltert, zu ungefiltert. Dinge wie Einsamkeit und Angst, Depressionen... Einiges davon kann ich zumindest beeinflussen, vieles aber (für mich wichtige) nicht, da bleibt es beim arrangieren.

    Und dann halt wieder diese Verknüpfungen mit sehr positiven Dingen. Letztendlich war es für mich eine eher unglückliche Abstinenz. Tatsächlich hat mir die Wirkung des Alks, nach diesen längeren Zeiten, nicht mehr so gut gefallen.

    Da ich auch vorher nicht viel getrunken habe, waren die Unterschiede jetzt aber nicht so deutlich.

    Würde ich eine Liste Pro - Kontra machen, wäre das Ergebnis eher Kontra Konsum. Nur ist da noch meine individuelle, subjektive Gewichtung der Pros.

    Rein rational betrachtet, spricht nichts dafür Alkohol, Benzin etc. ins System zu füllen.

    Wie gesagt, ich kann damit leben, wie es Momentan ist. Ich habe für mich einen Umgang, mit der Sucht gefunden. Das mag für andere überhapt nicht passen. Für mehr, ist derzeit einfach kein Wille da. Wie vieles im Leben, kann man auch das nicht erzwingen. Wichtig für mich - wachsam bleiben.

    Alk nicht mehr als "Problemlöser", kein Konsum wenn ich mich schlecht fühle..

    So das war es von mir, mehr fällt mir derzeit nicht ein.

    Ich wünsche einen schönen Sonntag!

  • Hier nur ganz kurz etwas zum drüber Nachdenken:

    Einsamkeit, Angst, Depressionen werden schlimmer und mehr durch die Sucht.

    Wenn Dir die Wirkung des Alkohols nach der Abstinenz nicht mehr gefallen hat, wäre das doch der perfekte Grund, es sein zu lassen!

    Die objektive Pro und Kontra Liste ist deutlich aussagekräftiger als die subjektive, aus der der Wunsch nach dem Trinken spricht.

    Es geht gar nicht darum, was "anderen nicht passt", es geht um Dich.

    Alk nicht als Problemlöser, das ist schon mal gut. Aber am besten auch nicht als Belohnung...

    Ständig wachsam bleiben strengt an.

    Der Wille ist das Schlüsselwort!

    Mit Grüßen

    CeBe

  • Hallo CeBe,

    ich mische mich an dieser Stelle einmal vorsichtig ein.

    Ständig wachsam bleiben strengt an.

    das ist schon richtig, aber letztlich entscheidet jeder für sich selbst, welchen Weg er gehen möchte.

    Lassen wir Willibald doch seine Zeit, um sich darüber klar zu werden, ob sein Weg für ihn der richtige Weg ist oder nicht. Immerhin macht er sich bereits seine eigenen Gedanken und setzt sich kritisch mit seinem Konsum auseinander.

    Der Wille ist das Schlüsselwort!

    Da kann ich dir so nicht direkt zustimmen. Entscheidend ist, ob man für sich ein Problem sieht, das man unbedingt ändern möchte. Das ist nicht selten nach einem sogenannten Tiefpunkt der Fall.

    Einfach so geradeheraus einen Willen zu bilden, funktioniert in der Regel nicht, insbesondere nicht, wenn mit dem mit Alkoholkonsum sozusagen noch eine Liebesbeziehung besteht.

    Und Willibald ist, wie er schreibt, (noch?) nicht so weit.


    Viele Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo Willibald,

    Allerdings kamen halt auch die Gründe für den Konsum bzw. die Gefühle jetzt ungefiltert, zu ungefiltert. Dinge wie Einsamkeit und Angst, Depressionen... Einiges davon kann ich zumindest beeinflussen, vieles aber (für mich wichtige) nicht, da bleibt es beim arrangieren.

    ja, diese Erfahrung, dass Gefühle ungefiltert hochkommen und das durchaus auch überfordernd sein kann, macht so mancher in den ersten Monaten der Abstinenz. Allgemein kann man emotional etwas empfindlich sein, das hat auch etwas mit Veränderungsprozessen im Gehirn zu tun.

    Das kann aber auch nachdenklich machen, dass und wie man etwas, was im Grunde schon lange in einem schwelt, bislang mit Alkohol zugeschüttet hat.

    Es hat ja durchaus seine Gründe, warum wir Gefühle und Emotionen haben. Im Grunde dienen sie unserem Schutz. Ich selbst habe im Laufe der Zeit gelernt, sie als Hinweisgeber wahrzunehmen, um entsprechend für mich sorgen zu können.

    Es klingt danach, dass du dich mit dieser Thematik schon ein wenig beschäftigt hast. Vielleicht wäre es interessant für dich, in der Richtung mal weiter zu forschen, wie du für dich sorgen kannst, ohne Gefühle mit Alkohol regulieren und dich irgendwie arrangieren zu müssen.

    Viele Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Ja, es geht um mich! Es muss für mich passen. Für mich ist im Moment richtig, das was ich tue. Ob das immer so bleibt, wird sich zeigen. :)

    Sucht und Einsamkeit

    Na ja, das ist so eine Sache.. und nicht bei jedem gleich. Mich hat der Alk nie vor irgendwas abgehalten. Ich war unter Leuten, war eigentlich kommunikativer als jetzt.

    Mit der Distanziertheit zum Alk hat sich Einsamkeit, zumindest teilweise eher verstärkt. Da mach ich mir auch nix vor. Ich bin da schon sehr wachsam.

    AmSee13

    Regulierung von Gefühlen

    Habe das erst jetzt gelesen. Ja, da forsche ich gerne weiter, sozusagen ständig in Arbeit. :thumbup:

  • Ja, es geht um mich! Es muss für mich passen. Für mich ist im Moment richtig, das was ich tue. Ob das immer so bleibt, wird sich zeigen. :)

    Stimmt, für dich muss es passen! Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben ... erstmal.:S

    Lass' dir Zeit, überlege, probiere, beobachte, teste. Wenn du es (freiwillig) willst - was auch immer - wirst du es tun, egal was alle Anderen sagen.

    Ich musste erst ganz böse abstürzen ... bis ich etwas rigoros änderte. Theoretisch wusste ich alles schon lange, lange vorher, nur erlag ich immer wieder der Versuchung.

    Viel Erfolg!

  • Guten Morgen, willibald42

    Da habe ich mich gestern falsch ausgedrückt:

    Der Wille ist das Schlüsselwort!

    Das war nicht im Sinne von "Man muss nur wollen" gemeint, sondern "DU selbst musst den Ausstieg wollen". Also das tun, was Du wirklich willst. Bei mir zumindest hat es gar nichts gebracht, wenn z.B. mein Mann zu mir gesagt hat, ich solle weniger trinken, oder gar, ich solle damit aufhören. Das klappte erst, als ich selbst mich dazu entschlossen habe.

    Lieben Gruß

    CeBe

  • Sucht und Einsamkeit

    Na ja, das ist so eine Sache...

    Mit der Distanziertheit zum Alk hat sich Einsamkeit, zumindest teilweise eher verstärkt.

    Das bemerkte ich auch, Alk. dient oft als Kitt, als Bindeglied, Auflockerungsmittel in zwischenmenschlichen Beziehungen.

    Gern traf man sich mal zum Bier oder auf ein Glas Wein, trank man nichts war man erstmal (!) die Spassbremse, doch daran gewöhnen sich schnell die Anderen, vorausgesetzt man ist nicht die Spassbremse. Andererseits sind immer mehr betrunken werdende Menschen schwer zu ertragen, wenn man als Einziger nüchtern bleibt.

    Alles nicht so einfach!?(

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!